Arme Fischlein, cordel, laß Dich mal
, sie schwimmen jetzt im riesengroßen, immer angenehm temperierten Teich mit vielen, vielen anderen bunten Fischen fröhlich umher: Vielleicht ist auch der dicke, handzahme Koi-Karpfen, den ich vor einigen Jahren mal kannte und sehr mochte auch dabei...
Die Geschichte von dem Bekannten und seinem Hund ist wirklich wahr, sonst hätte ich sie hier nicht aufgeschrieben.
Nicht nur am Telefon, sondern als ich mit GG vor einigen Wochen dort war, bekam ich diese irre Faselei live zu hören und hatte Mühe, nicht auszuticken... keuchend und mit kochheißem Fiebernäschen lag währenddessen das sterbensmüde Dackelchen auf meinen Füßen...
Dies war vermutlich auch der Grund, warum ich nicht aufsprang und irgendwas Unbedachtes sagte oder tat.
Wenn der Mensch betrunken oder high gewesen wäre, hätte man ja noch eine schlüssige Erklärung gehabt, aber er war stocknüchtern und zumindest derart im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, daß er uns noch mit seinem Wagen nach Hause fahren konnte.
Natürlich versuchte ich ihm mit unsäglicher Geduld (wie der Wärter dem Irren) und Vernunft beizukommen, das arme Tierchen nicht weiter leiden zu lassen - dies sei auch sicher nicht im Interesse des Wunderheilers, auch dieser muß sich schließlich dem Willen Gottes beugen.
Und als Herrchen sei man in der Pflicht, Vernunft und Charakter zu zeigen... ich redete mir den Mund fusselig, nichts half.
GG kriegte noch Tage später Elogen über seine tolle Frau zu hören
, aber was nützen die, wenn das arme Dackelchen währenddessen agonisch und fieberheiß weiterkeuchen muß, die große Geschwulst zwischen den Hinterläufen?
Und als Außenstehender kann man leider nicht handeln... ist auch nur zum Zusehen verdammt.
Das Allerschlimmste daran ist, daß ich genau die gleiche Geschichte vor ein paar Jahren mit meinen eigenen Eltern und deren Skye-Terrier (Hodenkrebs, Endstadium) erleben mußte.
Die glauben zwar nicht an den Wunderheiler, zeigten sich der Vernunftentscheidung gegenüber als ebenso resistent - bis gar nichts mehr ging und der Hund (14 Jahre alt) nicht mehr hochkam.
Die ganze Familie redete, nichts war zu machen.
Daß mein Vater (er war einst Förster und bildete selbst
Hunde jagdlich aus, wir hatten immer welche, die nie leiden mußten, wenn es an der Zeit war) das mitgemacht hat
... für mich und den Rest der Familie stand die Welt auf dem Kopf.