Hallo liebe Forengemeinde!
**FRAGE UNTEN AM ENDE DES POSTS! DANKE!!**
Ich bin neu und habe mich für diesen Thread extra registriert. Bei meinen Recherchen zu Tipps und "Hintergrundwissen" rund um unbeschichtete Aluminiumpfannen bin ich auf diesen Thread hier gestoßen der inzwischen 3 Jahre alt ist:
[ ?showtopic=66636 ]
Der Thread war damals scheinbar eskaliert und wurde leider geschlossen, man kam nicht zu einer Lösung :(
Long story short: ich bin in der gleichen Situation wie der damalige Thread-Ersteller. Zunächst möchte ich kurz darauf eingehen wie ich üerhaupt darauf gekommen bin und auch das Unwissen um diese Pfannen aus meiner Sicht kurz aufklären.
Ich bin begeisterter Hobbykoch und Pasta-Liebhaber. In den Instagram-Videos eines guten Freundes war mir die Pfanne
Wie kommt man darauf? Auch ich habe häufig das Gefühl, dass der Endkonsument häufig für Produkt-Features extra bezahlen soll, die es streng genommen nicht braucht. Daher unterstelle ich persönlich ganz gerne, dass Produkte für den B2B-Einsatz üblicherweise ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Die Denke ist: "Wenn es Profis benutzen, muss es gut sein!"
Kommen wir also zum Aluminium:
Diese Alupfannen sind in der Küche für einen bestimmten Einsatzzweck gemacht: Garen auf niedriger Hitze, perfekt für Pastagerichte. Sicher kennt ihr alle das Bild des italienischen Kochs, der die Al Dente Nudeln direkt aus dem Topf zur Sauce/Sud/Pesto in die Pfanne gibt und sie darin dann schwenkt, bevor sie aus dieser Pfanne heiß und frisch auf den Teller kommt?
Genau darum gehts tatsächlich: Alu ist günstig und leicht, leitet Hitze schnell und direkt. Das heißt ihr könnt die Hitze schnell vom Gargut kriegen, indem ihr die Pfanne vom Herd nehmt. So kann der Garprozess sehr gezielt und direkt gesteuert werden. Edelstahl oder Schmiede-/Guss-Eisen halten die Hitze dagegen lange, d.h. wenn ihr die Pfanne hier einmal zu heiß macht, habt ihr schlicht verloren. Bei feinen Lebensmitteln, die schnell verbrennen, wie z.B. gehacktem Knoblauch der angedünstet werden soll, ist Eisen daher nicht ideal. D.h. ihr wollt für feine Lebensmittel schnelle direkt steuerbare Hitze: Ultimo ist hier Kupfer. Aber was Kupfer auch ist? Schweine teuer. Daher ist Aluminium hier so beliebt: es liefert ähnliche Eigenschaften wie Kupfer zu einem deutlich günstigeren Preis.
Und ich kann euch sagen: ich koche meine Pasta seitdem nur noch so, das erste Mal war ein echter Eye-Opener! Vollendung in der Pfanne. Die Pfanne ist riesig (40 cm Durchmesser, 6L Fassungsvermögen), wiegt aber nichts. Ihr kennt das sicher: ihr macht Pasta für 2-4 Personen, das ist schon einiges an Nudel. Das Schwenken am Ende in der Pfanne, dafür sind anedere Pfannen grundsätzlich zu klein und zu schwer bei solchen Portionsgrößen.
Warum das "Vollenden" in der Pfanne?
Ihr könnt das Endergebnis so perfekt "steuern"! Kennt ihr das nicht? Ihr macht Nudeln und Sauce separat und verheiratet beides erst am Tisch auf dem Teller. Nur um dann festzustellen, dass es zu flüssig oder zu trocken geworden ist. Durch das Vollenden in der Pfanne könnt ihr genau kontrollieren. Ist es zu trocken, noch eine Kelle Nudelwasser dazu. Zu flüssig? Noch etwas reduzieren. Das Ergebnis wird so absolut perfekt! Ebenfalls gehen Nudel und Sauce durch die Stärke im Nudelwasser so die perfekte Verbindung ein. Das sei hier noch angefügt: es kommt natürlich auch auf die Qualität der Nudel an. Den Trend hin zu traditionellen italienischen Nudeln aus Bronzeformen für eine raue Oberfläche hat bestimmt jeder mitbekommen. Tipp von mir dazu: achtet zudem in der Nährwerttabelle auf den Proteingehalt! Eine richtig gute Nudel zeichnet sich durch einen hohen Proteingehalt aus, denn das bedeutet mehr Eiweißkleber und eine sämigere, leckerere Verbindung zur Sauce! Mindestens 12,5% sollten es sein, aktuell habe ich welche mit 14. Der Hammer!
Warum nun reines Aluminium? Nun, das ganze hat natürlich den Nachteil, wie auch andere schreiben, dass es empfindlich gegenüber Salz und Säure ist. Salzen in der reinen Alupfanne darf man erst, wenn genug Flüssigkeit im Gargut ist. Ebenfalls sollte man salziges und saures nicht zu lange darin kochen oder gar aufbewahren. In der Anleitung des Herstellers ist hier auch auf Zeitfenster hingewiesen. Wenn man das aber alles weiß, ist die Benutzung kein Problem, im Gegenteil. Wie ein Vorredner im alten Thread sagte ist Alu vor allem auf Gasherden zuhause, da sich das Alu schnell verformt und so auf einem gewöhnlichen Herd nicht plan steht. Das kann ich im Grunde bestätigen, setze meine Pfanne aber dennoch erfolgreich auf Glaskeramik ein!
Auf beschichtete Alupfannen würde ich grundsätzlich verzichten, weil die Beschichtung ganz einfach empfindlich ist und irgendwann hinüber. Ganz einfach. Eine reine Alupfanne kann man bei richtiger Pflege vererben, wie eine aus Schmiede-Eisen. Beschichtungen sind für mich sozusagen "Spielerei". Und das beste ist: in der unbeschichteten Alupfanne brennt ohne nichts an, im Gegenteil ist der Boden sogar sehr gleitfähig (wichtig für Pasta-Schwenken!).
Mein Arsenal besteht nun aus 3 Pfannen:
1. Unbeschichtetes Schmiedeeisen
2. Unbeschichtetes Aluminium
3. Unbeschichteter Edelstahl
Jede Pfanne hat, wie oben angedeutet, ihren eigenen Einsatzzweck. Es gibt nicht die perfekte Pfanne, die alles kann:
- Eisen: hohe Hitze, scharfes Anbraten, wie Steak, Fisch, Bratkartoffeln, Spiegel-Ei etc.
- Aluminium: alles mit feineren Zutaten die kurzweilig angeschwitzt, gedünstet, mit Flüssigkeit reduziert werden, perfekt für Pastagerichte
- Edelstahl: ist für mich ehrlich gesagt so ein Zwischending, dass zur Not beides einigermaßen kann, aber weder das eine noch das andere so gut Aluminium oder Eisen. Schön an der Edelstahlpfanne ist ihre Unverwüstlichkeit; es befindet sich keine mühsam aufgebaute Patina in ihr, die man mit hartem oder spitzem Kochgeschirr beschädigen könnte. Dafür brennen die Sachen darin schnell fest.
**FRAGE**
Am Ende meines langen Beitrags habe ich aber noch eine Frage, die mir vielleicht doch jemand beantworten kann: was genau passiert denn mit dem Alu, wenn man die Hinweise zu Salz oder Säure missachtet? Genau das habe ich leider getan und Essensreste 2 Tage in der Pfanne aufbewahrt. Nun habe ich Flecken in der Pfanne die auch recht merkwürdig aussehen. Gerne wüsste ich, was nun zu beachten ist. Ich habe die Pfanne wie sonst bei 60 Grad ohne Spülmittel ausgebürstet. Die Flecken, die wie "ins Material gefressen" aussehen, zeigen sich davon aber unbeeindruckt. Ich habe das Salz hier in verdacht.
Weiß jemand genaueres oder kann nützliche Links bereitsstellen?
Viele Grüße an Euch alle und einen guten Start ins Wochenende!
Thomas
Bearbeitet von Thomas-kocht-gerne am 23.04.2021 16:20:14
**FRAGE UNTEN AM ENDE DES POSTS! DANKE!!**
Ich bin neu und habe mich für diesen Thread extra registriert. Bei meinen Recherchen zu Tipps und "Hintergrundwissen" rund um unbeschichtete Aluminiumpfannen bin ich auf diesen Thread hier gestoßen der inzwischen 3 Jahre alt ist:
[ ?showtopic=66636 ]
Der Thread war damals scheinbar eskaliert und wurde leider geschlossen, man kam nicht zu einer Lösung :(
Long story short: ich bin in der gleichen Situation wie der damalige Thread-Ersteller. Zunächst möchte ich kurz darauf eingehen wie ich üerhaupt darauf gekommen bin und auch das Unwissen um diese Pfannen aus meiner Sicht kurz aufklären.
Ich bin begeisterter Hobbykoch und Pasta-Liebhaber. In den Instagram-Videos eines guten Freundes war mir die Pfanne
Wie kommt man darauf? Auch ich habe häufig das Gefühl, dass der Endkonsument häufig für Produkt-Features extra bezahlen soll, die es streng genommen nicht braucht. Daher unterstelle ich persönlich ganz gerne, dass Produkte für den B2B-Einsatz üblicherweise ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Die Denke ist: "Wenn es Profis benutzen, muss es gut sein!"
Kommen wir also zum Aluminium:
Diese Alupfannen sind in der Küche für einen bestimmten Einsatzzweck gemacht: Garen auf niedriger Hitze, perfekt für Pastagerichte. Sicher kennt ihr alle das Bild des italienischen Kochs, der die Al Dente Nudeln direkt aus dem Topf zur Sauce/Sud/Pesto in die Pfanne gibt und sie darin dann schwenkt, bevor sie aus dieser Pfanne heiß und frisch auf den Teller kommt?
Genau darum gehts tatsächlich: Alu ist günstig und leicht, leitet Hitze schnell und direkt. Das heißt ihr könnt die Hitze schnell vom Gargut kriegen, indem ihr die Pfanne vom Herd nehmt. So kann der Garprozess sehr gezielt und direkt gesteuert werden. Edelstahl oder Schmiede-/Guss-Eisen halten die Hitze dagegen lange, d.h. wenn ihr die Pfanne hier einmal zu heiß macht, habt ihr schlicht verloren. Bei feinen Lebensmitteln, die schnell verbrennen, wie z.B. gehacktem Knoblauch der angedünstet werden soll, ist Eisen daher nicht ideal. D.h. ihr wollt für feine Lebensmittel schnelle direkt steuerbare Hitze: Ultimo ist hier Kupfer. Aber was Kupfer auch ist? Schweine teuer. Daher ist Aluminium hier so beliebt: es liefert ähnliche Eigenschaften wie Kupfer zu einem deutlich günstigeren Preis.
Und ich kann euch sagen: ich koche meine Pasta seitdem nur noch so, das erste Mal war ein echter Eye-Opener! Vollendung in der Pfanne. Die Pfanne ist riesig (40 cm Durchmesser, 6L Fassungsvermögen), wiegt aber nichts. Ihr kennt das sicher: ihr macht Pasta für 2-4 Personen, das ist schon einiges an Nudel. Das Schwenken am Ende in der Pfanne, dafür sind anedere Pfannen grundsätzlich zu klein und zu schwer bei solchen Portionsgrößen.
Warum das "Vollenden" in der Pfanne?
Ihr könnt das Endergebnis so perfekt "steuern"! Kennt ihr das nicht? Ihr macht Nudeln und Sauce separat und verheiratet beides erst am Tisch auf dem Teller. Nur um dann festzustellen, dass es zu flüssig oder zu trocken geworden ist. Durch das Vollenden in der Pfanne könnt ihr genau kontrollieren. Ist es zu trocken, noch eine Kelle Nudelwasser dazu. Zu flüssig? Noch etwas reduzieren. Das Ergebnis wird so absolut perfekt! Ebenfalls gehen Nudel und Sauce durch die Stärke im Nudelwasser so die perfekte Verbindung ein. Das sei hier noch angefügt: es kommt natürlich auch auf die Qualität der Nudel an. Den Trend hin zu traditionellen italienischen Nudeln aus Bronzeformen für eine raue Oberfläche hat bestimmt jeder mitbekommen. Tipp von mir dazu: achtet zudem in der Nährwerttabelle auf den Proteingehalt! Eine richtig gute Nudel zeichnet sich durch einen hohen Proteingehalt aus, denn das bedeutet mehr Eiweißkleber und eine sämigere, leckerere Verbindung zur Sauce! Mindestens 12,5% sollten es sein, aktuell habe ich welche mit 14. Der Hammer!
Warum nun reines Aluminium? Nun, das ganze hat natürlich den Nachteil, wie auch andere schreiben, dass es empfindlich gegenüber Salz und Säure ist. Salzen in der reinen Alupfanne darf man erst, wenn genug Flüssigkeit im Gargut ist. Ebenfalls sollte man salziges und saures nicht zu lange darin kochen oder gar aufbewahren. In der Anleitung des Herstellers ist hier auch auf Zeitfenster hingewiesen. Wenn man das aber alles weiß, ist die Benutzung kein Problem, im Gegenteil. Wie ein Vorredner im alten Thread sagte ist Alu vor allem auf Gasherden zuhause, da sich das Alu schnell verformt und so auf einem gewöhnlichen Herd nicht plan steht. Das kann ich im Grunde bestätigen, setze meine Pfanne aber dennoch erfolgreich auf Glaskeramik ein!
Auf beschichtete Alupfannen würde ich grundsätzlich verzichten, weil die Beschichtung ganz einfach empfindlich ist und irgendwann hinüber. Ganz einfach. Eine reine Alupfanne kann man bei richtiger Pflege vererben, wie eine aus Schmiede-Eisen. Beschichtungen sind für mich sozusagen "Spielerei". Und das beste ist: in der unbeschichteten Alupfanne brennt ohne nichts an, im Gegenteil ist der Boden sogar sehr gleitfähig (wichtig für Pasta-Schwenken!).
Mein Arsenal besteht nun aus 3 Pfannen:
1. Unbeschichtetes Schmiedeeisen
2. Unbeschichtetes Aluminium
3. Unbeschichteter Edelstahl
Jede Pfanne hat, wie oben angedeutet, ihren eigenen Einsatzzweck. Es gibt nicht die perfekte Pfanne, die alles kann:
- Eisen: hohe Hitze, scharfes Anbraten, wie Steak, Fisch, Bratkartoffeln, Spiegel-Ei etc.
- Aluminium: alles mit feineren Zutaten die kurzweilig angeschwitzt, gedünstet, mit Flüssigkeit reduziert werden, perfekt für Pastagerichte
- Edelstahl: ist für mich ehrlich gesagt so ein Zwischending, dass zur Not beides einigermaßen kann, aber weder das eine noch das andere so gut Aluminium oder Eisen. Schön an der Edelstahlpfanne ist ihre Unverwüstlichkeit; es befindet sich keine mühsam aufgebaute Patina in ihr, die man mit hartem oder spitzem Kochgeschirr beschädigen könnte. Dafür brennen die Sachen darin schnell fest.
**FRAGE**
Am Ende meines langen Beitrags habe ich aber noch eine Frage, die mir vielleicht doch jemand beantworten kann: was genau passiert denn mit dem Alu, wenn man die Hinweise zu Salz oder Säure missachtet? Genau das habe ich leider getan und Essensreste 2 Tage in der Pfanne aufbewahrt. Nun habe ich Flecken in der Pfanne die auch recht merkwürdig aussehen. Gerne wüsste ich, was nun zu beachten ist. Ich habe die Pfanne wie sonst bei 60 Grad ohne Spülmittel ausgebürstet. Die Flecken, die wie "ins Material gefressen" aussehen, zeigen sich davon aber unbeeindruckt. Ich habe das Salz hier in verdacht.
Weiß jemand genaueres oder kann nützliche Links bereitsstellen?
Viele Grüße an Euch alle und einen guten Start ins Wochenende!
Thomas
Bearbeitet von Thomas-kocht-gerne am 23.04.2021 16:20:14