Patriotismus

Es würde mich mal interessieren, was die Leute hier über den durch die WM erwachten Patriotismus denken.
Ich persönlich finde es sehr schön, das die Leute hier sich endlich mal wagen, im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zu zeigen.
Und schon ist in den Nachrichten über eine "Patriotismusdebatte" die Rede und das finde ich zum ... :kotz:
Was ist daran so schlimm?? Muß einem das jetzt gleich wieder vermiest werden?
Alle Nationen, außer den Deutschen, bekannten sich schon immer zu ihrem Land, die Amerikaner dürfen sogar lauthals und vermessen "God bless America" brüllen und da
sagt kein Mensch was (obwohl deren Vorfahren auch Dreck am Stecken haben)
Aber wenn man hier den Text der Nationalhymne kennt, mußte man sich bislang ja schon fast schämen.
Und jetzt singen alle lauthals im Satdion mit, sogar die Spieler...und da kriege ich Gänsehaut!
Ich bin nicht stolz, Deutsche zu sein, denn meiner Meinung nach kann man nur auf etwas das man selbst erreicht hat stolz sein und nicht auf etwas, wofür man letztlich nichts kann.
Aber: Ich bin froh, Deutsche zu sein und offensichtlich sind das viele andere auch und endlich wagen sich sich auch wieder, dies zu zeigen.
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

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Zitat (Tamora @ 16.06.2006 - 17:01:54)
Ich bin nicht stolz, Deutsche zu sein, denn meiner Meinung nach kann man nur auf etwas das man selbst erreicht hat stolz sein und nicht auf etwas, wofür man letztlich nichts kann.
Aber: Ich bin froh, Deutsche zu sein und offensichtlich sind das viele andere auch und endlich wagen sich sich auch wieder, dies zu zeigen.

Das hast du mir aus der Seele gesprochen.

Patriotismus im eigentlichen Sinn ist ja auch nichts Negatives. Es kommt wie bei allem immer darauf an, wie damit umgegangen wird.
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Im Sport versteh ichs und find das ok. Fans aller Länder rennen mit den Flaggen rum und unterstützen ihre Teams, wer n Problem damit hat, wenn die Deutschen das auch machen, soll sich behandeln lassen, auch die Leute, die sich nicht trauen. Sowas ist totaler Kack.

Und solange das die schwarz-rot-goldene ist, isses mir auch latte. Hab nur was dagegen, wenns ne schwarz-weiß-rote ist.

N Problem krieg ich erst, wenn Fans ihr Land über andere stellen und nen Sieg für ihr Vorrecht halten oder andere Nationen niedermachen, wenn die gewinnen. Ist mir latte, ob das Deutsche sind, die nicht verlieren können, Franzosen, Norweger, Japaner oder sonst irgendein Land. Sport ist hier meistens kein Spaß, sondern wird ernster genommen als Krieg.

Hab aber auch Verständnis für Leute, die Fans anderer Nationen sind und nicht für das Land sind, aus dem die kommen, scheiß drauf. Mein türkischer Kumpel steht auf die Brasilianer, meine Schwester hat ne kroatische Flagge aus ihrem Fenster hängen. Und dann gibts noch so Leute wie mich, denen das alles sowas von am Arsch vorbeigeht. Ne eigentlich nicht, ich würds nem Außenseiter gönnen, und n Sieg für Deutschland wär nicht gut. Da wird immer so getan, als wären die Deutschen die einzigen, die Fußball spielen können.

Bei mir hängt nirgendwo ne Flagge, hab noch nie eine gehabt oder benutzt und ich brauch auch keine.
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Zitat (Tamora @ 16.06.2006 - 17:01:54)
Aber wenn man hier den Text der Nationalhymne kennt, mußte man sich bislang ja schon fast schämen.

Ist dein Problem, wenn du dich schämst oder das an dich ranlässt, wenn andere das blöde finden, wenn du mitsingst oder sowas.
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Kalle, so wie ich Tamora verstanden hab, geht es ihr eben nicht um den überzogenen Patriosmus.
Sondern einfach darum, dass man ohne Habacht-Stellung sich froh und überzeugt zu dem bekennen kann, was ein Teil von einem selbst ist.
Und da ist die WM doch tatsächlich eine gute Plattform.
Bei mir steht eine kleine Flagge auf dem Fernseher. Ich hab schon mit einigen Leuten Streit angefangen, die das Polen-Spiel niedermachen, weil es ihnen nicht gut genug war. Nach dem Motto "wir sind deutsch, wir sind perfekt" und wenn irgendwas nicht perfekt ist, dann ignoriert man alles was gut gelaufen ist und konzentriert sich aufs Rumnölen.
Ich hoffe sehr, dass Deutschland ganz weit kommt und evtl. tatsächlich Weltmeister wird. Mein Gebrüll wird dann durch mehrere Stadtteile zu hören sein.
Fliegen sie raus - ok., dann werde ich ein wenig trauern, und dann gönne ich den Sieg einer anderen guten Mannschaft.
Ich hab damals genau so laut für die Franzosen gebrüllt.

Aber das ändert nichts daran, dass ich jetzt ausschließlich auf der deutschen Seite stehe und das auch überall und jederzeit kundtue.
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Wer ne WM in Deutschland braucht, um ohne schlechtes Gewissen und mit Freude ne Flagge irgendwo rumstehen zu haben oder im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zu zeigen, ist arm dran, soviel Selbstbewusstsein muss sein. Wers will, solls immer und überall machen, ist mir latte.

In nen Fußball-Fan kann ich mich nicht so richtig reindenken, ich finds derbe langweilig, Leuten dabei zuzugucken, wie die nem Ball nachlaufen. Klaro isses normal, wenn n Deutscher will, dass die Deutschen gewinnen. Nen Hals krieg ich, wenn ich hör, egal wie das Spiel ist, die Deutschen sollen gewinnen. Da sind mir die dann lieber, die n schönes spannendes Spiel sehen wollen und nen ehrlichen Sieg vom besseren Team anerkennen und würdigen, auch wenns nicht die eigene Mannschaft ist und das beschissen finden, wenn n Team foult, obs das deutsche Team ist oder n anderes.
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Kalle, das ist auch nicht mein Ding.
Wenn Deutschland elend schlecht spielt, dann sollen sie raus. Dann will die sehen, die besser sind und da kann ich dann genau so einen Spaß dran haben.

mal neugierignachfrag: was reißt dich denn vom Hocker? Eine andere Sportart oder gar kein Sport?
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Zitat (Kalle mit der Kelle @ 16.06.2006 - 18:12:01)
Wer ne WM in Deutschland braucht, um ohne schlechtes Gewissen und mit Freude ne Flagge irgendwo rumstehen zu haben oder im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zu zeigen, ist arm dran, soviel Selbstbewusstsein muss sein. Wers will, solls immer und überall machen, ist mir latte.

dir ist das latte - aber viele andere haben ein problem damit. es war jahrelang regelrecht verpönt, stolz auf deutschland zu sein - deshalb auch die schnellen nörgeleien, das war ja erlaubt. vor 67 jahren haben wir mit dem spruch "ich bin stolz, ein deutscher zu sein" einen schlimmen krieg begonnen - und seitdem ist alles , was in diese richtung geht, nicht gern gesehen. ich will die damalige zeit nicht verherrlichen, bin sehr froh, wie es geendet ist und bin auch jetzt absolut gegen solche tendenzen. aber es kotzt mich mächtig an, dass jeder deutsche nationalismus spätestens im ausland gleich als "nazi-tum" angesehen wird. und genau deshalb geht nämlich die von tamora genannte debatte schon los, die politiker haben angst, dass deutschland im ausland nicht gut angesehen wird - auch wenn wir uns im moment nur für unsere fussballmannschaft freuen.
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Zitat (Tamora @ 16.06.2006 - 17:01:54)
Und schon ist in den Nachrichten über eine "Patriotismusdebatte" die Rede und das finde ich zum ... :kotz:

Wenn den Medien nichts mehr einfällt dann wird eben mal gerne irgendwas an den Haaren herbeigezogen und zum Riesenskandal aufgebauscht, um irgendwelche Löcher damit zu stopfen. Achja, wir haben ja schon wieder Sommer :pfeifen: .

Gruß,
Alf :blumen:
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Zitat (gewitterhexe @ 16.06.2006 - 18:43:28)
aber es kotzt mich mächtig an, dass jeder deutsche nationalismus spätestens im ausland gleich als "nazi-tum" angesehen wird. und genau deshalb geht nämlich die von tamora genannte debatte schon los, die politiker haben angst, dass deutschland im ausland nicht gut angesehen wird - auch wenn wir uns im moment nur für unsere fussballmannschaft freuen.

:blink: ich glaube, dass es diese gedanken viel eher in deutschland, als im ausland gibt. ich hab hier in spanien noch nie gehört, dass sich jemand wundert, weil ein deutscher mit ner deutschen fahne rumläuft oder mit der deutschen fussballmannschaft fiebert.

eher wundern sie sich, dass ich als deutsche mit einer spanischen flagge und einem alonsokäppi rumlauf :lol:

und wer fussball-fieber mit nazitum vergleicht, der muss wirklich krank sein :blink:
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Zitat (Die Außerirdische @ 16.06.2006 - 18:24:13)
mal neugierignachfrag: was reißt dich denn vom Hocker? Eine andere Sportart oder gar kein Sport?

Ich würds nicht grade nen Sport nennen, was mich an körperlicher Ertüchtigung am meisten vom Hocker reißt. :lol: :lol: :lol:

Ok jetzt bin ich ernst. Hab da nix von meinem Vater mitgekriegt. Der steht auf Sport, fast alle Arten, und fährt derbe auf Meisterschaften, Olympia und sowas ab. Fußball ist nicht so seine Baustelle, der ist in den USA geboren und aufgewachsen und da ist Fußball nie son großes Ding gewesen, mehr Baseball und Basketball, ist also kein Wunder, dass der da nicht so den Zugang zu hat. Der kennt da kein Ende und wenns meiner Mutter zu bunt wird, zieht die den Stecker aus der Glotze, dann weiß der auch, er hats übertrieben.

Ich selber geh laufen, schwimmen und lass mich in der Muckibude foltern, dazu noch sowas wie Gartenarbeit und Heimwerken, wenn ich irgendwo helf, aber als Sport würd ich das nicht bezeichnen. Ins Schwitzen komm ich da aber auch.

Sport in der Glotze interessiert mich fast gar nicht, ich guck höchstens mal beim Skispringen rein und beim Laufen. Skispringen weil die Typen da fliegen und ich das auch gerne könnte, beim Laufen isses mehr son Interesse, ob ich da was für mich rausziehen kann. Laufen find ich derbe beschissen, bringt mir aber ne Menge für Ausdauer und Kondition. :kotz: :kotz: :kotz:
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Zitat (VIVAESPAÑA @ 16.06.2006 - 18:56:55)
und wer fussball-fieber mit nazitum vergleicht, der muss wirklich krank sein :blink:

Joooooooooooo! Sogar in Israel gibts Leute, die die deutsche Flagge schwenken, wenn da irgendn Sportteam gewonnen hat, und bis auf n paar Vollpfosten, die da gleich wieder was Braunes hinter wittern, denkt sich da keiner was.
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@gewitterhexe :

ich bin sehr oft im Ausland und kann dir versichern : die einzigen, die mit dem deutschen Patriotismus ein Problem haben, sind die Deutschen.

In Frankreich, GB und vor allem den USA siehst du ständig irgendwelche Irren mit Hakenkreuzfahnen rumrennen, die nimmt eh keiner für voll.

In Deutschland ist jetzt gleich die Debatte entbrannt, ob der Patriotismus schädlich ist. Als dann geklärt war, daß nicht schlagartig 80 Millionen Deutsche zu Nazis mutiert sind, wird debatiert, ob das denn auch berechtigt ist und verwundert fragen die Boulevardmagazine, woher das kommt.

Wir haben doch jetzt nur den Normalzustand erreicht, nämlich uns offen zu unserem Land zu bekennen, stolz auf die Erungenschaften zu sein und uns an unserer Nation zu erfreuen.
Eine nationale Identität ist dich auch wichtig, und Deutschland ist nun mal 2000 Jahre mehr als nur die Zeit von 33-45.

Wenn ich an den Eurovision denke, wo der Sänger von Lordi mit Finnenhut auf der Bühne stand, daß hätte in Deutschland zu einem Aufschrei der Entrüstung geführt. Warum eigentlich?
Ich bin fast 30 Jahre nach Kriegsende geboren, andere Nationen haben sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert ( Frag mal einen Briten nach Dresden oder der Gustloff - und das waren bewußt Zivilisten ) Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben, und die sterben so langsam aus, genauso wie die Verlierer.
Vergessen soll man das ja nicht, da sorgen die Israelis und die Juden in den USA schon für, aber irgendwann ist es auch an der Zeit, zur Normalität zurück zu kehren.
Und wenn ich sage, ich bin stolz auf Deutschland will ich keinem anderen was wegnehmen oder fühle mich ihm überlegen, sondern nehme das gleiche Recht in Anspruch wie jedes andere Volk auch, für die sich diese Frage nicht stellt.

und nur der Völlständigkeit halber: der übersteigerte Nationalstolz und das Sendungbewußtsein aller europäischen Völker hat auch zum Krieg 70/71, zur Völkerschlacht und zum ersten Weltkrieg geführt.
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@ proteus:

wie du meinem posting entnehmen kannst, sehe ich das so ziemlich wie du :blumen:

Bearbeitet von gewitterhexe am 16.06.2006 21:16:18
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Zitat (proteus @ 16.06.2006 - 21:10:02)
und nur der Völlständigkeit halber: der übersteigerte Nationalstolz und das Sendungbewußtsein aller europäischen Völker hat auch zum Krieg 70/71, zur Völkerschlacht und zum ersten Weltkrieg geführt.

Getreu dem alten Sprichwort: Hochmut kommt vor dem Fall :pfeifen: .
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Eigentlich halte ich Patriotismus für unverständlich. Auf was soll man da stolz sein?

Ist ja Zufall, wo man geboren wird.

Andererseits sieht man an Deutschland, was passiert, wenn er fehlt.

Ist auch nicht lustig.
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Zitat (proteus @ 16.06.2006 - 21:10:02)
Vergessen soll man das ja nicht, da sorgen die Israelis und die Juden in den USA schon für, aber irgendwann ist es auch an der Zeit, zur Normalität zurück zu kehren.

Dafür sorgen nicht nur die (und das mit vollem Recht und gutem Grund!!!!!!!!!), sondern hoffentlich jeder, der gegen Faschismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus ist, scheißegal, in welchem Land das ist, welcher Religion man folgt (wenn überhaupt) und was für nen Pass man hat! :labern: :labern: :labern: :labern: :labern:

Ich bin mehr als dankbar, dass auch hier soviel gegen das Vergessen getan wird, obwohls grade in Deutschland nen starken Antisemitismus gibt und ne große rechte Szene. Und solange das so ist, kann nicht genug dafür getan werden. Frag mal die Nachkommen der Enteigneten oder die paar, die noch leben, ob und was die zurückgekriegt haben von dem, was denen gestohlen wurde, da vergeht mir das Lachen.

In der Schweiz denkt in ner gewissen Branche gerne an die Juden, schließlich gibts da n paar Banken, denen das sowas von scheißegal ist, dass die seit Jahrzehnten mit der Kohle von Juden arbeiten und nen fetten Profit damit einfahren, auf Kosten von Leuten, die damals ihr Geld zu retten versucht und nach dem Krieg nicht wiedergekriegt haben und seit 60 Jahren um den Zugang zu Familienbesitz kämpfen! Vergessen ist das noch lange nicht!!!!!!!!!!!!!!!!! :wallbash: :wallbash: :wallbash:

Bearbeitet von Kalle mit der Kelle am 16.06.2006 21:41:21
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Zitat (Kalle mit der Kelle @ 16.06.2006 - 19:15:52)
Zitat (Die Außerirdische @ 16.06.2006 - 18:24:13)
mal neugierignachfrag: was reißt dich denn vom Hocker? Eine andere Sportart oder gar kein Sport?

Ich würds nicht grade nen Sport nennen, was mich an körperlicher Ertüchtigung am meisten vom Hocker reißt. :lol: :lol: :lol:


:P doch, das nennt man bettgymnastik :lol:
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Aber nur, wenn so ne Körperertüchtigung auch im Bett stattfindet. :P :P :P
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:pfeifen: ich hab nicht mit dem verhunzen angefangen. :peace:
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@Kalle mit der Kelle:

Nun reg dich mal nicht auf.
Ich bin auch dagegen, das Ganze zu verdrängen. Ich lasse mir aber über 60 Jahre nach Kriegsende auch keine Kollektivschuld mehr aufdrängen für Vorgänge, an denen noch nicht mal die Generation meiner Eltern noch beteiligt war.
Wird den Briten die Erfindung des KZ und die Ausrottung ganzer Völker in den Burenkriegen vorgeworfen? Den Amis die Radioaktivität in Japan? Die Hundertausenden Kriegsgefangenen, die Jahre nach dem Krieg in den Bleibergwerken verreckt sind?

Und ich lasse mich auch nicht in die faschistische Ecke stellen, wenn ich mich an den Dingen erfreue, die Deutschland der Welt noch gebracht hat. Beethoven, Goethe, den Buchdruck, das

Ich bin dagegen, unsere Geschichte nur auf 12 Jahre zu beschränken, wie schlimm sie auch gewesen sein mag. und gerade dein Beispiel zeigt doch, das auch viele andere Länder immer wieder die Gunst der Stunde nutzten. Und das schon seit dem Mittelalter. Was unsere Historie weder entschuldigt noch besser macht.
Aber wenn Leute wie Friedmann es schaffen selbst Themen wie Arbeitslosigkeit oder Wahlmüdigkeit mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen und keine Sendung von ihm vergeht ohne das er seine Gäste als Antisemiten anfrotzelt, wenn ich als mündiger Bürger nicht sagen kann, das Israel Verbrechen an den Palistinänsern begeht ohne direkt als Nazi bezeichnet zu werden - dann geht mir das schon gewaltig gegen den Strich.
Natürlich gibt es immer noch Antisemitismus und Neofaschischmus - weltweit. Und natürlich müssen wir in Deutschland wesentlich vorsichtiger damit umgehen als andere Völker. Aber das muß ja nicht jedesmal in kollektiver Selbstverleugnung mit Betroffenheitsattitüde und Kerzenprozession enden.
Und solange, wie letzte Woche in LA, 9000 Neonazis mit Hakenkreuzfahnen durch die USA marschieren sollen die erst mal Ihren Laden in Ordnung bringen, bevor Chaney wieder seine Position ausnutzt, um uns einen reinzudrücken.

Vergessen- nein, sicher nicht. Fühle ich mich daran noch schuldig - aber überhaupt nicht.
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proteus du hast die toden Indianer bei der Besiedlung Amerikas vergessen!!! B) B) B)
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Zitat (proteus @ 17.06.2006 - 00:25:45)
@Kalle mit der Kelle:

Nun reg dich mal nicht auf.
Ich bin auch dagegen, das Ganze zu verdrängen. Ich lasse mir aber über 60 Jahre nach Kriegsende auch keine Kollektivschuld mehr aufdrängen für Vorgänge, an denen noch nicht mal die Generation meiner Eltern noch beteiligt war.
Wird den Briten die Erfindung des KZ und die Ausrottung ganzer Völker in den Burenkriegen vorgeworfen? Den Amis die Radioaktivität in Japan? Die Hundertausenden Kriegsgefangenen, die Jahre nach dem Krieg in den Bleibergwerken verreckt sind?

Und ich lasse mich auch nicht in die faschistische Ecke stellen, wenn ich mich an den Dingen erfreue, die Deutschland der Welt noch gebracht hat. Beethoven, Goethe, den Buchdruck, das Auto, das Porzellan, das TV und, und und...

Ich bin dagegen, unsere Geschichte nur auf 12 Jahre zu beschränken, wie schlimm sie auch gewesen sein mag. und gerade dein Beispiel zeigt doch, das auch viele andere Länder immer wieder die Gunst der Stunde nutzten. Und das schon seit dem Mittelalter. Was unsere Historie weder entschuldigt noch besser macht.
Aber wenn Leute wie Friedmann es schaffen selbst Themen wie Arbeitslosigkeit oder Wahlmüdigkeit mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen und keine Sendung von ihm vergeht ohne das er seine Gäste als Antisemiten anfrotzelt, wenn ich als mündiger Bürger nicht sagen kann, das Israel Verbrechen an den Palistinänsern begeht ohne direkt als Nazi bezeichnet zu werden - dann geht mir das schon gewaltig gegen den Strich.
Natürlich gibt es immer noch Antisemitismus und Neofaschischmus - weltweit. Und natürlich müssen wir in Deutschland wesentlich vorsichtiger damit umgehen als andere Völker. Aber das muß ja nicht jedesmal in kollektiver Selbstverleugnung mit Betroffenheitsattitüde und Kerzenprozession enden.
Und solange, wie letzte Woche in LA, 9000 Neonazis mit Hakenkreuzfahnen durch die USA marschieren sollen die erst mal Ihren Laden in Ordnung bringen, bevor Chaney wieder seine Position ausnutzt, um uns einen reinzudrücken.

Vergessen- nein, sicher nicht. Fühle ich mich daran noch schuldig - aber überhaupt nicht.

Jeder, der versucht, nem Deutschen, der zu Kriegszeiten noch n Kind war oder sogar danach geboren wurde, ne Schuld einzureden, weils hier mal ne Diktatur gab, ist n Vollpfosten. Diejenigen, bei denen das klappt, sind nicht weniger blöde. Dafür muss sich keiner anmachen lassen, das kann einem links rein und rechts wieder ohne Pause rausgehen, und auf so nen Kack braucht keiner zu reagieren. Selber schuld, wenn du das an dich ranlässt. Jedes Land hat irgendwo Dreck am Stecken, ich kenn keins mit ner weißen Weste.

Freu dich an was du willst, diese geilen Erfindungen, die du aufgezählt hast, sind ohne dich gemacht worden, also hast du auch keinen Grund, dir irgendwas drauf einzubilden, schließlich denkst du auch nicht an Selbstmord, wenn du dran denkst, dass n Deutscher die Atombombe erfunden hat, die ne Menge Leid über Menschen gebracht hat, oder? Hat auch nix mit dir zu tun, und bei Sachen, die nix mit einem zu tun haben, gibts keinen Grund für Stolz oder Scham.

Mir gehts immer nahe, wenn Unschuldige verfolgt, bedroht, gefoltert und ermordet werden. Aber als Angehöriger des jüdischen Volkes, dessen Vorfahren zu nem Großteil son Schicksal hatten und in KZs ermordet wurden, reg ich mich noch mehr auf und ich trauer um diese Leute, weils mich direkt betrifft und seit Jahrzehnten immer wieder der gleiche Kack aufgewärmt und dabei aktualisiert wird.

Irgendwo an anderer Stelle hier hab ich sowas ähnliches geschrieben. Kommt wohl alle paar Monate auf, das Thema und mir hängts auch langsam zum Hals raus. <_< <_< <_<
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Zitat (Kalle mit der Kelle @ 17.06.2006 - 01:49:51)
Irgendwo an anderer Stelle hier hab ich sowas ähnliches geschrieben. Kommt wohl alle paar Monate auf, das Thema und mir hängts auch langsam zum Hals raus. <_< <_< <_<

Räusper,räusper, wer hat denn damit angefangen?
Es ging hier doch eigentlich um die Fussball-WM und das damit verbundene Flagge zeigen...
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Zitat (Tamora @ 17.06.2006 - 09:13:18)
Räusper,räusper, wer hat denn damit angefangen?
Es ging hier doch eigentlich um die Fussball-WM und das damit verbundene Flagge zeigen...

das war wohl ich.

und ich sags nochmal: ich freu mich, flagge zeigen zu können :)
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Zitat (Tamora @ 16.06.2006 - 17:01:54)
Und schon ist in den Nachrichten über eine "Patriotismusdebatte" die Rede und das finde ich zum ... :kotz:


(IMG:https://666kb.com/i/af09k630b5aqqsvnw.png)
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@Kalle:

Ichhabe nicht gesagt, ich sei stolz auf die erwähnten Erdfindungen, ich erfreue mich daran, das es Deutsche waren, die sie gemacht haben.
Die Entwicklung der Atombombe ist doch nur ein Beleg dafür, daß der Mensch es schafft alle Erfindungen, warum sie auch immer gemacht wurden, als Waffe zu benutzen. Und das ist nun kein deutsches Privileg.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, es ist keine besondere Auszeichnung Deutscher zu sein. Aber es ist auch kein Makel.Ich plädiere lediglich für einen normalen, unbefangenen Umgang mit unserer nationalen Identität.
Und mit solchen Argumenten wie : "Krieg ist böse" "Hunger ist schlecht" hat man immer recht, ich sehe jetzt nur keinen Unterschied zwischen der Ablehnung, mich auf 12 JAhre deutscher Geschichte reduzieren zu lassen und deinen ( verständlichen) Gedanken als Deutscher jüdischen Glaubens. Es fällt auch schwer, Greultaten zu vergleichen, aber häufig wird so getan, als sei die Judenverfolgung eine deutsche Erfindung und alle Anderen waschen Ihre Hände in Unschuld ( denk an dein Argument der Schweizer Banken)

Vergessen soll man das nicht, aber man muß ( wie du schon richtig sagst) auch nicht alle drei Wochen eine Diskussion darauf beschränken.
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Ich stimme Kalle voll und ganz zu. Mein Sohn ist 12, er hat jetzt eine schwarz-rot-goldene Fahne geschenkt bekommen. Da wir an heißen Tagen unseren Balkon mit bunten Tüchern verhängen, um die Hitze draussen zu lassen, hat er mich gebeten, doch auch seine Fahne mit aufzuhängen - hab ich gemacht, obwohl ich sonst nicht der Typ dafür bin. Aber es gibt keinen Grund sich dafür zu genieren.

Trotzdem muss man beim Blick auf das eigene Land auch die jeweilige Geschichte anschauen. Glücklicherweise haben die meisten von uns zur Zeit des dritten Reichs noch nicht gelebt oder waren sehr jung - die wenigsten von uns wären als Helden und Widerstandskämpfer daraus hervorgegangen, wenn sie es denn überlebt hätten.

Da wir nun einmal in diesem Land geboren sind, worüber wir sehr froh sein können (die guten Seiten sind uns ja allen bekannt), leben wir mit seiner Geschichte und müssen die richtigen Lehren daraus ziehen, d.h. Verantwortung zu übernehmen, dass eine Diktatur wie das Dritte Reich sich hier niemals mehr etablieren kann, also keine Schuld aber eine Verpflichtung, es niemals so weit kommen zu lassen.
Dann sind wir auch voll und ganz berechtigt, uns an den schönen Dingen in unserem Land zu erfreuen, unter anderem auch am deutschen Fussball.
Besonders freue ich mich über eine pluralistische Gesellschaft, in der verschiedene Meinungen ausdiskutiert werden können.

Wenn also jemand stolz auf das eigene Land ist, hat er auch allen Grund dazu. Wenn man aber etwas liebt und bewahren möchte, muss man sich auch die dunklen Seiten anschauen, auch wenns weh tut. Nur wenn man auf eine Wunde schaut, sie zur Kenntnis nimmt und sie analysiert findet man die passende Medizin. Deshalb verleugnet man sich nicht und tritt sich nicht selbst in den Staub. Vielmehr zeugt dieses Vorgehen von einem erwachsenen und souveränen Umgang mit der eigenen Geschichte - und das dritte Reich war halt bei uns. Ob uns andere Nationen das vorhalten wollen oder nicht, wie sie mit der Geschichte ihres Landes und ihrer Verantwortung umgehen oder nicht spielt dabei keine Rolle..
Wichtig ist was wir daraus machen.

Jetzt höre ich aber auf mit meiner Predigt - entschuldigung.

Also, freuen wir uns über die WM in Deutschland und auch über unsere Mannschft- wenn sie gut spielt und auch über unser Land! Warum denn auch nicht?
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Tja Katzenmusik, zweischneidiges Schwert.
ich bin nicht verantwortlich, ich trage Verantwortung, wie jeder Bürger unseres demokratischen Landes auch.
Aber das bezieht sich nicht auf rechte Gewalt, das gilt für jede Art des politischen und religiösen Extremismus.
Und nur in Deutschland ist es möglich, das im Vorfeld ganze Landstriche zu Regionen brauner Gewalt gemacht werden und eine simple Schlägerei zwischen Betrunkenen zu einem Rückfall in die Reichsprogromnacht eskaliert. Dann ist in jeder TV Sendung wieder irgendeiner, der sich dazu berufen fühlt, uns zu warnen.
Ich glaube schon, daß die Welt aus der Zeit gelernt hat.
Aber allein die Tatsache, das die NPD marschieren darf ist doch ein Beleg für das Funktionieren der Demokratie. In anderen Ländern ist das noch viel schlimmer.
Und natürlich ist das berechtigt, das Juden vor der iranischen Botschaft demonstrieren. Aber warum sind Demos vor der israelischen Botschaft verboten?
Und warum ist es besser links zu sein als rechts? Jeder Extremismus ist gefährlich.

Diese allgemeine Betroffenheitsattitüde geht mir auf den Geist.
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Zitat (proteus @ 17.06.2006 - 10:42:48)
deinen ( verständlichen) Gedanken als Deutscher jüdischen Glaubens.

Ne kleine Richtigstellung: Ich bin konfessionslos, hab also keinen jüdischen Glauben, sondern gehör durch Abstammung und Gesetze zum jüdischen Volk.

Weitere Kommentare schenk ich mir an dieser Stelle.
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@proteus
ich habe keine Lust, mich über Spitzfindigkeiten zum Thema Verantwortlich sein und Verantwortung tragen einzulassen.
Selbstverständlich muss gegen jeden Extremismus vorgegangen werden. Leider ist es wohl auch so, dass relativ zur Bevölkerungszahl im Osten mehr rechtsextreme Taten begangen werden, auch im Westen immer noch zu viele. Das heißt nicht, dass man ganze Bevölkerungsteile über einen Kamm scheren soll.

Dass heutzutage alles in den Medien durchgekocht wird ist einfach so, damit leben wir- finde das oft genug auch nicht toll.

Was heisst überhaupt besser links als rechts - wie links und wie rechts denn? Ab einem gewissen Maß ist es halt extrem und dann gehts nicht mehr um eine politische Grundhaltung sondern um unsere Grundwerte. Die sind immer zu verteidigen.

Aber zu einer Sache stehe ich:

Mir ist lieber, es wird genau hingeschaut, mancher findet dann die Bewertungen vielleicht übertrieben, als es wird weggeschaut und verharmlost.
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Zitat (Katzenmusik @ 17.06.2006 - 14:39:54)
@proteus
ich habe keine Lust, mich über Spitzfindigkeiten zum Thema Verantwortlich sein und Verantwortung tragen einzulassen.
Selbstverständlich muss gegen jeden Extremismus vorgegangen werden. Leider ist es wohl auch so, dass relativ zur Bevölkerungszahl im Osten mehr rechtsextreme Taten begangen werden, auch im Westen immer noch zu viele. Das heißt nicht, dass man ganze Bevölkerungsteile über einen Kamm scheren soll.

Dass heutzutage alles in den Medien durchgekocht wird ist einfach so, damit leben wir- finde das oft genug auch nicht toll.

Was heisst überhaupt besser links als rechts - wie links und wie rechts denn? Ab einem gewissen Maß ist es halt extrem und dann gehts nicht mehr um eine politische Grundhaltung sondern um unsere Grundwerte. Die sind immer zu verteidigen.

Aber zu einer Sache stehe ich:

Mir ist lieber, es wird genau hingeschaut, mancher findet dann die Bewertungen vielleicht übertrieben, als es wird weggeschaut und verharmlost.

:D katzenmusik: ich kann dir 100% zustimmen! :applaus: :applaus: :applaus:
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schaut mal da:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...5637454,00.html

ist doch interessant. Gewisse Kreise in Deutschland diskutieren sich wieder zu Tode und so sieht uns das Ausland.
Fazit: weitermachen Deutschland und einfach freuen!
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also ich muss mal wieder bepflichten: wer sich beschuldigen lässt für sachen die er nicht getan hat (ich zb bin erst 1987 geboren) der ist selbst schuld. wer den schwanz einzieht weil "hey....halt dich zurück...du weißt schon....weil du deutscher bist und so" find ich schade.

also ich bekenne während der wm flagge WOBEI ich das nicht tu weil ich deutsche bin sondern weil ich fan der deutschen fußballer bin. währe ich für tschechien wär ich eben mit tschechischen flagge losgezogen.
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