Wo biohl das so schön erzählt hat:
Als ich klein (gerade 9 Jahre alt) war, zog ich aus einem Wurf unserer Haustigerin ein Katerchen auf. Er mußte von Anfang an verteidigt werden, meine Mutter wollte den ganzen Wurf "weghaben". Klein- Flocki wurde also von mir in meine "Bude" gerettet und bestens versorgt, er wuchs zu einem sehr vielversprechenden, bildschönen Grautiger heran, der mich sogar mitunter auf dem Schulweg begleitete und selbst vor Hunden keine Angst hatte.
Selbst meine Mutter sah zähneknirschend ein, daß es nun zu spät war, ihm nach dem Leben zu trachten.
Flocki und ich waren die besten Kumpels, ein herrliches Vierteljahr lang, bis Vater gewiesen wurde, einen Abnehmer für den Kater zu finden, nachdem selbiger eines Nachts nebenan im Hühnerstall "eingefallen" war. Alle Verteidigung meinerseits half nichts- ein Arbeitskollege fand sich, der den Kater mitnahm. Ich kam aus der Schule und Flocki war einfach weg.
Ich tobte, weinte, schrie und trat in Hungerstreik, kassierte lieber Ohrfeigen... und hoffte, hoffte, hoffte.
Nix geschah, der Arbeitskollege meines Vaters und auch Vater selbst hüllten sich in Schweigen, während Mutti brummig in Küche und
Garten wirtschaftete.
Ein halbes Jahr ging ins Land, die Erinnerung an meinen getigerten Freund wurde blasser und längst aß ich auch wieder. Weinen tat ich nur noch abends im Bett, wenn keiner in der Nähe war. Und niemand mit ins Bett geschmuggelt werden konnte, der mir dann schnurrend die Füße gewärmt hätte.
Bis ich eines Tages von der verhaßten Schule müde und unzufrieden unsere Straße hochschlich... und etwas in unsere Haustür saß... :blink: :blink: ..wie?!!!
Ein Bauchgefühl- schöner als Ferien und Harmonie zu Hause, frischgebackener Kuchen oder eine 1 in Kunst- riet mir "Flocki???" zu rufen. Vorsichtig, leise...
Das rippendürre, verfilzte große Katzentier mauzte und hob den Schwanz: 'Bitte laß mich doch rein!'. Ich hob ihn hoch und flennte vor Freude. "Mutti-Mutti, der Flocki ist wieder da!!!!" brüllte ich in die Küche, meinen abgerissenen Schützling auf dem Arm.
"Na, denn bleibt der eben da..., aber wasch dir die Hände und komm essen!"
Er blieb da. Und alle freuten sich irgendwie, auf ihre Weise. Er wurde sehr alt, 18 Jahre, lehrte
Hunde das Fürchten und wachte über Haus und Hof, half mir beim Abendbrotessen und wärmte auch noch die Füße meiner Tochter, bewachte ihren Schlaf im Kinderwagen (er saß unten auf dem Ablagekorb) und begleitete ihre ersten Schritte.
War es dazu Zeit, ging er "katern" und kam manchmal auf 2 Wochen nicht wieder. Aber immer war er irgendwann zurück: hungrig, glücklich und mit neuen Narben...
Er schläft nun neben meiner ersten Schäferhündin im einstigen "Zuhause-Garten".
Gib die Hoffnung nie auf, sagt diese -wahre- Geschichte. :blumen: