Als erstes frag dich selber, ob du bereit bist, für n Tier zu verzichten. Urlaub, Schlaf, Geld und und und. Drehst du ab, wenn deine
Möbel Kratzer kriegen? Machst du gerne die Nächte durch, stehst auf laute Musik, Partys bei dir, hast laute Kids, die mit Katzen nicht umgehen können, hasst du Putzen, Katzenhaare, bist du ständig unterwegs, flippst du total aus wenn du mehr als einmal Haufen, Pfützen und Katzenkotze wegwischen musst? Kannst du nicht auf deine exotischen Pflanzen verzichten? Kriegst du nen Herzinfarkt, wenn die Katze deine teure Lieblingsbluse zerfetzt? Hast du nen Mitbewohner, der Katzen nicht ab kann? Hast du Allergien gegen Katzen, hast du nen Vermieter der Katzen nicht in seiner Hütte haben will? Kann die Katze nicht mit, wenn du umziehen musst? Dann lass keine Katze zu dir.
Wenn das alles ok ist für dich, dann sicher dich ab. Wer nimmt das Tier, wenn du weg musst, beruflich oder ins Krankenhaus oder so oder wenn du stirbst? Wenn da auch alles ok ist, dann, erst dann, kannst du dich über die Tiere schlau machen. Besorg dir Fachliteratur. Damit mein ich aktuelle Bücher, keine Antiquitäten. Frag Katzenhalter, Tierärzte, Freunde und und und, aber sammel auch selber Infos. Die Gefahr, an Leute zu geraten, die Katzen mit Küchenabfällen füttern, weil "Oma auf dem Bauernhof das auch schon so gemacht hat und die Katze war nie krank!" ist derbe groß.
Wenn du ohne nen Dunst ins Tierheim gehst, wirst du hoffentlich ausgelacht und weggeschickt, die geben Tiere (ich hoff da sind alle Tierheime gleich) bloß ab, wenn die wissen die kommen in gute Hände.
Ok, jetzt dazu, wo du ne Katze her kriegst. Ich kann dir bloß sagen, was ich tun würde. Die Tierheime sind voll von Katzen, dank der Vollpfosten, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen, wenn die die Babys nicht haben wollen, die aussetzen, wegschmeißen oder abgeben, wenns mal n Problem gibt.
Im Tierheim bekommst du ne Katze nicht umsonst, die kostet richtig Kohle. Dafür hast du n komplett versorgtes Tier, je nach Alter wahrscheinlich schon kastriert, entwurmt, mit ner medizinischen Akte, und du kriegst Infos über das Tier. Ich halts nicht für ausgeschlossen, dass es Mitarbeiter gibt, die Krankheiten oder Verhaltensstörungen oder sowas verschweigen. Damit schneiden die sich aber ins eigene Fleisch, weil die damit riskieren, dass du das Tier wieder zurückbringst.
Die meisten wollen Katzenbabys haben. Versteh ich irgendwo, die sind derbe süß, zutraulich und man sieht die aufwachsen. Sowas sollte aber kein Grund sein, ne Katze zu sich zu holen. Meistens kriegt man die Kids nachgeschmissen, in gute Hände abzugeben von Haltern, deren Katzen schwanger nach Hause kommen. Da müsste man rausfinden, ob das nicht in Wirklichkeit Züchter sind, die ihre Katzen ständig werfen lassen und zu Gebärmaschinen machen.
Was ich nicht machen würd ist mir ne Katze bei nem Züchter zu kaufen, nicht solange die Tierheime voll sind mit den Produkten von Dummheit, Herzlosigkeit und Ignoranz anderer. Klaro gibts coole Rassekatzen, aber n Tier sollte man um seiner selbst willen lieben, nicht weils n bestimmtes Geschlecht hat, ne bestimmte Fellfarbe oder Rasse. Für mich käms nie in Frage. Katzen aus dem Tierheim sind oft noch scheu, haben oft beschissene Erfahrungen mit Menschen gemacht und lassen nicht jeden an sich ran, aber du merkst ja wie die auf dich reagiert, wenn du dir die Tiere ansiehst. Wenn die auf dich zukommen und sich streicheln und sogar kraulen lassen, ist das n gutes Zeichen. Meistens suchen sich die Katzen ihre Halter aus, nicht umgekehrt.
Zur Kohle: Kommt drauf an, was du ausgeben willst und wie deine Einstellung ist. Gibt Halter, die halten das für ne komplette Verschwendung, Katzen impfen zu lassen, die lassen die nicht entwurmen, gegen die üblichen Krankheiten impfen und und und. Da wird dir jeder was anderes erzählen, "wenn die krank werden sterben die eben, ist eben der Lauf der Natur". Solche Leute sollten keine Tiere haben.
Du brauchst auf jeden Fall n Katzenklo, wir haben eins mti nem Dach drüber, hält auch
Gerüche n bisschen zurück. Dann noch n gutes Streu und Futter, die Spannweite ist riesig. Nen Schlafplatz brauchste eigentlich nicht, die Katze sucht sich selber aus wo sie pennt. Da vielleicht ne
Decke drunter und n
Handtuch drüber, beides waschbar, mehr brauchste eigentlich nicht. N Körbchen kann man anschaffen, aber die meisten gucken die mit dem Arsch nicht an. N Kratzbaum ist auch gut, aber besorg dir auch ne stinknormale
Fußmatte aus Kokosfastern, Sisal oder sowas, hab grade keinen Dunst wie das heißt, aber die meisten lieben es, da ihre Krallen drauf zu schärfen. N paar heiß abwaschbare Teller und Näpfe für Nassfutter, Trockenfutter, wenn du das geben willst, und Wasser brauchst du auch noch, gobts alles im Fachhandel. Die meisten Katzen futtern lieber von flachen Tellern, gibt welche die können das nicht ab, wenn sich die Schnurrhaare verbiegen in engen Näpfen.
Derbe teuer kanns werden, wenn die Katze chronisch krank wird, OPs braucht, Medikamente oder sowas. Sonst, grob übern Daumen gepeilt und je nachdem, wo du wohnst, was du der Katze zu futtern anbietest, wie du die verwöhnst, sind 50
Mücken im Monat im Normalfall ohne Zwischenfälle oder sowas reichlich genug.
Spielzeug brauchst du auch, aber das muss man nicht unbedingt kaufen. Katzen spielen mit fast allem, was die finden. Korken, Papierkugeln, Wollknäuel und und und. Schadet nicht, denen n paar Plastikbälle zu kaufen, wo was drin ist, n Glöckchen oder sowas, die meisten fahren da derbe drauf ab.
Aber bereite dich erstmal drauf vor, erkundige dich, guck auch mal nach ob du nen guten Tierarzt in der Nähe hast, da hilfts auch, einfach mal Hundebesitzer anzulabern, die in deiner Nähe wohnen, ob die jemanden empfehlen können. Wenn du noch Fragen hast, raus damit. B) B) B)
Pro Zimmer rechnet man eine Katze, also wenn du bloß ein Zimmer hast, sind zwei keine gute Entscheidung, außer die sind zusammen aufgewachsen oder verstehen sich gut. Die müssen sich zurückziehen können. Ist aber natürlich auch ne Kostenfrage.
Bearbeitet von Kalle mit der Kelle am 27.06.2007 12:33:06