Hallo, mein Vater ist schwer krank ( Krebs ) und wird wohl nicht mehr lange bei uns sein. Unsere 4 jährige Tochter hängt sehr an ihrem Opa. Jetzt die Frage : Nehmen wir sie mit zur Beerdigung ( Trauerfeier mit Urnenbeisetzung ) oder geht sie in den Kindergarten ? Sie ist weiß das der Opa ganz doll krank ist, aber übers Sterben haben wir noch nicht gesprochen. Wir sind bis jetzt von solchen Dingen verschont geblieben. Wer hat einen Tip oder Rat ? LG Mauli74
Tipp von Bernhard aus der Redaktion:
Dieses Buch hilft dir dabei, deiner Tochter das Thema Sterben kindgerecht zu erklären und sie auf die Möglichkeit des Verlusts vorzubereiten. Es bietet außerdem einfühlsame Geschichten und praktische Tipps, wie du in dieser schweren Zeit mit ihr umgehen kannst.
Ich denke du solltest Sie mitnehmen. Sie weis das der Opa schwer krank ist. Was willst du ihr erzählen, wo er nun ist? Wenn der Opa verstirbt, bereite Sie auf die Trauerfeier vor, lass Sie ein Bild malen für den Opa, das es dann mit ins Grab legen kann.
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tabida
Ich würd sie auf jeden Fall mitnehmen.
Es gibt einige gute Kinder(Bilder)bücher zum Thema Tod. Schau doch das Du eines findest, dass Du mit ihr anschauen kannst.
Es gibt übrigens bereits einen Tread zu diesem Thema, hab ihn jetzt aber auch nciht gefunden :( .
Vielleicht kann ja jemand helfen/verschmelzen? :rolleyes:
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Bruce_Dabei seit: 18.10.08 51 Beiträge
Mit einem Satz: Zum Leben gehört nun mal der Tod und das sollen Kinder auch miterleben dürfen.
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AV1Dabei seit: 24.08.08 126 Beiträge
ich würde sie auch mitnehmen, damit sie richtig abschied nehmen kann. Vielleicht würde sie es nicht so schön finden, wen Opa auf einmal weg ist und sie sich nicht verabschieden konnte
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Renate54
Nimm sie mit. Wir haben damals als mein Vati gestorben ist unseren Enkel (damals 5) mitgenommen. Meine Tochter hat vor der Beisetzung ihm erklärt, dass der Uropi schwer krank war und nun gestorben ist. Der Kleine hat ihm ein Bildchen gemalt und hatte auch eine weiße Rose dabei, die er dann in die Urnenstelle gelegt hat.
Er hat es gut verkraftet und hat auch immer gefragt wenn er bei uns war, ob wir den Uropi besuchen gehen auf dem Friedhof .
Ich wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft! :trösten:
Bearbeitet von Renate54 am 23.10.2008 13:06:24
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s_a_vDabei seit: 22.10.08 12 Beiträge
letztlich kannst und musst du das am besten selbst beurteilen.
mein vater ist gestorben wie ich 6 war und meine mutter hat mich nicht mitgenommen, ich kann jetzt nicht behaupten, dass mir in dieser richtung etwas fehlt (also ich meine die beerdigung) es ist letztlich keine schöne situation mit den ganzen heulenden personen... man kann ja auch ein paar tage später mit dem kind gemeinsam am grab nochmal abschied nehmen
aber wie gesagt du musst beurteilen, ob dein kind das mit 4 jahren schon nachvollziehen kann und muss es gehört zwar zum leben dazu, aber diese erfahrung wird dein kind noch zur genüge machen!!!
mein sohn ist ebenfalls 4 und geht gerne auf den friedhof zu seinen urgroßeltern (die er auch persönlich kannte) aber auf die beerdigung hab ich ihn nicht mitgenommen wenn du christlich bist, kannst du ja den himmel benennen, wenn nicht, dann eben eine andere alternative
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Tamora
Zitat (AV1, 23.10.2008)
ich würde sie auch mitnehmen, damit sie richtig abschied nehmen kann. Vielleicht würde sie es nicht so schön finden, wen Opa auf einmal weg ist und sie sich nicht verabschieden konnte
Ich persönlich glaube nicht, dass eine 4jährige eine Beerdigung als Abschied nehmen empfindet und es so auch nicht einordnen kann. Ich würde sie nicht mitnehmen, weil die vielen trauernden Menschen (vor allem ja Ihr als Eltern) wahrscheinlich eine größere Belastung wären. Aber, das ist meine persönliche Meinung.
Als ihr geliebter Urgroßvater starb, war meine Tochter 6 Jahre alt, wir haben sie damals nicht mitgenommen und ich denke heute noch, das war gut so. Heute ist sie 18 und sie hat sich noch nie beklagt, das sie nicht "Abschied nehmen" konnte. Es ist, glaube ich, auch schwierig für ein Kind (ist es ja für mich heute noch) sich vorzustellen, der Opa liegt in diesem Sarg, der da steht. Ich glaube, da können eher gruselige Gedanken entstehen, wenn der Sarg mit dem Opa dann in die Erde versenkt wird. Tja, schwierige Frage, kommt viellicht auch auf das Kind an, aber 4 Jahre fände ich definitiv zu früh.
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Clochard
Wirklich schwierig.Als mein Opa starb,habe ich meine Jungs mitgenommen. Damals 4 und 2 Jahre alt.Ihnen hat es nicht geschadet. Leben und Tod gehört zusammen. Andererseits habe ich meinen damals 11jährigen Jüngsten zur Beerdigung meines Vaters nicht mitgenommen.Er hing sehr an seinem Opa und er starb sehr plötzlich. Da blieb er lieber bei seinem Vater zu Hause. Du kennst dein Kind am besten.Was sagt dir dein Bauchgefühl ?
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tam24780Dabei seit: 18.08.08 121 Beiträge
Es ist im Prinzip schon gesagt worden, aber ich denke auch, dass du ein altersgerechtes Buch zum Thema Tod besorgen solltest. Wichtig ist meiner Meinung allerdings, dass ihr euch schon damit auseinandersetzt, bevor dein Vater oder sonst jemand verstirbt, denn dann ist man selbst oft viel zu traurig und nicht in der Lage, eingehend mit dem Kind alles zu besprechen. Ausserdem hat sie dann schon ein wenig ueber den Tod gelernt und muesst ihr nicht alles so in ein paar Tage hineinquetschen vor/nach der Beerdigung. Ob ihr sie jetzt mitnehmt oder nicht wuerde ich vor allem von eurem Gefuehl abhaengig machen. 4-jaehrige Kinder haben in der Tat noch nicht die Einsicht dass eine Beerdigung als solches eine Gelegenheit zum Abschied nehmen ist, sie haben einfach noch keinen Bezug zu solchen 'Riten der Erwachsenen'. Sie wird da in dem Sinne wahrscheinlich nichts 'verpassen'. Wichtig ist, dass ihr euch wohlfuehlt wenn sie dabei ist, oder einen Sitter habt wenn sie nicht mitkommt. Stellt euch darauf ein, dass sie gegebenenfalls sehr traurig, aber z.B. auch sehr froehlich sein koennte weil sie einfach noch nicht ganz versteht, was an einem solchen Tag alles passiert. Und seid offen fuer ihre Fragen und Aengste, bei Kleinkindern kommt da oft noch einiges nach und sie machen sich manchmal zu den seltsamsten Zeitpunkten Gedanken ueber den Tod etc. Dann ist es wichtig um ein kindgerechtes Ritual zu finden um Opa zu verabschieden und zu gedenken.
Wuensche euch auf jeden Fall viel Kraft und schicke euch liebe Gruesse!
tam
Bearbeitet von tam24780 am 23.10.2008 15:43:57
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Valentine
Ich würde die Kleine entscheiden lassen. Wenn sie unbedingt mitwill, dann sollte sie das auch- genauso wie sie auch daheim bzw. im Kindergarten bleiben sollte, wenn sie absolut nicht will. Kinder sind bezüglich Krankheit und Tod noch nicht so kompliziert wie wir, sie gehen damit wesentlich unkonventioneller um. Lass sie einfach machen was sie will- sei es ein Bild malen für Opa, Blümchen pflücken oder was auch immer... und entscheide einfach kurzfristig je nach ihrer Verfassung.
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BetaAngelDabei seit: 27.08.04 1.736 Beiträge
Ich würde sie mitnehmen. Als die geliebte Uroma meiner Tochter gestorben ist, war sie vier und ich wollte sie schonen und ihr die Beerdigung ersparen.
CODE
Als ihr geliebter Urgroßvater starb, war meine Tochter 6 Jahre alt, wir haben sie damals nicht mitgenommen und ich denke heute noch, das war gut so. Heute ist sie 18 und sie hat sich noch nie beklagt, das sie nicht "Abschied nehmen" konnte. Es ist, glaube ich, auch schwierig für ein Kind (ist es ja für mich heute noch) sich vorzustellen, der Opa liegt in diesem Sarg, der da steht.
Das hat sich bei mir leider nicht bestätigt. Meine Tochter ist heute 21 und macht mir immer noch Vorwürfe, dass ich ihr den Abschied vorenthalten habe.
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MelllyDabei seit: 22.01.06 10.070 Beiträge
Ich beschäftige mich ja gerade mit dem Thema Trauer bei Kindern und wie Kinder mit dem Thema Tod umgehen.
Du solltest vor der Beerdigung auf alle Fälle mit ihr reden. Darüber was dort passiert und warum man zu einer Beerdigung geht.
Sei offen und ehrlich mit ihr. Sag ihr, daß dort viele Verwandte sein werden,die auch alle traurig sein werden. Und daß es ganz unterschiedliche Reaktionen gibt, wenn man trauert und daß alle Gefühle und Reaktionen (Weinen, Jammern, Nichtweinen etc aber auch Lachen ) erlaubt sind.
Es spricht absolut nichts dagegen, Kinder mit zu einer Beerdigung zu nehmen. Der Tod, auch wenn wir ihn in der heutigen Zeit gerne ausgrenzen wollen, gehört zum Leben dazu.
Kinder gehen oftmals sehr offen und unvoreingenommen mit dem Thema um. Viel natürlicher als die Erwachsenen.
Ich halte es für falsch, wenn der Tod nur aus Rücksicht auf Kinder verschönt oder gar vertuscht wird, so nach dem Motto: Die Oma schläft nur...
Nimm sie mit und sei trotz aller Trauer auch für sie da. Scheu dich nicht vor den Fragen, die sie evtl stellen könnte und antworte kindgerecht aber ehrlich...
Eine Beerdigung ist eine wichtige Möglichkeit für Kinder sich auch in ihrer kindlichen Erfahrungswelt mit dem Tod auseinanderzusetzen. Und keine Angst, sie wird kein Trauma davon tragen, vorallem dann nicht, wenn Erwachsene verständnisvoll mit der Trauer von Kindern umgehen.
Und ganz wichtig, dem Kind keine "Trauerreaktion" aufdrängen! So nach dem Motto: Du MUSST jetzt weinen, du MUSST jetzt traurig sein.
Klar, sie sollte sich gerade auf dem Friedhof und bei der Trauerfeier angemessen verhalten, also nicht gerade laut sein...Aber ich denke, sie wird ein Gespür dafür haben...
Und wenn du vorher ein offenes und ehrliches Gespräch mit ihr führst, darüber wie so eine Beerdigung abläuft und wie verschieden man auf Trauer reagieren kann und daß sie vielleicht Verwandte von einer (trauernden) Seite kennenlernt, die sie vorher noch nicht kannte und die ihr evtl sogar Angst machen könnte, aber diese Angst auch ganz normal ist, dann wird sie die Beerdigung auch nicht als was schlimmes in Erinnerung halten.
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EifelgoldDabei seit: 23.07.08 9.532 Beiträge
Als meine Urome verstarb, hat man mich damals, fünf Jahre, auch nicht mit zur Beisetzung genommen. Ich habe meine Uroma sehr liebe gehabt, und habe bis heute noch gute Erinnerungen an sie. Nur dass ich nicht " Tschüss" sagen konnte, finde ich bis heute nicht gut. Klar besuchte ich sie am Grabe, aber das war kein "Tschüss". Egal wie alt, Säuglingsalter mal ausgenommen, ist es wichtig, sich von einem Menschen zu verabschieden. Nimm sie mit
Meine Meinung
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compensare
Vor ein paar Wochen war die Beisetzung der lieben Mama eines sehr lieben Freundes :(
Die Mutter war längere Zeit sehr schwer krank und wohnte zum Schluss bei meinem Kumpel und dessen Familie. Die Kinder (5 und 3) haben also diese Phase des überhaupt-nicht-gut-gehens der Oma sozusagen sogar hautnah miterlebt und wussten darüber "Bescheid".
Als sie dann gestorben ist, gingen mein Kumpel und seine Frau ebenso offen damit um, wie vorher mit und in der Krankheit. Sie haben die beiden einfach teilhaben lassen (auch/weil die das einfach von ihrer Art her wollten).
Großartig fand ich bei der Trauerfeier den Pastor, der die beiden Kinder von Anfang bis Ende immer wieder sehr einfühlsam mit einbezogen und aktiv involviert hat.
Für die Kiddies (und für mich, rein vom Gefühl her, auch) war das in dieser Form ein kindgerechter und gleichzeitig von den Kleinen so gesuchter und gefundener Abschied, einfach klasse.
Aber, die Entscheidung kann Euch niemand abnehmen. Hört einfach auf Euer (Bauch-)Gefühl, viel Kraft für die Zeit, die vor Euch liegt, und alles Gute :blumen:
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mokraftDabei seit: 19.07.08 57 Beiträge
Hi,
meine Vorredner haben eigentlich schon fast alles gesagt. Ich persönlich bin auch dafür das Kind mitzunehmen wenn es das möchte und du der Meinung bist es wäre so ok. Da es sich aber um deinen Vater handelt unterschätze nicht wie sehr du bei der Beerdigung selbst belastet bist und evtl. deinem Kind nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken kannst. Als meine Mutter beerdigt wurde hatte ich vorher mit meinem Mann abgemacht, dass er sich während der Beerdigung um unseren Sohn kümmert und ihm auf Fragen antwortet.
LG Moni
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runzenplunz
Hallo Mauli,
uns und den Kindern hat das Buch geholfen: Und was kommt dann? Da steht auch nichts drin, von wegen derjenige kommt dann in den Himmel, das Kind sieht aber bei der Beerdigung, dass der Sarg oder die Urne unter die Erde kommt. Das kann ein Kind ja nun wirklich nicht verstehen....
Oder frag mal im Kindergarten nach, wie die da mit dem Thema kindgerecht umgehen, um sie darauf vorzubereiten.
Bei der Beerdigung meiner Oma durften meine Kinder Bilder und sogar Kuscheltiere mit ins Grab geben. Das hat der Pfarrer ausdrücklich so gesagt! Sie konnten sich also auf ihre ganz eigene Weise verabschieden. Die Oma aufgebahrt haben sie nicht gesehen, aber ich wurde danach ausgequetscht.... sieht die jetzt anders aus als vorher... und solche Sachen.
Ich wünsche Dir viel Kraft dafür! Ich konnte aus der unbeschwerten Weise, mit der meine Kinder damit umgegangen sind, für mich selber Kraft schöpfen. Was jetzt nicht heißen soll, dass die Kinder nicht auch traurig waren. Es war in der Kirche fast schlimmer die Kinder weinen zu hören, als die Oma zu verabschieden. Aber die beiden konnten auch schnell darüber hinwegkommen und das hat uns Erwachsene mitgerissen.
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StaubhaseDabei seit: 08.12.07 370 Beiträge
Ich persönlich habe keine Erinnerung mehr daran, aber meine Mutter erzählte mir, dass ich mal auf einer Beerdigung war, da ein Verwandter verstorben war. Ich war noch sehr jung. Den Verwandten kannte ich so gut wie gar nicht. In der Kirche war es so, dass ich nur sehr schwer stillsitzen konnte und auch mal rumgelaufen bin.
Ich denke, dass ist auch ein Punkt, den man berücksichtigen müsste. Das man ihr erklärt, dass sie eine Weile still sitzen und zuhören muss. Wenn es ihr geliebter Opa war, dann wird sie es wohl tun. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es schwierig werden könnte, weil sie bestimmt zwischendurch viele Fragen stellt. Man sollte den ganzen Ablauf vielleicht vorher mit ihr besprechen.
Zitat: Großartig fand ich bei der Trauerfeier den Pastor, der die beiden Kinder von Anfang bis Ende immer wieder sehr einfühlsam mit einbezogen und aktiv involviert hat.
Das wäre natürlich prima, wenn man so einen Pastor hat. Wäre ich in der Situation, ich würde vorab mit dem Pastor darüber sprechen, wenn möglich noch das Kind mitnehmen.
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mauli74Dabei seit: 08.11.07 16 Beiträge
Hallo, Danke an alle für die Tips / Ratschläge und lieben Worte. Ist echt schwierig so etwas zu entscheiden. Werde mir mal das Buch besorgen und auch mal im KIGA fragen was die so dazu sagen. Das mit dem Bild / Stofftier ist eine gute Idee, werden wir machen. LG Mauli74
Bin ich eigentlich die einzige, die sich um so etwas erst "hinterher" Gedanken macht? Sorry, aber mir läuft es da kalt den Rücken runter. Aber jeder, wie er mag.
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Renate54
Bist Du sicher nicht. Habe mir da auch Gedanken gemacht, wieso das schon vorher geplant wird. Aber sie wollte unseren Rat und den hat sie bekommen.
Ich denke mal es steht uns nicht zu zusagen: Warte erstmal bis er gestorben ist!
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Sparfuchs
Zitat (Renate54, 24.10.2008)
Bist Du sicher nicht. Habe mir da auch Gedanken gemacht, wieso das schon vorher geplant wird. Aber sie wollte unseren Rat und den hat sie bekommen.
Ich denke mal es steht uns nicht zu zusagen: Warte erstmal bis er gestorben ist!
Ganz einfach, Mauli74 sieht ein Problem auf sich zukommen. Es spielt auch keine Rolle ob der Vater noch Tage, Wochen, Monate lebt. Denn Sie denkt jetzt drüber nach, was zu tun ist wenn..... Das finde ich sogar richtig, denn stirbt der Vater/Opa, wird Maui74 keinen Kopf mehr dafür haben, da überschlägt sich alles.
Gehört jetzt nicht hierhin: auch deswegen verdienen sich manche Bestattungsinstitute eine goldene Nase, weil Sie wissen das ein Trauernder in der Situation kaum handeln kann.
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Renate54
Zitat (Renate54, 24.10.2008)
Ich denke mal es steht uns nicht zu zusagen: Warte erstmal bis er gestorben ist!
Hast ja Recht Fuchs und ich habe das auch nicht böse gemeint. Im ersten Moment habe ich auch geschluckt und gedacht, mein Gott er lebt ja noch. Aber da ich da leider auch schon Erfahrungen gemacht habe, habe ich diese dazu geschrieben.
Aber Du hast wirklich Recht. Man hat den Kopf dann voll mit anderen Dingen und wahrscheinlich garnicht die Zeit und Muse um darüber nachzudenken, ob man das Kind mitnimmt. ist eh ne verdammt schlimme Zeit!
Wenns falsch rübergekommen ist, sorry.
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Sparfuchs
Zitat (Renate54, 24.10.2008)
Wenns falsch rübergekommen ist, sorry.
Brauchst dich da nicht zu entschuldigen, du hast deine Meinung geschrieben und es ist o.k.
Ich wollte nur verhindern, das es ein schlechtes Licht auf die Threaderöffnerin wirft. Sie hat es eh schon schwer genug, denn eine so schwere Krankheit zehrt ganz schön an den Nerven. Und Sie macht sich eben Gedanken - find ich vollkommen o.k.
Mauli74 :trösten:
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chrilifra
Als mein Schwiegervater 2001 starb, war meine Kleine fast 4. Wir haben sie nicht mitgenommen, weil ich sie einfach zu jung dafür fand.
Dieses Jahr im März ist leider meine Mutter ganz plötzlich verstorben. Ich habe mit meiner Tochter gesprochen und habe es ihr überlassen, ob sie mitkommen möchte oder nicht. Sie hat sich dann dagegen entschieden, weil sie Angst davor hatte. Dafür hat sie ihrer Oma einen Abschiedsbrief geschrieben, den wir mit in den Sarg gelegt haben. Ich war ehrlich gesagt sehr froh , weil ich selber so fertig war, dass ich mich wahrscheinlich gar nicht so richtig um sie hätte kümmern können. Wir sind einen Tag später dann mit ihr zum Grab gegangen und sie hat Oma noch einen Blumenstrauß hingelegt und damit noch einmal Abschied genommen.
Ich glaube, das war die richtige Entscheidung, jedenfalls in unserem Fall.
LG
chrilifra
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HeiabutziDabei seit: 08.07.07 5.049 Beiträge
@ Sparfuchs
:daumenhoch:
Hier bei uns ist es so, daß zwischen Todesfall und Beerdigung meist nur drei Tage liegen und innerhalb so einer kurzen Zeit solch eine für jemanden persönlich sehr wichtige Frage zu klären, ist schwierig.
Auch moralisch spricht für mich nichts dagegen, sich "vorher" Gedanken zu machen.
mauli, ich wünsche Dir viel Kraft! :trösten:
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yolandaDabei seit: 27.12.05 1.736 Beiträge
Als die Oma meines GöGa vergangenen Jahres gestorben ist, haben wir die Kinder (da 5 und 3 Jahre alt) nicht mitgenommen! Auch wenn der Tod zum Leben gehört ist es für ein Kind (meiner Meinung) nur schwer zu ertragen, angesichts des Verlustes des geliebten Menschen, die Gefühle der Eltern und Verwandschaft bei einer Beerdigung zu verkraften.
Wir sind nach der Beerdigung mit den Kindern ans Grab gegangen. Dort konnten sie sich in Ruhe "umsehen" und sich auf ihre Art und Weise verabschieden. Wir konnten Ihnen "kraftvoll" zur Seite stehen, und waren emotional (traurig) aber "gefestigt".
Wie bei Vielem ist es letzendlich die alleinige Entscheidung. Aber wir waren froh, dass unsere Kinder sowohl bei der Trauerfeier wie auch bei der Beisetzung in guten Händen waren. Vor allem für meinen Mann, der bei seiner Oma aufgewachsen ist, war es auch eine "Erleichterung", dass er seinen Kindern durch seine eigene Trauer, Verzweifelung, Wut und Tränen keine "Angst" gemacht hat.
(Ich war 10, als meine Ur-Oma verstorben ist - und fand es damals "schrecklich" Familie, Verwandschaft, Freunde zu sehen die von ihrer Trauer so überwältigt wurden, und wie sehr die Erwachsenen mit ihrer Trauerarbeit beschäftigt waren ohne an uns und unsere Trauer zu denken. .....)
YO
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MaanmeisjeDabei seit: 02.09.06 62 Beiträge
Ich bin 23 und war noch nie auf einer Beerdigung. An sich bin ich sehr froh, dass meine Eltern mich nie mitgenommen haben. Auch als ein Freund vor einem halben Jahr verunfallte, bin ich nicht zu seiner Beisetzung gegangen. Ich kann sehr schwer mit diesem Thema umgehen und betrete auch keinen Friedhof. Lieber habe ich auch als Kind einen riesigen Bogen gemacht und mir den Spott von Mitschülern angetan, als über den Friedhof einen Weg abzukürzen oder sonst etwas. Ich kann das einfach nicht als "friedlichen" oder "schönen Ort" empfinden und auch nicht als "Garten", wie man es mir lange versucht hat nahe zu bringen. Zum Abschiednehmen finde ich jeweils meine eigene Art und meinen eigenen Weg. Für mich braucht es kein Grab in der Form, wie es normalerweise hergerichtet wird. Das alles erschwert es für mich eher, die Vorstellung wie der Sarg oder die Urne runtergeht und die Erde darauf fällt. Diese Zeremonien sind für mich eine Belastung denn eine Erleichterung. Viele verstehen das in meinem Umfeld nicht und das finde ich eigentlich sehr schlimm. Ich kann nun nicht einschätzen, wie dein vierjähriges Mädchen damit umgeht. Aber viele hier sagten schon, es kommt wohl auf sie selbst an. In einem Seminar haben wir Kinderbücher über den Tod behandelt, es gibt wohl sehr gute. Doch ob das immer für jedes Kind das Richtige ist, bezweifle ich. Tut mir leid, wenn es keine richtige Antwort ist. Ich hoffe, es kommt ein bisschen an, was ich beitragen wollte.
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MelllyDabei seit: 22.01.06 10.070 Beiträge
Habe heute ein sehr sehr treffendes Zitat gefunden:
"Früher erklärte man den Kindern, daß sie in einem Kohlkopf zur Welt kämen, aber man ließ sie bei der großen Abschiedsszene am Lager des Sterbenden zugegen sein. Heute werden sie im zartesten Alter in die Physiologie der Liebe eingeweiht, aber wenn sie ihren Großvater nicht mehr zu Gesicht bekommen und sich darüber wundern, sagt man ihnen, daß er in einem schönen Garten mit lauter Blumen ruht."
Geoffrey Gorer, zitiert nach Aries P. in Studien zur Geschichte des Todes im Abendland (1981)
Der Hintergrund ist der, daß Aries aufzeigt, daß der Tod früher (12. bis 15. Jhd.) nicht als abschreckend und furchtbar angesehen wurde, sondern vielmehr der Mensch ein intensives Gefühl der Vertrautheit mit dem Tod hatte. Er war in das tägliche Leben integriert und wurde nicht tabuisiert. Er hatte einfach nicht diesen Schrecken, den er heute hat.
Heute hat eine Verschiebung der zwei großen Tabuthemen stattgefunden. War früher die Sexualität verpönt und sprach man nicht drüber, ist es heute genau umgekehrt. Heute wird sehr früh aufgeklärt, daß Thema Sexualität wird offen angesprochen. Aber der Tod wird verbannt. Er wird wenig thematisiert, gezwungenermaßen meist erst dann, wenn er unmittelbar bevorsteht. Und auch dann wird er nicht mehr so angenommen wie es in früheren Jahrhunderten der Fall war.
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Valentine
Früher hatte man auch zu Krankheit eine andere Einstellung- das war dann z. B. "gottgegeben" und es gab noch nicht die High-Tech-Medizin, die wir seit wenigen Jahrzehnten kennen. Früher starben Kinder und Mütter bei oder kurz nach der Geburt, bei vielen Krankheiten konnte man einfach nichts machen, und wer wurde schon 80, 90 Jahre alt? Heutzutage gibt es für bzw. gegen alles Pülverchen, Tabletten, Operationen, Therapien, und wenn was kaputt geht, egal ob Hüftgelenk, Niere oder Herz, kommt ein Ersatzteil. Früher betete man zu Gott und starb an Nierenversagen, heute ist dann halt Dialyse angesagt und aus der Kirche tritt man aus um Steuern zu sparen.
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MelllyDabei seit: 22.01.06 10.070 Beiträge
Richtig...das heißt, der Mensch, bzw die Gesellschaft ist kein starres Objekt, sondern im Wandel...
Fortschritte, egal welcher Art bringen auch immer eine Veränderung der Gesellschaft mit (ob gewollt oder ungewollt...)
Und gerade die Fortschritte in der Medizin, gerade in der Intensivmedizin, bringen notgedrungen auch eine veränderte Einstellung zum Tod und sterben mit sich. Gerade eine Definition von Tod (wann ist der Mensch nun wirklich tot) ist viel komplexer als es vor 100ten Jahren noch war.
Übrigens, mein vorheriges Posting bitte nicht als Wertung verstehen, so nach dem Motto: früher war alles besser....
Das ist Quatsch....
Das sind historische Befunde, die durch Quellen belegt bzw gedeutet wurden...
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tabida
Zitat (Maanmeisje, 06.11.2008)
Ich bin 23 und war noch nie auf einer Beerdigung. An sich bin ich sehr froh, dass meine Eltern mich nie mitgenommen haben.
Vielleicht ist ja gerade dies mit ein Grund, warum Du so Mühe hast mit diesem Thema umzugehen. Vielleicht hatten Deine Eltern auch mit diesem Thema Mühe.
Als ich mit ca. 5/6 Jahren zum ersten Mal an einer Beerdingung (Grossmutter) war, hat mich vor allem fasziniert, dass auch erwachsene Menschen ganz ganz traurig sein können. Mit 10 Jahren (Grossvater) hats mich schon mehr interessiert, was num mit ihm in der Erde wohl werden wird. Als ich 17 war, starb eine Schulkollegin ganz plötzlich. Da war ich froh, dass es nicht die erste Beerdigung war. Es kamen dann noch einige Beerdigungen dazu bis mein Vater ebenfalls ganz plötzlich starb und bei seiner Beerdigung habe ich erfahren, dass es mir sehr geholfen hat, wieviele Menschen gekommen sind, um unsere Trauer zu teilen. Das war so tröstend und untestützend - ebenso dann ein paar Jahre später bei Tod meiner Schwester und meiner Mutter. Es ist so schön, dass man mit seiner Trauer nicht alleine dasteht sondern das diese Trauer geteilt wird. Da braucht es keine Worte, es ist ein stilles Verstehen..... Damit ist auch das Bedrückende, dass ich oft auf Beerdigung erlebt habe (und ich mich deshalb auch manchmal davor gedrückt habe) in den Hintergrund gerutscht. Ich gehe nun in erster Linie an die Beerdigung wegen den Lebenden (dem Verstorbenen ist das wohl eh egal, nehm ich mal an..).
Gruess Tabida
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Kaari
ich würde das Kind auch in jedem Fall mitnehmen. Sie kann sonst nicht verstehen weshalb OIpa nicht mehr da ist und sie braucht auch den Platz zum Trauern. Zum Thema gibt des altersgemäße Kinderbücher, auch speziell zum Tod von Großeltern. Ich habe einmal vor Jahren ein Buch verschenkt mit dem Titel "Abschied von Rune", von einem skand. Autor. Hatte mir am besten zugesagt, obwohl es darin um den Tod eines Spielkameraden geht und der kleine Sohn meiner Freundin seinen Vater verloren hatte.
Kaari
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Valentine
Zitat (Mellly, 07.11.2008)
Übrigens, mein vorheriges Posting bitte nicht als Wertung verstehen, so nach dem Motto: früher war alles besser....
Zumindest ich hab es nicht so verstanden ;) Früher war halt vieles anders. Ob es damals besser war oder heute, muss jeder für sich selbst entscheiden- das eine war vielleicht damals besser, das andere heute. Und was für den einen besser ist, kann für den anderen durchaus auch schlechter sein... die Werte haben sich halt im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte verändert.
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170365Dabei seit: 14.04.08 5 Beiträge
Also bei uns war es so, mein Schwiegervater ist vor 8 Jahren verstorben auch an Krebs und genau auf Weihnachten. Meine Söhne waren 9 und 4. Da wir in einem Haus wohnen und mein ältester sehr an seinem Opa hing stellte sich bei uns auch die Frage nehmen wir in mit zur Beerdigung oder nicht. Beim jüngsten stand für uns fest, das er nicht mit kommt. Beim ältesten fand ich er muß die Möglichkeit haben sich zu verabschieden und ich meinte mit 9 Jahren könnte er es besser verstehen. Wir sind auch christlich, sprechen auch über alles. Mein Sohn kam eine ganze Zeit überhaupt nicht damit zurecht, er bekam Angstzustände, meinte er würde auch nicht weinen(am Grab) konnte über Wochen nachts nicht mehr schlafen,u.s.w. Wie gesagt, es dauerte eine ganze Zeit wir haben uns richtig Sorgen gemacht. Es hatte sich gott sei dank wieder gelegt. Vor 2 Jahren ist meine Mutter ganz plötzlich bei uns gestorben, da war mein Sohn 14. Er nahm mich in die Arme und hat mich getröstet. Er konnte gut mit der Situation umgehen, auch der jüngere, er war 9. Wie gesagt, der Tod gehört zum Leben, aber die Entscheidung liegt bei jedem selber. Ich finde schon das man mit Kindern darüber reden sollte,aber mit 4 Jahren finde ich es noch schwierig es zu verstehen. Ich wünsche euch auch viel Kraft für die Zeit die auf euch zukommt
L.G.Chrissie
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mauli74Dabei seit: 08.11.07 16 Beiträge
Hallo Ihr Lieben, mein Vater ist am 01.12.08 gestorben und am 11. war die Beisetzung. Wir haben uns das überlegt und haben Lea nicht mitgenommen. Wir waren mit ihr später auf dem Friedhof und haben dann nochmal in Ruhe über alles gesprochen.
Vielen Dank auch für die Lieben Worte.
Gruß Mauli74
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Valentine
Hallo Mauli,
herzliches Beileid zum Tod deines Vaters. Es ist nie leicht, ein Elternteil zu verlieren, ich hoffe er hat wenigstens nicht allzu sehr leiden müssen und konnte friedlich gehen.
Die Entscheidung, die Lütte nicht mit zur Beisetzung mitzunehmen war für euch sicherlich die richtige, sie hat dann ja später noch Abschied nehmen können.
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EifelgoldDabei seit: 23.07.08 9.532 Beiträge
Hallo Mauli,
deine Worte haben auch mich sehr berührt.
Alles Liebe
Eifel
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mauli74Dabei seit: 08.11.07 16 Beiträge
Hallo Valentine Nein, er hat nicht leiden müssen. Mein Vater ist ganz ruhig und ohne schmerzen eingeschlafen, er war auch nicht alleine. Meine Mutter war beim ihm.