So Leute, ein Schlot hat aufgehört zu qualmen.
Die graue Wolke hat sich verzogen, der Dunst ist weg.
Ich habe geraucht, seitdem ich legal Fluppen kaufen konnte, also seit dem ich 16 bin, also mittlerweile 10 Jahre in unterschiedlicher "Intensität". Zwischen drin habe ich mal 1 1/2 Jahre nicht geraucht und dann blöderweise wieder angefangen...
Naja, jedenfalls bin ich mir mit meiner dämlichen Angewohnheit in letzter Zeit immer mehr selbst auf den Sack gegangen. Die Klamotten müffeln, ein Shirt zwei mal anziehen (sonstige Sauberkeit natürlich vorausgesetzt...)?
Unmöglich. Bei Gesprächen, bei denen man sich irgendwie näher steht/sitzt als auf Tischdistanz die ganze Zeit die Beklemmung, man könnte nach Aschenbecher aus dem Hals müffeln, trotz Kaugummi ect. Dieses ganze ritualisierte Gehabe (Telefon klingelt - erstmal Fluppe an, dann rangehen. Mittagspause beim Lernen - Fenster auf, Fluppe an. Der Bus / die Bahn kommt nicht (bzw. man ist fünf Minuten früher am Bahnsteig, um noch schnell eine zu qualmen - Fluppe an).
Was für mich allerdings "das Fass zum überlaufen" gebracht hat, waren drei Begebenheiten.
1. Ich war im letzten Monat SEHR knapp bei Kasse. In der letzten Woche hatte ich noch 10 Euro und nichts, bzw. nicht mehr viel im
KühlschrankRichtig, ich hab alles für Essen ausgegeben, aber es war ein HARTER interner Kampf. Das hat mich erschreckt.
2. Ich stand kurz vor einer Stimmbandentzündung. Durch 3 fast durchgefeierte Wochenenden war ich stark erkältet. Normalerweise habe ich sowas mit viel Tee mit Honig und ausreichend Schlaf ziemlich schnell wieder im Griff. Nicht dieses Mal. Da ich beim feiern superviel geraucht habe, hatte ich NULL Stimme mehr. Mein Hausarzt meinte, dass ich von Glück reden könnte, dass ich die Stimme wieder flott gekriegt habe - mit Antibiotika. Ohne Qualmerei hätte ich dieses Problem nicht gehabt. Ich wäre zwar immer noch erkältet gewesen, aber meine Stimme wäre heile geblieben.
3. Ich habe meinen Arzt gebeten, mir ein paar Tips zu geben, wie ich aufhören kann. Er fragte mich, ob mein erster Gedanke morgens nach dem Aufstehen "Zigarette!!" wäre. Nein. Ob ich mehr als 1 Schachtel am Tag rauche. Nein.
Na dann sollte ich doch einfach aufhören. Sucht sähe in seinen Augen anders aus und mit dämlichen Angewohnheiten würde man wohl fertig werden.
Das hat mir - seltsamerweise - geholfen... Hätte ich nicht gedacht, aber ich befinde mich jetzt in der 2. rauchfreien Woche und ehrlich gesagt fehlt mir die Zigarette nur in den seltensten Fällen. Und dann dauerts ungefähr 2 Minuten, bis der Schmacht weg ist.
Ich habe gerne geraucht. Es war gesellig, man hatte immer einen Aufhänger für ein Gespräch (Hasstemafeuer?) und spätestens nach dem Rauchverbot gab es unter Rauchern oft dieses "Wir sind eine arme kleine Midnerheit"-Solidarität ;)
Wie dem auch sei - ich bin froh, dass ich die ersten Schritte getan habe. Natürlich bin ich noch lange nicht "über den Berg". Aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt, nicht wahr?