Da war sie denn dahin, die vorweihnachtliche besinnliche Stimmung !Mamaoma und ihre zwei Enkelkinder, mittlerweile ist der Bub bald 11 Jahre alt und das Mäderl feiert nächstes Jahr den 9. Geburtstag, bummeln bei leichtem Schneefall und klirrender Kälte durch die weihnachtlich geschmückte Innenstadt von Wien.
Wir bewundern die tolle Weihnachtsbeleuchtung der verschiedenen Straßen und Gassen,bewerten diese auch durchaus kritisch nach unseren persönlichen Vorlieben - da sind wir uns nicht ganz einig, was gefällt, trinken Weihnachtspunsch beim Christkindlmarkt am Stephansplatz, Oma spendiert jedem der Kinder 10 Euros für einen Einkauf, und wir kehren in jede erreichbare Kirche ein, die an unserem Weg liegt.
Der Enkel ( beide Kinder sind bis dato ungetauft) besucht seit diesem Herbst eine katholische Privatschule und sein Lieblingsfach ist, na ratet mal
, Religion. Und die dazugehörige Lehrerin ist auch seine Lieblingslehrerin, na no na nicht
.
Mittlerweile weiss auch die Oma, was der Unterschied zwischen Kapelle und Kirche ist
, dank des aufmerksamen Enkels im Religionsunterricht.
Der Bub will und wird sich demnächst taufen lassen, und das wird in der Peterskirche passieren, das ist seine absolute Lieblingskirche, da haben wir natürlich auch eine Kerze für die Mama angezündet, Oma geht nur mehr mit vielen Ein-Euromünzen in der Manteltasche mit den Kindern in die Innenstadt.
Wir klappern also alle Kirchen der Innenstadt ab, die kleine Schwester mault ein wenig
wegen Desinteresses an des Bruders Leidenschaft für die katholische Kirche und den dazugehörigen Kirchenbauwerken, die Oma spendiert dem Knaben ein Buch über die wichtigsten Kirchen der Stadt (so ein richtig großer Wälzer, Gottseidank im Super-Sonderangebot, sonst ginge die Oma pleite) und der Schnee rieselt immer noch besinnlich vorweihnachtlich auf uns herab.
Wir besuchen den Stephansdom natürlich auch von Innendrin
, und zünden für die verstorbene Mama der beiden Kids (langjährige Leser wissen, dass diese vor mittlerweile fast 7 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist) zwei
Kerzen an.
Jedes Kind eine eigene, diesmal kommt noch eine für die Uroma dazu, die Ende November verstorben ist.
Danach spazieren wir friedlich aus der Kirche hinaus.
Dann fragt der Enkel plötzlich: " Oma, wann ist die Mama jetzt geboren worden?"
"Am 21. Dezember", antwortet die Oma, die damit zu tun hat, einen Zusammenhang zwischen Kerzen anzünden und dieser Frage herzustellen, was ihr zu dem Zeitpunkt natürlich nicht gelingt.
Danach ist es eine Zeit lang still, aber Oma hört direkt, wie das Kind denkt.
Dann spricht der Knabe: " Oma, dann hast du im April mit dem Opa Sex gehabt!"
Oma rechnet dann unter Zuhilfenahme ihrer Finger noch schnell nach und sagt nur noch zur Bestätigung: " Das könnte hinkommen."