Zitat (selito @ 30.01.2012 14:32:07) |
Bei mir wäre ein Zwangssehtest ab 55 auch absolut zu spät gekommen, denn meine erste Brille hab ich mit knappe 30 bekommen. Ich denke, dass wir alle mündige Bürger sind und solche Zwangsmaßnahmen überflüssig. Es gibt immer störische und uneinsichtige Quertreiber, die würden sicher auch einen Weg finden diese Maßnahmen zu übergehen.
Ich sehe nicht , dass alles immer Reglementiert werden muss.
Ich werde mir mal Statistiken anschauen, jetzt interessiert mich wirklich, welches Alter die häufigsten und besonders schweren Unfälle verursacht (und somit den Kassen die größten Kosten). In den Zeitungen lese ich hauptsächlich von Fahranfängern, die sich um Bäume wickeln und dabei ums Leben kommen oder schwer verletzt werden. Nur selten lese ich von schweren Unfällen, die von älteren Personen verursacht wurden. Aber vielleicht überlese ich das ja auch nur einfach...
Bei uns geben die älteren Herrschaften freiwillig den Führerschein ab, wenn sie sich aus irgendeinem Grund überfordert fühlen. |
...wenn sie doch nur alle so einsichtig wären.
Letztes Wochenende habe ich auf dem Geburtstag meiner Oma zwei "Kandidaten" erlebt, da wollte ich am liebsten zum Hörer greifen und das Ordnungsamt um freundliche Kenntnisnahme bitten.
Mrs. Vollkaracho: Ist irgendwas jenseits der 70, sie parkt nach eigenem Bekunden und meinem Erleben nach Gehör ein, weil sie sich nicht mehr drehen kann ("Die Schulter macht das halt nicht mehr mit") und selbst wenn sie sich drehen könnte, sie nix mehr sieht ("Ach, für mich alte Frau lohnt doch keine neue Brille mehr"). Sie fährt teilweise noch lange Strecken, auch über die Autobahn. Auf dieser fährt sie aber nicht mehr schneller als maximal 70 und im 4. Gang, weil "der 5. Gang immer so schnell ist".
Das ist ein rollendes Verkershindernis wie aus dem Bilderbuch. Meines Wissens gilt auf der Autobahn bei freier Fahrt eine gewisse Mindestgeschwindigkeit, damit der fließende Verkehr nicht behindert wird.
Mr. Raktionsschnell-wie-ein-Ambos: Ist bereits über 80, sieht noch gut, hört dafür ähnlich gut wie ein Klafter Holz, kann kaum noch laufen weil die Beine es nicht mehr mitmachen. Die Anschaffung eines AUtomatikautos kommt nicht in Frage, weil das ja kein Auto sei, in dem man sich "so richtig jung fühlen kann". Wie er die Strecke von der Haustür bis ins Auto schafft, ist ein Rätsel, jedenfalls braucht er für die 10 Meter gefühlte 20 Minuten.
Flüssiges Schalten ist nicht drin, weil er seine Füße nicht so schnell von einem Pedal aufs andere kriegt. Wenn er fährt, sieht man von außen, dass er grade schaltet, weil die Kutsche dann über mehrere Meter deutlich langsamer wird, bis er den Fuß auf der Kupplung und wieder runter hat.
Wie der im Ernstfall eine schnelle Bremsung einleiten soll, ist mir schleierhaft.
Gut, auf dem Geburtstag liefen auch Gegenbeispiele rum. Omis, die noch super fit sind und ihr Auto unfallfrei duch die Gegend kutschen.
Aber da, wo die Freiwilligkeit zum Wohle aller versagt, muss der Staat eingreifen.
Es gibt einfach kein Recht auf Autofahren. Es ist ein Privileg. Dieses Privileg sollte aber nicht genutzt werden dürfen, wenn man sich als untauglich zum Führen eines Fahrzeugs erwiesen hat. Entweder, weil man zu viele PUnkte in Flensburg gesammelt hat oder weil man physisch nicht mehr in der Lage ist, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.
Da laufend leute sich nicht freiwillig daran halten, muss eben reguliert werden. Gäb es Flensburg und die Punkte nicht, würden viel mehr Leute besoffen fahren, zu schnell fahren oder unangeschnallt durch die Gegend kurven.
Und weil es eben keine Verlängerungspflicht gibt, müssen wir uns laufend mit fahruntüchtigen Verkehrsteilnehmern rumplagen. Egal wie alt sie sind - wer nicht mehr ordentlich reagieren kann, gehört nicht in eine Maschine, die ihn oder andere töten könnte.
Bearbeitet von Cambria am 30.01.2012 15:04:34