Akten vernichten (HILFE!): Schriftgut, Schredder, Vernichten

Hallo ihr Lieben, Erfahrenen und Weisen...

Ich benötige eure Hilfe!

Mein geschiedener Mann ist mit seinem Handwerksunternehmen vor ca. einem halben Jahr leider in die Insolvenz gegangen. Nun steht er quasi vor dem Nichts (keine Hilfe vom Staat, keine Hilfe von niemanden) und er tut mir sehr leid. Deswegen möchte ich ihm helfen. Ein großes Problem stellen seine sehr vielen alten Akten dar, die er noch in seinem Büro hat. All das muss (bis auf ganz wenige Ausnahmen) vernichtet werden. Ich habe mich angeboten, ihm dabei zu helfen und habe jetzt seinen Papier-Schredder (ein normales, handelsübliches kleines Model) bei mir zu Hause stehen und er bringt mir kistenweise alte Akten, deren Inhalt ich vernichten soll. Da es ja gesetzlich so verankert ist, muss alles komplett und unleserlich zerstört werden.

Ich muss zugeben, ich habe die Sache unterschätzt. Es ist ein Mords-Aufwand und Umstand und dauert und dauert und selbst nach Wochen erfolgreichen Schreddern kommt es mir so vor, als ob ich gerade erst einmal angefangen habe. Es geht einfach nicht voran.

Ich habe ihn gefragt, ob man das Ganze nicht auf einen großen Haufen im Garten oder sonst wo im Freien aufstapeln und dann verbrennen kann. Das wäre nicht erlaubt, meinte er. Man kann das Ganze auch professionell entsorgen lassen, es wird von der jeweiligen Firma dann sogar abgeholt. Aber - und das verstehe ich überhaupt nicht und finde es total ungerecht und schon irgendwie dreist, anstatt für das Papier, was ja immerhin einen Wert darstellt etwas zu bekommen, muss man noch sehr viel Geld dafür bezahlen! Das ist mir einfach unbegreiflich. Aber es scheint wirklich so zu sein, das dies noch ausgenutzt wird.

Fazit: Weder ich noch mein geschiedener Mann haben die finanziellen Mittel solch eine Firma damit zu beauftragen. Es bleibt also nur noch der mühsame, langsame Weg des selbst Entsorgens. Gaaaa! Da brauche ich 1-2 Jahre dafür!

Bitte, bitte, hat nicht vielleicht jemand von euch eine Idee oder Erfahrungswerte, wie ich diese Berge irgendwie schnell und sicher entsorgen kann - ohne Geld dafür bezahlen zu müssen - ohne mich irgendwie strafbar zu machen? Ich bin ratlos und ziemlich gefrustet, wenn mich Tag für Tag dieser furchtbare kleine Schredder anschaut und die Kisten mit den Akten einfach nicht geringer werden (ich schätze mal, es sind so an die 300 große Kisten, Großrumheul!). :wallbash:


Mit ganz viel Hoffnung in euch
verbleibe ich mit ganz lieben Grüßen

Saccharin

Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ein leistungsstarker Industrieschredder kann große Mengen an Papier schnell und effizient zerstören und spart dir damit Zeit und Mühe. Damit würdest du die mühselige Arbeit mit einem kleinen Schredder vermeiden und die Aktenberge in deinem Zuhause zügiger abbauen können.

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Es gibt schredder, die mehr als nur ein paar Seiten gleichzeitig weggeschreddert kriegen. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, dir einen zu leihen? Baumaschinen kann man sich ja leihen, vielleicht gibt es diesen Service auch für Bürozubehòr? Frag mal in Läden für Bürobedarf, copyshops oder so nach.
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Ich habe vor einigen Jahren, anlässlich eines Umzugs, eine Packung Simplicol (Textilfarbe) angerührt, Papiere eingetunkt und so geschwärzt. Danach in Säcken in den Restmüll gegeben.
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Hallo Saccharin :blumen:

Au weia, tolle Aufgabe :o :trösten:

Ja, ich denke auch, daß das Unkenntlichmachen der einfachste Weg ist. Farbreste (z.B. von Wandfarbe) habt Ihr nicht noch irgendwo herumstehen ? Dann wär´s so ähnlich wie mit versifften Tapetenresten. Zur Not würde ich mir im Billig-Discounter einige Eimer davon zulegen.
Danach, wie nach der Renovierung, in Säcke füllen und beim Wertstoffhof abgeben.
Schauen, daß nichts aus PVC oder Metall dazwischen ist, wirst Du ja sicher.

Ich hoffe, daß Ihr bald erfolgreich altaktenlos sein werdet ! :rolleyes:
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Hauptsache, es ist sicher, dass die Akten tatsächlich schon vernichtet werden dürfen. (Ist das durch die Insolvenz so?) Normalerweise gelten ja Aufbewahrungsfristen von ca. 10 Jahren...
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Hallo !

da gebe ich 'redhairedangel' Recht:
dürfen diese Akten überhaupt vernichtet werden oder dient dies (sorry) etwa einer Art von 'Verschleierung'.
Ich denke, solltes Du 'erwischt' werden, hast Du ein echtes Problem UND warum kümmerst Du Dich darum und nicht Dein geschiedener Mann?
Hast Du finanzielle Anteile an der insolventen Firma ??
Habe ein Verständnis-Problem......
Vor ca. 20 Jahren habe ich auch aus Mitleid für meinen Ex-Verlobten Datenträger vernichtet und erst hinterher die ganze Wahrheit erfahren. Autsch. Nie wieder würde ich sowas machen.
Nur so als Tipp

Abgesehen davon, ist es schon berechtigt, daß entsprechende Firmen damit Geld verdienen.
Denn deren Art von Vernichtung ist sicher und 100%ig ist alles weg und zwar schnell.
Firmennamen hierfür mußt Du halt googeln.

Grüße
taline.

Bearbeitet von taline am 20.03.2014 12:34:58
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Hallo, Saccharina,

die Gedanken von redhairedangel und taline kamen mir auch so in den Sinn, aber das muss dein Ex ja selber verantworten, denke ich mal.

Aber mit die Sauerei mit der Farbe würde ich mir nicht aufhalsen, da lieber schräddern.

Alles Gute, wie auch immer du/ihr entscheidet.

Bearbeitet von Dora am 20.03.2014 12:45:56
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Zitat
Ein großes Problem stellen seine sehr vielen alten Akten dar, die er noch in seinem Büro hat. All das muss (bis auf ganz wenige Ausnahmen) vernichtet werden.


Warum?
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@ Saccharin

kommst Du vor lauter schreddern nicht dazu mal zu antworten ??? :sarkastisch:

Bearbeitet von taline am 20.03.2014 17:55:21
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Zitat (redhairedangel, 20.03.2014)
Hauptsache, es ist sicher, dass die Akten tatsächlich schon vernichtet werden dürfen.  (Ist das durch die Insolvenz so?) Normalerweise gelten ja Aufbewahrungsfristen von ca. 10 Jahren...

Die Aufbewahrungspflicht liegt je nachdem was man für Geschäftsunterlagen hat, zwischen 7 + 10 Jahren.


**Das ist in Deutschland gestaffelt.

Tja, da muss sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und alles mit dem Haus-üblichen Schredderer ......Zerschreddern.

Bearbeitet von SAHARA am 20.03.2014 18:23:17
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Zitat (redhairedangel, 20.03.2014)
Hauptsache, es ist sicher, dass die Akten tatsächlich schon vernichtet werden dürfen.  (Ist das durch die Insolvenz so?) Normalerweise gelten ja Aufbewahrungsfristen von ca. 10 Jahren...

Da muss ihr EX den Insolvenzverwalter fragen, ob dies oder jenes Geschäftsdokument vernichtet werden darf.
Wir wissen ja nicht, was sie Zerschreddern möchte.

Es kann ja passieren, dass noch eine Betriebsprüfung kommt.

Bearbeitet von SAHARA am 20.03.2014 18:28:13
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Hallo ihr Lieben,

entschuldigt, das ich jetzt erst antworte. Ich habe eine Rennerei bei vielen Ärzten hinter mir (habe mehrere schwere chronische Krankheiten) und hatte jetzt erst in meinem Emailfach gesehen, das auf meine Frage geantwortet wurde.

Ich freue mich über eure rege Anteilnahme. Was die Lauterkeit meines Exmannes betrifft, würde ich meine Hand für ihn ins Feuer legen. Er ist der liebste und ehrlichste Mann unter der Sonne. Unsere Politik, unsere Wirtschaft hat ihn kaputt gemacht, ich habe es selbst miterlebt. Und an sich selbst hat er immer am meisten gespart. Während seine Arbeiter mit tollen Autos und Eigenheimen und Urlauben aufwarten konnten, hat er alles wieder in das Unternehmen gesteckt und ist selbst eine alte Schrottkiste gefahren. Nein, wenn einer niemals betrügt, dann er. Er war so ehrlich, das er alles angegeben hat und dieser furchtbare Staat hat ihn einen Strick daraus gedreht und wollte ihn sogar verhaften wegen Verzögerung. Dabei hat er nur die ganzen letzten Jahre mit aller Macht versucht, zu retten was zu retten war, damit seine Arbeiter ihren Job nicht verlieren. Und das ist jetzt der Dank dafür, er hat gar nichts mehr und bekommt keinerlei Hilfe. Ich schwöre bei meinem Leben das dies stimmt.

Das mit der Farbe hört sich gut an. Ich werde es ihm sagen und sehen, wie er darauf reagiert. Ich würde auch gerne ein Unternehmen damit beauftragen, aber es hängt wirklich am Geld. Durch meine Krankheiten habe ich meine Arbeit verloren und bin in diese furchtbare Hartz4-Falle geraten und er hat überhaupt keine Einkünfte mehr, außer das er jetzt bei einem anderen Handwerksunternehmen stundenweise aushilft, wo er glaube ich bis zu 400 Euro verdient, um seine Miete bezahlen zu können. Hartz4 will er nicht beantragen, er sagt, er sieht bei mir was das aus einem macht und wie man dann behandelt und schikaniert wird. Er sprach von ca. 4-5 Jahren, die er durchhalten müsse, ich weiß auch nicht genau warum. Aber danach wäre irgend etwas anders. Warum die Firma kaputt gegangen ist? Weil viele Menschen einfach nicht bezahlt haben! Weil sie ihn hängen gelassen haben! Sie haben seine Arbeit gewollt, seine Materialien benutzt und ihn dann betrogen, weil sie ihm nicht seinen gerechten Lohn gegeben haben. Aber er musste zahlen, Löhne, Finanzamt, Krankenkasse, alle, alle wollten und wollen Geld von ihm. So werden die Handwerker hier in Deutschland kaputt gemacht. Ohne Hilfe, ohne Beistand! Es ist eine Sauerei.

Nun gut, ich werde wie schon erwähnt, das mit der Farbe ansprechen, ansonsten bleibt mir halt wirklich nur der Weg des schredderns. Mir bleiben zum Leben 100 Euro im Monat nach allen Abzügen, ich gehe zur Tafel, und ich gebe ihm noch ab, was ich kann, nein Geld ist etwas für andere, nicht mehr für uns. Leider. Aber wir werden das schaffen, irgendwie. Es geht uns ja nicht alleine so, man muss sich nur einmal umschauen und man sieht das Elend an jeder Ecke.

Vielen lieben Dank an euch.

Saccharin
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Hallo Saccharin,

es tut mir leid, das alles zu lesen, macht mich auch wütend !

Aber offensichtlich ist Dein Ex zu gut für diese Welt.
Nur er sollte keinen Schritt tun, der sich zusätzlich negativ für ihn negativ auswirken könnte.

Hat er denn niemanden, dem er diesbzgl. quasi 'offiziell anvertrauen' kann ?
Es wäre mehr als schmerzhaft, wenn dieses auch noch 'schiefgeht'.

Bewunderung für Dein Engagement !

Ich weiß zwar nicht, warum Ihr geschieden seid, es wird seine Gründe haben, aber trotzdem wäre ich vorsichtig an Deiner Stelle !

Ich mein's nur gut und möchte keine Zweifel sääen!

Dir gute Besserung in jeder Lage und viel Durchhaltevermögen in jeder Hinsicht !

Liebe Grüße :blumen:
taline.
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Auch von mir für Euch alles, alles Gute ! :blumenstrauss:

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Du uns hier noch ganz oft besuchen kommst :blumen:
Rat und Tat und auch viele offene Ohren - nicht nur zur Vor-Osterzeit ;) - bekommen solch nette Menschen wie Du :blumen: bei FM rund um´s Jahr !

Liebe Grüße und :gestatten: Respekt vor Deiner Haltung in Eurer sicher schwierigen Lage. Ich hoffe, daß es Euch bald finanziell und Dir gesundheitlich wieder besser geht !
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Einfärben ist keine gute Idee:
Für diese vielen Akten brauchst du viel Farbe - das wird teuer, Farbe ist nicht billig.
Praktikabel ist es auch nicht - du müßtest jedes Blatt einzeln in die Farbe tauchen, Ergebnis begutachten. Höherer Aufwand als Schreddern, da kannst du wenigstens gleich mehrere Papiere aufeinander reinstecken, kurzer Blick aufs Produkt reicht hier, um nachzukontrolieren, ob noch korrekt in Streifen geschnitten wird.
Sicher ist Überfärben auch nicht - so jemand wie ich kann die Akte wieder lesbar machen.

Ich hätte dir einen anderen Vorschlag:
Mitverbrennen in einer industriellen Feuerung. Zu meiner Jugendzeit gabs in meinem Heimatort eine Ziegelei. Die hatten eine eigene Dampfmaschine, um alle mechanischen Prozesse im Betrieb mittels Transmissionsriemen von dieser Maschine antreiben zu lassen. Eigentümer kannten wir persönlich, hätte sicher mit Absprache funktioniert, daß größere Mengen Papier dort mitverheizt worden wäre. Mitbrennen von modellieren Tonfiguren in den Brennkammern ließ sich dort zuverlässig organisieren.
Offensichtlich handelt es sich bei der Firma von denem Ex um einen Handwerksbetrieb. Da ist es recht wahrscheinlich, daß dein Ex jemanden persönlich kennt, der in seinem Betrieb irgendeine größere Feuerung betreibt. Feuerverzinkerei wäre evtl. ein Betrieb, der so einen Ofen haben könnte.
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Die Aktenvernichtung durch ein professionelles Entsorgungsunternehmen ist günstiger als du denkst. An deiner Stelle würde ich einfach mal zwei bis drei Angebote einholen und vergleichen. In wenigen Minuten kannst du z.B. hier ganz einfach und bequem ein Preisangebot anfordern: *** Link wurde entfernt ***http://www.webungschreddern.de

Bearbeitet von Cambria am 02.04.2014 10:20:06
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Zitat (Dudelsack, 21.03.2014)
... Einfärben ist keine gute Idee ...

Je nach dem, welche Farbe Du verwendest, dürfte auch der Umweltgedanke nicht außer Acht gelassen werden. Es hat schon seinen Grund, warum manche Farben als Sondermüll entsorgt werden müssen. Rechnet sich dann der Aufwand noch?

Generell halte ich die Idee von @Dudelsack, die nicht mehr benötigten Akten einfach als Beipack mitzuverfeuern, für eine sichere und gesetzeskonforme Möglichkeit, Altpapier effektiv unter datenschutzrechtlichen Aspekten zu entsorgen. Doch das ist meine persönliche Einschätzung.

Geschäftsunterlagen sind immer vertrauliche Unterlagen, die nicht in die falschen Hände kommen sollten. Daher wäre schreddern immer noch die sicherste Möglichkeit. Der bereits vorgebrachte Vorschlag, sich einen großen Schredder auszuleihen, ist meiner Ansicht nach ganz probat.

Doch auch mir stellen sich ein paar Fragen: Warum haben sich da runde dreihundert Ordner angesammelt? Wieviele Jahrzehnte wurde im Archiv nicht mehr Platz für neue Akten geschaffen, respektive aufgeräumt? Einerseits isses ein Fluch für jeden Selbstständigen, Geschäftsunterlagen bis zu zehn Jahre aufheben zu müssen. Das kostet Lagerplatz. Wer diesen nicht im Keller oder in der Scheune hat, zahlt nicht schlecht für die Aufbewahrung. Jeder Selbstständige hat insofern ein durchaus nachvollziehbares Interesse, Akten sofort nach dem Ablauf der Aufbewahrungsfrist zu vernichten. Andererseits sagt der Gesetzgeber, dass es Aufbewahrungsfristen gibt, um gegebenenfalls Betriebsprüfungen vor Ablauf von Verjährungsfristen durchführen zu können.

Mein Rat unter Mutties an Dich wäre: Ehe Du irgendetwas vernichtest, schau erst mal auf das Rückenschild des Ordners drauf, aus welchem Jahr das ist, was Du in den Schredder stecken willst, respektive sollst. Wenn Du nicht aufpasst, machst Du Dich möglicherweise noch strafbar im Sinne von Beihilfe zur Verschleierung. Den Vorwurf der Verschleppung habe ich - wenn ich mich recht erinnere - auch schon irgendwo rausgelesen. Achtung: Straftatbestand. Also: Holzauge, sei wachsam! Sieh nicht nur den Berg an Arbeit, der vor Deinen Füßen liegt. Sieh einfach mal drauf, was das für eine Arbeit ist.

Es steht mir nicht zu, über Dein Verhältnis zu Deinem Ex eine Meinung zu äußern. Das ist Deine persönliche Angelegenheit. Ich kann Dir nur raten, aufzupassen, dass Du nicht in eine Geschichte reingerätst, die Dir nicht gefällt.

Grüßle,

Egeria
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