Zitat (Betsy @ 29.04.2007 00:33:08) |
Ich finde, dass es dazugehört, dass man sich an der Tür bedankt, wenn man eingeladen war.
Ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich mich nicht bedanken könnte. Bzw. würde ich mich das nächste mal nicht willkommen fühlen.
:blumen: |
Naja, ich war es halt von zu Hause nicht gewohnt. Unsere Familientreffen oder auch wenn Bekannte zu uns kamen, liefen auch im Gegensatz zu der Familie meines Exfreundes viel lockerer und herzlicher ab...Ich habe mich bei seiner Familie, wenn dort Gäste eingeladen waren nie richtig wohl gefühlt, war alles irgendwie viel zu steif und auf "Anstand" bedacht. Gut liegt vielleicht auch daran, daß ich nicht aus "dieser höheren Gesellschaftsschicht" komme. Aber ich kannte es vorher eben nicht von Zuhause, daß mit 3 verschiedenen Bestecken gegessen wird. :ph34r: Aber dafür war mein Zuhause stets irgendwie lockerer und auch irgendwie herzlicher...Obwohl die Mutter meines Ex auch ne gute Gastgeberin war aber eben irgendwie mehr so, wie in "ihren Kreisen" üblich.
Tja, trotz aller Höflichkeit habe ich mich dort nie so ganz wohl gefühlt, immer irgendwie fehl am Platz.
Und wenn ich mich schon noch mal expliziert an der Tür "für alles bedanken" muß, dann hätte sie sich doch auch noch mal an der tür expliziet "für meine Hilfe bedanken" müssen, oder? Oder warum wird meine Hilfe dann für selbstverständlich vorausgesetzt? Aber nein; auf mein "danke für alles" erfolgte nur ein "keine Ursache" oder "passt schon" oder " schon gut"...Ich meine Hallo? Man besteht also nur aus reiner Etikette auf dieses Danke an der Tür. Daß man eben aber die ganze Zeit über höflich ist, spielt keine Rolle?..
Naja, man muß wohl schon "in die höhere Gesellschaft" reingeboren werden, damit man sich dort richtig herzlich aufgenommen fühlt....
Bei meinem jetzigen Freund und bei seinen Eltern auf dem Land fühle ich mich da echt viel wohler. Ich finde es tausendmal besser, wenn in der Küche der
Hund rumspringt, als wenn ich nach dem Aufstehen die Sofakissen wieder "richten" muß.
Also nicht falsch verstehen, ich bin echt auch zu Höflichkeit erzogen worden, aber mir gehts echt nicht über die Lippen und ich fühle mich sauunwohl dabei, wenn ich merke, daß bei meinem Gegenüber eine selbstverständliche Erwartungshaltung mir gegenüber aufgebaut wird. "Du MUSST das sagen, sonst bist du bei mir unten durch"
Deswegen habe ich als Kind schon lieber keine
Geschenke angenommen, wenn ich gemerkt habe, der Gegenüber erwartet bei mir ein "Danke". Freiwillig aus eigenen Stücken bedanke ich mich gerne, aber wenn mir eben dieser Zwang entgegen weht, dann sträubt sich in mir echt alles!!!!!!!
Hach Tante Edith will noch soviel sagen:
Ich finde außerdem; Höflichkeit ist doch mehr als "Bitte" und "Danke" Ich finde ehrlich gesagt Menschen, die sich nur auf diese Worte beschränken, auch nicht gerade weit hergeholt.
Höflichkeit bedeutet doch auch, daß ich alten Menschen im Bus meinen Platz anbiete, daß ich der Verkäuferin einen schönen Tag wünsche, daß ich freundlich lächle, wenn ich von jemanden etwas möchte. Das ganze geht doch auch wortlos. Ansonsten wird doch das "bitte" und "danke" auch irgendwann wertlos. Mir ist es viel wichtiger daß ich die Freundlichkeit bei meinem gegenüber auch aus dem inneren spüre. Wie schnell ist doch mal ein "bitte" und "danke" dahingegrummelt, obwohl man es gar nicht so meint.
Also Menschen, die sich nur an diese beiden Worte hängen, verstehe ich nicht ganz.
Bearbeitet von Mellly am 29.04.2007 11:20:40