Zitat (MonikaK234, 25.08.2020)Hallo Vivaespana,
ich habe eine bitte an dich: Hast du ein Insalata Rezept für mich. Ich würde es gern zum Grillen zubereiten 😉
Das waere sehr 😎👍
Hallo, eine Antwort auf Deine Frage konnte ich bisher noch nicht entdecken, außerdem sollte vielleicht jemand dieses Thema neu beleben.
Mein Rezept für einen immer wieder gewünschten Salat zum Grillen:
Italienischer Brotsalat (Panzanella):
Die Mengenangaben spare ich mir, man kann sie nach Belieben wählen und nach dem, was der Kühlschrank
- reife (Fleisch-)Tomaten, geachtelt, jedes Achtel noch einmal quer durchgeschnitten
- Salatgurke, entkernt und in nicht zu kleine Würfel geschnitten (etwa so groß, wie die halbierten Tomatenachtel)
- Paprika, bunt, geputzt und gewürfelt
- kleine Zucchini, roh, gewürfelt
- Weißbrot, altbacken, aber nicht knochentrocken und hart, mitsamt Kruste in gut zweifingerdicke Scheiben geschnitten und diese dann gewürfelt (am besten schmeckt Ciabatta, aber es geht auch mit Baguette oder einem guten, deutschen Weißbrot, sogar ein helles Bauernbrot passt gut).
Nachdem alles geschnibbelt ist, mischt man die Gemüsezutaten in einer großen (!) Schüssel.
Die Weißbrotbröckchen werden in Olivenöl sanft rundum knusprig angebräunt, aus der Pfanne genommen und abkühlen gelassen. Das Öl muss man nicht abtropfen lassen.
Dann bereitet man das Dressing zu: ich nehme gerne Balsamico, etwa ein Drittel der gewünschten Dressingmenge (der Salat braucht viel Dressing!), verrühre den mit Salz und Pfeffer, ein Löffelchen Senf hilft, das Dressing zu stabilisieren, wenn anschließend das gute Extra Vergine Olivenöl untergeschlagen wird, etwa soviel, wie vom Balsamessig. Nun kann man mit Zucker, Zitronensaft weiterem Salz und Pfeffer das Dressing kräftig (!) abschmecken, wer jetzt schon den Eindruck hat, dass zuviel Säure vorherrscht, fügt ein bisschen Wasser hinzu. Bis kurz vor dem Verzehr werden alle Bestandteile des Salates getrennt aufbewahrt/ transportiert, erst kurz vor dem Servieren wird alles in der großen Schüssel mit dem Dressing vermischt. So bleiben die Brotwürfel schön knusprig - ein (heute) gewollter Gegensatz zu den relativ weichen Gemüsezutaten.
Regional unterschiedlich wird in Italien Weißweinessig anstelle von Balsamico verwendet, auch Kapern (sauer eingelegte, nicht die gesalzenen!), Oliven oder feingehackte Anchovis zum Salat gegeben.
Wer möchte, kann noch in feine Streifen geschnittene Basilikumblätter über dem Salat verteilen. Man sollte aber möglichst nicht alles auf einmal drangeben, die Panzanella lebt von den Aromen weniger Zutaten.
Panzanella ist ein Rezept der Cucina povera (Arme-Leute-Küche). Man verwendete, was man aus eigenem Anbau hatte (Öl, Gemüse, Kräuter), nichts wurde weggeworfen, auch kein Altbrot.
Nicht einmal übriggebliebene Panzanella wurde entsorgt, weil die Brotstückchen mit dem Dressing vollgesogen und weich geworden waren: sie waren bei den oft zahnlosen Großeltern sehr beliebt - wie gesagt, man war (und ist in manchen Regionen Italiens immer noch) arm!
Und- ehrlich gesagt- das mit dem Dressing und dem Aroma des Gemüses vollgesogene Brot mag von der Konsistenz nicht mehr so ganz unseren Vorstellungen entgegenkommen, ist aber köstlich!
Bearbeitet von whirlwind am 10.04.2021 09:32:28
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