Glockenläuten

Mich beschäftigt ein Thema. Sollten Kirchenglocken auch für Nichtchristen läuten.
Bei uns gibt es einen Zwist im Ort. Ein junger Mann ist durch einen Autounfall um`s Leben gekommen. Zur Beerdigung wollten die Hinterbliebenen dass die Kirchenglocken läuten, beim Weg aus der Kapelle zum Grab. Sie gingen einen Tag vor der Beerdigung zur Kirche um zu fragen. Da aber der Verstorbene nicht der Kirchgemeinde angehört (er war ausgetreten), läutete es nicht. Es gab einen Zeitungsartikel mit Vorwürfen zur Läuteordnung von einem der Hinterbliebenen. Einen Gegenartikel von einer katholischen Kirche des Nachbarort`s und eine Gegendarstellung der ev. Kirchengemeinde. Mit dem Schlusssatz: "Die Art und Weise wie gefragt wurde, fürte zu dem Entschluss nicht zu läuten." (Die Fam. streitet gern und ist dafür bekannt.) Es soll sogar noch einen Artikel in der "Bild" geben.
Wie ist eure Meinung dazu?
Wenn er aus der Kirche ausgetreten war, warum wollten sie dann noch Glockengeläut für ihn?

Versteh ich nicht so ganz :hmm: :keineahnung:
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schwierige Frage
er war aus der Kirche ausgetreten
die Familie auch?
falls nicht, dann fände ich es nicht richtig, das der Pastor es abgelehnt hat, denn die Angehörigen wollten ja das Glockengeläut und nicht der Verstorbene
falls ja, dann fände ich es richtig, denn wer nicht zu einer Gemeinschaft gehört, hat auch keinen Anspruch
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Sicher weil es dazu gehört. Im Artikel stand dann, dass sich der Schreiber auf dem Friedhof an Sankt Martin erinnerte, wie er seinen Mantel geteilt hat und dem Frierenden gegeben hat. Er erwähnte auch was die jungen Menschen, die zur Beerdigung kamen, wohl von der Kirche denken mögen, da sie dieses Läuten verwehrt hat. Vor Gott sind alle gleich.
Ich weiß nur, der junge Mann hätte das so nicht gewollt. Er war ein lieber, netter Junge. Er wollte keinen Streit. Ich kannte ihn, er wohnte in der Straße.
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Die Eltern waren nicht in der Kirche. Er wohnte bei den Großeltern, die auch ausgetreten waren.
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Zitat (Die Außerirdische, 07.03.2007)

falls nicht, dann fände ich es nicht richtig, das der Pastor es abgelehnt hat, denn die Angehörigen wollten ja das Glockengeläut und nicht der Verstorbene
falls ja, dann fände ich es richtig, denn wer nicht zu einer Gemeinschaft gehört, hat auch keinen Anspruch

Aber der Verstorbene hätte doch bestimmt keinen Wert auf das Glockengeläut gelegt, wenn er doch eh schon aus der Kirche ausgetreten war.....

Und bei der Beerdigung ging es ja wohl um ihn, und nicht um das was der Familie gefällt... -_-
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klar, eigentlich sollte es immer um den Verstorbenen gehen
ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es für die Angehörigen wichtig und tröstlich wäre
aber wenn die auch nicht in der Kirche sind, dann verstehe ich es tatsächlich nicht, warum sie das Läuten wollten
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Da seh ich aber auch keinen Grund die Glocken zu läuten. Zumal dieser Wunsch von der Familie kam. Sie wußten ja wohl, dass er nicht mehr in der Kirche ist, also was sollte dann ein Glockengeläut ?
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Bei ner Bestattung gehts um den Toten, nicht um die Lebenden und was die wollten. Wer aus der Kirche austritt, legt bestimmt auch keinen Wert auf Läuten oder darauf, dass irgendn Kirchenmensch an seinem Grab ne Rede hält.
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Kalle,so seh ich das auch.
er war aus der Kirche,Eltern&Großeltern auch?
Warum wurde er denn überhaupt vom Pfarrer
beerdigt.
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Zitat (Karmuffel, 07.03.2007)
Warum wurde er denn überhaupt vom Pfarrer
beerdigt.

Das hab ich mich auch gefragt...
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Etwa nur "für die Leute"
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Mal eine ganz provokante Frage,ich weiß!
Bezahle ich mit der Kirchensteuer mein Glockengeläut bei meiner Beerdigung?
Ich denke mal,dass wir alle Christenmenschen sind und unsere Gläubigkeit verschiedene Ausmaße hat. Wir leben eben nicht mehr im Mittelalter und fürchten uns daher auch nicht mehr vor dem Fegefeuer.Heutzutage treten die Menschen vorschnell aus der Kirche aus-weil es "cool" ist und/oder aus finanziellen Gründen.Ausgetreten ist man schnell(formlos)-aber tritt mal wieder ein!Da findet eine Glaubensprüfung durch den Pfarrer statt-und das nährt den inneren Schweinehund es zu lassen.
Bei den Taufen meiner Kinder wurde ich total gedrängelt,diese in den ersten 3 Monaten zu machen,weil die religiöse Verwandtschaft Angst hatte,dass beim Tod des Babys,es entweder nicht vom Pfarrer-oder hinter der Kirche,quasi im abgelegenen Teil -es beerdigt würde. Hallo???Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter!!!!
Alle Menschen sind vor Gott gleich-er liebt sie alle.Er schaut auch nicht ,wer Kirchensteuer zahlt und wer getauft ist oder nicht.
Schade,dass man dem jungen Mann,den Eltern,den Freunden und Nachbarn die Kirchenglocken verwehrt hat.Man hätte diesem die letzte Ehre gewährt und das wäre in meinen Augen gelebte Nächstenliebe gewesen.
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Ich persönlich finde das sehr schade, nur weil ein Mensch aus der Kirche ausgetreten ist, ganz auf zeremonielle Dinge wie die Grabrede oder in dem Fall das Läuten der Kirchglocken verzichten zu müssen.
Vielleicht war es den Angehörigen einfach nur wichtig; solch ein Geläut assoziiert man teilweise auch mit Stolz, in dem Fall einer Beerdigung vielleicht damit, dass man mit Stolz erfüllt einen geliebten Menschen zu Grabe trägt.
Ich persönlich bräuchte so etwas zwar nicht, bin aber gegen die Haltung der Kirche, dass solche "Dienstleistungen" nur mit stetig zahlender Kirchensteuer zu vergüten sind.
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@ Schottin
Mein reden,siehe oben! :applaus:
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Da hab ich son Unverständnis. Ist das bei Christen so, dass die glauben, jeder muss drauf aus sein, christlich bestattet zu werden, obs jetzt mit allem drum und dran ist oder bloß n bisschen? Ich hoff auch Christen denken dran, dass es Leute gibt, die da nix mit zu tun haben wollen, ist latte ob wir in nem Land leben, das größtenteils christlich ist.
Meine Familie ist jüdisch und gläubig, ich hab keine Religionszugehörigkeit. Denen würd es nicht einfallen, mich nach jüdischen Riten bestatten zu lassen oder sogar mit christlichen, weils einfach nicht mein Ding ist.
Ich hab mehr als einen Kumpel beerdigt, die auch nix mit Kirche an der Mütze hatten. N Pfarrer war meistens dabei, aber gesagt haben die meistens nix. Mussten die auch nicht. Das haben wir selber übernommen. Bei einem haben wir den Sarg selber getragen, jeder hat was gesagt, wir haben Musik spielen lassen (übelster Heavy Metal, aber der Pfarrer hatte da nix gegen), nen Schluck Bier auf ihn getrunken und ihm auch einen ins Grab gekippt. Die Familie kannte das so nicht, klaro, aber die wussten, das war er, alles andere nicht. Darum wars ok für sie.
Ich will auch nicht, dass da einer über mich labert, der mich nicht gekannt hat, wenn ich son Begräbnis nicht vermeiden kann. Ich will da auch keine Glocken zu, und ich vermute, den meisten gehts so, die aus der Kirche austreten, weil die meistens was vertritt, womit der, der austritt, nix mehr anfangen kann. Damit verzichtet der auch gerne auf den Rest, kirchliche Hochzeit und sowas, alles andere wär sowas von unlogisch.
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Zitat (Kalle mit der Kelle, 07.03.2007)
Da hab ich son Unverständnis. Ist das bei Christen so, dass die glauben, jeder muss drauf aus sein, christlich bestattet zu werden, obs jetzt mit allem drum und dran ist oder bloß n bisschen?

Neeee, das ist nicht so - nur bei manchen Scheinheiligen :engel:
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@Kalle
Ich bin konfessionslos, gehöre was irgendwelche Religionen betrifft auch defintiv zu den Ungläubigen. Zumindest vertrete ich keinen Glauben, den mir irgendeine Religion vorschreibt zu leben.
Trotzallem habe auch ich kirchlich geheiratet. Und das hat alles Andere als mit Scheinheiligkeit oder nicht vorhandener Logik zu tun.
Es gibt Momente, in denen ist man stolz wie Oskar, man möchte am Liebsten die ganze Welt an seinem Glück dran teilhaben lassen. Ok, so ne Kirche fässt nicht die ganze Welt, aber es ist ein zentraler Ort, in dem man mit Würde und Stolz solch ein Versprechen ablegen kann. Alleine schon von der Räumlichkeit her, dies können meines Erachtens nur wenige Orte bieten.

So, wenn jetzt Dein Kind zu Grabe getragen wird, wenn das Schlimmste passiert ist, was man sich überhaupt vorstellen kann, warum dürfen dann vielleicht die Eltern nicht dieses Kind so beerdigen, wie es für sie Selber würdevoll erscheint?

Ganz ehrlich, wie Du die Beerdigung Deines Kumpels beschreibst klingt für mich nicht sehr würdevoll, auch wenn es Dein Kumpel selbst so gewollt hat, aber in erster Linie sollte man Respekt vor den Eltern haben, denn die sind in einem solchen Fall am Stärksten betroffen.

Ich würde nicht wollen, dass Andere Bier auf den Sarg meines Kindes schütten, und ich bin weiß Gott nicht nicht konservativ.

Von daher finde ich, man sollte die Eltern gewähren lassen, ob jetzt mit Pfarrer oder ohne, ob mit Geläut oder ohne - es ist ihnen schon das Wichtigste genommen worden und wenn der zu Bestattende keinen Wert auf solch eine Zeremonie legt, dann wird er das vorab schon niederlegt haben, bzw. sollte das getan haben.
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Man kann einen Menschen ja wohl auch ohne Glockengeläut würdig zu Grabe tragen. Das hat ja wohl mehr was mit denen zu tun, die am Grab die richtigen Worte finden, als dass da was läutet.
Habe schon einige Beerdigungen miterlebt wo es höchst würdevoll gestaltet war auch ohne Geläut.
Wie kann man daran die Würde einer Beerdigung festmachen ?
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Zu Kirche und Glauben vertrete ich seit etwa 20 Jahren meine eigene Meinung und bin auch kein Freund davon, "selbst dem Toten Konvenz" aufzuzwingen, nur, weil es "einmal dazu gehört".
Der liebe Gott schaut sicher auch ohne Glocken zu.

Trotzdem wäre es mir irgendwo wichtig- ob bekennend, oder nicht- daß die Glocke mir "den Weg weist" und meine Familie einigermaßen einig am Grabe steht.
Ich glaube, die Glocke ist nichts Schlechtes.
Allerdings ein Indiz, daß da jemand der Kirchengeminde als Mitglied erhalten blieb... ;)
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Ich habe sehr lange in eine Kirche gearbeitet, ich bin von Meinung die "Glocke" soll für jeder Mensch leuten.
Bei Einschulung, Konfermation und Hochzeit läuten die Gkocken auch oder muss jeder Gast der nicht in die Kirche ist draußen bleiben und Stöpsel in die Oren haben.
Nicht jeder hängt es an die "Große Glocke" ob er noch in die Kirche eingetreten ist oder nicht.

Grüße Internetkaas die gerne Klockenläuten hört und auch viel geläutet hat.

Bearbeitet von internetkaas am 08.03.2007 07:47:24
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Bei uns leuten immer die Glocken. Egal, ob der Verstorbene in der Kirche war oder nicht.
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Finde ich gut, wenn bei Glocken läuten schon unterschieden gemacht wird, sind wir denn nicht "Jenseits von Eden"?
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Ich selber bin nicht Mitglied in der Kirche und war es auch nie.

Deshalb meine, vielleicht für Euch merkwürdig erscheinende Frage:
Welche Bedeutung hat das Glockenleuten bei einer Beerdigung?

Vielleicht läßt sich darüber die eigentliche Antwort für diese Form der Beerdigung des jungen Mannes finden.
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Ups hatte was falsch verstanden.
Habe noch mal ersten Beitrag gelesen, finde es trotzdem Traurig das nicht geläutet würde.
Die haben doch höflich gefragt.
Liegt es an die Kirchengemeinde selber?

Bearbeitet von internetkaas am 08.03.2007 08:43:07
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Zitat (Fidelio, 08.03.2007)
Man kann einen Menschen ja wohl auch ohne Glockengeläut würdig zu Grabe tragen. Das hat ja wohl mehr was mit denen zu tun, die am Grab die richtigen Worte finden, als dass da was läutet.
Habe schon einige Beerdigungen miterlebt wo es höchst würdevoll gestaltet war auch ohne Geläut.
Wie kann man daran die Würde einer Beerdigung festmachen ?

Sicherlich benötigt man kein Geläut, um würdevoll beerdigt zu werden.
Allerdings wenn die Eltern das wünschen, warum wird dieser Wunsch verwehrt?
Es gibt kleine Gemeinden, deren Einwohnerzahl die 1000er Marke lange nicht übersteigt, wenn da dann Liesschen Müller und Hans Meier die Monate zuvor mit dem ganzen dazugehörigen Prozedere bestattet wurden, dann aber stirbt das eigene Kind und der Wunsch nach Geläut wird von der ortsansässigen Kirche abgelehnt, dann finde ich dieses Verhalten den Familienangehörigen gegenüber respektlos, entwürdigend und äußert anmaßend.
Wird Glauben nur über die unmittelbare Zugehörigkeit der jeweiligen Kirchengemeinden und den damit zu zahlenden Steuern definiert? Das finde ich nicht richtig.
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Ich weiß. dass bei uns immer geläutet wird, es sei denn, es wird von den Angehörigen ausdrücklich nicht erwünscht.

Zum Läuten selber muss man unterscheiden: das Überläuten, was am Tag vor der Beerdigung geschieht und wie in alten Zeiten die Menschen darauf aufmerksam machen soll, dass am nächsten Tag eine Beerdigung stattfindet. Bei uns geschieht das Überläuten um 11.30 Uhr, so dass man dann weiß, was los ist.

Das Läuten auf dem Friedhof ist die andere Sache. Wozu das dient, weiß ich auch nicht, aber ich werde mich schlau machen und euch dann berichten.

Gruß
Die Taschentuchdealerin
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Die Familie hat doch vorher ihren Willen bekundet und ist nicht in der Kirche. Die Glocken sind nun mal ein Teil der Kirche und nicht einfach so da!

Sicher ist es Unsinn, nur in der Kirche zu bleiben, damit auf dem letzten Gang die Glocken läuten. Versteh aber wirklich nicht, warum nun geläutet werden soll. Hört sich wirklich so an, als wärs nur für die "Leute".

Mit dem höflich gefragt ist auch noch so eine Sache, Beiträge vorher wurde geschrieben, daß die Familie gern zankt und der Pfarrer gesagt hat, daß er bei einer höflichen Frage schon geläutet hätte. Oder hab ich da was falsch gelesen??

Gruß
Schnattchen
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Zitat (Chucko, 08.03.2007)

Deshalb meine, vielleicht für Euch merkwürdig erscheinende Frage:
Welche Bedeutung hat das Glockenleuten bei einer Beerdigung?

Vielleicht läßt sich darüber die eigentliche Antwort für diese Form der Beerdigung des jungen Mannes finden.[/color]

Hallo

Die Totenglocke soll (im allgemeinen )den Menschen an seine eigene Sterblichkeit erinnern.

In der Familie meines Mannes gab es bis 1974 eine Glockengiesserei und im Zuge einer Recherche habe ich einiges über Glocken und ihre Bedeutung erfahren.
Ich versuche hier jetzt mal "wertfrei", aber nicht ganz ohne theologischen/ völkerkundlichen/kulturellen Hintergrund einige Infos zu geben:

Dem Erz aus dem Glocken gegossen werden/wurden - inzwischen werden sie nicht memr aus Bronze sondern aus Stahl gegossen - wurde schon im frühen Altertum reinigende Wirkung und übelabwehrendes Unheil zugesprochen.
Lange vor der chr. Bedetung wurden in Asien, Indien, Japan, Burma etc.Glocken, die übrigens 4eckig waren, benutzt. Es handelte sich dabei um Handglocken, die mit einem Klöppel angeschlagen wurde.
Einige heidnische Kulte verwendeten aus eben diesen "übelabwendenden" (Aber)Glauben Glocken und deshalb lehnten die ersten chr. Gemeinden Glocken aus genau eben diesem Grund (zunächst) ab.
Koptische (griechische) und irische Mönche gebrauchten dann aber zunehmend "Lautgerätschaften" um den Tagesablauf in Klöstern und Eremitagen zu strukturieren ...

Im 8 Jrh. setzten sich die Glocken im Christentum dann mehr und mehr durch und riefen Gläubige zu gemeinsamen Zusammenkünften .. das Geläut erinnerte nicht nur diejenigen die am Gottesdienst teilnahmen, sondern eben gerade auch die andern, die nicht "leibhaftig" daran dabei sein konnten. (Im "Geiste zusmamensein")
In der kath. Amtskirche wird zu versch. Zeiten geläutet: Gebetesläuten am Morgen, Mittag,Abend .... Wandlungsläuten etc ... in der ev. A-Kirche wird analog dazu z.B. auch zum Vater Unser geläutet, damit wird angezeigt, dass die im Gottesdienst anwesende Gemeinde nun das VU betet ... als Zeichen/Signal

Signalfunktion hatte eine Glocke nat. auch im Mittelalter, wenn Gefahr drohte.. Feuer, Überfall etc. .. hatte also immer auch etwas mit Information zu tun.
Glockengeläut stellte auch schon früher über die Informationsfunktion auch eine Gemeinschaft im Ort her .... Alle wußten Bescheid, ganz gleich, wo sie sich gerade aufhielten.


Ich hoffe, ich hab euch nicht zugedröhnt mit meinen langatmigen Erläuterungen... es gibt noch viiel, viel mehr ;)
Ob man nun mit Kirche was am Hut hat oder nicht:
Glocken sind was ganz Interessantes ... sie gelten z. B. als lebendige Wesen, werden/wurden getauft und bekamen sogar richtige Namen ..

..... aber ob das nun alles zur Klärung im besagten Besattungsfall dient ..???? :unsure:

Tnate Edit meint, ich hätte vergessen, den Klugscheissermodus auszuschalten ... hiermit erledigt!

Bearbeitet von Remix am 08.03.2007 10:47:53
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Zitat (Remix, 08.03.2007)
Ich hoffe, ich hab euch nicht zugedröhnt mit meinen langatmigen Erläuterungen... es gibt noch viiel, viel mehr 

Nein ist doch ein nettes Thema.
Auch wird geläutet angekundigten Feiertagen.
Wie ich in die Kirche tätig war hatte ich eine Tabelle von 6 verschiedenen Glocken.
Jeder war anders.
Nun wird es leider schon einige maße abgebaut.
Hat angäblich was mit sparmaßname zu tun.
Sa musste ich immer um 19 00 zur Kirche lauten, ich glaube das haben die inzwischen abgeschaft.
Nur 8.00 und 12 00 ginge elektronisch das andere mussten wir immer regeln.
Wenn man direkt an die Kirche wohnt kann es auch ab und zu nervig sein.

Bearbeitet von internetkaas am 08.03.2007 10:54:10
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Zitat (Remix, 08.03.2007)
ich hätte vergessen, den Klugscheissermodus auszuschalten ... hiermit erledigt!

Das verstehe ich eben nicht ^_^
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Zitat (schnattchen, 08.03.2007)
Die Familie hat doch vorher ihren Willen bekundet und ist nicht in der Kirche. Die Glocken sind nun mal ein Teil der Kirche und nicht einfach so da!

Sicher ist es Unsinn, nur in der Kirche zu bleiben, damit auf dem letzten Gang die Glocken läuten. Versteh aber wirklich nicht, warum nun geläutet werden soll. Hört sich wirklich so an, als wärs nur für die "Leute".

Mit dem höflich gefragt ist auch noch so eine Sache, Beiträge vorher wurde geschrieben, daß die Familie gern zankt und der Pfarrer gesagt hat, daß er bei einer höflichen Frage schon geläutet hätte. Oder hab ich da was falsch gelesen??

Gruß
Schnattchen

Nein, so steht es geschrieben.
Ich finde, wenn so gar keiner aus der Familie mit der Kirche was am Hut hat, sind sie doch sehr inkonsequent, wenn sie nun unbedingt das doch kirchlich besetzte Läuten wollten.
Und wenn sie obendrein noch als garstig bekannt und die Frage auch in diesem Stil gestellt wurde, brauchen sie sich nicht zu wundern.
War vielleicht ein gegebener Anlass für sie, mal wieder richtig loszulegen (streitmäßig), was ja auch geklappt hat.
Vielleicht deren Art der Trauerbewältigung...
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Bei uns wurde im letzten Jahr ein Mann der aus der Kirche ausgetreten war ganz normal mit Pastor und allem was dazu gehört beerdigt. Die Andacht danach war nicht in der Kirche, sondern in der Kapelle. Pastor hat auf dem Friedhof eine gute Rede gehalten. Das war eine außergewöhnliche Beerdigung mit Rockern usw.
Unser Pastor gibt auch Leuten die schonmal kirchlich verheiratet waren in der Kapelle den kirchlichen Segen. Wenn man will kann man das wie eine kirchliche Trauung aufziehen. Da ist unser Pastor ziemlich Weltoffen.
Die Alten störts, die jungen freuts. Aber die Alten gehen bei uns eh in die Kirche
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Zitat (Remix, 08.03.2007)

Ich hoffe, ich hab euch nicht zugedröhnt mit meinen langatmigen Erläuterungen... es gibt noch viiel, viel mehr  ;)
Ob man nun mit Kirche was am Hut hat oder nicht:
Glocken sind was ganz Interessantes ... sie gelten z. B. als lebendige Wesen, werden/wurden getauft und bekamen sogar richtige Namen ..

..... aber ob das nun alles zur Klärung im besagten Besattungsfall dient ..????  :unsure:

Tnate Edit meint, ich hätte vergessen, den Klugscheissermodus auszuschalten ... hiermit erledigt!

@ Remix
vielen Dank, Deine Erläuterungen sind Spitze :applaus:

Du hast recht, daraus kann man nicht ableiten warum die Glocken nicht geläutet wurden.
Wahrscheinlich wird die Erklärung nur direkt bei der entsprechenden Kirche und dessen Pfarrer zu finden sein.
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Er ist nicht vom Pfarrer beerdigt worden. Ds hat ein sogenannter Redner gemacht. Also vom Beerdigungsinstitut.
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Ich hoffe, ich hab euch nicht zugedröhnt mit meinen langatmigen Erläuterungen... es gibt noch viiel, viel mehr
Ob man nun mit Kirche was am Hut hat oder nicht:
Glocken sind was ganz Interessantes ... sie gelten z. B. als lebendige Wesen, werden/wurden getauft und bekamen sogar richtige Namen ..

..... aber ob das nun alles zur Klärung im besagten Besattungsfall dient ..????

Ich finde die Ausführung höchst interessant.

Ansonsten noch einmal zu den Hinterbliebenen. Ich glaube wenn sie sich nicht im Ton vergriffen hätten, hätte es auch Geläut gegeben. Sicher hätte auch der Pfarrer den jungen Mann (24) beerdigt. Es hat nur keiner(?) gewollt.

Eigentlich haben die bestimmten Fam.mitglieder nichts von der Kirche gehalten.
Und was der Verstorbene gewollt hätte weiß man nicht. Er hat sicher noch nicht daran gedacht so schnell zu sterben. Er fing doch gerade an zu leben. Das im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich glaube es geht hier nur um das Prinzip und sich durchgesetzt zu haben. Schade eigentlich. Der ganze Ort ist nun zwiespältig. Dabei wurde die Läuteordnung öffentlich gemacht. Jeder hätte Einwände und Vorschläge machen können.
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Zitat (Die Schottin, 07.03.2007)
Ganz ehrlich, wie Du die Beerdigung Deines Kumpels beschreibst klingt für mich nicht sehr würdevoll, auch wenn es Dein Kumpel selbst so gewollt hat, aber in erster Linie sollte man Respekt vor den Eltern haben, denn die sind in einem solchen Fall am Stärksten betroffen.

Ich würde nicht wollen, dass Andere Bier auf den Sarg meines Kindes schütten, und ich bin weiß Gott nicht nicht konservativ.

Mal zur Klärung, mein Kumpel hat nix, aber auch gar nix mit der Kirche an der Mütze gehabt. N Testament hat der nie gemacht, der war keine 30 und hat nicht dran gedacht, dass dem auch mal was passieren könnte, aber der hats jedem, der da vielleicht mal was mit zu tun haben könnte gesagt, wenn ich mal den Löffel abgeb, dann ohne den ganzen Kirchenkram.

Für seine Familie, die auch nicht jeden Sonntag in die Kirche rennt, wars wichtig, dass die dem das erfüllt haben, was der wollte. Klaro waren da auch Leute dabei, die man nicht vor den Kopf stoßen wollte, viele ältere vor allem. Da gabs dann so nen kleinen Kompromiss, nen normalen Beerdigungskaffee und hinterher ne Feier von den Kumpels in seinem Sinne organisiert. Wir haben gegrillt, was getrunken, seine Lieblingsmucke gehört (nicht in voller Lautstärke), über ihn gelabert, lustige Geschichten, auch traurige. Und grade die, die man nicht schocken wollte, fandens zwar derbe ungewöhnlich, aber irgendwie gut. Die kannten bloß diesen Standard, alle machen ne Trauermiene, laufen in Schwarz rum und fühlen sich beschissen. Bei unserer Feier für ihn gabs auch Tränen, ist mir latte ob mir das einer glaubt oder nicht, ich hab auch an seinem Grab geheult. Ich hab nen Kumpel verloren und da wurds mir klar, ich seh den nie wieder.
In Schottland wird oft n Whiskey bei Beerdigungen am Grab getrunken, in Russland stellen viele n Glas Wodka mit ner Scheibe Brot ans Grab, wir (auch die Eltern) haben eben nicht bloß Erde und Blumen reingeworfen, sondern auch noch nen Schluck Bier reingekippt. Ist auch nix anderes. Wenn mich einer unter die Erde bringen soll, dann eher so als das übliche Spektakel, mit dem ich nix anfangen kann.

Ich gesteh jedem zu, der sich so keine Beerdigung vorstellen kann, das würdelos zu finden. Hat aber nicht jeder den gleichen Geschmack und die gleiche Einstellung dazu, und andere gehts auch nix an, da gibts kein richtig oder falsch, gut oder schlecht. Bin aber derbe froh, dass alle, die dran beteiligt waren, das nicht so gesehen haben. Würdelos würds ich finden, was zu machen, was der Tote beim letzten Mal, wo er noch dabei ist, auch als Toter, nicht wollen würde, mal von total krassen Sachen abgesehen. Ihm hätte es gefallen, was anderes zählt nicht, und wenn sich hinterher alle das Maul zerreißen, weil dies so nicht kennen. Ich selber würd auch nicht meine tote Mutter den Piranhas vorwerfen, wies im Amazonas schon mal gemacht wird, aber das wird die auch nicht interessieren.
Würdelos find ichs, sich gegen den Willen des Toten zu entscheiden oder Trauer zu heucheln, während alle schon wie Aasgeier auf die Testamenteröffnung warten, sich am Grab langweilen, mit den Gedanken woander sind und bloß da sind, um nicht ins Gerede zu kommen.
Gegen Blumen hat er nix gehabt, da waren ne Tonne Kränze. Er hat auch nen Grabstein und ne Laterne da stehen, getragen haben wir den Sarg selber, nicht im Anzug, sondern in Metal-T-Shirts und Lederhosen. Den haben im Leben schon steife religiöse Zeremonien angekotzt, sowas wollte der auch nicht nach seinem Tod haben.
Hab keinen Dunst wer das war, Vater, Mutter oder Mann von der holländischen Königin. Der oder die mochte kein Schwarz, also wurde Weiß getragen während der Trauerfeier, war auch in der Glotze zu sehen. Find ich ok, aber ich hab genug Stimmen gehört, dass da alles schwarz zu sein hat.
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in unserm dorf wird auch "nur" geläutet, wenn der verstorbende der kirchengemeinde angehörte. ich finde das vollkommen in ordnung. wenn jemand aus der kirche austritt, dann muß derjenige auch mit ALLEN konseqenzen rechnen!!!
ich weiß wovon ich rede. bin seit 4 jahren in kirchenvorstand der ev. kirche.

und zum thema "vor gott sind wir alle gleich" stimmt.
aber, wusstet ihr, dass ein ev. pfarrer einen eintrag in seine personalakte bekommt, wenn er personen die aus der kirche ausgetreten sind, kirchlich beerdigt.

Bearbeitet von lotte-franziska am 08.03.2007 17:31:07
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@Kalle
So wie Du es erklärst macht das Ganze auch mehr Sinn. In Deinem vorangegangen Post klang es sehr respektlos der Verwandtschaft gegenüber, so nach dem Motto "Ihr macht Euer Ding, zwar im Sinne des Verstorbenen, aber mit Widerstreben der Angehörigen" ;)
Und das ist wäre eine Sache, die ich nicht gutheißen würde.
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@lotte
schade dass Du es editiert hast, hatte es aber noch gelesen ;)
Solche Aktionen wie bei dem Pfarrer zeigen doch eigentlich auf, wie heuchlerisch dieser "Verein" ist.

Edit: Jetzt steht´s wieder drin :blumen:

Bearbeitet von Die Schottin am 08.03.2007 17:33:50
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ich finde, hier wird ein wenig am Thema vorbei geredet
klar, es sollte um den Willen des Verstorbenen gehen
aber wissen wir denn, was der Verstorbene, um den es hier geht gewollt hätte?
nur weil er aus der Kirche ausgetreten war, muss es doch nicht unbedingt sein, dass er kein Glockenläuten gewollt hätte
und das wird seine Familie wohl eher gewusst haben, als dass wir es beurteilen können

ich persönlich bin nicht aus der Kirche ausgetreten (aus Gründen, die hier keine Rolle spielen), aber ich habe mit der Institution Kirche absolut nichts am Hut
ich betrete Kirchen nur um sie zu besichtigen, an Messen habe ich in den letzten Jahren nur teilgenommen, wenn es Trauermessen waren
als wir vor wenigen Wochen meine Schwägerin beerdigt haben, meinte meine Mutter, wir müssten unbedingt zur Kommunion gehen, was sollten sonst die Leute u. der Pfarrer denken
meine Mutter hat an der Messe nicht teilgenommen (sie hätte es nicht überstanden) und so hat sie einfach nicht mitbekommen, dass weder mein Bruder noch ich zur Kommunion gegangen sind

wenn es mit mir soweit ist, brauche ich nicht unbedingt einen Pfarrer und eine Beerdigung, wie Kalle sie beschreibt, würde mir gefallen
falls ich von irgendwo zusehen kann, dann würde ich mich freuen, wenn meine Freunde nicht im Schmerz versinken, sondern eine fröhliche Fete feiern, bei der sie sich an gute Zeiten mit mir erinnern

aber ich würde mich freuen, wenn die Glocken läuten würden
das hat für mich nichts mit der Institution zu tun
ich höre Glockenläuten grundsätzlich sehr gerne und als Begleitung auf dem letzten Weg finde ich es einfach schön
für mich sind Glocken etwas Besonderes
wie helena geschrieben hat "sie gelten z. B. als lebendige Wesen, werden/wurden getauft und bekamen sogar richtige Namen .."

und außerdem meine ich, wenn Trauernde ein Ritual benötigen, um ihren Schmerz zu lindern, dann sollten sie das auch tun

es ging hier doch eigentlich nur darum, ob es vom Pfarrer richtig war, das Glockenläuten zu verweigern
und auch das können wir nicht beurteilen, denn wir wissen nicht, wie das Gespräch verlaufen ist
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@schottin,

hatte es nicht editiert, sondern versuchte den satz " vor gott sind wir ... " nachträglich hinzuzufügen. irgendwie ist das beim 1. mal auf meinen pc nicht erschienen.
und heuchlerisch....
die kirchen sind gezwungen, auch wirtschaftlich zu denken. viele die für die kirche arbeiten tut dies nicht nur um eine gute tat zu vollbringen, sondern die leute leben davon. ergo muß "der verein" wie du sagst auch wirtschaftlich denken. alleine bei einem sonntäglichen gottesdienst sind 3 personen involviert die sich so ihre brötchen verdienen. 1. küster, 2. pfarrer, 3. organist.
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Zitat (lotte-franziska, 08.03.2007)

und zum thema "vor gott sind wir alle gleich" stimmt.
aber, wusstet ihr, dass ein ev. pfarrer einen eintrag in seine personalakte bekommt, wenn er personen die aus der kirche ausgetreten sind, kirchlich beerdigt.

Na und ? Sorrry .. aber:
Ein Pfarrer ist/wäre m. E. seinem Gewissen mehr verpflichtet als seiner Amtskirche, auch wenn er seinem "Amtseid" verpflichtet wurde.

Und nochmal zum spez. Fall:

Nach längerem Überlegen komme ich doch zu dem (Ent-)Schluss, dass sich "Kirche" einfach mal grossherziger/gnädiger/barmherziger - egal , wie man es nun nennen will - zeigen könnte.
Manchmal sind Menschen, die es vielleicht am wenigsten "verdienen" die Bedürftigsten .....
Kindern und Jugendlichen z.B. , die sich am evtl. unflätigsten benehmen ändern ihr Verhalten bzw. ihre Wahrnehmung manchmal dadurch, dass ihnen - ohne das sie es verdient hätten - Freundlichkeit/Menschlichkeit entgegen gebracht wird. (Ich weiss ;) : Beispiele hinken immer etwas ...)

Aber selbst, wenn sie ihr Verhalten nicht sofort ändern, wird ihnen diese Geste evtl. lange in Erinnerung bleiben .... als ein Stück pos. Erfahrung.
So vielleicht auch im Fall der besagten Trauerfamilie ..
Ich will damit sagen, dass "man" - und hier auch Kirche - nicht immer und für alles eine Gegenleistung fordern oder erhalten muss .

Und im Fall des Läutens: was "kostet" es schon, wenn Kirche "es" trotzdem tut ??
Ein bißchen Mut, guten Willen ..... Herzenbildung!

Das ist meine ganz persönliche Meinung, die nicht jede/r teilen muss.... B)
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Zitat (lotte-franziska, 08.03.2007)
alleine bei einem sonntäglichen gottesdienst sind 3 personen involviert die sich so ihre brötchen verdienen. 1. küster, 2. pfarrer, 3. organist.


Dar wird auch schon dran gespart.
Gibt fast schon keinen Küstervertretungen mehr die Presbyter machen es.
Das war wo ich als letztes gearbeitet habe, ist vielleicht von Ort zu Ort anders.
Oft wird mal hier oder im anderen Bezirk Gottesdienst gehalten, wegen Personal und Heizung sparen.
Na ja und so weiter möchte jetzt nicht ganz abweichen lol

Sorry helena aber ist doch wohl ein interessantes Thema ^_^

Bearbeitet von internetkaas am 09.03.2007 07:27:28
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Zitat (helena, 08.03.2007)
Er ist nicht vom Pfarrer beerdigt worden. Ds hat ein sogenannter Redner gemacht. Also vom Beerdigungsinstitut.

Na dann war es doch auch keine kirchliche Beerdigung und es ist für mich jedenfalls verständlich, daß keine Glocken geläutet wurden.
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kalle, das war die belgische königin fabiola, und ich finde es ok wie ihr eueren freund beerdigt habt. bei fabiola hat sich niemand aufgeregt. lass das mal einen aufm dorf machen, zb. alles in rot oder grün :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: bei uns (großstadt) läuten ohnehin keine glocken.
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Zitat (rossi, 09.03.2007)
kalle, das war die belgische königin fabiola, und ich finde es ok wie ihr eueren freund beerdigt habt. bei fabiola hat sich niemand aufgeregt. lass das mal einen aufm dorf machen, zb. alles in rot oder grün :hihi:  :hihi:  :hihi:  :hihi:                  bei uns (großstadt) läuten ohnehin keine glocken.

Das war - wie Kalle schon schrieb - in der niederländischen Königsfamilie und zwar bei der Trauerfeier für Königin Juliana.
Hier nachzulesen:
http://daserste.ndr.de/royalty/niederlande...d-3344734_.html

Edit:
hier Informationen zur Trauerfeier König Baudouins von Belgien:
http://www.kbs-frb.be/files/db/DE/PUB_1343_Bellevue.pdf

Bearbeitet von Hilla am 09.03.2007 16:34:05
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Meine Tochter war Katholikin, fühlte sich aber der katholischen Kirche nicht verbunden. Bei Beerdigungen empfand sie das monotone Läuten der Totenglocke immer als schrecklich und sprach das auch aus.

Als sie starb, sprach ich mit unserer sehr einfühlsamen evangelischen Pfarrerin und bat sie, die Trauerfeier für unsere so plötzlich verstorbene Tochter zu halten. Als ich ihr Michaelas Einstellung erklärte, stimmte sie zu und band sich voll in unsere etwas andere Trauerfeier ein.

Es läutete keine Totenglocke sondern ein Freund spielte ihr Lieblingslied auf der Gitarre. Andere Freunde sangen und spielten andere Instrumente. Die Predigt der Pfarrerin war auch nicht so salbungsvoll wie man das sonst immer wieder hört sondern eher liebevoll. Es war alles so, wie Michaela es gewollt hätte.

In der Kapelle war kaum jemand, der nicht weinen musste obwohl alles so anders war. Also ohne Glockengeläute.
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Warum sollten auf der Bererdigung keine Glocken läuten???
Warum geht man aus der Kirch raus????
Mal ganz ehrlich weil wir die Kirchensteuern sparen wollen, deshalb muss man doch kein schlechter Christ sein.

Ich bekenn mich dazu, das ich aus diesen Gründen aus der Kirch ausgetreten bin.
Ich bin überhaupt kein Kirchengänger, bin ich deshalb ein schlechter Mensch.
Muss ich mich in der Kirche zeigen, damit jeder sehen kann, das ich ein guter Christ bin.
Das geht auch anders: Für andere immer ein Ohr haben, hilfsbereit sein.
Nichts Böses tun, alles was uns die "Kirche" predigt.
Das mach ich, aber muss ich dafür auch noch bezahlen.

Wenn jemand stirbt ist selbst das Glockenläuten nicht umsonst und steht auf jeder Rechnung vom Bestattungsinstitut.
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