Organspende, Organspendeausweis

 
  Wie steht Ihr zum Thema Organspende?  
  Ich bin dafür, habe aber keinen Ausweis. [52] [36.88%]  
  Ich habe einen Organspende-Ausweis. [71] [50.35%]  
  Ich lehne das ab. [15] [10.64%]  
  Hab ich noch nie drüber nachgedacht. [3] [2.13%]  
  Stimmen Gesamt: 141  
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Zitat (Apsyrtides, 09.11.2005)
Zitat (juni58, 09.11.2005)
null kosten für die hinterbliebenen. flowers_2.gif

gratis ist es aber auch nicht, man selbst als Spender muss in Wien 400 Euro bezahlen, in z.B München kostet es 1 150 Euro.

wofür mußt du 400 zahlen?
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dafür, dass sie dich nach deinem Tod übernehmen. Das Vermächtnis zur Körperspende wird erst gültig, wenn man einbezahlt hat.

Näheres hier

Bearbeitet von Apsyrtides am 10.11.2005 17:35:13
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Zitat (Apsyrtides, 10.11.2005)
dafür, dass sie dich nach deinem Tod übernehmen. Das Vermächtnis zur Körperspende wird erst gültig, wenn man einbezahlt hat.

Näheres hier

puh...jetzt bin ich platt
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Zitat (Apsyrtides, 10.11.2005)
dafür, dass sie dich nach deinem Tod übernehmen. Das Vermächtnis zur Körperspende wird erst gültig, wenn man einbezahlt hat.

Näheres hier

ist ja interessant,wir haben unser vermächtnis 1998 unterschrieben.damals war nichts zu zahlen.finde es eigentlich eine frechheit,wenn man sich schon zur verfügung stellt,und die mit einem machen können was sie wollen,das man dafür zahlen soll.dient ja schließlich auch zur forschung.wenn sich niemand mehr für soetwas bereit erklärt, nehmen die dann gummipuppen? mad.gif
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Ich trage seit mehr als 20 Jahren einen Organspendeausweis bei mir.
Vielleicht kann ich mit einem Organ von mir Leben retten oder verlängeren.
Ich finde, ein schöner Gedanke.
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organspende find ich ne gute sache. hab zwar kein ausweis, aber mein mann und meine kids wissen bescheid. sollen se mich doch ausschlachten, ich brauch ja dann nix mehr!
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Wie seht ihr denn eine Gesichtsverpflanzung?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...,383303,00.html
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Zitat (Jaren, 14.11.2005)
Wie seht ihr denn eine Gesichtsverpflanzung?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...,383303,00.html

Also das, würde ich für mich persönlich im Gegensatz zur Organspende eher ablehnen.
Könnte es mir nicht vorstellen, dass nach meinem Tod mein Gesicht entfernt wird..innere Organe in Ordnung,aber äußerlich wäre mir die Hemmschwelle da irgendwie zu groß..

außerdem denk ich alleine an den Schock, den man als Angehöriger bekommen muss, wenn man auf einmal auf der Straße die seit 3 Jahren tote Mutter etc. erblickt...

Lg Dani
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Find ich eine Superidee!! Wusste garnicht dass das schon möglich ist mit Gesichtstransplantationen. Beim Gesicht gilt bei mir das Gleiche wie beim Rest vom Körper: wenn ich tot bin, bin ich weg, und bevor ich verbrannt werde, soll bitte so viel von mir wie nur möglich anderen Leuten weiter helfen. Ich finde die Idee, dass ein armes Brandopfer mit meinem Gesicht ein neuer Mensch wird, sogar viel angenehmer, als dass ich meine Leber einem Alki gebe, der sie genauso versäuft wie seine eigene (kommt leider nicht selten vor). Gestern erst habe ich einen schrecklichen Bericht über in Bangladesh durch Säureattentate entstellte Frauen gelesen. Wie froh wären diese teilweise noch ganz jungen Mädels, wenn sie diese Möglichkeit hätten?!

Die Autorin, die am Schluß des Links zitiert wird, halte ich für völlig fern von allem weltlichen.... "stellen Sie sich mal vor, wie eine Leiche ohne Gesicht aussieht!!". Sowas kann ich nicht nachvollziehen - soll sie doch mal eine Leiche mit Gesicht nach einem Jahr postmortem angucken, die ist sicher auch nicht mehr hübsch. Und hat ihr einstmals schickes Gesicht mit ins Grab genommen um es vermodern zu lassen, wo es doch auf einem anderen Menschen dankbar hätte weiter leben können. SOWAS wird für ethisch verwerflich gehalten, und die gleichen Menschen, die sich über sowas entsetzen, laufen in Pelzen von lebendig gehäuteten Tieren herum und essen Fleisch....?!? Hmmmm. Ich glaube, meine ethischen Vorstellungen sind irgendwie anders....

Schnegge nono.gif
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auch von mir ein
schmetterndes
WILLKOMMEN
bei mutti





Und zur organspende :
ich hatte schon meinen ausweis,
aber durch eigene erkrankung komme ich als spender nicht mehr in
frage,
schade,
ich hätte gerne geholfen. cry_1.gif

Bearbeitet von InJa am 29.11.2005 23:22:17
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Ein delikates Thema. In Österreich muss man ein dementsprechendes Schreiben mit sich führen, wenn man seine Organe nicht spenden will. So hat man viel mehr Organe zur Verfügung und es kann viel mehr Menschen geholfen werden. Einerseits ist es gut, da sich viel Menschen keine Gedanken über dieses Thema machen und nicht auf die Idee kommen würden sich einen Spenderausweis ausstellen zu lassen. Andererseits gibt es sicherlich ethische Bedenken wegen der Zwangsverpflichtung....
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Hab nen Kumpel seit n paar Jahren, der uns anderen erst vor n paar Tagen gesagt hat, dass er zur Dialyse muss. Einige meinten wir könnten uns doch mal testen lassen ob einer von uns in Frage kommt. Davon will er überhaupt nix wissen. Der meint man kann nur eine weggeben und wenn man ne Familie hat kommt das für nen Freund nicht in Frage. Eines Tages brauchen vielleicht die Eltern oder Kinder eine und dann steht man dumm da. Ist aber nicht einfach für uns zu wissen, dass wir vielleicht helfen können er das aber nicht will von uns und er eigentlich auch recht hat. Nicht weil einem die eigene Familie mehr bedeutet aber da sind die Chancen größer dass n Organ von nem Verwandten passt.

Bearbeitet von Kalle mit der Kelle am 06.12.2005 00:37:29
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ups kalle, hatte gerade überlegt ob hier was mit der Lebendspende reinpasst.
Ich habe nämlich gestern einen Bericht gesehen wobei es genau darum ging.

Eine Komission püft genau in welchem Verhältnis Speneder u. Empfäner zueinander stehen, man hofft so den komerziellen Organhandel auszuschließen.
Also vor der Spende muß die K. zustimmen.

Mein erster Gedanke war da: ich spende nur für Familienitglieder, denn wenn ich vorher zB. eine Niere an jemanden gebe habe ich keine mehr für den Fall der Fälle...


Don.
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Ich persönlich würde ohnehin nur dann meine Organe spenden wenn ich nicht mehr lebenfähig bin. Darüber hinaus ist es bei mir wohl auch so, dass ich nicht einfach eine Niere spenden könnte um mit einer weiter zu leben,da ich ohnehin ziemliche Probleme damit habe...

Grüße
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Eine Lebendspende würde für mich nicht in Frage kommen. Was ist, wenn man mit der verbliebenen Niere Probleme bekommt. Selber auf eine Spenderniere warten und dann tagtäglich schwere Medikamente nehmen, die nebenbei gesagt die Nieren und die Leber schwer belasten. Schwerer Durchfall, der manchmal kaum in den Griff zu bekommen ist. Es ist nicht lustig schon zum Frühstück 12 Tabletten hinunterzuwürgen. Alle drei Monate zur Kontrolle, immer Angst zu haben es könnte zu einer Abstoßungsreaktion kommen oder man fängt sich einen Virus ein, der für jeden Gesunden kaum ein Problem darstellt, aber für einen Transplantierten zum Tod führen kann......
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....aber dafür das Leben eines evtl. geliebten Menschen gerettet haben? Hm. Also bevor ich, sagen wir mal, meine Schwester an die Dialyse schicke, kriegt sie eine meiner Nieren und ich schluck Tabletten. Sie würde das gleiche für mich tun. Ich find das selbstverständlich.

Schnegge
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Mein LG hat nur noch eine funktionsfähige Niere. Wenn die versagen würde (und vorausgesetzt ich käme als Spenderin in Frage), wäre das für mich kein Thema. Selbstverständlich würde ich ihm eine abgeben.
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Ich muss gestehen, dass ich die Formulare noch im Schrank liegen habe. Wollte ich seit Monaten ausgefuellt haben. Das waere dann auch fuer die ganze Familie.
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wie denkt ihr bei diesem Thema über den Fall aus Frankreich, einer Französin wurden Teile des Gesichts einer Toten transplantiert.
Im Sommer hatte ihr ein Hund Nase, Kinn und Wangenteile weggebißen.


Don.
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Ich finde es schön, dass der Frau geholfen werden konnte. smile.gif
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Seit fünf Jahren trage ich einen Ausweis bei mir:
N i c h t s p e n d e r
weil ich etwas über 65 J. bin.
Nur mein Gehirn bekommt eine jüngere Kollegin.
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Ich habe schon am 10.10.05 hier von einer Kollegin berichtet, die einer anderen eine Niere gespendet hat. Alles funktioniert gut, nur leider hat sie jetzt (die Empfängerin) einen Pilz in der Lunge, welcher sich schon bis ins Gehirn ausgebreitet hat.
Ursache ist die Herabsetzung des Immunsystems (damit die Niere nicht abgestossen wird), dadurch konnte der Pilz aktiv werden. Die Ärzte haben der Tochter schon gesagt, dass es keine Hilfe mehr gibt. Ich finde das sehr tragisch, besonders auch für die Spenderin, denn es war eigentlich alles umsonst.

LG Flodo2002
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ich habe einen und bin stolz drauf.


@winzigklein soll das ein Witz sein ? wenn ja finde ich den geschmacklos
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Das Schärfste an der Sache ist: ich wollte vor einigen Jahren so einen Spenderausweis haben. Hausarzt schickt mich zur Krankenkasse, Krankenkasse zum Roten Kreuz, das meint, der Hausarzt hat Formulare.... Und wie seltsam: einige Tage nach meiner diesbezüglichen Odyssee setze ich mich an einem Spielplatz an einen "Grilltisch", und was soll ich sagen - da liegt so ein Blanko-Spenderausweis rum. smile.gif Den hab ich ausgefüllt und seitdem bei mir. Meine Verwandtschaft ist zwar nicht so glücklich, weiß aber Bescheid und respektiert das.

Ich find das selbstverständlich, wenn man noch was Gutes mit seinen Organen tun kann, dann nur zu. Eine Lebendspende würde ich aber auch nur in der engsten Familie machen - es sei denn, es kann mir nicht schaden (Knochenmarkspende z.B. kann doch meines Wissens nix schaden, oder???)

Aber ich finde, die Menschen sollten auch von den Ärzten und Kassen viel mehr darauf angesprochen werden, Organe zu spenden....



Eure gar nicht weise Nase
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Zitat (Denza, 09.01.2006)
ich habe einen und bin stolz drauf.


@winzigklein soll das ein Witz sein ? wenn ja finde ich den geschmacklos

Denza, worin siehst du da einen Witz?
Das mit dem Gehirn war von der Kolln. natürlich im übertragenen Sinn gemeint.


Und Organspender werden in aller Regel nur bis 65 J. genommen.

Bearbeitet von winzigklein am 10.01.2006 20:03:50
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Angeregt durch das Nierenspendethema mache ich dazu mal einen eigenen Beitrag auf, da mir dieses Thema doch zu wichtig erscheint.

Organspenden kann jeder, der nach seinem festgestellten Tod dazu die Erlaubnis erteilt hat. Da das nach dem Ableben etwas schwierig ist, gibt es Organspendeausweise, mit denen man seine Zustimmung oder auch Ablehnung einer Spende erteilt.

Dieser Ausweis sollte bei den Personalpapieren aufbewahrt werden, um im Falle des Todes schnell gefunden zu werden.

Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es hier:

http://www.organspende-info.de/extra/beste...nspendeausweis/

Den Spendeausweis zum selbst ausfüllen gibt es hier:

Organspendeausweis

Ausfüllen, Ausdrucken, Organspender sein.

So einfach ist das!
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Genau ! Bin ich schon seit ein paar Jahren, denn was will ich denn mit meinen Organen wenn ich oben auf ner Wolke sitz und mein Manna hab....

....andere bekommen dadurch ein neues Leben !!

Stellt euch nur vor, I h r braucht eine neue Niere, Leber u.s.w. und müßt elendig krepieren, weil keiner sein "Zeug" hergeben will....

Ist doch idiotisch sleep.gif
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Einfach mal den folgenden offenen Brief durchlesen. Und informieren, z. B. in dem Buch "Sterben auf Bestellung"- (Rückentext: Wer Organe »spendet«, weiß nicht, was ihn erwartet: Organentnahme bei lebendigem Leib, denn der Hirntod ist nicht das Ende des Lebens. Beim »hirntoten« Menschen werden immer noch über die subkapitalen Zentren des Stammhirns der Schlag des Herzens, der Rhythmus des Atmens gesteuert. Niemand weiß, was der Patient in diesem Augenblick noch empfindet. Theologen, Psychologen, Philosophen, Ärzte und Medizinsachverständige erörtern in diesem Band die Problematik des Sterbens auf Bestellung, bei dem es nicht zuletzt um das große Geld im Transplantationsgeschäft geht.)

Was sagt Ihr nun?


Ich werde mich nie zur Organspende zur Verfügung stellen und meine Familie auch nicht!





27.12.2006: Organspende / Organtransplantation

von RICHARD FUCHS

Herrn
Minister Karl-Josef Laumann
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen
Fürstenwall 25
40219 Düsseldorf

27.12.2006

Offener Brief

600 000 Werbebriefe für Organspende an Landesbedienstete und Pensionäre im November 2006

Sehr geehrter Herr Minister Laumann,

die Gesellschaft für Gesundheitsberatung e. V. ist seit 1978 bemüht, ihre Mitglieder sachlich und seriös über Krankheitsursachen, z.B. ernährungsbedingte Krankheiten, und auch Organtransplantation zu informieren. Daher fühlen wir uns, im Interesse einiger unserer Mitglieder, die Ihr Schreiben erhalten haben und einer breiten Öffentlichkeit gegenüber, verpflichtet, wesentliche Sachverhalte Ihrer Ausführungen richtigzustellen.

Weihnachtsgeld gegen Organe

Das Datum Ihres Schreibens im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der hier unerwähnt gebliebenen Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), das Sie mit den Gehaltsabrechnungen verschicken ließen, ist gut gewählt, denn die allgemeine Spendenfreudigkeit in der Vorweihnachtszeit ist groß. Hier handelt es sich aber nicht um Geldspenden, sondern um ein Versprechen, „nach dem Tod“ Organe spenden zu wollen. Dabei ist zunächst festzustellen, dass der Begriff „Organspende“ von der Transplantationsmedizin in den überwiegenden Fällen missbraucht wird. Denn die „erweiterte Zustimmungslösung“ des Transplantationsgesetzes erlaubt, entgegen den Verboten des Betreuungsgesetzes, Angehörigen, über das Schicksal eines sterbenden Menschen zu entscheiden, und zwar zu dessen Lasten. Diese erteilen in der Regel die Zustimmung zur Organentnahme und „spenden“ damit etwas, was ihnen nicht gehört.

Insofern ist Ihre Aufforderung, sich selbst zu entscheiden, einen Organspendeausweis auszufüllen und zu unterzeichnen, vordergründig als sinnvoll zu bezeichnen, wären damit nicht gravierende Probleme verbunden:

Strafe wegen Körperverletzung

Wer, wie die DSO, die BZgA und auch Sie, beim Aushändigen eines Organspendeausweises auf eine Aufklärung über alle Implikationen einer Hirntoddiagnostik und der Organentnahme verzichtet, handelt grob fahrlässig. Denn strafrechtlich setzt zur Abwehr einer Strafe wegen Körperverletzung jeder medizinische Eingriff eine Einwilligung des Patienten nach vorheriger Aufklärung voraus. Hier wird aber aus gutem Grund darauf verzichtet, da es sich um einen nicht indizierten fremdnützigen Eingriff handelt, der letztlich der Organbeschaffung dient und für den Betroffenen tödliche Folgen hat. Da im Akutfall ein sogenannter „hirntoter“ Patient nicht mehr ansprechbar ist, muss notwendigerweise vor Unterzeichnung eines Organspendeausweises seriös und wahrhaftig aufgeklärt werden, wie wir es in aller Kürze mit folgenden Klarstellungen tun:

Wenn Sie schreiben, „67 Prozent wären grundsätzlich damit einverstanden, nach ihrem Tod Organe zu spenden“, stellt sich zunächst die Frage: In wessen Auftrag und mit welcher Fragestellung ist das Umfrageergebnis erzielt worden? Der Volksmund sagt: „Glaube nur an die Statistik, die du selber gefälscht hast.“ Würden Ihre Zahlen stimmen, hätte ein ähnlich hoher Prozentsatz an Menschen einen Organspendeausweis. Das ist wegen allgemeiner Skepsis der Menschen nicht der Fall. Entscheidender ist allerdings Ihre von der BzgA übernommene unzutreffende Sprachregelung „nach Ihrem Tod“.

Tote mit schlagendem Herzen

Patienten mit irreversiblen Hirnverletzungen, sogenannte „Hirntote“ sind keine Verstorbenen, sondern sterbende Patienten auf Intensivstationen, die beatmet und aufwendig versorgt werden, deren Lebensfunktionen sich kaum von denen anderer Patienten unterscheiden. Wäre ein hirntoter Patient wirklich eine Leiche, würde er in der Leichenhalle und nicht auf der Intensivstation eines Krankenhauses liegen.

Der Düsseldorfer Nobelpreisträger für Medizin Forßmann hat die Situation einmal so beschrieben: Der Erfolg jeder Transplantation steht und fällt mit der Lebensfrische des gespendeten Organs. Die Chancen sind also am allergrößten, wenn das Organ einem gesunden und in voller Lebenskraft stehenden Menschen entnommen wird. Deshalb liegt es im Interesse des Empfängers und des Operateurs, den sterbenden Spender so früh wie möglich für tot zu erklären, um über ihn verfügen zu können.

Das ist doch etwas suspekt

In einem Interview entgegnet der Journalist und Buchautor Christian Jungblut dem US-amerikanischen Transplantationsmediziner Robert White in dem 2001 erschienen Buch „Meinen Kopf auf deinen Hals. Die neuen Pläne des Dr. Frankenstein alias Robert White“: Die neue (Hirntod-) Definition wurde ja nach den ersten Transplantationen geschaffen. Es war einfach eine nachgeschobene, praktische Erklärung, mit der sich die Chirurgen ihre Organschneiderei selbst erlaubten. Das ist doch etwas suspekt. (...) Es ist eine Bequemlichkeitsdefinition. Sie war wohlfeil und angenehm, um Transplantationen vornehmen zu können, die sich ja heute zu einem Milliardengeschäft entwickelt hat.

Nicht jedem ist bekannt, dass es sich bei der Transplantationsmedizin mit ihrem hohen Anspruch an Humanität auch um einen Wirtschaftsfaktor handelt: Eine Herztransplantation kostet seit 1. Januar 2005 78.513,- Euro (Fallpauschale), eine Lebertransplantation mit Langzeitbeatmung 64.302,- und eine Lungentransplantation 81.426,- Euro, wobei die Organe am Anfang der Wertschöpfungskette, mit oder ohne Einwilligung des Spenders bzw. Opfers, zum Nulltarif zur Verfügung stehen. (Rund 90 Prozent der Opfer haben ihre Einwilligung nicht gegeben.) Von diesen Geldern erhält die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) als Monopolist für die Organbeschaffung in Deutschland eine Rückvergütung von rund 6000,- Euro pro Fall. Von diesen Einnahmen werden wiederum Transplantationskoordinatoren und Ärzte in kooperierenden Krankenhäusern finanziert.

Der „Hirntod“ ist nicht der Tod des Menschen

Der „Hirntod“ ist nicht der Tod des Menschen, sondern eine definitorische Vereinbarung der Harvard-ad-hoc-Kommission von 1968. Hier heißt es ganz unverblümt als Begründung: Obsolete Kriterien für die Definition des Todes könnten zu Kontroversen bei der Beschaffung von Organen zur Transplantation führen.

Eine „Hirntod“-Diagnose kann nach Aussagen seriöser Neurologen mit letzter Sicherheit nicht als zuverlässig gelten. Denn weder mit klinischen Tests noch mit apparativen Zusatzuntersuchungen – mit Ausnahme einer Angiographie – lässt sich der Ausfall aller Hirnfunktionen feststellen. Eine klinische Hirntoddiagnose an noch lebenden Patienten ist im übrigen ein schmerzhafter Prozess. Diese Untersuchung - und nur die ist vorgeschrieben - sieht u. a. eine Provokation der Augenhornhaut mit einem Gegenstand vor, Stechen in die Nasenwand, Reizen des Rachenraums mit einem Gegenstand, Setzen eines heftigen Schmerzes zur Reizung von Reflexen, Reizung des Bronchialraums durch Absaugkatheter, festes Drücken der Augäpfel, Gießen von Eiswasser in die Gehörgänge. Die sogenannte Hirntoddiagnose wird überwiegend interessengeleitet im Dienste der Transplantation gestellt und im Erfolgsfall auch honoriert.

Während der Organentnahme getötet

Der zu Beginn einer Explantation noch lebende komatöse Patient wird während der OP getötet. Ob er während der OP narkotisiert wird, Schmerzmittel erhält, ist in das Ermessen des Anästhesisten gestellt. In der letzten „Erklärung zum Hirntod“ der Bundesärztekammer aus dem Jahr 2001 heißt es sogar: Nach dem Hirntod gibt es keine Schmerzempfindung mehr. Deshalb sind nach dem Hirntod bei Organentnahme keine Maßnahmen zur Schmerzverhütung nötig. Fakten sprechen eine andere Sprache: Werden zur Organentnahme lediglich Muskelrelaxantien zum Schutz des Chirurgen gegeben, um mögliche Abwehrbewegungen des Patienten zu unterdrücken, lassen bei dem Opfer Lebenszeichen wie Anstieg des Blutdrucks, Transpiration, Rötung der Haut und Abwehrbewegungen auf Schmerz- und Angstreaktionen schließen. Das bestätigt auch die medizinische Fachliteratur. Selbst der geschäftsführende Arzt der Deutschen Stiftung Organtransplantation Professor Lauchert gibt schriftlich zu: Es ist in der Tat nicht zu belegen, dass eine für hirntot erklärte Person tatsächlich über keinerlei Wahrnehmungsvermögen, insbesondere Schmerzempfindlichkeit, verfügt.

Es muss deshalb niemanden wundern, dass der weitaus überwiegende Teil der Straf- und Staatsrechtler, die als Experten im Gesundheits- und Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages während des Gesetzgebungsverfahrens gehört wurden, die Auffassung vertraten, dass das Transplantationsgesetz verfassungswidrig sei. Einer der Anzuhörenden, Prof. Dr. jur. Hans-Ullrich Gallwas aus München, äußerte sich in einem Schreiben vom 22. Oktober 1997, das uns vorliegt, enttäuscht: Es ist uns letztlich nicht gelungen, mehr Sympathie für ein rechtlich beschütztes Sterben als für die verschiedenen Transplantationsinteressen zu wecken, so hat die Befriedigung des Bedarfs den Vorrang vor der Würde des Sterbens erlangt. Wir müssen mindestens auf Zeit damit leben, dass wir uns im Einzelfall durch einen Widerspruch gegen diese moderne Form des Kannibalismus wehren können.

Es geht nicht mit rechten Dingen zu

Solange in unseriöser Form für die „Organspende“ geworben wird, kann sich trotz aufwendiger Pressearbeit und Werbung der Befürworter, die Meinung der Bürgerinnen und Bürger nicht ändern. Das bestätigte auch ein Studienergebnis der Universität Duisburg/Sandoz AG zur Organtransplantation und Spendenbereitschaft im Meinungsbild der Bevölkerung. 81,2 Prozent der Befragten gaben an: Es geht nicht mit rechten Dingen zu, weil...

Sehr geehrter Herr Minister Laumann,

Wählerinnen und Wähler Ihrer Partei gehen davon aus, dass ein Fachminister auch über ein entsprechendes Fachwissen verfügt. Deshalb stellt sich die Frage: Ist es Unwissenheit, Ihr Schreiben in dieser Form abzufassen oder, was schwerer wiegt, eine vorsätzliche Täuschung von Bediensteten und Pensionären des Öffentlichen Dienstes, glauben zu machen, Organe würden erst nach dem Tod entnommen? Mit Ihrer werblichen Desinformation machen Sie sich einer groben Verletzung Ihrer Amtspflichten schuldig. Deshalb erwarten wir im Sinne des Presse- und Werberechts eine entsprechende Gegendarstellung, die Sie der nächsten Lohnabrechnung für denselben Empfängerkreis beifügen wollen. Für Formulierungshilfen stehen wir gern zur Verfügung.

Ihrer Antwort sehen wir mit Interesse entgegen.
Mit freundlichem Gruß

Ilse Gutjahr-Jung Dr. med. Jürgen Birmanns Dr. phil. Mathias Jung
1. Vorsitzende 2. Vorsitzender Beisitzer
und Geschäftsführerin



Und hier noch der Link
http://www.ggb-lahnstein.de/aktuelles.0.html


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Zitat (anjaruth, 05.07.2007)
Ich werde mich nie zur Organspende zur Verfügung stellen und meine Familie auch nicht!

Auch dann solltest Du den Ausweis bei Dir tragen, denn damit verfügst Du auch, daß Dir keine Organe entnommen werden dürfen.
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Danke, tom-kuehn! flowers_2.gif
Wollte ich mich schon längst drum kümmern...jetzt hab ichs endlich mal gemacht!
Bin ab sofort ein "Organspender auf zwei Rädern" biggrin.gif
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Zitat (dieheulsuse, 05.07.2007)
Bin ab sofort ein "Organspender auf zwei Rädern" biggrin.gif

Motorisierte Räder?
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Also, mich könen sie ausschlachten. Was will ich im Ofen noch damit, wenn andere dringend diverse Organe brauchen ?
Den Ausweis schleppe ich schon seit bestimmt 15 Jahren mit mir rum und mache auch Reklame bei Bekannten. Bei einigen hatte ich Erfolg. Andere widerum haben Bedenken, warum auch immer. keineahnung.gif
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Junge ansonsten gesunde Motorradfahrer mit Schädelhirntrauma sind als potentielle Organspender bei Ärzten sehr beliebt. sad.gif

Klingt makaber ist aber leider Realität.

tante ju
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Zitat (tom-kuehn, 05.07.2007)
Motorisierte Räder?

Si!
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Zitat (dieheulsuse, 05.07.2007)
Zitat (tom-kuehn, 05.07.2007)
Motorisierte Räder?

Si!

Dann sieh zu, dass Du oben drauf sitzen bleibst wink.gif
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Zitat (tom-kuehn, 05.07.2007)
Dann sieh zu, dass Du oben drauf sitzen bleibst wink.gif

Ja klar wink.gif aber oft kann man ja nix gegen die Blindheit von anderen tun...
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Wer sich mit dem Gedanken trägt, seine Organe spenden zu wollen, soll es tun. Bevor die Entscheidung dafür oder dagegen getroffen wird sollte man sich aber allseitig informieren, das heißt, sich mit den Argumenten der Befürworter und der Gegner der Organspende auseinander setzten.
Ich habe viele Jahre einen Organspenderausweis bei mir getragen, weil auch ich der Meinung war, dass es besser wäre, meine Organe kranken Menschen zur Verfügung zu stellen, wenn ich sie nicht mehr benötige, weil ich doch tot bin.

So scheint es aber nicht zu sein, wie namhafte, mit der Materie vertraute Persönlichkeiten und Angehörige von Spendern (KAO) berichten.

http://www.initiative-kao.de/

Der angeblich tote Mensch atmet, hat einen fühlbaren Puls, fühlt sich warm an, scheidet Urin und Kot aus, Frauen tragen Kinder aus, Männer haben Erektionen. Unter tot stelle ich mir etwas anderes von. Wäre das nur auf die vorhandene Technik zurückzuführen, müsste die Medizin heute in der Lage sein, Tote ewig auf diese Art am Leben zu erhalten (z.B. den Papst). Das geht aber nicht. Die Toten sind zum Zeitpunkt der Organentnahme anscheinend nicht so tot, wie uns glauben gemacht wird.
Deswegen habe ich meinen Organspenderausweis vernichtet.

Wir wissen heute noch viel zu wenig über die Vorgänge, die sich zwischen Leben und Tod abspielen, wissen nicht, was jemand, der angeblich hirntot ist, hört, spürt, fühlt und wahrnimmt. Die Ärzte benötigen die Organe von angeblich toten Spendern und transplantieren, meist nachts.
Die Lebensfunktionen der Spender werden aufrechterhalten, weil nur lebende Organe von Nutzen sind. Die angeblich hirntoten Spender greifen auf dem OP- Tisch um sich, schwitzen, haben einen erhöhten Puls – ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur Reflexe sein sollen.

Ich habe zumindest für mich entschieden, einerseits keine Organe von Spendern haben zu wollen und andererseits zu keiner Spende bereit zu sein.
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Zitat (Catweazle, 05.07.2007)
Also, mich könen sie ausschlachten. Was will ich im Ofen noch damit,

Sorry, aber hälst du das für eine angemessene Ausdrucksweise für dieses sensible, heikle Thema?

Also ich finde, gerade aus Respekt vor Toten und Organspendern ja auch aus Respekt vor den Empfängern, sollte man doch einen anderen Begriff wählen, als "ausschlachten"...

Ich denke auch für die Organempfänger ist es nicht einfach ein Organ anzunehmen, auch wenn sie dadurch gerettet werden. Dennoch ist es auch immer mit dem Tod eines anderen Menschen verbunden. Der Begriff "Ausschlachten" macht die ganze Sache sicher nicht leichter.

Und auch als Organspender möchte man bestimmt nicht "ausgeschlachtet" werden.

Sei mir nicht böse, ich will dich ja nicht persönlich kritisieren aber ich wollte trotzdem loswerden, daß mir dieser Begriff hier doch echt deplaziert erscheint.
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@ FrauElster und anjaruth,

natürlich leben die Organe noch, somit also der Körper. Ansonsten könnte man die Organe nicht transplantieren. Die Organe müssen bis zur Entnahme durchblutet werden.

Aber die Diskussion über den Hirntod ist auch heute noch aktuell. Man hat sich zwar auf eine Definition von "tot" geeinigt, aber Zweifel ob dies wirklich so ist und wann man nun wirklich tot ist, kommen immer wieder hoch....

Fakt ist aber, daß der Körper "leben" muß, damit die Organe entnommen werden können. Dieses "Leben" wird aber durch Maschinen aufrecht erhalten, da das Gehirn als "Regler" eben nicht mehr funktioniert
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Die Diskussion darüber WANN man RICHTIG tot ist, finde ich mühselig. Soooo wichtig sind wir alle doch wirklich nicht, für den weiteren Verlauf der Welt. Und irgendwann ist halt mal Schluss. Ich würde alles Spenden. Am liebsten meine große Klappe, auf das sie nie vergeht .... Habe ich mir eben selbst widersprochen? sad.gif
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Zitat (Violina, 05.07.2007)
Genau ! Bin ich schon seit ein paar Jahren, denn was will ich denn mit meinen Organen wenn ich oben auf ner Wolke sitz und mein Manna hab....

....andere bekommen dadurch ein neues Leben !!

Stellt euch nur vor, I h r  braucht eine neue Niere, Leber u.s.w. und müßt elendig krepieren, weil keiner sein "Zeug" hergeben will....

Ist doch idiotisch  sleep.gif

Genau so habe ich es auch gesehen und vor ca. nem Monat mir auch auf der Homepage den Ausweis ausgedruckt, ausgefüllt und trage ihn seitdem bei mir.
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Zitat (VincentVega, 05.07.2007)
Die Diskussion darüber WANN man RICHTIG tot ist, finde ich mühselig. Soooo wichtig sind wir alle doch wirklich nicht, für den weiteren Verlauf der Welt. Und irgendwann ist halt mal Schluss. Ich würde alles Spenden. Am liebsten meine große Klappe, auf das sie nie vergeht .... Habe ich mir eben selbst widersprochen? sad.gif

Nö, hast nich.....meine müssen sie auch extra totschlagen, sonst macht die ohne mich weiter rofl1.gif
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Zitat (VincentVega, 05.07.2007)
Die Diskussion darüber WANN man RICHTIG tot ist, finde ich mühselig. Soooo wichtig sind wir alle doch wirklich nicht, für den weiteren Verlauf der Welt. Und irgendwann ist halt mal Schluss. Ich würde alles Spenden. Am liebsten meine große Klappe, auf das sie nie vergeht .... Habe ich mir eben selbst widersprochen? sad.gif


genauso seh ich das auch

ich habe seit vielen Jahren einen Organspendeausweis und vertraue darauf, dass ich auch tatsächlich tot bin, wenn man mir diverse Organe entnimmt

das ist allerdings eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss und deshalb würde ich auch niemals Freunde oder Verwandte zum Organspenden überreden

wenn einer dagegen ist, ist das auch okay
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Ich hab mich schon mit 11 Jahren dazu entschlossen, und bin dabei geblieben.
Trage den Ausweis bei mir, und habe notiert, welche Organe ich spenden möchte.

Ich denke, wenn die Ärzte schon vor der Entscheidung stehen meine Organe zu nutzen, ist es mit meinem Leben eh nicht mehr so weit her, dass ich es behalten möchte. Ich klammere mich nicht dran fest.

Am liebsten sind mir die Leute, die laut "nein" schreien, wenns um Spenden geht, aber laut "ja" wenn sie oder Angehörige ein Organ brauchen.
Ich fänds ok, wenn nur Leute, die selber spenden würden ein Organ bekämen.


Und wer nicht spenden möchte solls doch bitte auch auf dem Ausweis vermerken, und nicht seine Angehörigen mit der Entscheidung belasten.
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Zitat (Gift, 05.07.2007)

Am liebsten sind mir die Leute, die laut "nein" schreien, wenns um Spenden geht, aber laut "ja" wenn sie oder Angehörige ein Organ brauchen.
Ich fänds ok, wenn nur Leute, die selber spenden würden ein Organ bekämen.

Und wer nicht spenden möchte solls doch bitte auch auf dem Ausweis vermerken, und nicht seine Angehörigen mit der Entscheidung belasten.

Ich habe zu diesem Argument schon im Fred "Kranke kämpfen um eine Niere" was geschrieben, würde es aber gerne hier nochmal zitieren:

Mellly:
Zitat
Das würde ich nicht in Ordnung finden. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Organspende basiert auf Freiwilligkeit und so sollte es auch bleiben. Wenn es nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir" gehandhabt wird, wo bleibt dann diese Freiwilligkeit?

Jeder hat andere Beweggründe, warum er Spender sein möchte und warum nicht.

Es ist mein Körper, und deswegen möchte ich ganz allein entscheiden können, was mit ihm nach dem Tod passiert.

Ich habe einen heiden Respekt vor Leuten, die ihre Organe spenden möchten, aber niemand sollte an den Pranger gestellt werden oder "bestraft" werden, wenn er sich dagegen entscheidet..

So lange der bürokratische Aufwand so groß ist, daß Organe ungenutzt bleiben, obwohl Organspendeausweis etc vorhanden, so lange wird sich auch nichts daran ändern, daß Organe knapp sind.

Und da finde ich es absolut den falschen Weg, wenn man sagt, alle Menschen müssen potentielle Organspender werden, es sei denn sie geben ausdrücklich ihr Nein dazu ab. Oder nur Organspender dürfen Organe erhalten...

Ich würde erstmal den Akt der Organentnahme ansich erleichtern.

Nen Bekannter, der Medizin studiert, hat schon das eine oder andere Mal erlebt, daß ein Organ ungenutzt blieb, weil der Arzt schlicht und einfach keine Zeit hatte, um alles auszufüllen in die Wege zu leiten etc...

Ich halte auch nichts davon, alle Menschen zu potentiellen Organspendern zu machen. Das greift meiner Meinung nach absolut in die Selbstbestimmung des Menschen ein.

Bei diesem Thema kann man nicht nach "gerecht" und "ungerecht" unterscheiden.

Nehmen wir mal folgendes Beispiel: Ein Mensch ist ein lebenlang sozial engagiert, hilft Obdachlosen, spendet für diverse Projekte, hat ein Patenkind aus Afrika etc....Also jemand, der selbstlos anderen hilft. Gehen wir nun davon aus, daß nur jemand ein Organ bekommt, der selbst Spender ist. Nun hat sich dieser gutherzige Mensch aus ganz persönlichen Beweggründen entschieden kein Organspender zu sein. Wäre es gerecht, wenn dieser Mensch kein Organ bekommen würde, und evtl deswegen sterben müßte?

Das Prinzip "wie du mir, so ich dir" funktioniert so einfach nicht.

Für einen engen Bekannten oder ein Familienmitglied würde ich jederzeit ohne viel zu überlegen, spenden (als Lebendspender). Aber dennoch habe ich mich bisher gegen einen Organspendeausweis entschieden.

Ich kann im Moment auch nicht sagen, ob sich meine Haltung irgendwann ändern wird, das kann gut sein. Aber ich möchte das freiwillig ohne Zwang entscheiden dürfen. Denn schließlich ist es mein Körper und das ist das einzige, worüber ich 100%ig alleine entscheiden sollte.

Vielleicht bin ich ja da auch gar nicht so konsequent in meinem Denken, denn ich wäre z.B. auch meinen Eltern NICHT böse, wenn sie nach meinem Tod entscheiden würden, daß meine Organe entnommen werden können.

Ich bin absolut nicht religiös, aber ich kann es mir einfach im Moment nicht vorstellen, "unkomplett" beerdigt zu werden. Ich würde ganz gerne auch nach dem Tod "komplett" sein. Soweit mein derzeitiges Bewußtsein. Wenn ich tot bin, dann (und da merkt man wahrscheinlich wieder, daß ich absolut nicht religiös bin), merke ich eh nichts mehr, dann ist es mir wurscht, was mit mir passiert.

Klingt vielleicht für einen Außenstehenden konfus und inkonsequent, aber ich muß mich ja auch nicht rechtfertigen.
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Habe schon seit ca. 30 Jahren einen Ausweis und finde dies total in Ordnung - warum soll ich niemandem helfen - bin ja evtl. auch mal dankbar wenn mir jemand helfen kann.

Ich wäre im Ernstfall stolz wüßte ich, dass ich jemandem helfen gekonnt hätte und würde auf meinem Stern oder meiner Wolke zufrieden mein Mana verzehren. whistling.gif
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Ich habe seit vielen Jahren aus Überzeugung einen Organspenderausweis im Geldbeutel.

Wenn ich mir vorstelle, dass mein Körper ohne Hilfsmittel nicht mehr lebensfähig ist und keine Hirnströme mehr messbar sind, dann ist es für mich in Ordnung mit meinen gesunden Organen anderen Menschen zu einem lebenswertem Leben zu verhelfen!

Eine Bekannte und ihr Mann hatten vor einigen Jahren eine sehr schwere Entscheidung zu treffen, vor der ich sehr großen Respekt habe.

Ihre kleine Tochter war in den Pool gefallen und wiederbelebt worden. Nach 3 Wochen im Koma waren keine Hirnströme mehr messbar und sie haben die Organe zur Transplantation freigegeben. Ein oder zwei Jahren später haben sie anonym Post von der Familie erhalten, deren kleiner Junge durch das Herz gerettet wurde. Was gibt es schöneres, als diese Dankbarkeit?

Der Familie hat ihre pro Organspende Entscheidung auch bei der Trauerarbeit geholfen und sie sind sehr religiös.
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Kann sein die Gesetze sind nicht überall gleich, aber soweit ich weiß erfahren die Angehörigen der betroffenen Patienten normal nix davon, wer gespendet hat oder wer Empfänger ist.
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Kalle, die Familien der Angehörigen können aber über die BZgA eben anonym mit der Spenderfamilie Kontakt aufnehmen (ich glaube, erst nach einer gewissen Zeit... kein Plan...)

Egal.

Ich bin seit Kurzem erst Spenderin.

Naklar gefällt mir der Gedanke auch nicht wirklich, dass der Begriff "tot" nicht wirklich definiert werden kann und die Grenzen vielleicht ziemlich schwammig sind.
Aber andererseits war für mich das ausschlaggebende Kriterium, dass ich auch gerne ein Spenderorgan hätte, wenn ich es brauchen würde.
Ich käme mir schäbig vor, wenn ich so ein großartiges Geschenk annehmen würde, ohne im Ernstfall selber zu so einem Akt der Selbstlosigkeit bereit zu sein.
Das muss jedeR mit sich selbst ausmachen, da kann man auch niemandem reinreden - dazu ist die Entscheidung zu persönlich.

Sonst bin ich ein sehr rationaler Mensch, aber trotzdem habe ich einige Organe von der Spende ausgeschlossen. Meine Augennetzhaut (das wäre so seltsam zu wissen, dass jemand die Welt "durch meine Augen" sieht... ausserdem bin ich eh schwer kurzsichtig, sodass die niemandem wirklich helfen würde smile.gif ) und meinen Zwölffingerdarm (angeblich sitzt da das Bauchgefühl... naja).
Vielleicht streiche ich diese Ausnahmen auch i-wann mal wieder. Immerhin hilft mir mein Bauchgefühl auch nicht weiter, wenn ich tot bin...

Grundsätzlich finde ich die Regelungen in Österreich gar nicht so übel. Dort ist die Organspende obligatorisch, man kann aber durch eine einfache ERklärung widersprechen. Man trägt dann sozusagen einen OrganNICHTspendeausweis bei sich.

Die Tante war zu Besuch... Hallo Edith...
Für mich hängt die Frage nach der Organspende eng mit der Haltung zum selbstbestimmten Sterben/Patientenverfügung zusammen. Da ich diese für mich befürworte, bin ich auch für Organspende.
Ich möchte in keinem Fall nur noch dahinvegitieren - also bei Hirntot krampfhaft am "Leben" erhalten werden. Somit mache ich mir auch nur relativ wenige Gedanken darum, wass ich als Hirntote spüren könnte und was nicht. Ich will dann nichts mehr spüren udn bitte friedlich sterben. Dazu brauche ich meine Organe nicht und jemand, der sie braucht, soll sie bekommen.

Bearbeitet von Cambria am 07.07.2007 21:08:18
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Ich hoffe ich habe die Suchfunktion richtig genutzt, habe jedenfalls nichts zum Thema Organspende gefunden...bin mir auch nicht sicher ob das hier die passende Kategorie ist... ph34r.gif

Trotzdem wollte ich gerne mal hören, was ihr zum Thema Organspende zu sagen habt.

Habt ihr einen Organspendeausweis? Und wenn nein, warum nicht?

Laut Statistik haben nur 14 % aller Deutschen einen solchen Ausweis. 98 % Prozent würden aber laut Umfragen ein Spenderherz annehmen, wenn sie es bräuchten. Ich frage mich worauf beruht diese Diskrepanz?

Ich persönlich habe selber noch immer keinen Organspendeausweis. Obwohl es für mich eigentlich keinen triftigen Grund gibt. Jedenfalls fällt mir kein plausibler Grund ein.

Gut finde ich die Lösung in Österreich und in den Niederlanden. Dort ist grundsätzlich jeder Organspender, wenn er dem nicht bei der entsprechenden Behörde widerspricht.
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