Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Fred geschrieben, in dem ich über "Gourmet-Küche" philosophiert habe. Zwei Jahre müsste der jetzt alt sein.
"Haute" oder "Nouvelle Couisine" finde ich völlig überzogen. Wenn man mit frischen, möglichst einheimischen Produkten, mit Sachverstand und ein wenig Liebe kocht, kann sogar die berühmte Erbsensuppe ein Gourmetgenuß sein.
Was da im Fernsehen abgeht, hat mit Kochen und mit gehobener Küche m. M. nach nicht viel zu tun. Da wollen sich Leute profilieren, die zwar gute Köche sein mögen, aber offenbar ihr Berufsziel verfehlt haben. So ein Fall ist Steffen Henssler. Ein Top-Fischkoch, der aber seine Sendungen im Fernsehen "zerlabert". Und fundiertes Wissen bringt er wenig rüber.
Der nächste "Kandidat" ist Alfons Schuhbeck. Ein mit mir befreundeter, wirklich guter Koch hat ihn mal kennengelernt. "Arroganter A****" waren sein Worte über den "Überkoch" des deutschen Fernsehens. Schuhbeck mag zwar "Gewürzpapst" genannt werden, was durchaus seinen Fähigkeiten entspricht, aber man hat den Eindruck, dass er den Hals durch seine versiffte Werbung und seine fast täglichen Fernsehauftritte nicht vollkriegt.
Johann Lafer bringt Einiges rüber, speziell was sein Spezielgebiet Süßspeisen angeht. Doch auch den kann man nicht mehr sehen, weil er jeden Tag irgendwo sein Unwesen im Fernsehen treibt.
Horst Lichter ist eher ein guter Komödiant denn ein guter Koch, was er auch selbst zugibt. Bei ihm sieht man allerdings menschliche Fehler, was ihn sympathisch macht.
Denn kein Mensch, erst recht kein Koch, ist perfekt.
Was aber nun speziell das Niveau der Küchenschlacht angeht, so habe ich dazu auch meine eigene Meinung. Da werden von Leuten, die dieses Metier weiß Gott manchmal nicht beherrschen, Gerichte "gezaubert", die schon fast auf den Karten der teuersten Restaurants stehen könnten. Warum? Kann sich dort ein Hobbykoch, wie es viele von uns auch sind, nicht mal mit
Frikadellen mit gemischtem Gemüse und Kartoffeln profilieren? Warum muss es zum Auftakt immer Lachs sein? Warum Entenbrust? Warum nicht mal ne Erbsensuppe?
Sind denn die Ausrichter und die Zuschauer denn schon so verblödet, dass sie die gute, alte Hausmannskost nicht eben auch als "Kreativ-Küche" präsentieren können?
Muss es immer Pangasiusfilet mit Schneckensoße an Basmati sein?
Ich kann das weiß Gott auch. Zwar nicht in 35 Minuten, denn ich bin Hobbykoch, mein Hobby ist Passion und nicht Streßarbeit.
Und darum kann und will ich dem ganzen Thema nicht allzuviel abgewinnen, erst Recht nicht Anregungen aus Fernsehkochsendungen.
Meine Anregungen finde ich in alten Kochbüchern, in den Tips in FM..... und in Gesprächen mit richtigen Köchen.
Übrigens gibt es einen Sternekoch, den ich sehr schätze: Dieter Müller. Schon mal im Fernsehen gesehen? Selten. Denn der hats nicht nötig.......
Gruß
Abraxas