| Zitat (Valentine @ 17.07.2009 22:23:53) |
Nevercomeback Airlines? Yemenair?
Vielleicht haben sie wegen ganz was anderem gebetet... |
Valentinchen, ich les Dich einfach zu gerne... ^_^
Komisch: Fliegen macht mir gar nix aus (vermutlich, weil sich das in Höhenregionen jeglicher eigenen Macht abspielt oder weil ich bisher gottseidank weder mit Kongo- noch mit Yemenairlines fliegen mußte - anders kann ich mir das auch nicht erklären). "Herr, in Deine Hände befehle ich meinen Geist" oder so.
Es klappte immer und nur (gottseidank der einzige) Flug nach Mallorca war die Hölle wegen Ohren- und
Kopfschmerzen. Langstrecke (Kanada, USA) konnte ich sogar genießen.
Vor hohen Treppen hatte ich als Kind wahnsinnige Angst (sch...egal, ob die aus Stein mit schönem, schmiedeeisernem Geländer... HOCH ging noch, mit aller Gewalt - aber RUNTER?!! :aengstlich: Auf dem Hintern Stufe für Stufe, direkt an der Wand lang :blink: )
Später gab sich das. Das letzte Bißchen Stolz und Ehrgeiz zusammenkratzend, trainierte ich mit meiner völlig unerschrockenen besten Freundin die Angst weg. Vor Gleichaltrigen heult man nicht... :rolleyes:
Mit Treppen fing es an, mit Kirchtürmen machten wir weiter: wie passend, daß meine Eltern lange Jahre Küsterehepaar an einer hübschen Kirche hoch oben auf dem Berg, juchhe waren. Irgendwann wurde das alles Normalität, auch zu anderen Kirchtürmen samt Glockenstühlen und hohen Kirchenböden mit wackeligen Treppchen und Leitern unserer Stadt verschaffte ich mir (offiziellen!) Zutritt.
Ängstliche Fotografen und 2 Fernsehteams coachte ich einst samt Ausrüstung auf unseren malerischen Kirchturm: nun allein, ich konnte es. Mit Licht, ohne Licht: auf unserem Turm war ich zu Hause.
Es geht nix über ein Silvesterfeuerwerk, vom höchsten Punkt der Stadt aus angeschaut (plus ein paar Freunde und eine Flasche
Sekt). Das waren Zeiten...
Seit etwa 7 Jahren ist damit völlig Schluß - von heute auf morgen kriegte ich eine ultimative, klassische Wahnsinnspanikattacke mitten auf dem "Zuhause-Turm", als ich mit meinem Mann - wie so oft, wenn wir in den Ferien dort waren - dort hoch wollte zum Fotografieren. :blink:
Warum? wieso? Ich weiß es nicht. Er hatte wirklich ein Problem (und keine Medis), mich da wieder herunter zu bekommen, wo ich jahrelang sozusagen fast blind und blöd tags und nächtens langgeklettert war... es war mir einfach nur grausam peinlich!! *schäm*
Mit "Pupille bis Anschlag" (Ernst) hockte ich eine halbe Stunde einfach in einer Mauerecke am Turm - nix ging mehr. Bis er so lange auf mich eingeredet hatte, daß ich dann doch halbwegs überzeugt war, nicht den Rest meines Lebens weiter in dieser zugigen, staubigen Ecke überm Glockenstuhl hocken zu wollen.
Das Gefühl war schrecklich... die jahrelang unerschrockene
Biene... oh je.
Gleich am nächsten Tag wollte ich natürlich üben. Dämliche Angst - völlig unnötig! Das ging ja schließlich gar nicht - ein lächerliches Türmchen von gesamt 55 m, wo ich quasi drauf aufgewachsen bin.
Mit ihm ging es gar nicht. Nicht mal bis Glockenhöhe.
Ohne ihn: bis Glockenstuhl und aus-die-Maus. Nix mehr auf die Außenballustrade (45m Höhe) und nicht mal die mitgenommene Kamera (lenkt ab: Fotos machen wollen!!) half.
Wie kommt sowas? Urplötzlich?
Seit dem habe ich es nie wieder bis hoch geschafft - und will es doch so gerne.
Gucke ich mir heute die Bilder an, die ich einst selbst gemacht habe, werde ich richtig traurig. Oder die Bilder, die mein Mann damals dort oben von mir gemacht hat.
Nun bin ich schon froh, wenn ich halbwegs normal (seit letztem Jahr... ich übe doch!) mit ihm auf dem Jahrmarkt Riesenrad fahren kann. Ohne Medis, ganz bewußt.
Und froh, es geschafft zu haben. Und den Mut ghabt zu haben, nicht nur auf den Boden der Gondel gestarrt, sondern über die Stadt geguckt zu haben.
Vielleicht... werde ich doch noch einmal wieder Kirchturmbilder machen können. Ohne blöde, bekloppte Angst.
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