@ Christine,
neee, Busse und auch deren Fahrer sind nicht schlimm für Radfahrer, auch nicht im Stadtverkehr. Jedenfalls nicht für diejenigen, die so fahren wie ich. Von einem Bus kannst du dich richtig ansaugen lassen und dann im Windschatten mitschwimmen. Ist echt klasse. Das kriegst du vorne in deinem Fahrzeug gar nicht mit, wenn ich in ca. 2 m Abstand hinten an deinem Bus klebe. (Ich weiß, ist nicht nach StVO. Bei so paradisischen Verhältnissen geht auch mit mir die Unvernunft durch. Diese Radfahrer sind manchmal schlimmer als die
Fliegen. hähähä ...) Von so einem Ungetüm überholt zu werden, ist auch kein Problen, nur etwas gewöhnungsbedürftige Strömungsverhältnisse.
Das Fahrgerät ist für Busfahrer ein Werkszeug, das zwar optimiert aber auch beherrscht und überlegt eingesetzt wird.
Das ist ein ganz entscheidender Unterschied zu den "Profi-Fahrern", die ihre aufgemotzten Kisten präsentieren, sich am Auspuff-Sound berauschen müssen und davon high werden, wenn ein Fußwippen auf dem Gaspedal sie in den Schalensitz preßt. Von diesen Protzköpfen erlebe ich oft, wie nach dem Überholen möglichst scharf nach rechts zurückgestochen wird, um einen Radfahrer noch auszubremsen und dem die Überlegenheit von röhrendem Blech nahezubringen.
Oder die, die hupend, fluchend und wild um sich fuchtelnd mir so dicht wie möglich auf die
Haut rücken, um mich davon zu überzeugen, daß ich auf ihrer Straße nichts zu suchen habe, und die Zeit durch meine Anwesenheit noch mehr drängt. An der nächsten roten Ampel trifft man sich dann häufig wieder. Klar, daß dann die Scheibe runtergekurbelt wird, man muß ja seine Weisheit auch gebührend an den Mann bringen. "Soll ich dich unter die Räder nehmen" oder "du kannst dir mein Auto von unten ansehen", das ist noch das Intelligenteste, was so aus dem Blechkasten tönt, manchmal untermalt mit Background-Unterstützung von einem synchron mitkeifenden Weibchen. Wenn's ganz gut läuft, dann kläfft auch noch ein Fiffi mit. An einem guten Tag frage ich diese bedauernswerten Geschöpfe im Blech, ob ich ihnen meine Hilfe anbieten dürfte. Ein durch das Fenster gereichter Streifen Leukoplast aus meiner Hosentasche zur Fixierung der zu lockeren Kinnlade an den Oberkiefer führt in aller Regel zu einem Erstarren jeglicher Gesichtsmimik und läßt Böses ahnen. Bevor sich die Wagentüre geöffnet und ein wabbelndes Etwas aus dem Auto springt, um sich der nun bis an den Anschlag gefahrenen Spannung zu entledigen, geb' ich meinem filigranden Fahrgerät die Sporen und freue mich auf das nächste Mal.
Kann das leider nicht immer so handhaben, das käme einfach vom Klebematerialbedarf zu teuer.
Es ist eher die nichtalte Personengruppe, von der ich so ständig bedroht werde.