vielen dank
hannelore
eine brennprobe wird dir vielleicht helfen können. seide riecht nach verbranntem eiweiß, viskose hinterlässt asche und riecht so, wie verbrannte baumwolle eben riecht. vielleicht noch mit einem hauch essig. leinen ist beinahe immer recht fest und starr.
wenn das alles nicht zutrifft oder das garn sogar nach geschmolzenem plastik stinkt und dunkle kügelchen hinterlässt, bist du einem betrüger aufgesessen oder jemandem, der selbst nicht wusste, was er verkauft.
wie man es testen kann, wurde ja schon beschrieben. Es gibt Seide die stumpf aussieht, die sogenannte Bouretteseide, die könnte es sein
das ist so nicht ganz richtig. das ausgangsmaterial ist das gleiche, nämlich seide. um zu verstehen, weswegen es so viele verschiedene qualitäten bei seide gibt, muss man wissen, wie der faden hergestellt wird.
der kokon der seidenraupe besteht beinahe immer aus einem einzigen faden, der seide, oft kann er im vierstelligen meterbereich liegen. jedoch ist die wertvollste und qualitativ beste seide im mittelbereich zu finden. die äußeren und inneren schichten des kokons sind recht oft minderwertig, weil sie zu arg mit dem seidenleim behaftet sind und vielleicht auch andere verschmutzungen aufweisen.
dennoch ist es seide, ein wertvolles material. durch beimischungen anderer materialien und andere verarbeitungen werden auch diese fadenabschnitte noch genutzt. der glanz entsteht durch die sehr langen fäden, aus denen nur sehr wenige endstücke im fertigen garn herausragen. das ist ähnlich dem glanz von haaren. ist es ungestuft, bricht sich das licht viel besser als bei einem stufenhaarschnitt oder sehr kurzem haar.
bouretteseide ist ein gewebe, das aus den kürzesten seidenfasern gefertigt wurde. von natur aus glänzt sie kaum, und tut sie es trotzdem, ist sie recht oft chemisch behandelt. dafür ist sie viel billiger als ein gewebe aus haspelseide, wozu beinahe nur garne aus den langen fasern verwendet werden und deswegen am teuersten ist. :blumen:
Bearbeitet von seidenloeckchen am 10.03.2014 17:03:06
Zitat (seidenloeckchen @ 08.03.2014 09:24:46) |
eine brennprobe wird dir vielleicht helfen können. seide riecht nach verbranntem eiweiß, viskose hinterlässt asche und riecht so, wie verbrannte baumwolle eben riecht. vielleicht noch mit einem hauch essig. leinen ist beinahe immer recht fest und starr. wenn das alles nicht zutrifft oder das garn sogar nach geschmolzenem plastik stinkt und dunkle kügelchen hinterlässt, bist du einem betrüger aufgesessen oder jemandem, der selbst nicht wusste, was er verkauft. |
Das mit der Brennprobe ist schon richtig. Viskose hat allerdings mit Baumwolle nichts zu tun. Viskose ist ein Zellstoff, der aus Holz gewonnen wird. Allerdings kann man sie so aufbereiten, daß sie aussieht wie Seide und sich auch beinahe so anfühlt.
Zitat (rossi @ 10.03.2014 18:22:46) |
Das mit der Brennprobe ist schon richtig. Viskose hat allerdings mit Baumwolle nichts zu tun. Viskose ist ein Zellstoff, der aus Holz gewonnen wird. Allerdings kann man sie so aufbereiten, daß sie aussieht wie Seide und sich auch beinahe so anfühlt. |
- aber eben nur beinahe....
Brennprobe und Reiß- Geruchsprobe wären das Einzige... *hmmmm
Reibe mal den Stoff aneinander. Wenn es dann knirscht, dann ist es echte Seide- und wenn es nach der Brennprobe nach verbranntem Horn stinkt.... auch. :)
Bearbeitet von Piri-Piri am 11.03.2014 00:12:28
Zitat (Piri-Piri @ 11.03.2014 00:10:26) |
- aber eben nur beinahe.... Brennprobe und Reiß- Geruchsprobe wären das Einzige... *hmmmm Reibe mal den Stoff aneinander. Wenn es dann knirscht, dann ist es echte Seide- und wenn es nach der Brennprobe nach verbranntem Horn stinkt.... auch. :) |
[QUOTE]
Reißprobe? Faden reißt sehr leicht. Ist das eher ein Zeichen, das es Seide ist oder nicht?
christi
Zitat (rossi @ 10.03.2014 18:22:46) |
Viskose hat allerdings mit Baumwolle nichts zu tun. |
das ist nicht richtig. viskose wird vor allem als endlosfaden hergestellt, wodurch die gewebe daraus glatter als baumwolle sind. es kann zellulose aus holz verwendet werden, jedoch kommen immer noch und früher vor allem sehr kurze baumwollfasern zum einsatz. das war die resteverwertung. zum verspinnen waren diese fasern zu kurz. da diese zellulose in der flüssigkeit aufgelöst wird, ist es gleich, wie lang die fasern des ausgangsmaterial sind. die so entstandene masse wird, vereinfacht ausgedrückt, in eine art duschkopf gefüllt, und aus den düsen kommen die fäden. nach diesem prinzip werden auch spaghetti hergestellt. :hihi: