Die Analdrüsen können verstopfen, sich entzünden und Abszesse entwickeln.
Aus den verschiedensten Gründen, wie z.B. Verdickung des Drüsensekretes oder unzureichend feste Konsistenz des Kotes, können die kleinen Ausgänge der Analdrüsen verstopfen. Wenn dieser Fall eintritt, verspürt der Hund einen unangenehmen Druck. Er setzt sich auf sein Hinterteil, nimmt die Hinterbeine hoch und rutscht mit seiner Analregion über die Erde. Dieser Vorgang wird von vielen Hundehaltern als "Schlittenfahren" bezeichnet.
Manche
Hunde beginnen auch, ihre Analregion exzessiv zu lecken.
Verstopfung der Analdrüsen ist ein äußerst weit verbreitetes Problem, speziell bei kleinen Rassen.
Wenn Bakterien in die Drüsen gelangen, können sich Infektionen und Abszesse entwickeln. Da dies ein ausgesprochen schmerzhafter Zustand ist, wird der Hund eventuell versuchen zu beißen, wenn man die Region um seinen Schwanz berühren will. Auf der rechten oder linken Seite des Afters ist eine deutliche Verdickung zu erkennen, je nach dem, welche Drüse in Mitleidenschaft gezogen ist.
Behandlung
Bei Verstopfung der Analdrüsen müssen diese von einem Tierarzt oder dem Hundebesitzer gründlich gereinigt bzw. entleert werden. Zu diesem Zweck übt man mit dem Finger unterhalb der Analdrüse Druck aus und streicht diese nach oben hin aus. Dies wiederholt man so lange, bis kein Sekret mehr entleert werden kann.
Bei manchen Hunden ist diese Prozedur alle 1 bis 2 Wochen notwendig.
Verstopfte Analdrüsen wirken sich nicht auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes aus. Das Problem ist vielmehr, daß sich der Hund durch das Scheuern beim "Schlittenfahren" in der Analregion verletzen kann. Außerdem kommt es dabei vor, daß Sekret auf dem
Teppich oder Boden abgesetzt wird. Da dieses Sekret für unsere Menschennasen einen äußerst intensiven, ganz fürchterlichen "Duft" hat und sich auch nur sehr schwer wieder entfernen läßt, sollte man hier so schnell wie möglich eingreifen.
Abszesse der Analdrüsen müssen von einem Tierarzt operativ geöffnet werden. Üblicher Weise bekommt der betroffene Hund anschließend über 7 bis 14 Tage Antibiotika. Weiterhin sollte das geöffnete Abszess möglichst mehrmals täglich ausgespült werden. Hierzu eignet sich eine dünne Braunol-Lösung, die mit Hilfe einer speziellen Kanüle in die (geöffnete) Analdrüse eingeführt wird. Der Vorgang sollte so lange wiederholt werden, bis kein eitriges Sekret mehr herausgespült wird. Da diese Prozedur für den Hund recht schmerzhaft ist, sollte sie ausschließlich von einem erfahrenen Hundebesitzer mit Hilfe einer weiteren Person, die den Hund währenddessen sicher hält, durchgeführt werden. Im Zweifelsfall oder bei Unsicherheit sollte man sich lieber an den Tierarzt wenden.
In manchen Fällen ergeben sich aus Analdrüsen-Abszessen Folgeerkrankungen. Übermäßige Narbenbildung oder ähnliche Schäden können die Nerven und Muskeln der Analregion beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, daß der Hund seinen Kot nicht mehr halten kann.
Wenn ein Hund gelegentlich ein Problem mit den Analdrüsen hat, kann man durchaus wie oben beschrieben verfahren. Bei Hunden, die wiederholt oder chronisch unter Verstopfung, Entzündung oder gar Abszessbildung leiden, sollten die Analdrüsen jedoch operativ vom Tierarzt entfernt werden.