Hallo zusammen,
zu diesem Thema kann ich ein klein wenig erzählen.
Tierflüsterern gegenüber war und bin ich nach wie vor sehr skeptisch. Nichtsdestotrotz hatte ich vor nicht allzu langer Zeit ein Erlebnis, das mich sehr nachdenklich stimmt.
Anfang Juni rief mcih meine Freundin an und teilte mir mit, dass ihr Kater verschwunden ist. Freigänger, an und für sich nichts ungewöhnliches. Allerdings muss man dazu wissen, dass Giesbert (der Kater:)). nicht der ist, der weit von Zuhause weg geht. Ein Aktionsradius von ca 100 m ist sein Kreis.
Da es im Haus meiner Freundin etliche Nachbarschaftskriege gibt, war ihre Vermutung, dass Giesel - um ihr eines auszuwischen - in einen Sack gesteckt und weggefahren wurde. Sie war fix und fertig, weil er ihr absoluter Liebling ist.
Nach drei Tagen hatte sie wenig Hoffnung. Ich war mir aber absolut sicher, dass er noch lebt und habe über ein Forum Kontakt zu einer sogenannten Tierflüsterin aufgenommen. Ich habe ihr ein paar Infos rübergemailt, und sie bat mich dann, sie anzurufen. Was ich gemacht habe, und über einige Dinge war sogar ich (ich bin wirklich eine sehr nüchterne Person, die im Knast arbeitet und daher ziemlich abgeklärt ist :P ) erstaunt.
Das erste war, dass sie Kontakt aufngeommen hat. Diesen Kontakt kann man nicht mit einem Gespräch vergleichen, es kommen einfach Infos rüber, die sie fühlt. In diesem Fall schreckliche Angstgefühle und Herzklopfen. Dann beginnt sowas, was man wohl *mentale* Kommunikation nennt. Sie fragte ihn, wo er wäre und bekam als Info ein Bild von totaler Dunkelheit. Absolut. Dann wollte sie wissen, ob er etwas zu fressen bekommen hätte und empfing die total verächtliche, empörte Info *
Katzenfutter*. Das war das erste Mal, dass es mich fast von den Socken gehaun hat, denn wer Giesbert kennt, der weiß, dass er nichts mehr hasst als Katzenfutter, am liebsten würde er sich nur von Räucherlachs, Herzen, ect, ernähren. Wir hatten in den folgenden Tagen immer wieder Kontakt, entweder per Mail oder TElefon, und es kamen immer die gleichen Infos: Dunkelheit, Angst, Herzklopfen und das schreckliche Gefühl, nachhause zu wollen, aber nicht zu können.
Meine Freundin hat nach 9 Tagen die Hoffnung aufgegeben, ich war - wie auch die Flüsterin - immer noch der Meinung, dass er lebt. Ich kann es schlecht beschreiben, auch als am 9. Tag die Beschreibung einer Katze von einer Bekannten kam, die auf Giesbert passte und die überfahren am Straßenrand lag (allerdings dann, als wir hingingen schon von der Straßenmeisterei entfernt war), ich hatte IMMER das Gefühl, dass er lebt.
Am 9. Tag am Abend haben wir wieder telefoniert. Die Frau wußte weder meinen Nachnamen, noch wo ich wohne, noch wo meine Freundin wohnt, ect. Eigentlich wußte sie gar nichts von uns. Sie hat mir dann das Haus beschrieben, in dem meine Freundin wohnt. Was soll ich sagen, 100 Punkte. Von der
Wäschespinne des Nachbarns angefangen über den Eingangsbereich, über die Farbe, hat alles gestimmt. Ich habe ihr dann letztendlich einen Plan geschickt, von Yellow Map, damit sie schauen könnte, wo er sich befindet.
Am nächsten Tag war Giesbert wieder da. Er wurde morgens um vier in den
Garten getragen, das Gartentürchen war offen (kann er nicht selber geöffnet haben), und lief dann laut schreiend rum.
Was soll ich sagen? Er war nicht abgemagert, hatte aber rote, sehr empfindliche Augen, von denen der Tierarzt meinte, dass sie durch lange Dunkelheit entstanden sind. Das Fell war komplett verknotet (er ist halblanghaar) und z. T. ausgerissen, was auf enormen Streß deuten lässt. Offensichtlich war er eingesperrt. Und wurde gefüttert. Was wiederum auf einen Nachbarn hindeutet, der zu der Zeit zwei Wohnungen betreut hatte, wo die Besitzer verreist sind. Also nicht unbedingt schwierig, einen Kater zu verstecken.
Ich denke, es gibt Menschen, die so etwas können. Und dazu gehört für mich eindeutig diese Frau. Übrigens hat sie nichts dafür verlangt, sie würde für ein vermisstes Tier niemals Geld nehmen. Aber all die Flüsterer, die wie die Pilze aus dem Boden schießen, damit von arglosen Leuten massig Geld abzocken, von denen würde ich die Finger lassen. Das Ganze ist meiner Meinung nach eine seltene Gabe, die nicht viele Menschen haben, genau wie Hellsichtigkeit, ect.
Und für den Hausgebrauch: Ich muß kein Flüsterer sein, um zu wissen, was meine Tiere mir *sagen* wollen. Mit ein wenig Erfahrung (ich habe 4 Katzen) errät man das auch so:). Vor allem, wenn sie hungrig sind.
Kannst mir gerne Fragen stellen, ich hoffe, ich habe Dir ein wenig geholfen mit dem langen Beitrag.
Grüße
Silvia