Wasserstoffperoxid auf Feinsteinzeugfliesen?

Hallo!
Nach der Trocknung unseres Fußbodens nach Wasserschaden wurde in die Trocknungsbohrlöcher Wasserstoffperoxid+Isopropanol eingeflutet, zur Desinfektion. Dabei war der Herr unvorsichtig und verkleckerte die Flüssigkeit überall auf den Fliesen (glasiertes Feinsteinzeug in beige und anthrazit schachbrettförmig), was ausgeblichene Flecken hinterließ.
Macht es Sinn, bevor wir den ganzen Fußboden erneuern (vermutl. verbunden mit gerichtl. Klage und Kosten), die restlichen nicht betroffenen Stellen auch mit so einem Mittel zu behandeln, um wieder ein einheitliches Bild zu bekommen? Oder zerstören wir damit die Fliesen, die Glasur oder die Fugen noch mehr?

Liebe Grüße
Bikerines

Hallo und willkommen hier!

Ich würde an Eurer Stelle da rein gar nichts dran machen! Bestellt die Firma her, die das verbrochen hat, damit die sich das ansehen.

Der Verursacher muß ohne Wenn und Aber den ordnungsgemäßen Zustand des Bodens wieder herstellen. Dazu ist er verpflichtet und ich würde keinesfalls selbst etwas an diesem momentanen Zustand verändern.

Sollte dabei nämlich was in die sprichwörtliche "Hose gehen", erlischt die Schadensbeseitigungspflicht des Verursachers und Ihr steht da wie Max in der Sonne mit einem kaputten Boden, für dessen Wiederherstellung Ihr nun komplett selbst auf den Kosten und auf der Arbeit sitzen bleibt!

Bearbeitet von Brandy am 06.02.2020 12:11:00

Zitat (BikerInes, 06.02.2020)

Hallo!
Nach der Trocknung unseres Fußbodens nach Wasserschaden wurde in die Trocknungsbohrlöcher Wasserstoffperoxid+Isopropanol eingeflutet, zur Desinfektion. Dabei war der Herr unvorsichtig und verkleckerte die Flüssigkeit überall auf den Fliesen (glasiertes Feinsteinzeug in beige und anthrazit schachbrettförmig), was ausgeblichene Flecken hinterließ.
Macht es Sinn, bevor wir den ganzen Fußboden erneuern (vermutl. verbunden mit gerichtl. Klage und Kosten), die restlichen nicht betroffenen Stellen auch mit so einem Mittel zu behandeln, um wieder ein einheitliches Bild zu bekommen? Oder zerstören wir damit die Fliesen, die Glasur oder die Fugen noch mehr?

Liebe Grüße
Bikerines

da hier im Forum User verschiedener Länder unterwegs sind und ich nicht weiß woher du kommst hier ein Tipp der für Deutschland gilt

sollte die verursachende Firma sich quer stellen oder mit Ausreden rumhüsern

bei den Handwerkskammern gibt es für jedes Handwerk Obleute die dir helfen berechtigte Streitigkeiten zu Regeln

...und die kennen meist auch ihre "Pappenheimer" - deren Unterstützung ist im Falle eines Falles echt hilfreich

Ich schließe mich den Vorschreibern an:
Auf keine Fall selber rumdoktern, sondern die Firma kommen lassen.

Zitat (Sammy, 06.02.2020)

Ich schließe mich den Vorschreibern an:
Auf keine Fall selber rumdoktern, sondern die Firma kommen lassen.

Ich bin auch der Meinung, dass der Verursacher des Schadens für dessen Behebung aufkommen muss.

Hallo Ihr Lieben!
Danke für Eure Antworten! Ihr habt Recht, wir werden nicht daran rumputzen.

Heute war (nach 3 Monaten und Drohungen des Rechtsanwalts) der Bauleiter der verursachenden Firma da und hat an unauffälliger Stelle zwei Mittelchen probiert, eins davon das Wasserstoffperoxid. Beides hat nicht funktioniert.
Er stellte uns nun den Austausch des gesamten Bodens in Aussicht, muss das allerdings noch vor der "Obrigkeit" durchsetzen. Geht also unser Baustellendrama weiter...sitzen seit Juli 2019 hier mit 4 Schulkindern im Dreck und fast ohne Möbel und ohne Küche (ausgelagert) ... Aber wenn es nicht klappt, muss geklagt werden, das wäre noch schlimmer.

Lieben Dank erstmal und schöne Grüße aus Berlin

Das ist die einzig richtige Reaktion von Euch!

Es wird leider von Euch jetzt Geduld gefordert, aber laßt Euch nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen, es ist in jedem Fall der richtige, auch wenn es sicher gleich noch andere Meinungen und Ideen geben wird.

Zitat (BikerInes, 06.02.2020)

Hallo Ihr Lieben!
Danke für Eure Antworten! Ihr habt Recht, wir werden nicht daran rumputzen.

Heute war (nach 3 Monaten und Drohungen des Rechtsanwalts) der Bauleiter der verursachenden Firma da und hat an unauffälliger Stelle zwei Mittelchen probiert, eins davon das Wasserstoffperoxid. Beides hat nicht funktioniert.
Er stellte uns nun den Austausch des gesamten Bodens in Aussicht, muss das allerdings noch vor der "Obrigkeit" durchsetzen. Geht also unser Baustellendrama weiter...sitzen seit Juli 2019 hier mit 4 Schulkindern im Dreck und fast ohne Möbel und ohne Küche (ausgelagert) ... Aber wenn es nicht klappt, muss geklagt werden, das wäre noch schlimmer.

Lieben Dank erstmal und schöne Grüße aus Berlin

oh je - das ist bestimmt keine spaßige Situation

....je nach Alter eurer Kinder kann man es vorübergehend als "Camping"Abenteuer verkaufen ...aber irgendwann ist das "Abenteuer" vorbei und sie möchten auch mal Freunde "zu sich" einladen

ich wünsche euch ganz starke Nerven und drücke die Daumen, dass endlich alles fertig wird ...und vor allen Dingen ohne weitere Pannen

Bearbeitet von Tortenhummelchen am 06.02.2020 19:36:52

Zitat (BikerInes, 06.02.2020)

... Wasserstoffperoxid+Isopropanol eingeflutet, zur Desinfektion. Dabei war der Herr unvorsichtig und verkleckerte die Flüssigkeit überall auf den Fliesen (glasiertes Feinsteinzeug in beige und anthrazit schachbrettförmig), was ausgeblichene Flecken hinterließ.

Bist du dir sicher, daß der Schaden von der angeführten Chemikalienmischung herrührt?
Hast du evtl. noch eine Originalprobe von dem Feinsteinzeug mit der man die Wirkung von diesem Desinfektionsmittel testen könnte?

Feinsteinzeug wird bei recht hoher Temperatur gebrannt, sicher nicht unter Schutzgasatmosphäre. Unter den Bedingungen ist zu erwarten, daß das Material an Oberfläche und in gewisse Tiefe durch den Luftsauerstoff in oxidierte Verbindungen umgewandelt ist. Bleichwirkung von Wasserstoffperoxid erfolgt durch Oxidation. Wenn jedoch schon vollständig oxidiertes Material vorliegt, so ist durch H2O2 keine Materialveränderung zu erwarten.
Isopropanol: Hast du evtl. eine Versiegelung auf dem Boden, Wachsschicht beispielsweise? Die könnte an Kontaktstellen mit dem Desinfektionsmittel aufgelöst worden sein. An den Stellen erscheint das Bodenmaterial dann heller.

Bevor ich mich vor Gericht streite, würde ich jedenfalls, zuverlässig abklären, daß ich mit meiner Darstellung und Forderung bzgl. des Schadens richtig liege und das auch im Bedarfsfall schlüssig nachweisen könnte.

Der Chef des verursachenden Mitarbeiters war gestern da und bestätigte, dass die Flecken eindeutig von der Desinfektion herrühren, vor allem auch aufgrund der Lage der Flecken rings um die Bohrstellen für die Trocknungsgeräte.

Wir (und auch er sowie der von uns befragte Fliesenleger) gehen auch davon aus, dass die hellen Flecken (die auf den cremefarbenen Fliesen deutlich auffälliger sind als auf den dunkelgrauen) weggeätzter "Dreck" vieler Jahre ist und nicht das eigentliche Fliesenmaterial angegriffen wurde.
Eine Versiegelung gibt es nicht, jedenfalls nicht in den letzten 12 Jahren, in denen wir hier wohnen. Die Fliesen sind aber glasiert und sahen trotz Ihrer 24 Jahre noch immer sehr gut aus, sind recht pflegeleicht. Offenbar gute Qualität (Haus wurde nicht durch uns gebaut, wir wissen daher nichts genaues).

Trotzdem ist das Fliesenbild nun ein fleckiges. Reiniger haben keine deutliche Aufhellung gebracht, so dass die Bleichflecken vielleicht nicht mehr so vorstechen würden. Der Kollege hat gestern auch noch mal verschiedene Spezialreiniger an unauffälliger Stelle probiert, ohne sichtbaren Erfolg.

Jetzt hoffe ich, wir erhalten heute eine positive Antwort.

Sollte es zur gerichtlichen Auseinandersetzung kommen (haben zum Glück Rechtsschutz) werden wir einen Gutachter hinzuziehen.

Einen schönen Tag!