Es gibt kein Land, in dem ich lieber leben möchte.
In welchem anderen Land der Erde kann man eine so gute Kombination aus Freiheit, Wohlstand und Sicherheit genießen? Es gibt wohl einige Länder, in denen das eine oder andere besser ist, aber keines, das mir in Summe lieber wäre. Sicher ist in Deutschland bei Weitem nicht alles perfekt, aber für mich ist es das am wenigsten schlechte Land der Welt ;)
Wir haben Bildung für alle.
Wir haben beheizte Wohnungen für alle.
Relativ freie Medien.
Rechtssicherheit.
Frieden.
Sauberes Wasser.
Sauberes Essen.
Krankenversicherung.
Grundrechte.
Freizügigkeit (falls es uns hier trotz Allem nicht gefällt, dürfen wir also einfach wegziehen).
Gute Ärzte.
Polizei.
Feuerwehr.
Öffentlichen Personennahverkehr.
Gute Straßen.
Kultur.
Meinungsfreiheit.
Eine beeindruckende Infrastruktur.
Gutes Bier.
Vielfalt.
Reichtum.
Schutz vor Armut (und wer das verneint, hat vergessen, was wirkliche Armut bedeutet.)
Gutes Essen.
Interessante und lehrreiche, wenn auch nicht immer schöne Geschichte.
Abwechslungsreiches Wetter.
Schöne Landschaft.
Flüsse, Seen und Meer.
Berge.
Sonnenbrand.
Schnee & Eis.
Freunde.
Und noch viel mehr, und alles nehmen wir als selbstverständlich hin...
Ich liebe Berlin mit seiner Kultur, seiner Vielschichtigkeit, dem exzellenten ÖPNV, den breiten Wegen nicht nur für Autos, dem Wasser und der Natur (für eine Großstadt), dem Angebot, den niedrigen Lebenshaltungskosten und der Offenheit. Es gibt keine Stadt, in der ich lieber Leben würde.
Alle meckerer möchte ich fragen: In welchem Land würdet ihr denn
realistisch lieber leben wollen?
Einige Dinge, die mich an Deutschland wirklich ärgern, möchte ich aber nicht verschweigen:
Die Ängstlichkeit, der Neid, dieser Hang zur Überversicherung und zur Vorsicht beinahe bis zur Totenstarre. Damit zusammenhängend die Ablehnung jeder persönlichen Verantwortung. Lieber schiebt man die Schuld anderen zu, als selbst mal Verantwortung zu übernehmen; man erwartet vom Staat, von den Versicherungen, von der Gesellschaft, dass die einem alle Verantwortung abnehmen, bis hinunter zur
Erziehung der eigenen Kinder oder zur kostenlosen Behandlung fahrlässig selbst zugefügter Verletzungen.
Der Neid: Wieso gönnt man denen, die darauf angewiesen sind, ihre kleine Sozialhilfe nicht, sondern beschimpft sie als Schmarotzer? Es gibt Menschen, die tatsächlich nicht arbeiten
können. Die Sozialbetrüger sind die krasse Minderheit und bewegen sich AFAIK im einstelligen Prozentbereich. Dass das in den Medien so nicht dargestellt wird, ist klar. Dass die "Sozialschmarotzer" bestraft gehören, ist auch klar. Aber doch nicht auf Kosten der wirklich Bedürftigen!
Die Heulerei und Unzufriedenheit: Selbst der ärmste Deutsche hat wohl mehr als 90% der Bevölkerung dieser Welt. Die Minimalversorgung in Deutschland mag zwar angesichts des hohen durchschnittlichen Reichtums der Bevölkerung als sehr niedrig erscheinen, aber verglichen mit anderen (nicht nur armen, man blicke z. B. in die USA) Ländern geht es den Ärmsten hier gut. Jeder, der sich darum kümmert, kann ein Dach über dem Kopf, Heizung, sauberes Wasser, Nahrung und Gesundheitsversorgung bekommen. Und dass mir hier keiner soziale Kälte nachsagt: Ich spreche aus Erfahrung. (Das Problem als Sozialfall ist nicht, dass einem zu wenig zusteht, sondern dass es nicht immer einfach ist, das zu bekommen, was einem zusteht.)
Das ständige Schlechtreden von Allem, der Pessimismus, und dass wir unsere Stärken und Leistungen selbst nicht zu schätzen wissen. Wir haben so viel, aber wir reden uns klein.
Fazit: Es ist ein wunderschönes Land. Aber das heißt nicht, dass wir nicht versuchen können und sollten, es noch schöner zu machen :) (Man könnte beinahe meinen, ich sei Patriot. Man könnte beinah meinen, das sei ein böses Wort. Aber ich als Deutscher kenne den Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus - was z. B. in den USA abgeht. Ich als Deutscher zweifle und hinterfrage immer. Ich bin eben vorsichtig.)