Taxi

Ich muss es einfach loswerden...

Am "Schmotzigen" hab ich morgens versucht ein Taxi zu bekommen. Ab 2 Uhr haben wir sporadisch versucht da anzurufen. Immer belegt. Um 4 hat uns der Wirt dann aus der Kneipe geworfen und die sogar noch heimgefahren, die in seiner Richtung gewohnt haben! Ich bin dann, trotz zusage des inzwischen erreichten Taxiunternehmens ("in 10 min ist das Taxi da") noch bis um 4.45 in der Ar***kälte gestanden... im Pulli... und dann musste ich meine Frau aus dem Bett klingeln, damit sie mich abholt!

Und dass obwohl in Horb 2 Taxiunternehemen sind. Leute die aus der Stadt in die Umliegenden Teilorte gefahren sind haben teilweise Taxis aus Nagold (25km entfernt) gerufen. Das ist doch net normal!

Was mich am meisten Nervt ist die Zusage.. in 10 Minuten und nach 45 min ist noch kein Taxi in Sicht!

Ich hab mir schon überlegt ob ich nach Horb laufen soll und denen die Meinung sagen. Aber das hätt blos unnötig Ärger gegeben... mit dern Freunden und Helfern der Staatsmacht!
Du armer Schwaller. Das kenne ich zur genüge. Am fetten oder schmotzige Donnerstag sind Taxis echt Mangelware. Da kannst du dir die Finger blutig tippen. Die Taxizentralen sind dauerhaft telefonisch besetzt. Trotz das die mehrere Telefonleitungen haben, so sitzt da meist nur eine Person, die die Anrufe entgegen nimmt und die Wagen zuweist. Da die meisten Taxifahrer so wenig Leerkilometer wie möglich machen müssen, werden die Wagen von der Zentrale aus koordiniert. Der Job ist an solchen Tagen echte Schwerstarbeit.
Die Aussage 10 min ist lächerlich. Wird aber von el Cheffe so vorgegeben. Auch gern genommen "kommt sofort". Sofort heißt bei mir, ich hab noch nicht den Hörer aufgelegt und die Taxe steht vor der Tür. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Mir ist schon klar, dass wenn nicht gerade zufällig ein Wagen in der Nähe frei ist, dann kommt der aus der Stadt. Ampeln, Schranken und andere Verkehrsteilnehmer sind da mit einzukalkulieren. Das dauert mindestens 15 Minuten bis der Wagen dann bei mir vor der Türe steht.
Ich glaube man hat in dem Trubel vergessen, deinen Anruf zu notieren und gehofft, dass du da noch mal anrufst.
Ärgerlich für deine Frau, dass die Haus und Hof alleine lassen musste, um dich aus der Kälte zu holen.
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Das ist ja das Problem... ich bin 3 mal durchgekommen und beim ersten mal (3.50 Uhr) wurde mir gesagt 10 minuten, beim zweiten mal (4.15 Uhr) er sei unterwegs und kommt in den nächsten paar minuten und beim dritten mal (4.30 Uhr) hieß es er sei max. 5 min entfernt!

Um 4.45 Uhr hab ich dann meine Frau rausgeklingelt...
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Tja, Jungs und Mädels, so versaut man sich die Kundschaft. Ich fahr nun über 27 Jahre Taxi, habe Ende der 80er schon als Disponent für ne Taxizentrale mit 90 Autos gearbeitet und bin nun Disponent in ner kleinen Mietwagenzentrale mit 30 Wagen.

Bei mir gibt es solche Beschwerden nicht. Ich sehe doch, wieviel offene Aufträge ich auf dem Schirm habe, wo meine Fahrzeuge frei werden und kann so jedem Kunden sagen, wie lange es dauert, bis sein bestellter Wagen da ist.

Auch bei Hochbetrieb (Karneval oder Silvester) sage ich dem Kunden lieber, dass es 45 Minuten dauert, als dass ich einen Kunden verprelle. Schließlich lebe ich davon.

Heute, wo fast jede Zentrale mit Datenfunk und "gläsernem Stadtplan" arbeitet, jedes Fahrzeug genau nachverfolgt werden kann, muss das nicht sein, dass ein Kunde nicht entsprechend bedient wird.


Gruß

Abraxas
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Hallo, Raaabe!
In Deine Taxe würde ich gerne einsteigen. :wub:
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Zitat (Abraxas3344, 22.02.2009)
Auch bei Hochbetrieb (Karneval oder Silvester) sage ich dem Kunden lieber, dass es 45 Minuten dauert, als dass ich einen Kunden verprelle. Schließlich lebe ich davon.

So sollte das auch sein! Wo muss man anrufen, damit man bei deinem Fahrdienst rauskommt? Ich frag nur, falls ich mal in der Nähe bin!

Von dem inkompetenten "Fachpersonal" hier in der Gegend hab ich die Schnauze gestrichen voll.
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Schwaller und Rabe,

nicht jede Taxizentrale hat so ein High-Tec-Bildschirm.
Bei uns ist das noch so richtig alt. Telefon, Papier und Stift, Funkgerät.

Ich weiß nicht, wie groß Horb ist, aber ich denke mal, so ein High-Tec lohnt sich nicht für Kleinstunternehmer mit nur ca 20 Wagen, sondern nur in Großstädten.
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Mag schon sein, muss ja auch net unbedingt sein, aber zwischen 10 Minuten und 45 Minuten ist ein sehr großer Unterschied. Und ich weiß inzwischen von Leuten, die vergeblich auf ein Taxi gewartet haben. Da kam garkeines!

Mir ists persönlich total egal, wie die beiden Taxiunternehmen hier in Horb ihre internen Sachen regeln, aber sie sollen ihren Job machen und das ordentlich. Wenn ich weiß, dass ich noch ne Stunde warten muss, dann ist das auch eine lange Zeit, aber ich kann mir dann immer noch einen Ausweichplan überlegen.

Wenn ich alle 15 min um 10 min vertröstet werd ist das eine Frechheit!

In der 3/4 Stunde hätt ich schon fast laufen können. Und hätt ich ne Taschenlampe gehabt hätt ich das auch gemacht. Aber ohne Licht quer durch den Wald ist mist!

Wie lange warten denn eure Kunden wenn ihr, trotz "Papier und Bleistift" - Methode, sagt ich bin in 10 Minuten da?
Vielleicht schick ich die Horber Taxiunternehmer mal zum lernen zu euch...
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Wie schon gesagt, wenn kein Wagen in der Nähe frei ist, dann gut 10 - 15 min je nach Anfahrtslänge. Ich glaube aber nicht wirklich, dass man Horb zu uns in die Lehre schicken kann. Unsere Schwachpunkte habe ich ja schon beschrieben.
An Kirmes und Karneval dauert es dann schon mal ne halbe Stunde.

Ganz schlimm ist es mir mal ergangen. Ich stand im Abendkleid am Neusser Bhf und wollte nicht auf High-Heels durch die Stadt rennen und gönnte mir ne Taxe. In den Düsseldorfer Fahrzeugen steig ich aus Prinzip nicht ein. Deren Tarif ist mir einfach zu groß. Also wartete ich auf ein Taxi mit NE auf dem Kennzeichen. Das hat so 20 min gedauert, bis ein Wagen überhaupt zum Bhf kam. Bestellt habe ich keins, ich habe die Nummer nicht von denen im Kopf, brauche ich auch nicht, am Bhf sind eigentlich immer Taxen satt. Ich stieg ein, er fur mich zum Ziel. Kaum angekommen rissen andere Fahrgäste die Türen auf und zerrten mich fast aus dem Wagen. "Ich bezahle noch", zog die Türe wieder zu und verriegelte erst mal die Tür. Das war ziemlich unverschämt. Und so ist es oft an Karneval oder Silvester. Da wo du aussteigen willst, steigen 2 andere ein.

Ändert aber nichts daran, dass du so elendig lange warten musstest.
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schön ist auch, wenns an Sylvester so lang mit den Taxis dauert, dass Leute sich auf jedes
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Schon wieder muss ich was loswerden.

Selbst eine Taxizentrale mit 20 Wagen muss in der Lage sein, sich den Datenfunk leisten zu können.

Ich will hier keine Werbung machen, aber die Firma UBSOFT beitet eine komplette Datenfunksoftware via Internet an, die ca. 2500 Euronen kostet. Hinzu kommen ca. 250 Euronen für ein MDA für jedes Fahrzeug. Wie hoch die monatliche Flat für die Zentrale ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber für jedes Fahrzeug kommen etwa 2 - 3 Euro für den Datenverkehr zusammen.

Dazu ein Vergleich: eine einkanalige, analoge Funkanlage kostet neu etwa 5000 Euro für eine Zentrale. Ein halbwegs vernünftiges Funkgerät schlägt mit 800 Euro zu Buche.

Unsere Zentrale hat ungefähr 25 Autos (momentaner Stand, wird aber mehr). Und unsere Chefs haben es gebacken.

Resultat: ich kann jedem Kunden am Telefon die ungefähre Zeit sagen, zu der der Wagen vor der Tür steht. Schließlich sehe ich das Fahrzeug auf dem Monitor in Form eines grünen Dreiecks, wenn es frei und eingebucht ist, als gelbes Quadrat, wenn es auf Anfahrt ist, und als rotes Quadrat, wenn es besetzt ist.

Folglich kann ich also jedem Kunden GENAU sagen, der Wagen ist in 7, 8 oder 12 Minuten vor der Tür, vorausgesetzt, ich kenne meine Stadt genau und ich weiß die ungefähre Entfernung zum Kunden.

Das gilt natürlich nur für normale Betriebssituationen. Bei Hochbetrieb aber sage ich dem Kunden, dass es länger dauert - logisch, mit der Lüge, der Wagen wäre in fünf Minuten da, wenn ich das nicht garantieren kann, bin ich den Kunden schneller los als er ein zweites Mal anruft. Gerade in einer Stadt wie Kassel mit vier Taxizentralen und drei Mietwagenzentralen (also Minicar) ist es logisch, dass ich sowohl als Fahrer wie auch als Disponent um jeden einzelnen Kunden kämpfen muss.

Da unser Personal größtenteils aus "alten Hasen" besteht, die oft jahrzentelang im Geschäft sind, hat unser Laden natürlich den Ruf der "Seriösesten".

Denn, meine Devise lautet immer so:

Von des Kunden Geld lege ich mir ne Scheibe Wurst aufs Brot. Und so behandele ich den Kunden. Ihr wisst ja, bei mir darf die Wurst schon etwas besser sein.

Mich macht es nur immer wieder zornig und traurig, dass es in diesem Gewerbe immer noch viele Fahrer und "Disponenten" gibt, die Kunden belügen, betrügen, bestehlen (kommt auch vor) und frei nach der Devise arbeiten, "der Kunde muss für mich da sein".

Darum hat unser Gewerbe leider so einen schlechten Ruf bekommen.


Gruß

Abraxas
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So schnell kanns gehn, und aus dem WUT-Thread wird der Taxi-Thread! :blumen:
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Habe mich auch schon gewundert.
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Ich habe mir erlaubt, das Thema "Taxi" vom Wut-Thread abzusplitten.
Ich finde, das ist ein interessantes Thema, das es wert ist genauer betrachtet zu werden.
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Zitat (Schwaller, 21.02.2009)
Ich bin dann,............... noch bis um 4.45 in der Ar***kälte gestanden... im Pulli... und dann musste ich meine Frau aus dem Bett klingeln, damit sie mich abholt!


Da ist deine Frau selbst schuld!
Wieso lässt sie dich auch ohne vernünftige Kleidung aus dem Haus. :sojetzthastdus:
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Zitat (obelix, 24.02.2009)
Da ist deine Frau selbst schuld!
Wieso lässt sie dich auch ohne vernünftige Kleidung aus dem Haus. :sojetzthastdus:

Weil es bei uns komischerweise immer häufiger vorkommt, dass sich die mitgebrachte Jacke in Luft auflöst. Und da ich es mir nicht leisten kann, ständig neue Jacken zu kaufen lass ich die, bei Großveranstaltungen ohne bewachte Gardarobe, eben zuhause.

Gib Langfingern keine Chance!

PS: Ich hätte sie auch mit Jacke aus dem Bett klingeln müssen, nur wäre mir beim warten warscheinlich etwas wärmer gewesen!
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@ Rabe,

als ich noch " Disponentin" in einem kleinen Familienbetrieb war, habe ich meinen Ex-Scheffe freundlich gefragt, ob er nicht mal über eine High-Tec Anschaffung nachdenken möchte. Der schaute mich mit großen Augen an und fragte nur, Eifel, weißt du was das kostet? (Dann eben nicht.)
Glaub mir Rabe, ich habe mir oft diesen Bildschirm gewünscht, weil es immer ein paar wenige Kollegen gibt, die sich nicht gemeldet haben, wenn sie frei wurden oder weil es einfach im Funkverkehr unterging. Wie man sich mit einer vollen Kladde fühlt, kannst du ja nachvollziehen.
Aber niemals habe ich die Fahrgäste betrogen oder belogen, in denen ich so Sprüche wie : Kommt sofort, oder in 10 ´min ist der Wagen da abgelassen habe. Wie schon oben erwähnt, ist das ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich arbeite schon seit einigen Jahren nicht mehr dort, obwohl mir die Arbeit wirklich viel Spaß gemacht hat. Wenn ich aber nur mal so auf ne Tasse Kaffee vorbeisprinten würde, glaube ich nicht, dass dieser Betrieb mittlerweile auf dieses System aufgerüstet hat.
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OK, bei uns wird auch noch mit Rauchzeichen disponiert. Bei 2 normalen Pkw und 2 Großraumtaxis reicht das aber auch, um trotz Papier und Stift einigermaßen verlässliche Zusagen zu machen (wobei ich persönlich in Spitzenlastzeiten wie Neujahrsnacht oder Fasent im Zweifelsfall eher zu der Formulierung "mindestens 40-50 Minuten, unter Umständen auch länger" greife, weil ich spätestens, wenn noch drei angetrunkene Narren in der Warteschlange für ein Auto stehen, nicht mehr sagen kann, ob von denen einer nicht doch noch unterwegs Geld ziehen oder einfach nur ein paar mal anhalten muss).
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Zum Thema 'Taxi' was lobendes ^_^ :
Ich hab mal nötig ein Taxi gebraucht (gibt's eigentlich schon einen Thread 'wenn einer eine Reise tut...'?)
Das war bei Augsburg. Der in der Zentrale hat die üblichen 10 min in Aussicht gestellt. Es ging aber wesentlich schneller, dass das Auto da war. Der Fahrer war superhöflich. Er hat sich sogar entschuldigt, als er einem anderen Auto gehupt hat. Gehupt hätte ich auch - der andere hat uns übelst geschnitten. Dann hat er sich verbotenerweise in die 2. Reihe gestellt, damit ich den Zug nicht verpasse. Dem Mann hab ich gerne ein gutes Trinkgeld gegeben.
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Na, elka, da freue ich mich doch, wenn ich mal etwas Positives lesen darf.

Leider ist ja unser Gewerbe etwas in Verruf geraten. Das hat natürlich mehrere Gründe.

Ein paar möchte ich hier mal aufzählen.

Das Erste wäre, es gibt zwei Arten von Taxifahrern.

Für die einen ist es "nur" ein Job. Die schnelle Mark (oder eben der schnelle Euro). Denen ist es egal, ob der Kunde morgen noch anruft. Aussteigen und dem Kunden helfen, sein Gepäck ins Auto zu verfrachten? Fehlanzeige. Die kürzeste Strecke zum Fahrziel wählen? Das könnte doch dreißig Cent weniger geben. Freundlichkeit? Wozu denn? Der Kunde steigt doch eh in fünf Minuten wieder aus. Ortskunde? Braucht man nicht. Der Kunde wird schon, wissen, wo er hinwill. Fahrstil? Ich bin Schumis Bruder, da kann ich fahren, wie ich will, vorausgesetzt, der Kunde kälbert mir nicht ins Auto. Und wenns doch mal n Crash gibt, der Chef ist versichert.

So kennen die Meisten das "Taxi".

Es geht aber auch anders, denn es gibt noch einen andere Fahrerclique. Die BERUFStaxifahrer.
Zu denen zähle ich mich. Ich steige aus, halte dem Kunden die Tür auf. Sein Gepäck ist bei mir in den richtigen Händen (und wenns doch mal zu schwer ist, fluche ich, aber erst, wenn der Kunde mich nicht mehr sieht und hört). Der Omi beim Ein - und Aussteigen helfen, gehört bei mir zum Handwerkszeug. Notfalls bringe ich den behinderten Fahrgast auch mal die Treppe hoch, schließe die Tür auf, binde Schleifchen an den Schuhen oder machen mal den Mantel zu. Das ist eben so. Was kostets mich denn? Nichts, außer ein paar Minuten. Ich bin freundlich, lache auch mal mit dem Kunden, unterhalte mich mit den Leuten. Und ich kenne sämtliche Strassen. Da wird auch nicht mal eben ein Umweg genommen. Nein, der Euro mehr auf der "Uhr" kostet mich dann den Fahrgast. Den Euro mehr nehme ich dann lieber dankend als Trinkgeld an. Und freue mich, wenn der Kunde anruft und bei der Zentrale sagt: "Aber schicken sie mir Herrn Abraxas, der ist ja immer so nett zu mir".

Nur, leider bin ich inzwischen mehr Disponent als Fahrer, habe die Kunden meist nur noch Am Telefon. Aber auch da kann man SERVICE großschreiben. Wenns eben mal länger dauern muss, dann sagt man das ganz ehrlich. Denn unsere Kunden warten lieber ein bisschen länger, wenn sie wissen, dass viel zu tun ist und sie freundlich bedient werden, als dass der Disponent das Blaue von Himmel herunterlügt. Ganz praktischer Nebeneffekt: man spart sich Reklamationen. Und bindet den Kunden eben langfristig an sich.


Gruß

Abraxas
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Raabe, das ist doch mal ein Taxiunternehmen, wo ich gerne Kunde wäre.

Macht ihr eigentlich auch Pauschalpreise?

Wir haben (zu DM Zeiten) immer zw. 5 und 10 DM bezahlt (volles Taxi für ca. 5 km), je nach Taxiunternehmen, wenn wir als Jugendliche z.B. vom Kino oder aus der Kneipe Heim gefahren sind.
Wurde vorher so ausgemacht und gut.

Dann kostete es plötzlich mindestens 10 € nach der Währungsreform und seit ca. einem Jahr machen die keine Pauschalfahrten mehr. (An Fasnet haben Kumpels von mir für die gleiche Strecke sogar 17€ und ein paar Zerquetschte hinblättern müssen.)

Warum keine Pauschalfahrten?
Weil er so mit dem Weg beschummeln kann? Ich mein ich kenn hier jeden Feldweg. Der könnt mich netmal im größten Suff abzocken, wozu also der Terz?

Früher gings doch auch...

Die brauchen sich in unserer Gegend net wundern, wenn die Kids zurückschlagen. Taxis bestellen die kein Mensch braucht (also quasi Scherzanrufe) oder im Nachbarort anhalten lassen und dann rausspringen und "ab über die Felder"

Ist wohl seit Aschermittwoch verstärkt der Fall weil viele (so wie ich) verprellt wurden und sich verar***t vorkommen.
Gut, die feine Englische isses net, aber verstehen tu ich die Jungens und Mädels auch irgendwo. Net jeder hat ne Frau die einen dann abholt, viele mussten in der Kälte laufen...
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Ich muss nun auch mal eine Lanze für die Taximänner und -frauen brechen: ich habe noch NIE, weder im Aus- noch im Inland einen frechen, unhöflichen oder sonstwie unangenehmen Taxifahrer gehabt.Jawohl.
Der beste war in Paris, der uns morgens um 5 nach der Disco-Nacht mit mindestens 120 KmH durch die Stadt gebraust hat und dabei noch Sightseeing machen wollte...."Maxims.....Tour Eiffel.....saus....."
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Unhöflich waren die bisher bei uns auch nur gaaanz selten...

wobei das auch mit dem Benehmen der Gäste oder der zuvor beförderten Gäste zu tun hat. Wenn da so vollgesoffene Uhu's im Taxi rumproleten dann würd ich die Höflichkeit warscheinlich auch kurzzeitig über Bord werfen und am Rückweg wieder einsammeln..
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Ja, Schwaller, Früher ging das alles noch, aber heute riskiert das keiner mehr. Ich nehme selten eine Taxe, aber wenn dann bezahle ich auch den vollen Preis. Ich hüpfe auc´h nicht bei einer roten Ampel aus dem Wagen und veschwinde im Dunkeln und laufe den Rest zu Fuß. In unserer Kleinstadt ist das das dümmste, was du machen kannst.

@ Rabe: ja, es gibt Taxifaher und Taxifahrer. Die mit dem schnellen Euro sind - so habe ich es kennengelernt - meist Studenten / Familienväter oder geschiedene Väter. Selbst als Disponent kann man sich Kunden erhalten. Die Zentrale lag unmittelbar neben einem Friedhof. Zweimal die Woche kam eine ältere Dame vom Friedhof und bestellte sich ein Wagen. Normalerweise dürfen keine Kunden in der Zentrale warten, aber eine ältere Dame draußen warten lassen, fand ich sehr respektlos und nicht gerade Kundenfreundlich. Also nahm ich die Dame mit zu mir, gab ihr eine Tasse von meinem Tee ab und plauderte mit ihr über Gott und die Welt. Wenn der Wagen dann da war, ( die Autos waren immer draußen an den Ständen und nie in der Zentrale) begleitete ich die Dame zum Wagen, wünschte eine angenehme Restwoche und bis zum nächsten mal.
Einmal wurde ein Geldbeutel im Wagen gefunden. Nach meinen Recherchen konnte es eigentlich nur vom einer unserer Stammkunden sein. Ich rief am Zielort - eine Gaststätte - an, bat unseren Fahrgast ans Telefon. In der Tat, der Geldbeutel gehörte unserem Stammgast. Nach dem der Geldbeutel überreicht worden war, waren alle ziemlich glücklich. Am nächsten Tag lag in der Zentrale eine Schachtel Merci-Schokolade. Für Eifel, danke für ihre Freundlichkeit und ihr Bemühen. Viele Grüße Fahrgast.
Wir hatten einen Fahrgast, der war nicht ganz gesund im Kopf. Rief mindestens 3 mal pro Tag an und wollte von A nach B. Auch dieser Fahrgast war mitunter ziemlich nervig. Dennoch habe ich mich auch am Telefon gekümmert. Frau XY haben sie feste Schuhe an? Nein, dann ziehen Sie bitte feste Schuhe an. Fertig? Prima, haben Sie Ihren Schirm? Perfekt. Nein, Wintermantel brauchen Sie nicht, Strickjäckchen reicht. Strickjacke Frau XY. Alles dabei, Tasche? OK, der Wagen steht nun draußen. Legen Sie bitte auf, Schlüssel nicht vergessen. Bis gleich im Wagen.
Auch ich habe mir keinen Zacken aus der Krone gebrochen. Es ist mir doch lieber so, als in irgendeiner abgegrabschten Zeitschrift die Zeit totzuschlagen.
Ich habe diesen Job sehr geliebt, und wenn er besser bezahlt würde, wäre ich heute noch da. (auch ohne Bildschirm)
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Zitat

...
Das Erste wäre, es gibt zwei Arten von Taxifahrern.

Für die einen ist es "nur" ein Job. Die schnelle Mark (oder eben der schnelle Euro). Denen ist es egal, ob der Kunde morgen noch anruft. Aussteigen und dem Kunden helfen, sein Gepäck ins Auto zu verfrachten? Fehlanzeige. Die kürzeste Strecke zum Fahrziel wählen? Das könnte doch dreißig Cent weniger geben. Freundlichkeit? Wozu denn? Der Kunde steigt doch eh in fünf Minuten wieder aus. Ortskunde? Braucht man nicht. Der Kunde wird schon, wissen, wo er hinwill. Fahrstil? Ich bin Schumis Bruder, da kann ich fahren, wie ich will, vorausgesetzt, der Kunde kälbert mir nicht ins Auto. Und wenns doch mal n Crash gibt, der Chef ist versichert.

So kennen die Meisten das "Taxi".

Es geht aber auch anders, denn es gibt noch einen andere Fahrerclique. Die BERUFStaxifahrer.
Zu denen zähle ich mich. Ich steige aus, halte dem Kunden die Tür auf. Sein Gepäck ist bei mir in den richtigen Händen (und wenns doch mal zu schwer ist, fluche ich, aber erst, wenn der Kunde mich nicht mehr sieht und hört). Der Omi beim Ein - und Aussteigen helfen, gehört bei mir zum Handwerkszeug. Notfalls bringe ich den behinderten Fahrgast auch mal die Treppe hoch, schließe die Tür auf, binde Schleifchen an den Schuhen oder machen mal den Mantel zu. Das ist eben so. Was kostets mich denn? Nichts, außer ein paar Minuten. Ich bin freundlich, lache auch mal mit dem Kunden, unterhalte mich mit den Leuten. Und ich kenne sämtliche Strassen. Da wird auch nicht mal eben ein Umweg genommen. Nein, der Euro mehr auf der "Uhr" kostet mich dann den Fahrgast. Den Euro mehr nehme ich dann lieber dankend als Trinkgeld an. Und freue mich, wenn der Kunde anruft und bei der Zentrale sagt: "Aber schicken sie mir Herrn Abraxas, der ist ja immer so nett zu mir".

Nur, leider bin ich inzwischen mehr Disponent als Fahrer, habe die Kunden meist nur noch Am Telefon. Aber auch da kann man SERVICE großschreiben. Wenns eben mal länger dauern muss, dann sagt man das ganz ehrlich. Denn unsere Kunden warten lieber ein bisschen länger, wenn sie wissen, dass viel zu tun ist und sie freundlich bedient werden, als dass der Disponent das Blaue von Himmel herunterlügt. Ganz praktischer Nebeneffekt: man spart sich Reklamationen. Und bindet den Kunden eben langfristig an sich.


Gruß

Abraxas
...

In Leipzig habe ich auch so meine Erfahrungen machen dürfen. Es gibt hier 4 Funkzentralen. Die mit dem lustigsten Namen (dort, wo man nicht den Hut, sondern die Mütze aufhat) ist mit Abstand die beste. Dort wurde ich bisher immer, wirklich immer! zu vollster Zufriedenheit bedient. Ab und zu geht auch mal was schief, aber höflicher Umgang ist immer an der Tagesordnung. Wenn ich es beeinflussen kann, nehme ich immer ein Taxi von diesem Unternehmen. Und wenn ich es beeinflussen kann, meide ich die Zentrale mit dem furchteinflößenden Tier im Namen. Dort ist die Streuung der Fahrer so groß, was "Abraxas-Typ" betrifft, dass man da nicht weiß, woran man ist. Meine Erfahrung besagt, dass, wenn ein Fahrer aus der Rolle fällt, er immer von letztgenannter Firma kommt.

Was ich wirklich übel finde: Am HBF-Mittelbau ist der Taxiwarteplatz abgepollert, so MUSS ich eines der beiden vorderen Taxis nehmen. Dann ist die Ausfahrt genau am entgegengesetzten Ende des Platzes, so dass ich schon 30ct auf der Uhr habe, wenn ich noch nicht mal runter bin vom Warteplatz. Auch da gibt es Fahrer, die erst bei Ausfahrt einschalten. Aber es gibt ja noch die beiden kleinen Stellplätze an den Nebenausgängen des Bahnhofs. Je nachdem, wo ich hinwill, suche ich mir ost- oder westseitig das Taxi meiner Wahl aus und spare meist auch noch die riesige Einbahnschleife auf dem Ring.

Naja, nur mal so als kleiner Erfahrungsbericht... :pfeifen:
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Zitat (SCHNAUF, 01.03.2009)
Was ich wirklich übel finde: Am HBF-Mittelbau ist der Taxiwarteplatz abgepollert, so MUSS ich eines der beiden vorderen Taxis nehmen.

Quatsch. Du hast als Kunde das absolute Wahlrecht. Wenn Du das fünfte Taxi haben möchtest, müssen halt die ersten vier soweit vorfahren, dass der Fahrer rauskann (und wenn sie das oft genug machen mussten, werden sie sich schon mit den Zuständigen in Verbindung setzen, dass die Poller wegkommen).

Bei uns steigen die wenigsten ins vordere Taxi - da steht nämlich bei uns meistens ein Wagen einer Firma mit eher mäßigem Ruf. Steigt dann einer bei mir hinten ein, von dem ich nicht weiß, dass er sich sein Taxi gezielt ausgesucht hat, weise ich ihn natürlich darauf hin, dass der Kollege da vorne schon länger wartet - und bekomme dann meistens zu hören: "Mit DEM fahre ich nicht."

Wie gesagt, die Wahl liegt beim Kunden und sonst bei niemandem.
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Da fällt mir zum Thema Taxifahrer eigentlich nur noch folgender Witz ein:

Ein Mann kommt leicht angetrunken aus der Disco und geht direkt auf das einzige Taxi zu, das am Stuttgarter Bahnhof wartet.
"Was kostet denn eine Fahrt nach Vaihingen?" will er vom Taxifahrer wissen.
"Circa 30 Mark."
"Ich habe aber nur noch 10 Mark!"
"Dann mußt Du eben laufen!" entgegnet ihm barsch der Taxifahrer.
Am nächsten Abend kommt der Mann wieder aus der Disco. An diesem Abend stehen 15 Taxis in der Reihe und der Taxifahrer, den der Mann am Vorabend gefragt hatte, ist der letzte in der Reihe.
Der Mann geht zum ersten Taxi.
"Was kostet denn eine Fahrt nach Vaihingen?" will er wieder wissen.
"Circa 30 Mark," entgegnet der Fahrer.
"Ich gebe Dir 50 Mark. 30 Mark für die Fahrt und 20 Mark wenn Du mir unterwegs einen bläst."
Etwas schockiert schickt ihn der erste Fahrer unwirsch weg.
Der Mann geht zum zweiten Taxi.
"Was kostet denn eine Fahrt nach Vaihingen?"
"Circa 30 Mark," erwidert der Fahrer.
"Ich gebe Dir 50 Mark. 30 Mark für die Fahrt und 20 Mark wenn Du mir unterwegs einen bläst."
Wieder erntet der Mann nur Kopfschütteln und geht zum nächsten Fahrer in der Reihe.
Das geht so weiter, bis er schließlich bei dem Fahrer ankommt, der ihn am Vortag so barsch weggeschickt hat.
Wieder fragt er: "Was kostet denn eine Fahrt nach Vaihingen?"
"Na so circa 30 Mark," antwortet der Fahrer.
"Gut," sagt der Mann. "Ich gebe Dir 50 Mark. 30 Mark für die Fahrt und 20 Mark, wenn Du jetzt ganz langsam an Deinen Kollegen vorbeifährst und ihnen fröhlich zuwinkst." :pfeifen:
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Zitat (tigermuecke, 01.03.2009)
...

Bei uns steigen die wenigsten ins vordere Taxi - da steht nämlich bei uns meistens ein Wagen einer Firma mit eher mäßigem Ruf. Steigt dann einer bei mir hinten ein, von dem ich nicht weiß, dass er sich sein Taxi gezielt ausgesucht hat, weise ich ihn natürlich darauf hin, dass der Kollege da vorne schon länger wartet - und bekomme dann meistens zu hören: "Mit DEM fahre ich nicht."
...

Habe ich auch schon gemacht. Tier und Mütze teilen sich die "Startposition" am HBF. Ich öffne die Tür an der Mütze und der Fahrer weißt mich darauf hin, dass sein Kollege von der Löwenfraktion an der Reihe ist. "Ich möchte aber gerne mit Ihnen fahren!" "Warum?" "Weil Sie das Taxi mit der Mütze sind!" Der Fahrer zeigte sich etwas überrascht, aber das wich bald einem freundlichem Grinsen. :D

Bearbeitet von SCHNAUF am 02.03.2009 17:13:12
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