Die Abhängikeit von "klassischen Hausfrauen" vom beruflichen Erfolg oder Misserfolg des Mannes ist schon stärker als bei Frauen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Erwerbstätige haben ein eigenes Einkommen, für das sie selber verantwortlich sind. Ob sie viel oder wenig verdienen, hängt von ihnen ab (in Maßen).
Ihre Bezahlung ist gesichert - wenn sie etwas leisten, erhalten sie im Normalfall den ihnen zustehenden Lohn, der ihnen dann zur freien Verfügung steht. Wenn es Unregelmäßigkeiten gibt, können sie sich auf Gesetze und Gerichtsverfahren stützen um ihre Ansprüche durchzusetzen.
Bei nicht berufstätigen Müttern, die quasi den Job einer Erzieherin und einer Haushälterin in der eigenen Familie machen, gibt es diese Gesetze zwar auch, aber sind sie wesentlich schwächer geregelt, d. h. es ist viel schwerer, einen Anspruch zu formulieren und den Anspruch zu beweisen.
Die Höhe der Entlohnung ist nicht geregelt. Soweit ich weiß, steht im Gesetz etwas von "angemessenes Haushaltsgeld". Aber wie man das so wirklich bemisst? Es gibt keinen Tarifvertrag, auf den man seine "Lohnforderung" stützen kann.
Zweiter Punkt: Die Abhängigkeit.
Das, was die "Hausfrau" (ich mag das Wort nicht...) von ihrem Mann erhält, ist direkt abhängig von dessen Gehalt. Sinkt es, wird sie weniger erhalten, steigt es, kann ihr Haushaltsgeld auch steigen. Ihr "Lohn" ist also von ihrer Leistung entkoppelt. Und das halte ich für nicht gerecht.
Naja, das alles ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Verhältnisse und der Entscheidungen innerhalb der Familie. Ob er gut genug verdient, um Alleinversorger zu sein, ob er ihr ein festes Gehalt zahlt, das möglichst unabhängig von seiner Lohnentwicklung ist.... usw usw. Man kann das ganze sicherlich privat so ausgestalten, dass es einer Beschäftigung im freien Markt sehr nah kommt, Hausfrau zu sein. Aber trotzdem ist die position des Geldverdienenen (meistens eben die des Mannes) die stärkere und dementsprechend auch die Position.
Wenn sich eine Frau dafür entscheidet, diesen job zu machen, habe ich vor ihrer Entscheidung Respekt. Allerdings wäre es für mich nichts.
Zum Thema "Hausfrau ist ein Beruf": Das hätte auf jeden Fall einige Vorteile. Hausfrauen könnten in die Rentenkassen einzahlen und somit Ansprüche für die Altersvorsorge erwerben, wären anders (wahrscheinlich besser) Versichert gegen Unfälle am Arbeitsplatz, der Wechsel vom Beruf der Hausfrau in ein anderes Berufsfeld wäre einfacher...
Aber: Von wem soll das Gehalt kommen???
Vom Mann: das würde kaum eine Änderung zum Status Quo bringen.
Vom Staat: dann wäre es kaum anders als andere staatliche Transferleistungen, die nicht beschäftigte Hausfrauen ja jetzt auch schon kommen. Böse gesagt wäre das eine Glucken- und Wischmopp-Prämie. Naja... böse gesagt eben