Brüderle: was habt Ihr zu dem Thema zu sagen?

In sämtlichen Talkshows wird nun darüber diskutiert - ich kann es bald nicht mehr hören...

Brüderle hat sich im Ton vergriffen, ganz klar.. Aber ihn nun so hinzustellen, als wäre er ein Sexmonster, finde ich reichlich übertrieben. Dabei dachte ich immer, daß wir Frauen inzwischen soweit emanzipiert sind, eine entsprechende Antwort zu geben bzw. den Ort des Geschehens zu verlassen.

Ich frage mich allen Ernstes, wieso das Thema "Sexismus" erst jetzt diskutiert wird - da gibt es ganz andere schwere Kaliber, die der Diskussion würdig wären, z. B. Vergewaltigung von Frauen in der Ehe, Zwangsverheiratung, Ehrenmord etc. etc. DAS wären doch mal Themen inpuncto "Sexismus". Dagegen ist der Fall Brüderle doch Pipifax..

Den größten Hammer erlebte ich gestern in "Stern-TV", als 2 Superfeministinnen, darunter die Urheberin der Twitter-Seite "aufschrei", es schon als empörend und sexistisch empfinden, wenn ihnen ein Mann anerkennend hinterherpfeift - mein Gott, in welcher Welt leben die denn?... Vielleicht sollten diese Frauen am besten nur noch in einer Burka verhüllt draußen umhergehen, damit sie kein Mann sie mehr anschauen kann. :wacko:
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Zitat (schnuffelchen @ 31.01.2013 23:57:23)
Dabei dachte ich immer, daß wir Frauen inzwischen soweit emanzipiert sind, eine entsprechende Antwort zu geben bzw. den Ort des Geschehens zu verlassen.


und weil das ja so "ratsam" ist, wird der mann auch nicht direkt, auge in auge, mit den verbalen reaktionen einer frau konfrontiert, die das ekelerregend findet und muss sich weder entschuldigen noch kann er versuchen, sich zu rechtfertigen. er wartet dann einfach auf das nächste opfer und amüsiert sich solange über die "humorlosen frigiden frauen" in seiner umgebung.

Zitat
Ich frage mich allen Ernstes, wieso das Thema "Sexismus" erst jetzt diskutiert wird - da gibt es ganz andere schwere Kaliber, die der Diskussion würdig wären, z. B. Vergewaltigung von Frauen in der Ehe, Zwangsverheiratung, Ehrenmord etc. etc.  DAS wären doch mal Themen inpuncto "Sexismus". Dagegen ist der Fall Brüderle doch Pipifax..


du bekommst nicht viel von der welt mit, nicht wahr? dir ist wirklich entgangen, wie oft über die so genannten ehrenmorde berichtet wird? dass es seit einigen jahren den tatbestand der vergewaltigung in der ehe gibt? dass zwangsverheiratung hier sehr wohl ein thema ist, nämlich vor allem dann, wenn junge frauen, recht oft aus südländischen familien, vor ihren familien flüchten und nach schutz in frauenhäusern und bei der polizei suchen?

und selbst wenn nicht darüber berichtet worden wäre, weswegen soll es ungesagt bleiben, dass ein politiker sich, falls es stimmt, schlecht benimmt und kein gentleman ist? was hat das eine mit dem anderen zu tun? darf man nur noch über den hunger in haiti berichten, weil der manchen afrikanischen ländern nicht mehr arg so schlimm ist? :blink:

sexismus wird nicht erst jetzt diskutiert, er wird wieder diskutiert, und auch nur eine form davon. andere nimmst du wohl gar nicht wahr, nämlich beispielsweise diese, dass frauen für die gleiche arbeit meistens immer noch weniger geld bekommen als männer. und das bevorzugte opfer in reparaturwerkstätten sind, weil "frauen ja sowieso keine ahnung haben, was wir repariert und ausgetauscht haben und was nicht. männer können das viel leichter kontrollieren." und das ist nur ein winziges beispiel.
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Um es kurz zu machen, seidenlöckchen: Ich bekomme sehr wohl viel von der Welt mit - also bitte hier nicht beleidigen!

Aber diese Riesenwelle der Empörung wie im Fall Brüderle habe ich zu den von mir genannten Themen bisher nicht erlebt bzw. wurden überhaupt nicht, und falls ja, nur nebensächlich diskutiert. Damit meine ich auch das Thema Unterbezahlung von Frauen im Verhältnis zu Männern bei gleicher Leistung im Beruf. Ich schrieb ja vorhin bei meiner Auflistung etc. etc. - nur falls Du das überlesen haben solltest. ;)

Wo bleibt denn in solchen Fällen der Aufschrei der Feministinnen?? :pfeifen:
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...ich finde es schon irgendwie seltsam, dass jetzt plötzlich alle sich zu wehren wissen.

Dass Brüderle nur der Auslöser für eine entsprechende Diskussion war, das dürfte uns doch allen klar sein.
Dass es aber Diskussionsbedarf in dieser Richtung gibt ebenso.

Wir sprechen hier nicht von sexueller Gewalt, sondern von dem respektlosen Umgang mit Frauen.
Wenn das auch viele als überbewertet empfinden, so haben doch ebensoviele keinen Spass an den dummen Sprüchen. Fühlen sich angegriffen und beleidigt oder zumindest belästigt.

Mein Mann mag Frauen. er flirtet gern und ich bin sicher, dass er -ausserehelichen- Busen und Po lustvoll zur Kenntnis nimmt.
Aber er würde niemals eine direkte Bemerkung machen. Und dafür ist er bei Frauen beliebt. Er ist ein angenehmer Flirtpartner, ohne Anspruch auf Verbindlichkeiten. Er geniesst und vermittelt dieses Spiel zwischen den Geschlechtern.

Da hab auch ich nichts dagegen. Im Gegenteil. Seine gefühlte männliche Anerkennung bei Frauen macht sich auch in unserer Beziehung bemerkbar.

Ich schreib das jetzt so lässig in der Gegenwart ---- die Zeiten sind leider vorbei. Mein Mann ist seit ein paar Jahren an Alzheimer erkrankt und da kann ich nur hoffen, dass ein Quentchen Erinnerung geblieben ist.
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Es ist immer auch der Kontext, der eine Rolle spielt.
Wenn mir mein Mann an den Hintern greift, hab ich damit ein kleineres Problem, als wenn es ein Fremder tut.
Ich weiß mich in solchen Situationen durchaus zu wehren - wer meint, mir einen schlüpfrigen Spruch schieben zu müssen, der kriegt einen zurück, dass ihm die Ohren wackeln und wer handgreiflich wird, lernt mich erst richtig kennen. Ich empfinde mich zu keinem Zeitpunkt als "Opfer" von Sexismus oder irgendwas, denn ich lehne es ab, mir durch die Handlungen anderer einen Stempel aufdrücken zu lassen.

Das ist auch gar nicht das Problem - das Problem ist, dass viele Männer meinen, dass es eine Frau als Kompliment aufzufassen HÄTTE, von Fremden übervertraulich angequatscht zu werden und dass SIE das Problem hätte, wenn sie sich nicht als "Schätzchen", "Mädchen", "Herzchen" oder sonstwas ansprechen lassen möchte oder wenn sie es kacke findet, von wildfremden Männern irgendwie kommentiert zu werden.

Ich persönlich empfinde es als sehr unangenehm, wenn ich als Frau ausschließlich in der Verniedlichungsform angsprochen werde und dabei auch noch auf mein Äußeres reduziert werde. Das habe ich grade vor ein paar Tagen in einem sehr eleganten Modehaus gemerkt, in dem mich die Verkäuferin laufend als "Fräulein" ansprach. Ich habe ihr zunächst freundlich, dann nachdrücklich klar gemacht, dass ich eine Frau bin und keine "kleine Version einer Frau". Punkt.

@schnuffelchen:
Ja, es gibt schlimmeres, als Idioten, die sich im Ton vergreifen. Trotzdem ist der Alltagssexismus, dem viele von uns uasgesetzt sind (viele, ohne es überhaupt noch zu merken), eine Facette der Probleme, die auch zu dieser unsäglichen SCheiße führen wie Vergewaltigung in der Ehe ("Ich hab die Olle doch geheiratet, jetzt darf ich doch mit ihr machen was ich will...."), Zwangsheirat (Meine Tochter ist eine Handelsware, die ich so einsetze, wie es mir gefällt und wie es mir am meisten Profit bringt), schlechte Bezahlung von Frauen (Die wird doch eh gleich schwanger, also geb ich ihr mal besser nicht den Chefposten, maximal eine Chefassistenz... wenn überhaupt)

Und den Aufschrei der Feministinnen in diesen Fällen gab und gibt es. Dem Bemühen vieler Feministinnen und Feministen ist es zu verdanken, dass Vergewaltigung in der Ehe im Strafgesetzbuch gelandet ist. Verschiedene Lobbygruppen (zum Beispiel der djb - Deutscher Juristinnen Bund e.V.) arbeiten dafür, Frauen nach Scheidungen besser abzusichern und Lohngerechtigkeit durchzuseten. Dabei macht sich auch der DGB relativ verdient und der steht nun wirklich nicht in dem Ruf, ein Feministenverein zu sein...
Terre des Femmes kümmert sich darum, dass die weibliche Beschneidung überall in der Welt verboten wird und dass Mädchen, die in Deutschland leben, vor Beschneidung in anderen Ländern geschützt werden...

diese Gruppen arbeiten aktiv und konsequent daran, dass die Ziele, die auch Du für wichtig erachtest, umgesetzt werden. Sie wählen nur den leiseren, m.E. sinnvolleren WEg.

Nur um den Fragen vorzubeugen: Ich würde es genau so dämlich finden, einen fremden 30jährigen Mann mit "Junge", "Bübchen" oder "Schätzchen" anzusprechen oder seinen hübschen Hintern zu kommentieren.

Bearbeitet von Cambria am 01.02.2013 11:32:41
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Ich überlege schon seit einigen Tagen die richtigen Worte zu finden. Aber erstens schreckt mich die wahrscheinliche Länge meines Textes ab :blink:

Zweitens fällt es mir schwer, so die Worte zu finden, dass ich nicht falsch verstanden werde...

Aber ich versuchs mal...

1. Wenn ich mir diese leidlichen Talkshows anschaue, wo gerade dieses Thema heftigst diskutiert wird, kommt mir eine Sache hoch...

Ich persönlich fühle mich genau durch diese Frauen und ihre Argumentation (z.B. Frau Wizorek und Frau von Horst) überhaupt nicht vertreten.

Am schlimmsten fand ich die Antwort von Frau Horst auf die Frage von Steffen Hallaschka, ob denn (sinngemäß) eine angeschäkerte Runde Junggesellinnen, die in der Bar Männer an den Arsch grapschen, auch Sexismus sei? Sie antwortete (stotternd) nein, das sei etwas anderes :wallbash:

Sorry, aber ich mußte bei den beiden Doofkuhen echt würgen. Ich fühle mich von den beiden weder argumentativ vertreten noch angesprochen.

2. Was mich ebenfalls besonders aufregt: Wohin diese Debatte geht. Brüderle mag sich in Gegenwart einer Dame plump und anmaßend und inkorrekt verhalten haben...(Deppen gibts halt...) aber er hat weder gegrabbscht noch sonst irgendwelche sexuellen Drohungen ausgesprochen...
Die Debatte aktuell behandelt aber mittlerweile genau die Themen sexuelle Belästigung (am Arbeitsplatz), Unterdrückung der Frau am Arbeitsplatz. OHNE dass meiner Meinung nach genug von Brüderle distanziert wird!!!!!!

Es ist richtig und wichtig, dass sexuelle Übergriffe an Frauen in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Und es ist auch wichtig, dass Frauen sich in der Öffentlichkeit wehren und erzählen, wie sie zum Beispiel von ihren Chefs behandelt werden...

ABER, es hat nichts mehr mit Brüderle zu tun. Trotzdem wird er immer wieder als Einleitung erwähnt.

4. Ich finde, in der Diskussion muss ganz klar getrennt werden, zwischen sexuelle Belästigung und Ausbeutung am Arbeitsplatz. Das heißt, wenn ein Abhängigkeitsverhältnis besteht und vom anfänglichen Sexismus oder "Altherrenwitz"

5. Es kommt mir auch so vor, als wenn die Frauen allesamt wieder in die Opferrolle gedrängt werden...

Ich glaube, jede ist schonmal schief und lüsternd angeschaut worden oder dumm angemacht. Vielleicht auch heftig und unter die Gürtellinie. Aber sind wir denn wirklich noch in der Opferrolle der armen wehrlosen Frau?

Ich wette, die meisten Frauen können sich dagegen sehr sehr gut und schlagfertig wehren. Und wenn ich mir die nächste Generation der Mädels jetzt so anschaue, alter Falter, da haben irgendwann die Kerle nichts mehr zu sagen...

6. Wo soll unsere Gesellschaft hin? Sollen Männer eigene Clubs und Bars haben? Sollen Männer und Frauen in Zukunft getrennte Abteile in Bus und Zug haben? Sollten unverheirate Frauen und Männer keinen Kontakt mehr pflegen, um die Frauen vor derartigen ÜBergriffen zu schützen?

7. Meiner Meinung nach haben die Damen, die sich jetzt in den Talkshows zeigen, kein richtiges Gespür im Umgang mit Männern. Mich kotzt es schon fast an, mit welcher Feindseeligkeit in ihrer Argumentation der Mann als das Böse dargestellt wird. Überhaupt nervt mich dieses Gleichmachen. (die arme Frau - der böse lüsterne Mann...)

Wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, dann findet verbal und nonverbal Kommunikation statt. Vielleicht braucht es einfach ein bißchen Erfahrung und Sensibilität diese Signale zu deuten und dann zu reagieren...

Vielleicht hat einfach eine 29jährige aufstrebende Journalistin abends in einer Bar noch nicht das Geschick, wie man damenhaft aber bestimmt mit einem alten Herrenwitz umgeht... Aber das hat nichts mit sexueller Belästigung zu tun.

Und wie gesagt, ich finde es sind zwei Debatten, die man nicht zusammenschmeißen darf...
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Mellly, danke für den Kommentar - Du sprichst mir aus der Seele!

Bearbeitet von schnuffelchen am 01.02.2013 11:03:07
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Hallo Mellly,

ich find's gut, dass du das ganze mal aufgedröselt hast, auch wenn's etwas länger wurde. Bei vielen Punkten stimme ich dir zu oder kann nichts dazu sagen, da ich die Diskussion im TV nicht verfolgt habe oder verfolge.

Was die verbale und nonverbale Kommunikation angeht, hat eine meiner Kolleginnen es gestern perfekt auf den Punkt gebracht: die meisten Frauen merken sofort, ob hinter den Komplimenten oder vermeindlichen Komplimenten ihres Gegenübers Notgeilheit steht oder nicht. Und Männer wissen ebenso genau, ob sie gerade ein spontanes Kompliment machen oder eigentlich etwas ganz anderes ausdrücken wollen bzw. anderes im Sinn haben. Das haben unsere männlichen Kollegen (die meisten unter 40) übrigens sofort abgenickt.

Der Brüderle-Moment, haben wir zusammengefasst, ist vermutlich dieser gewesen: Alter Mann fühlt sich durch seine Position wichtig und empfindet die Anwesenheit einer jungen, (an seiner Arbeit) interessierten Frau äußerst erhebend, verwechselt ihr Interesse in seiner Selbstherrlichkeit vielleicht sogar mit persönlichem Interesse. Und schon muss er's rauslassen. Anstatt die Klappe zu halten, sabbert er seinen Seich über die Frau. Weil er jederzeit so tun kann, als ob es nur ein Spaß war. Weil Frauen dafür bekannt sind, dass sie Mimosen sind und überregieren, wird man der Dame ohnehin nicht uneingeschränkt glauben oder überhaupt nur zuhören. Dieser Mechanismus hat sich für Herrn Brüderle vermutlich seit Jahrzehnten bewährt - ebenso, wie für viele andere Männer dieser Art.

Was ich und viele andere anprangern, ist genau das - das Wissen darum, dass man mit dem Gesabber durchkommt. Ich mein, schau dir die Diskussion hier an: Brüderle, der noch keinen einzigen Ton zu all dem gesagt hat, aber durchaus für sein "saloppes" Mundwerk bekannt ist, wird von den hier diskutiernden Frauen zum Opfer und Ehrenmann ausgerufen - schließlich wissen sie ja alle, wie gemein und hinterfotzig die Frauen sind. Finde ich schon krass.

Und die Frage, was die armen Männer denn überhaupt noch dürfen und wo das hinführt: Ich sehe das Problem nicht. Ein Großteil der Männer benimmt sich schon ihr Leben lang mühelos korrekt.

Aber es gibt eine Menge Männer, die sich nicht im Griff haben. Und wenn die in Macht-Positionen sitzen (Chefs, Politiker, Ärzte ...) kann das sehr, sehr unangenehm für die Frauen in deren Umfeld sein. Die Journalistin hat sich dieser Ekligkeiten schnell entziehen können; eine Büroangestellte, Patientin oder ähnliches kann das nicht tun und muss sich teilweise Tag für Tag mit geilen Böcken herumschlagen. Klar ist das keine Vergewaltigung, aber es ist dennoch widerlich und zermürbend.

Bearbeitet von donnawetta am 01.02.2013 11:32:29
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Zitat (Cambria @ 01.02.2013 09:59:58)
Ich empfinde mich zu keinem Zeitpunkt als "Opfer" von Sexismus oder irgendwas, denn ich lehne es ab, mir durch die Handlungen anderer einen Stempel aufdrücken zu lassen.

du wirst auch gegen deinen willen zum opfer, indem nicht du als cambria zählst, sondern nur als frau, die eben nicht respektiert werden muss, auch nicht, wenn sie beispielsweise eine polizeiuniform trägt, wie es leider öfter vorkommt. wenn eine leistung von dir nur deswegen abgelehnt wird, weil du eine frau bist, ist das sexismus. heikle bereiche wie patientenbelange schließe ich dabei aus, denn das sehe ich als wunsch nach verbundenheit und einfühlungsvermögen an, nicht als unbedingtes ausschlusskriterium.

sexismus ist auch "frauen können nicht auto fahren" und "wo ist denn der chef?" (bei beschwerden). ich bin mir recht sicher, dass viele männer es nicht dann einmal als sexismus sehen würden, wenn man mit ihnen genauso verführe, eben weil sie denken, dass das zwei verschiedene dinge sind.

Zitat
Das ist auch gar nicht das Problem - das Problem ist, dass viele Männer meinen, dass es eine Frau als Kompliment aufzufassen HÄTTE, von Fremden übervertraulich angequatscht zu werden und dass SIE das Problem hätte, wenn sie sich nicht als "Schätzchen", "Mädchen", "Herzchen" oder sonstwas ansprechen lassen möchte  oder wenn sie es kacke findet, von wildfremden Männern irgendwie kommentiert zu werden.


das ist ein sehr wichtiger punkt! :daumenhoch:
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Zitat (seidenloeckchen @ 01.02.2013 12:08:09)


Zitat
du wirst auch gegen deinen willen zum opfer, indem nicht du als cambria zählst, sondern nur als frau, die eben nicht respektiert werden muss, auch nicht, wenn sie beispielsweise eine polizeiuniform trägt, wie es leider öfter vorkommt. wenn eine leistung von dir nur deswegen abgelehnt wird, weil du eine frau bist, ist das sexismus. heikle bereiche wie patientenbelange schließe ich dabei aus, denn das sehe ich als wunsch nach verbundenheit und einfühlungsvermögen an, nicht als unbedingtes ausschlusskriterium.

sexismus ist auch "frauen können nicht auto fahren" und "wo ist denn der chef?" (bei beschwerden). ich bin mir recht sicher, dass viele männer es nicht dann einmal als sexismus sehen würden, wenn man mit ihnen genauso verführe, eben weil sie denken, dass das zwei verschiedene dinge sind.


seidenlöckchen, ich bin mir bewusst, dass viktimisierende Mechanismen am werke sind, die den weiblichen Mitgliedern dieser Gesellschaft Rechte entziehen und ihren sozialen Geltungsanspruch verneinen, ohne auf die Individuen, die letztlich die Gruppe "der Frauen" ausmachen, Rücksicht zu nehmen.
Ich weigere mich aber, diesen kollektiven "Status", den man mir qua Geschlechtszugehörigkeit aufdrückt, auf mich als Individuum zu beziehen und mich dadurch in meiner Lebensführung beeinträchtigen zu lassen.

Die Opferrolle würde ich beispielsweise annehmen, wenn ich im Dunkeln nicht allein von der Bahn nachhause gehen würde. Ich tu es aber, denn es ist mein RECHT mich zu jeder Tageszeit, zu der ich es möchte, im öffentlichen Raum aufzuhalten. Rechte hat man, man muss sie aber auch wahrnehmen... sonst nimmt man sie sich selbst weg.

Ich bin vor ein paar Tagen bei Ausparken in ein anderes

Dass viele als alltäglich empfundene Verhaltensweisen sexistsich sind, ist wahr und traurig. Aber da können "die Betroffenen" gegensteuern, in dem sie natürlich im passenden Ton auf die Diskriminierung hinweisen und so das Bewusstsein für diese Problematik schaffen.

Wenn die Cheffin jemand fragt, wo denn der Chef sei, kann man freundlich und bestimmt sagen: "Die Cheffin steht vor ihnen. Wie kann ich ihnen helfen?" Oder wenn mal wieder ein wohlmeinender Herr meint, er müsse eine nicht lächelnde Frau auffordern, doch mal zu lächeln, "weil das schöner ist in so einem hübschen Gesicht": "Wollte ich lächeln, täte ich es."

Bearbeitet von Cambria am 01.02.2013 12:28:31
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Zitat (Cambria @ 01.02.2013 12:26:22)
Die Opferrolle würde ich beispielsweise annehmen, wenn ich im Dunkeln nicht allein von der Bahn nachhause gehen würde. Ich tu es aber, denn es ist mein RECHT mich zu jeder Tageszeit, zu der ich es möchte, im öffentlichen Raum aufzuhalten. Rechte hat man, man muss sie aber auch wahrnehmen... sonst nimmt man sie sich selbst weg.

das sehe ich als zwei verschiedene dinge. das eine ist die passive rolle, an der man nichts ändern kann. man ist eben eine frau und als solche wird man manchmal ungerecht und auch sexistisch behandelt, ganz gleich, wie und was man sonst ist. man ist kein mann, das ist alles, was zählt.

im aktiven leben hast du völlig recht, wie das heimgehen im dunkeln. dennoch ärgere ich mich sehr über bemerkungen, die recht oft von männern stammen. was geht sie auch allein durch den dunklen park oder abends allein etwas trinken, das ist doch eine aufforderung. und dann noch im kurzen rock! :angry:

männer, die so etwas tun, kann man gewiss nicht oft von diesem denken kurieren. das einzig heilsame, das ich mir vorstellen kann, wäre ein leben im matriarchat, mit genau umgekehrten rollen. vielleicht wären schon wenige tage eine lehre. es hat schon mehr als einen menschen den kopf zurechtgerückt, wenn er selbst, wenn es auch nur für kurze zeit war, in eine rolle von menschen schlüpfen musste, die er sonst schlecht behandelt hat. und damit die verhältnisse auch stimmen, sind es nicht die jungen, hübschen, liebenswerten frauen, die den männern anzügliches hinterherrufen oder sogar handgreiflich werden, sondern vor allem die "alten, fetten matronen, die keinen mehr abkriegen und sich deswegen an untergebene heranmachen".

fürchterlich finde ich es jedoch auch, wenn auch wirklich nette komplimente, die freundlich und ehrlich gemeint vorgebracht werden, als belästigung oder herabwürdigung einer frau bezeichnet werden. oder wenn regelrecht nach negativen deutungen gesucht wird.
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seidenlöckchen, ich sehe das auch als zwei verschiedene Ebenen desselben Problems an. Ist vielleicht nicht ganz so deutlich geworden.

Zitat
das einzig heilsame, das ich mir vorstellen kann, wäre ein leben im matriarchat, mit genau umgekehrten rollen. vielleicht wären schon wenige tage eine lehre. es hat schon mehr als einen menschen den kopf zurechtgerückt, wenn er selbst, wenn es auch nur für kurze zeit war, in eine rolle von menschen schlüpfen musste, die er sonst schlecht behandelt hat.


Ein sehr gutes Buch zum Thema ist übrigens "Die Töchter Egalias" von Gert Brantenberg. Ein relativ alter Schinken, aber sehr sehr gut.
Die Handlung spielt in einer Welt, die so matriachal aufgebaut ist, wie unsere eben patriarchal ist. Die Sprache ist auf das Generische Femininum umgestellt, die Männer haben die "klassische Rolle der Frau" inne.
Also wird nicht "geherrscht", sondern "gefrauscht", die Männer tragen einen PH und binden sich überflüssige Schleifchen in die Bärte.

Es ist auf der einen Seite zum Schreien komisch, wie lächerlich manche Dinge dort beschreiben werden, aber auch zum Schreien gruselig, denn es ist nichts anderes, als das Spiegelbild unserer Gesellschaft und dessen, was wir bereits als Normal empfinden.

Bearbeitet von Cambria am 01.02.2013 13:45:48
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Zitat (donnawetta @ 01.02.2013 11:26:07)


Was ich und viele andere anprangern, ist genau das - das Wissen darum, dass man mit dem Gesabber durchkommt. Ich mein, schau dir die Diskussion hier an: Brüderle, der noch keinen einzigen Ton zu all dem gesagt hat, aber durchaus für sein "saloppes" Mundwerk bekannt ist, wird von den hier diskutiernden Frauen zum Opfer und Ehrenmann ausgerufen - schließlich wissen sie ja alle, wie gemein und hinterfotzig die Frauen sind. Finde ich schon krass.


Naja, was heißt durchkommen? Wenn besagte Journalistin ihn ordentlich zurechtgewiesen hätte, wobei es rein spekulativ ist, wie es denn nun wirklich genau war. Und wie sie reagiert hat etc...

Wir waren alle nicht mit dabei. Wir wissen den Tonfall von Brüderle nicht, wir kennen seine Mimik und Gestik nicht, die er benutzt hatte. Wir wissen auch nicht die Reaktion der Journalistin. Und genau das alles sind auch Umstände, die aus einem Kompliment ne Anzüglichkeit werden lassen. Und so wie sie es beschreibt, hat sie durchaus direkt und höflich gekontert...

Das ganze ist 1 (ein!) Jahr her. Jetzt frag ich mich natürlich.

1. Dauert es ein Jahr, bis man einen Artikel geschrieben hat?

2. Stern und FDP sind sich ja nicht immer so nett gestimmt oder?

3. Hoppla, ist nicht dieses Jahr auch Bundestagswahl? (Ein Schelm wer böses dabei denkt... :pfeifen: )

4. Die Bundeswehr greift übrigens in den Syrienkonflikt ein und hat Stellung in der Türkei bezogen. (ok, zugegeben, nen langer Zopf an dem ich ziehe... :pfeifen: )

5. Was mich wundert, besagte Journalistin hält sich ebenso raus aus der Debatte oder hab ich den einen oder anderen aktiven Auftritt mittlerweile verpasst. Wer sich hingegen in den Talksesseln suhlt, sind männerfeindliche Egomanzen, die natürlich versuchen, sämtliche Attraktivität im Keim zu ersticken um vorwiegend intellektuell zu wirken...

Ich entschuldige mich hiermit auch gleich für meine Oberflächlichkeit :P Aber sorry, ich kann gerade nicht anders.

Ich denke, dass Frau Himmelreich mit dieser Reaktion gar nicht gerechnet hat und diese auch nicht provozieren wollte. Vielleicht war die eigentliche Absicht nur ein Hieb in Richtung FDP...Mehr nicht...Tja, und nu dieser #Aufschrei...Aber das ist meine ganz persönliche Meinung...

Ich finds auch richtig, dass sich Brüderle nicht äußert... Was soll er denn sagen? Und ich persönlich halte ihn auch nicht für einen Ehrenmann oder mache ihn zum Opfer...Ich finde nur diese Debatte bzw. den eigentlichen Anlass ziemlich lächerlich...Zugegeben, dass was Frau Himmelreich beschreibt, ist schon echt schmierig aber es ist auch einfach, als Frau dagegen zu halten...So viel Selbstbewußtsein trau ich mittlerweile Frauen zu. Ich schließe hier aber absolut sexuelle Anspielungen in einem Abhängigkeitsverhältnis aus!!!! Aber im Brüderle Fall war es nichts in der Richtung...

6. Nur mal so am Rande...Wir haben gerade Faschingszeit...Ich durfte es selbst schon beobachten, wie Frauen dann abgehen..Zum Beispiel in der Weiberfasnacht.
Sorry, aber ich finde ne Debatte über sexuelle Anspielungen und über Sexismus ziemlich lächerlich bzw. einseitig, wenn einige Zeit später barbusige Weibsbilder ihre Glocken in jedes männliche Gesicht halten, was sie erwischen und meinen sie müßten sowohl primäre als auch sekundäre Geschlechtsteile der Öffentlichkeit präsentieren. Nur weil die "5. Jahreszeit" Narrenfreiheit bedeutet. Das ist dann wohl auch ein Lohn der sexuellen Revolution der Love&Peace Generation.

7. Ein weiblicher Junggesellenabschied mit Likörchen, und Schnäppschen und Krönchen und "Hihi-Germanys next Topwife" Shirtchen ist mindestens genauso schmierig und widerlich und sexistisch wie ein Abend mit Brüderle :ph34r:
(Entschuldigung du blöde Kuh, aber mein Mann möchte Dir weder was aus deinem scheißpinkfarbenen Körbchen was abkaufen, noch möchte er das scheiß aufgemalte Herz in Brusthöhe ausschneiden und solltest du mit deinen widerlich pinkverschmierten Lippen noch einen Millimeter nach vorn gehen, dann heiratet hier niemand mehr!!! :pfeifen: )

8. Fazit: Männer auf Testosteron können ziemlich widerlich sein, Frauen auf Östrogen mindestens genauso... Und trotzdem schaffen es die meisten oder viele in einer harmonischen Beziehung zu leben...

9. Ich wollte mal schauen, über wieviel Prozent der Bevölkerung wir überhaupt reden...Und bin noch auf folgenden ganz guten Blog gestoßen.

http://www.offline.me/2013/nerds/aufschrei...xismus-twitter/
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Mellly, Sexismus ist keine Einbahnstraße, das stimmt. Und egal in welche Richtung es geht, es ist immer der selbe schmierige Sexismus.
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dazu fällt mir eine kleine begebenheit ein, die mein mann mir vor ein paar tagen erzählt hatte. sexismus von der frauenseite sozusagen. er ging mit unseren kindern einkaufen, meine tochter stolperte und fiel hin, wobei sie sich böse den arm geschrammt hat. sie weinte und er tröstete sie, das weinen hörte nicht sofort auf.

der kommentar einer passantin: wo ist denn die mama, du armes kind, mama macht alles wieder gut. papa bringt dich gleich zur mama, dann musst du nicht mehr weinen. ich wusste nicht, dass mütter zauberkräfte haben und dass allein ihre gegenwart wunden verschwinden lassen kann. oder nur ich gehöre nicht dazu. :blink:
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Melly, ich finde deine Argumentationen einfach super.
Und du bringst sie auch noch treffend "zu Papier". Kompliment.
Ich durfte dich ja vor Jahren mal kennenlernen in Würzburg, wenn du dich noch erinnerst.
Schon da hatte ich einen sehr positiven Eindruck von dir.

Ciao
Elisabeth
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Zitat (Cambria @ 01.02.2013 13:58:51)
Mellly, Sexismus ist keine Einbahnstraße, das stimmt. Und egal in welche Richtung es geht, es ist immer der selbe schmierige Sexismus.

wenn er den Menschen als Objekt sieht, ganz genau...

Mich nervt nur ganz gewaltig diese Einseitigkeit der Diskussion...

Aber es ist auch symptomatisch für unsere Gesellschaft.

Der Mensch ansich lebt in Polarität.

Männer-Frauen
Chefs-Angestellte
Mütter-Nicht-Mütter
Radfahrer-Fußgänger
Erwachsene-Kinder
Junge-Alte
Reiche-Arme
Hausfrau Karrierefrau
usw.

Diese Polaritäten wird es immer geben. Die kann man nicht auflösen.

Was ich immer mehr beobachte ist eine Entwicklung in Richtung Einzelkämpfer und Individualismus. Jeder kämpft erbittert für seine Position gegen die andere Position. Der andere ist per se erstmal schlecht oder will mir was schlechtes.
Es ist eine Entwicklung weg vom gesellschaftlichen Miteinander und Solidarität hin zur absoluten Selbstbehauptung. Ich muss meine Interessen durchsetzen.
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eine selbstbewußte frau hätte das was herr brüderle gesagt hat auch als kompliment auffassen können!!!!
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Zitat (Mellly @ 01.02.2013 14:11:06)
Was ich immer mehr beobachte ist eine Entwicklung in Richtung Einzelkämpfer und Individualismus. Jeder kämpft erbittert für seine Position gegen die andere Position. Der andere ist per se erstmal schlecht oder will mir was schlechtes.
Es ist eine Entwicklung weg vom gesellschaftlichen Miteinander und Solidarität hin zur absoluten Selbstbehauptung. Ich muss meine Interessen durchsetzen.

ich glaube viel eher, dass der egoismus in vielen fällen ein resultat von fehlender solidarität und unterstützung ist. egoismus ist an sich nichts falsches, es kommt nur auf die dosis an. wenn niemand sich mit mir für meine interessen einsetzt, muss man selbst umso stärker sein, was eine logische entwicklung ist. (wobei ich mit interessendurchsetzung normale, alltägliche dinge meine und nicht, dass man beispielsweise unbedingt der umsatzstärkste drogendealer der stadt sein will.)
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ich grinse mir gerade einen... ich schreibe mal von der Gleichberechtigung der Frau, jedenfalls manchmal...
ich arbeite in einem Betrieb mit einer Frauenquote von so ca.90%.
Mal davon abgesehen das Frauen am Mittagstisch und überhaupt eine derbere sexuelle Sprache und Phantasie pflegen als wir Männer und ich oft mit den Ohren schlackere, müsste ich jetzt auch aufschreien, denn wie oft passiert es das Mann im vorbei gehen einen klatsch auf den Allerwertesten bekommt oder für eine arbeitstechnische Gefälligkeit ein "Danke Süßer" gepaart mit einem zugeworfenen Luftküsschen zu gesäuselt bekommt und das nicht nur von den Frauen die Mann nicht von der Bettkante schubsen würde... Mann, man, Mann ich glaube ich arbeite mit anderen Frauen zusammen als die hier Skizziert werden...

Kleines Beispiel mal:

Ich helfe einer gut 10 Jahre jüngeren Kollegin, der ihre 10 Jahre beim Aussehen nichts helfen, beim anschließen einer neuen Maus, krabble dazu unter den Schreibtisch... Erste Aktion, Hand klappst leicht auf meinen Hintern... zweite Aktion, der Spruch "geiler Knackarsch und nicht das du mir unter den Rock schaust!"(obwohl sie Hosen an hat) damit die anderen Damen die dabei stehen lachen.

Was macht Mann da? Verleiert kurz die Augen.
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Zitat (Cambria @ 01.02.2013 12:26:22)
Nicht meine Brüste oder meine Eierstöcke haben meine Sicht nach hinten behindert, sondern meine C-Säule. In wie fern ist das mit meinem Geschlecht in Verbindung zu bringen?

Das räumliche Vorstellungs/Orientierimgsvermögen ist bei Männern besser als bei Frauen (es gibt natürlich Ausnahmen, sowohl was Männer als auch Frauen betrifft; aber durchschnittlich betrachtet sind Männer in dieser Disziplin klar im Vorteil).

Frauen sind dafür sprachlich den männlichen Wesen klar überlegen, wieder durchschnittlich betrachtet.

Verursacht ist das durch Unterschiede im Gehirn. Das läßt sich mittels NMR-Tomographie physikalsch messen: setzt man Männer und Frauen gleichen Experimentaleinfüssen bzgl. Wahrnemungen, optisch, visuell, akustisch usw. aus, ergeben sich Unterschiede in der Aktivität der äquivalenten Hirnregionen.

Statistisch werden Frauen daher öfter einen Pfosten rammen, während Männer mehr verbalen Stuß verzapfen. Man sollte das einfach so - ohne Wertung - als naturgegeben hinnehmen. Ungleiches zwanghaft gleichmachen zu wollen ist einfach Quatsch.
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Zitat (seidenloeckchen @ 01.02.2013 14:03:44)


der kommentar einer passantin: wo ist denn die mama, du armes kind, mama macht alles wieder gut. papa bringt dich gleich zur mama, dann musst du nicht mehr weinen. ich wusste nicht, dass mütter zauberkräfte haben und dass allein ihre gegenwart wunden verschwinden lassen kann. oder nur ich gehöre nicht dazu. :blink:

Wir hatten in der Uni ein Seminar, das hieß:

männliche Pädagogik-weibliche Erziehung. Brauchen Mädchen andere Erziehung als Jungs.

Wir endeten natürlich auch in einer Geschlechterrollendiskussion...

Und siehe da, der große Anteil der weiblichen Studenten hatte damals geäußert, die Kindererziehung nicht in die Hände ihres Partners legen zu wollen, weil sie es ihm nicht zutrauen...

So nach dem Motto: ich krieg das Kind, also erzieh ich es auch...(Mag sein, dass es auch daran liegt, dass sie sich als angehende Pädagoginnen mehr zutrauen als ihrem Partner in Sachen Kindererziehung...)
Und das hat meiner Meinung nach auch nichts mehr mit dem tradierten Frauenrollenbild zu tun.
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Zitat (witch_abroad @ 31.01.2013 10:41:58)

Ich glaube, du willst oder kannst mich nicht verstehen, Ghwenn,.

Mir geht's nicht drum, dass der Stern das Beispiel des Top-Journalismus ist (ist er meiner Meinung nach nicht)

Mir geht's nicht drum, ob die Journalistin eine eigene Agenda verfolgt hat (hat sie vielleicht sogar).

Mir geht's nicht drum, dass diese obengenannten Themen nicht an sich relevant sind (sind sie natürlich).

Mir geht's darum, dass ein Verhalten, wie sie es von Herr Brüderle beschreibt, keineswegs eine Ausnahme darstellt und nicht in Ordnung ist. Für dieses Statement, und nur dafür, ist es irrelevant, was da an der Hotelbar geschah. Es könnte sich auch um ene Szene aus einem Film oder Werbespot handeln - und von derer Sorte gibt es weiß Gott genug. Es wäre trotzdem a) nicht okay und B ) gehört leider zum Alltag vieler Frauen. An der Wahrheit dieser zwei Sätze ändert alles drumherum nichts. Das ist mein Punkt.

Man hat aber in dieser Debatte ja sowieso keine Chance. Stellt man sich hinter die Journalistin und glaubt, was sie schreibt (was ich übrigens tue), dann ist man eine von "diesen", die automatisch immer alle Frauen als Opfer sehen und dabei indirekt hilft, die Karriere von unschuldigen Männern systematisch zu zerstören (warum mir dieses Extrem vorgeworfen wird, das andere Ende der Skala, nämlich grundsätzlich anzunehmen solche Vorfälle wie bei Herrn Brüderle werden von den Frauen erfunden, aber für völlig okay gehalten wird, wurde bis jetzt noch nicht beantwortet)

Versuche ich dann, diese zwei Thematiken voneinander zu lösen, mache ich Leute krank, die sich im Mediengeschehen orientieren. :huh:

Ich finde es übrigens sehr interessant, das hier und anderswo auf einmal halb Deutschland auf einmal mega-kritisch mit den Medien umgeht und jetzt auch mal sich empört wird, dass der Stern gern mal nackte Frauen auf dem Titel zeigt (was natürlich heißt, dass der Artikel über Brüderle automatisch an Relevanz und Authentizität verliert). Sonst wird jeder Sau, die von den Medien durchs Dorf getrieben wird, völlig unreflektiert hinterhergehechelt, aber jetzt wird Frau Himmelreichs mediale Kompetenz an jedem Stammtisch und in den Kommentaren unter jedem Artikel mit dem Mikroskop zerfleddert.

Na ja, indem Du Deiner "Erstunken und Verlogen-Sache" für eine günstige Sache stehst. Mache weiter.
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Ich muss mal nach dem Buch "Die Töchter Egalias" von Gerd (ode Gert?) Brantenberg suchen.... Ja, und dann lesen natürlich. ;)
Das fällt mir u.a. zur Erziehungskompetenz ein. Und Rolleninhalte. Es scheint noch/wieder aktuell zu sein.

Männergesprächskreise.. ach ja.

Bearbeitet von dahlie am 01.02.2013 21:41:17
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Zitat (Ghwenn @ 01.02.2013 19:42:19)
Na ja, indem Du Deiner "Erstunken und Verlogen-Sache" für eine günstige Sache stehst. Mache weiter.

:blink: Nicht verstanden, sorry.
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In einer dänischen Radiosendung sagte ein Gesprächsteilnehmer sinngemäß :
In Deutschland werden kleine Temen aufgebauscht um die Sicht auf die, der Bevölkerung schadenden, Entscheidungen zu verdecken.
:ruege:

Bearbeitet von alter-techniker am 01.02.2013 22:19:22
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Etwas, das 50% der Bevölkerung betrifft, ist kein “kleines Thema“.
Brüderle und seine weinseelige Verbalinkontinenz vielleicht, aber nicht das Problem, das dahinter steht.
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Zitat (Mokkabohne @ 29.01.2013 20:48:15)

Wenn es Brad Pitt oder George Cloony wäre, der einen so einen anmacht, ist es ein heißer Flirt, wäre es aber ich (mein Kumpel) oder jeder andere 0815 Typ, dann ist es sexuelle Belästigung.

Da muss ich meinem Freund recht geben.

... seh ich genau so, zumal der "Vorfall" vor einem Jahr war und sich die Reporterin gar nicht "sexuell belästigt" fühlte. Sie bemängelte lediglich den Herrenwitz, aber da hätte sie ihm sofort Paroli bieten müssen und nicht erst jetzt.

Es gibt ja diese Angrffe immer wieder, das ist nicht zu leugnen, dennoch sollte man die Kirche im Dorf lassen. So manche Dame würde sich in manchen Situationen wundern, wenn niemand ihre neue Frisur, Outfit oder sonstiges positiv wahrnehmen würde. Was im Grunde auch nur ein Komentar eines Mannes zu einer Frau ist, wenn er ihr rüberbringen will, dass er sie schick oder sogar anziehend findet.
Ein Mann schaut eben auch auf den Busen, ebenso wie erwiesen ist, dass Frauen den Po eines Mannes anschauen. Was soll das werden, wenn man nun krampfhaft versuchen soll woanders hinzugucken.

Finde das ist einfach moderne Hexenjagd, dass kaum, dass jemand etwas erreicht hat, irgendwer das berühmte Haar in der Suppe sucht, um denjenigen fertig zu machen. Wir erleben es ständig, dass irgendwer halt "dran" ist und zwar solange bis er das Handtuch wirft.

Würde jeder von uns, einmal so auseinander genommen, käme keiner ungeschoren davon, wenn man mal ehrlich ist.

Hauptsache es ist für die Presse und alle scheinheiligen "Biedermänner" wieder einen Aufreger gefunden zu haben, über den man sich das Maul zerreißen kann.

Bearbeitet von Fidelio am 06.02.2013 13:33:30
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Na, Fidelio,
ganz so ist es nicht.
Es ist schon ein Unterschied, ob jemand schaut - nicht starrt - oder eine Bemerkung macht.
Und es ist auch ein Unterschied , ob jemand sagt "toll schaust Du aus" oder "mit Deinem Busen könntest Du auch ein Dirndl füllen".
Es macht auch einen Unterschied, ob ichs mit einem alten Freund zu tun hab, oder mit einem Menschen, mit dem mich geschäftliches verbindet.
Es ist die Plumpheit der Anmache. Die Plumheit der Bemerkung, die als unangenehm und unangemessen empfunden wird.
Keine Frau hat was gegen bewundernde Blicke, aber die meisten werden etwas gegen dumme Bemerkungen haben.

Wie wichtig und differenziert ist doch, welche Wellen dieses Thema geschlagen hat.
Nun hat sich ja wieder weitgehend alles beruhigt, Herrn Brüderle sieht man wieder im Fernsehen, er wird als Kopf für eine Flirtline verwendet und er wird eine Zeit lang seine Zunge im Zaum halten.

Vielleicht - ein ganz grosses Vielleicht - hat sich doch der ein oder andere Mann Gedanken gemacht, so ganz im Geheimen - was da so alles über seine Lippen rutscht und wie es bei den Frauen ankommt.

Servus
Maxl
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Brüderle, das ist der fehlgeleitete Politiker mit der weingestählten Leber. Demnach kann man von dieser Seite sicher nichts Gescheites mehr erwarten. Seine letzte Glanzleistung war das Ausplaudern vertraulicher Gesprächsinhalte bei einem Treffen mit Arbeitgebern nachdem er zuvor (kaum, dass das Wort "Energiewende" zu Ende gedacht war) die Konzerne munter zu immer neuen Preiserhöhungen quasi aufgefordert hat. Eine solche Lusche ist also "Spitzenkandidat" - nicht als Weinkönig sondern als Vizekanzler. Die schrecken vor NICHTS zurück.
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