Zitat (Vivina123 @ 07.08.2010 01:57:26) |
Hallo, heute habe ich die Nachricht erhalten das mein früherer Bester Freund, wir kannten uns seit über 30 Jahren, seit der Grundschule nach Krankheit gestorben ist.
Die letzten Jahre hatten wir allerdings so gut wie keinen Kontakt mehr gehabt, da jeder seinen Weg gegangen ist und auch zu Eltern und Geschwistern bestand kein Kontakt mehr.
Da ich seit über 20 Jahren auf keiner Beerdigung mehr war, frage ich mich welche Sitten und Gebräuche üblich sind.
Ist es immer noch üblich ein Gesteckt mit den Scherbe mitzubringen und wie verhalte ich mich den Eltern gegenüber.? Ist es immer noch üblich 1 Woche nach der Beerdigung den Hinterbliebene Geld und eine Dankeskarte zu senden? Wo sitzt man üblicherweise bei der Beerdigung hin in dieser Halle hin, wo die Aufbahrung stattfindet? Wenn man zum Leichenschmaus eingeladen wird , muss man da hin und was bespricht man da.Ich war noch nie bei einem Leichenschmaus.
Was sollte sonst noch beachtet werden? |
Liebe Vivina,
erstmal mein herzliches Beileid. :trösten: Es ist schlimm, einstige Wegkameraden ziehen zu sehen oder einfach gehen lassen zu müssen.
Da Ihr Euch über einige Jahre doch mehr oder minder aus den Augen verloren habt, Du ihm aber (finde ich klasse und würde ich genauso machen!) das Letzte Geleit mit geben willst, halte ich zum Trauergottesdienst, an dem Du gern teilnehmen möchtest, Folgendes für angemessen:
-Du kommst für Dich und ihn allein und in eigener Mission, also such Dir eine der hinteren Bänke aus, komm rechtzeitig, aber nicht zu früh (also nicht "zum allerersten ersten Defilee" am Sarg, wo meist die enge Familie unter sich sein will).
Bring ein kleines Sträußchen mit, wenn die Trauerfeier direkt mit Sarg in der Kirche stattfindet.
Direkt nach dem Trauergottesdienst beim Auszug aus der Kapelle / Kirche ist es üblich, dieses Sträußchen am Sarg abzulegen - "Abschiednehmen".
-Trage Dich ruhig am Ausgang ins Kondolenzbuch mit ein - keine Schmierunterschrift, sauberer Namenszug bitte.
- auch für den Trauerzug zum Grab: suche Dir eine mittlere oder hintere Position dort, halte Dich im Hintergrund, aber sei definitiv dabei... Du verstehst, was ich meine?
-am Grab: Du wirfst die Rose oder/und die symbolische Schaufel Erde hinein wie jeder andere im Trauerzug, somit zeigst Du, daß Du dazugehörst.
Keine förmlichen Beileidsbekundungen am Grab zu Eltern-Geschwistern-nächsten Anverwandten. Fällt deren Blick zufällig auf Dich, reicht ein angedeutetes freundliches, zurückhaltendes Nicken in ihre Richtung: Du drängst Dich nicht auf.
-nachträglicher Empfang / "Leichenschmaus"... muß man nicht haben, wenn man nicht direkt von einem Familienmitglied ausdrücklich dazugebeten wird.
Auf jeden Fall geht man "nicht einfach so" uneingeladen hin... es gibt tatsächlich Leute, die machen sowas. :ph34r:
Ansonsten ... wirst Du gebeten, am Empfang teilzunehmen, geht man ganz in Ruhe und langsam hinter den anderen her dorthin, ist keinesfalls zuerst im Lokal sondern besser im letzten Drittel.
Selbst auf einer Trauerfeier in der Kirche kann man (ich sage es mal ganz salopp: "Wie bei jeder Party", unangemessen, aber das trifft es am besten) Leute treffen, die einem gleich sympatisch erscheinen: andere Freunde des Toten, weiter entfernte Verwandte, mit denen man sich an einen Tisch setzen kann und sich schonmal versteht.Man führt niemals das Gespräch einfach an, sondern wartet ruhig ab, was die anderen sagen und wägt ab, was man selbst dazu sagen / zum Gespräch beitragen kann.
Am besten ist eine kleine, liebenswerte Anekdote aus der gemeinsamen Zeit, die man mit dem Dahingeschiedenen verbracht hat: eine lustige oder freundliche Erinnerung, maßvoll vorgetragen und ein Lächeln kann man sich ruhig erlauben.
Maßvoller Umgang mit Getränk und Speise rundet das freundliche Gesamtbild ab. Ersiehst Du Deine Zeit zum Gehen, ist es okay: Man verabschiedet sich von seinen Tischnachbarn freundlich, kommt man am Elterntisch vorbei ein leises und freundliches "Dankeschön!" und nette Verabschiedung, wenn gewünscht, ein Händedruck - das war's.
-Leise und irgendwann für Dich allein kannst Du jederzeit ans Grab Deines besten Kumpels gehen und stille Zwiesprache halten, Dich nochmal ganz für Dich von ihm verabschieden.
Als nicht unmittelbar betroffener Familienangehöriger verhält man sich also am besten einfach unauffällig, gibt aber trotzdem mit dem Dabeisein kund: Der Mensch war mir wichtig, ich gehöre dazu.
Kleidung: Muß nicht zwingend komplett schwarz sein. Athrazit plus weiße Bluse, schwarze Jacke oder ein gedecktes Burgunder oder Lila plus schwarzer Rock / Hose, Jacke, schwarze Schuhe reichen. Was gerade aus dem
KleiderschrankBearbeitet von Die Bi(e)ne am 11.08.2010 02:21:57