Zitat (chris @ 23.12.2005 - 19:20:28) |
War heute bei einer anderen Augenärztin - in der Augenklinik war jetzt vor Weihnachten kein Termin mehr zu bekommen -, die meinte, ich hätte doch einen 'Nachstar' an beiden Augen, der meine Sehstörungen erklären würde.
Dieser 'Nachstar' ist anscheinend leicht per Laser zu beseitigen, allerdings sei das mit einem gewissen Risiko verbunden. So sei z.B. nach einer solchen Laserbehandlung das Risiko einer Netzhautablösung größer als vorher.
Die meisten von euch sind ja zu jung für eigene Erfahrungen in dem Bereich, aber kennt vielleicht jemand von euch jemand, der oder die einen solchen 'Nachstar' per Laser hat beheben lassen, und weiß von den Erfahrungen damit?
Lieben Gruß chris |
Hallo Chris,
lass dich nicht verunsichern. Ich bin auf dem linken Auge am Grauen Star operiert. Nur auf dem, weil ich den Star nicht auf die übliche Art bekommen habe. Ich hatte eine Netzhautablösung. Kam daher, dass ich auch stark kurzsichtig bin, -7 und auf dem betroffenen Auge damals fast -10. Was mir mein damaliger Augenarzt nie gesagt hat, war, dass bei starker Kurzsichtigkeit die Netzhaut sehr stark gedehnt wird, weil der Augapfel vergrößert ist. Deshalb muss man einmal im Jahr zur Netzhautuntersuchung. Solange man nur ein kleines Loch hat, kann es gelasert werden. Bei mir war das zu spät. Nachdem die Op im ersten Krankenhaus versaut wurde, bin ich in Marburg erfolgreich operiert worden. Bei der Op hat man den Glaskörper rausgenommen und anschließend mit Gas ersetzt. Dieses Gas trübt die Linse und man bekommt eben den Grauen Star. Der Nachstar ist eine ganz normale und übliche Geschichte. Es gibt eigentlich niemanden, der ihn nicht bekommt.
Er wurde weggelasert, das geht in Null-Komma-Nix, tut nicht weh, dafür brauchte ich auch nicht wieder nach Marburg, das hat meine Augenärztin selbst gemacht. Die Netzhaut wird dabei auch gar nicht angeschossen. Nachstar bedeutet, dass sich vor der neuen Linse eine kleine Membrane bildet und die wird weggelasert.
Eins finde ich jedenfalls merkwürdig, nämlich dass deine Augenärztin sagt, es ist kein Grauer Star und jetzt soll es doch einer sein. Der ist sehr gut zu diagnostizieren. Einer solchen Ärztin würde ich nicht unbedingt vertrauen.
Sollte es sich aber doch noch rausstellen, dass es nicht der Nachstar ist, und sollte kein Augenarzt rausfinden, was es ist, dann geh zum Neurologen.
Ich will dir keine Angst machen, ähnliche Symptome haben noch lange nix mit der gleichen Krankheit zu tun. Aber Vorsicht ist immer besser.
Ich hatte im vorletzten Jahr Schwierigkeiten mit meinem rechten Auge. Konnte nicht scharf sehen, hab ständig doppelt gesehen. Und meine Augenärztin, die wirklich eine Koriphäe ist, konnte nichts finden. Irgendwann kamen andere Beschwerden dazu, meine Hausärztin schickte mich zum Neurologen, ich ging in die Röhre, anschließend ins Krankenhaus. Diagnose: MS. Ich bekam eine Cortison-Therapie, das Doppeltsehen ist komplett weg, das Auge ist nicht ganz so toll wie früher aber trotz der Krankheit geht es mir prima.
Wie gesagt, ich will dich nicht erschrecken. Nur weil dein Auge nicht gut guckt, ist diese Krankheit nicht angesagt.
Was ich damit sagen will ist, wenn der Arzt, der eigentlich für das Organ zuständig ist, nicht weiß woran es liegt, dann sollte man zu einem gehen, der das aus einem anderen Blickwinkel abcheckt.
Also keine Sorge - wenn es der Nachstar ist, dann ist das überhaupt kein Problem.
Und wenn nicht, dann ist auch das keine unausweichliche Katastrophe.
Lass von dir hören, wie es weitergeht.
Liebe Grüße