Zitat (Bernhard @ 16.11.2021 13:19:34) Genau so ist das: Es kann zig Gründe geben. Nur weil man zufällig ein Globuli geschluckt hat, kann man nicht alle anderen Erklärungen ausschließen.
Du widersprichst dir nämlich in deinen Beispielen, weil du in beiden Beispielen nur die Homöopathie als Erklärung zulässt. Andere Gründe sind aber genauso denkbar:
1. Beim Kind: Könnte genauso auch Zufall gewesen sein. Meine Tochter hat auch immer geschrien beim Autofahren. Irgendwann hat sie damit aufgehört, einfach so. Euer Kind hätte vermutlich auch irgendwann aufgehört. Dass es genau dann aufgehört hat, als es ein Globuli bekommen hat, kann am Globuli liegen, muss es aber nicht. Es kann genauso auch Zufall gewesen sein, dass genau ab diesem Tag dein Sohn nicht mehr beim Autofahren geschrien hat. Du kannst nicht 100%ig sagen, was es war.
2. Zu deinem Ex: Das kann auch unterschiedliche Gründe gehabt haben, die auch denkbar waren: Durchs Tabletten schlucken hat er - um die Tablette herunterzuspülen - vielleicht mehr Wasser getrunken. Was nachweislich gegen Mundgeruch hilft. Oder es war auch Zufall und die Zeit: Just zu dem Zeitpunkt in seiner Diät war er genau an dem Punkt, wo der Mundgeruch wieder aufhört, weil sich der Stoffwechsel wieder umgestellt hat. Ich bin kein Mediziner, es gibt sicher viele weitere Gründe, die auch denkbar wären.
Ich sage nicht, dass diese Gründe die Ursache waren. Aber ich sage, dass sie auch denkbar gewesen wären und man nicht sagen kann, welcher es war. Und man kann auch nicht alle bis auf das Globuli ausschließen. Du verwirfst diese alternativen Gründe aber und bist dir sicher, dass es die Homöopathie war. Obwohl du keine der anderen Möglichkeiten in irgendeiner Weise ausschließen konntest.
Zu deinem dritten Punkt: Ich vertraue keinem Wissenschaftler, der sagt, dass etwas nicht sein kann weil es nicht sein darf. Das ist eine unseriöse Aussage und ein guter Wissenschaftler sagt so etwas auch nicht. Die Wissenschaft argumentiert mit Plausibilitäten und Wahrscheinlichkeiten, nicht dogmatisch oder mit absoluten Aussagen. Und die Wissenschaft gibt auch an, wenn die wissenschaftlichen Methoden nicht ausreichen, es Fehler gibt oder wissenschaftlich nicht sauber gearbeitet wurde. Genau aus diesem Grund gibt es z.B. das Prinzip des Peer-Reviews oder des wissenschaftlichen Konsens. Natürlich ist die Wissenschaft nicht perfekt, aber sie ist hilfreich. Nur, weil sie aber nicht perfekt ist, diese abzulehnen oder ihr grundsätzlich zu misstrauen, halte ich für nicht zielführend.
Zu 1
Es ist sehr interessant, was für mögliche Erklärungen du bringst, nur um weiterhin fest behaupten zu können, dass Homöopathika keinesfalls wirken.
Wie wahrscheinlich ist ein Zufall, dass ein 2 Wochen alter Säugling auf der Hinfahrt zum Arzt wie jedes Mal beim Autofahren schreit am Stück und auf der Rückfahrt - eine halbe Stunde später - nach Verabreichung des Globuli nicht mehr? Und von da an überhaupt nicht mehr. Aber sicher ist dieser Zufall wahrscheinlicher, als dass das Mittel gewirkt hat. Also echt mal langsam.
Wenn ich bei
Kopfschmerzen Aspirin nehme und die dann weg gehen, dann hätte es natürlich auch genauso gut sein können, dass sie ohnehin zu der Zeit weg gegangen wären. Was ist das für eine Argumentation?
Zu 2.
Allein deine Vermutungen zeigen, dass du im Grunde gar nichts über Homöopathie weißt, außer dem, was entsprechende Lästerer sich alles so zusammenschreiben. Homöopathika spült man nicht mit Wasser runter, sondern legt sie möglichst unter oder auf die Zunge, wo man sie langsam zergehen lässt. Es kann also nicht an 3 Schluck Wasser liegen, die man vielleicht gebraucht hätte um Standardtabletten herunter zu
spülen.
Fakt ist, dass der Mundgeruch danach weg war. Hätte, wäre, könnte ist auch an dieser Stelle kein stichhaltiges Gegenargument.
Zu 3.
Wer sagt, dass ich Wissenschaft grundsätzlich misstraue? Dass ist ein Vorwurf, der generell gerne von Homöopathie-Skeptikern gemacht wird, wenn man dem Totschlagargument "Wir können es nicht messen, wir können es mit unseren Methoden nicht nachweisen, also gibt es das auch nicht!" nicht blindlings folgt. Wissenschaft kann nicht perfekt sein und muss es auch nicht - auch wenn viele das gerne hätten. Wieviel Mist ist im Laufe der Jahrhunderte von Wissenschaftlern widerlegt worden, was ihre Standeskollegen als Tatsache dargestellt hatten? Wieviele Jahre wurden Kinder mit Spinat vollgestopft, weil laut Wissenschaftlern Unmengen Eisen enthalten sein sollte? Das ist nur ein eher lächerliches Beispiel.
Die fortwährende Behauptung, dass diese Mittel nur durch Einbildung (Placebo) wirken, machen sie auch nicht wahrer.
Ich brauche keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit, denn ich habe in den letzten 30 Jahren mehr als genug Erfahrungen damit gemacht. Wieviele eigentlich du?
Und ja - ich nehme natürlich auch ganz normale Medikamente und ich bin auch kein Impfgegner. Ich gehe zu keinem Heilpraktiker und war oft genug im Krankenhaus. Und sogar dort bin ich schon begleitend homöopathisch behandelt worden; gerade nach OPs oder während der Schwangerschaft bzw. nach der Entbindung. Glaubst du die tun das, weil sie alle Esoteriker sind?