Der letzte machts Licht aus

ach Hamlett, deine eingesetzten Gedichte sind immer toll :blumen: . ich sage zwar nichts dazu aber lesen tue ich sie gerne...
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so..
a "guats nächtle" wünsch ich euch !!

:winkewinke:
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Herz

Michelangelos Skulpturen
Sagte er
Hätten einzig und allein
Von überflüssigem Stein
Befreit werden müssen
Lässt sich nicht dies Prinzip
Auch auf Menschen übertragen
Von vielen kann man sagen
Sie sind unbehauen
Es muß nichtsdestotrotz
Auf einen groben Klotz
Nicht immer nur ein grober Keil gehören

Hörst du denn nicht den Trommler
Der beharrlich in die schlägt
Der dich bei aller Gegenwehr
Auch durch Feindeslager trägt
Hör auf ihn, er sagt dir was
Wenn er sich nicht mehr regt
Ist das ein Zeichen dafür, dass
Sich gar nichts mehr bewegt

Es ist inzwischen Mode
Verinnerlicht zu sein
Man lauscht in sich hinein
Und ist ergriffen
Seltsam dabei ist nur
Daß sie, die sich nach innen so verfeinern
Nach außen so oft versteinern
Doch stehst du am Beginn
Und weißt noch nicht, wohin
Es gibt da eine Orientierungshilfe

Hörst du denn nicht den Trommler
Der beharrlich in die schlägt
Der dich bei aller Gegenwehr
Auch durch Feindeslager trägt
Hör auf ihn, er sagt dir was
Wenn er sich nicht mehr regt
Ist das ein Zeichen dafür, dass
Sich gar nichts mehr bewegt

Herman van Veen

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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Gute Nacht, Hamlett!

Es tut gut, dich hier zu wissen!

Lieben Gruß
chris
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Die Mannigfaltigkeit

Viele sind gut und verständig;
Doch zählen für Einen nur Alle,
Denn sie regiert der Begriff, ach!
Nicht das liebende Herz.

Traurig herrscht der Begriff,
Aus tausendfach wechselnden Formen
Bringet er dürftig und leer
Ewig nur eine hervor;

Aber von Leben rauscht es und Lust,
Wo bildend die Schönheit herrschet;

Das ewige Eins wandelt sie tausendfach neu.

Friedrich Schiller

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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Gute Nacht endlichwiederhamlett!
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Poetischer Nonsens

Ach, geliebte Pampelmuse,
niemals nicht 'ne Musepampel,
die bei Rot kreuzt jede Ampel.
Mir bist du die schöne Duse
oder eine süße Suse,
jedenfalls kein Musehampel,
keineswegs ein blöder Trampel.
Nein, o nein, es bleibt dabei:
Meiner Muse meine Treu!
Denn was sollte ich wohl treiben
ohne Pampelmuses Bleiben?
Musepampel, Pampelmuse,
folg' mir in die Dichterkluse!

Alfred Müller-Felsenburg

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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Gute Nacht, hamlett
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Der wortgewandte Elefant

Als die Elefanten
sich einmal verrannten
und in Zorn entbrannten
gegen ihre Verwandten;
als sie Onkel und Tanten
vor Wut nicht mehr kannten,
sie Verräter nannten
und Intriganten;
als die Elefanten
Kriegserklärungen sandten,
Kommandanten ernannten
und Adjutanten,
die den Angriff planten;
als sie ihre Verwandten
aus dem Lande verbannten,
ihre Fahne verbrannten,
ihre Häuser umrannten -

da sagte einer
(und zwar ein kleiner
mit Namen Heiner):
"He, ich find das nicht fein
sondern ziemlich gemein
und fies obendrein!"
Die andern sagten:
"Was soll das sein?
Du bist viel zu klein
um so rumzuschrei'n,
lass die Kinderei'n
und misch dich nicht ein!"
Doch der kleine
sprach: "Nein!

Weil ich genauso sterben kann,
geht mich der Krieg genauso an.
Ich brauch nicht die Häuser von meinen Kusinen
ich will viel lieber spielen mit ihnen."

und er redete, bis die Elefanten
sich wieder entspannten,
ihren Fehler erkannten
und ihren Verwandten
mit charmanten
und galanten
Entschuldigungen Geschenke sandten
die überreicht wurden von Musikanten
und Komödianten;
so dass Onkel und Tanten
und alle Elefanten-
Verwandten
sich mit toleranten
und kulanten
Worten zum Frieden bekannten,
ihre Waffen verbrannten
und sich ab nun nur mehr amüsanten
und eleganten
Tätigkeiten zuwandten.
Und natürlich kamen alle als Gratulanten
zu dem kleinsten der Elefanten,
den sie ihren furchtlosen Retter nannten.

Sagt ihr, solche Sachen sind nur zum Lachen,
es hört doch eh keiner auf die Schwachen?

Vielleicht.

Aber einer muss doch den Anfang machen?

Martin Auer

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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[Bild entfernt]
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hamlett...das "basst" zu irgendwas :lol: :lol:
haarscharf...
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Ohne Aussage, einfach nur weil ich es mag.

Nirgendwo mehr hin

Werden auf der Brücke bleiben,
eines in des andern Armen,
küssen sich, weit offne Augen
werden in den Mond sehn.

Haben Vater, Mutter wohl,
haben sie vergessen.
Sind so jung und schon so schwer,
wenn sie sich im Kreis drehn.

Werden Himmeln und Laternen
Liebe und den Ausbruch schwören.
Doch die Lichter, Straßen bleiben
stumm, es wird nur Wind wehn.

Werden von der Brücke nicht mehr,
nicht für Eltern, für die Katz,
nur noch sich und sich gehören,
nirgendwo mehr hin gehn.

Uwe Kolbe

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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:bussi:

auch einfach so......
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Zitat (Hamlett @ 11.10.2005 - 22:09:49)
Der wortgewandte Elefant


ooohh, was sehe ich, ein Elefantengedicht, wußte gar nicht, daß es sowas gibt, vielen Dank :wub:
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ist ja schon mitternacht uahhh uahhhh die geister gehen
um....gute nacht allerseits
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Hamlett!?!?!?!?!?!?!?

Wo bleibt das Gedicht?????

Du liebst doch den folgenden Herrn,
also heute ein Gedicht für dich:

Abendlied

Die Nacht bedeckt die Dächer,
und in dem Aschenbecher
verlöscht die Zigarette.

Es ruhn fast alle Räder.
Der Tag verging wie jeder,
als Glied in einer Kette.

Ich höre Eulen singen
und sehne mich nach Dingen,
die ich so gerne hätte.

Und von dem vielen Sehnen
bekomme ich das Gähnen -
gut' Nacht, ich geh' zu Bette.

Schlaft alle gut!!!
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:traurig: Kommt heute abend wieder ein Hamlett Gute - Nacht - Gedicht? :traurig:
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Zwiegespräch mit Ungewolltem

Muß die kleinen Schritte machen
(Und dafür auch Worte schaffen!)
Sollte kleine Sätze schreiben
Und die großen erst vertreiben

Doch welches Wort ist so klein
Das sich meine Angst verneint?
Und die Wut die ist so groß
Daß ich mich frag:"Was schreib ich bloß?"

(Ich mach weiter Schritt für Schritt
Und die Angst bekommt nen Tritt
Die Wut die schmeiß ich hinterher
Und schon gibt´s die zwei nicht mehr)

Ach, wenn es doch bloß so einfach wär
Aber fühl ich mich dann leer?
Grade könnt ich gut auf sie verzichten
Dann würd´s mir besser gehen mitnichten

Immer ist´s das selbe Spiel
Viel zu schnell wird´s mir zuviel
Mich mit denen zu befassen
Ich könnt´s lassen, ich könnt´s lassen

Doch so schaff ich es nicht weit
Ertrinke nur im Selbstmitleid
Denn es ist doch gar nicht gut
So ohne Angst und ohne Wut

Die Wirklichkeit ist schwer zu leben
Das Irreale leicht zu nehmen
Die Illusion die huscht vorbei
Sagt: "Guten Tag, ich bin dabei"

Der Wunsch nach Ruhe ist so stark
Die Müdigkeit klopft an und fragt:
"Wie lang willst Du so noch leben?
Kannst´ nicht endlich Ruhe geben?"

Ich will doch auch die Ruhe und Stille
Kämpf dafür mit starkem Wille
Brauch Geduld und Zeit dafür
Und noch vieles andere mehr

Durch die Hintertür herein
Treten Angst und Wut hinein
"Du mußt Dich endlich mal entscheiden
Jedoch nicht zwischen uns beiden

Wir beide sind ein Teil von Dir
Mach auf und öffne Deine Tür!"
Ich kann nicht anders und muß schwitzen
Da seh ich sie nun beide sitzen

Was mach ich bloß, was soll ich tun
Kann schon lange nicht mehr ruhn
Muß mich stellen doch vorher denken
Kann ich sie nicht woanders hin lenken?

Ja, ich weiß es ist Betrug
Und wahrscheinlich auch nicht klug
Sollte reden mit den beiden
Nicht mehr länger so schlimm leiden

Welches Wort soll ich nun wählen
Um meine Not, mich (!) zu erklären?
Ich fang mal ganz behutsam an
Und sage beiden meinen Dank

Dafür dass sie mich nicht im Stich gelassen
Obwohl sie mich ganz sicher hassen
Denn andersrum gehts mir mit ihnen
Weil sie mir nicht wirklich dienen

Früher waren sie ganz weit
OK, das war ´ne andre Zeit
Es ist nicht leicht das Hier und Jetzt
Das sag ich ihnen und es sitzt

Ich wollte euch nicht wirklich treffen
Und schon gar nicht so verletzen
Ich fange an im Kreis zu drehn
Und die beiden könn mich sehn!

Das ist mir etwas peinlich
(Sie kichern auch schon über mich!)
Ein Angebot muß her geschwind
Ich weiß ich bin kein liebes Kind

"Wie wärs mit Waffenstillstand ab sofort?
Ihr könnt hier bleiben an meinem Ort"
Angst und Wut die sehen sich an
Und dann zu mir und nicken dann

Mir wird ganz warm und schwindelig
Sie sind gar nicht so fürchterlich
Der Handschlag folgt, nun ists beschlossen
Der Kampf der ruht, vorerst wird nicht geschossen

Die Müdigkeit schleicht sich ein
Mit letzter Kraft laß ich sie rein
"Nun komm schon her und deck mich zu
Du meine wohlverdiente Ruh!"

Chris Rotmund
dem ich für dieses Werk äußerst dankbar bin


Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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:blumen: Gute Nacht, lieber Hamlett :blumen:
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Ich ziehe die Nacht dem Tage vor

Ich ziehe die Nacht dem Tage vor aus dem
einfachen Grunde, ich bin ein Abkomme der Möndlinge,
die den Mond anbeten wie andere Menschen
der heiligen Jungfrau ihr rohes Herz anbieten.

Wenn die Häuser von menschlichem Hass entdünstet
sind und der Baracken Gitterwerk kühl
die Mitternacht erwartet kommt meine Zeit.
Schwarz ist mein Weiß und Leere mein Gewühl.

Der Kapitän der „Queen Elizabeth“ liegt
wahrscheinlich im Waldorf Astoria im Bett,
das, von Traumwellen bedrängt, ihn wiegt wie
im Sturm. Die Nacht ist schon spät.

Und des Mondes Röte ist gefährlich, wie
des Kindes Wange, das unter den schweren Augen
der Mutter fiebert. Ach, nun ist die Zeit der
Schatten, die die Kraft aussaugen.

Lustige Lieder werden gesungen nach der
Beerdigung, hier und da, aber der Beerdigungsdirektor
ist noch lange über seine Bücher gebeugt,
nachdem Trän´und Trauer versiegt sind.

So ist des Lebens unverständlicher Wechsel.
Gib mir die Hand als Freund, vergeblicher Feindschaft
Irrsal sei dem Vergessen geweiht.
Und die Nacht gehört uns Lebendigen.

Wann siehst du Clown des Schicksals blassen
Finger, wie er weist und webt
wie eine Wolke, die dem nassen
Himmel trotzt und sich dem Sein enthebt?

Du bist noch blinder als des Bettlers Aug´
von Schwären wohl verklebt und dumm
dem Tag ergeben und dem Alltagsbrauch:
Es muß so sein und sei es drum.

Vergiß nicht, daß des Lichts Versehren
deine Kraft ist und der Sonne Ton
in dir sich wirkt und rötet wie der Mohn,
so wie wir es begehren.

Sodass wir dann, wenn sich der Vorhang senkt
und Lid um Lid der letzten Schwere weicht
das Herz sich reckt und wie in Glut ertränkt,
zufriedenes Glied dem Ganzen sich verneigt.

Richard Huelsenbeck

Gute Nacht,
schlaft gut
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Danke Hamlett und schlaf auch gut!
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An den Herbst

Neblige Zeit, die weiche Früchte häuft,
Busenfreundin reifenden Sonnenscheins
Im Plan, die Rebe, die ums Strohdach läuft,
Zu segnen mit der Traubenfracht des Weins;
Mit schweren Äpfeln, noch am Kern voll Saft,
Bemooste Landhausbäume zu bemühn;
Den Kürbis prall, die Haselnuss gesüßt
Vorm Fall zu runden; Knospen aufzublühn,
Was Bienen mehr und noch mehr Blumen schafft,
Bis jede glaubt, nie ende diese Kraft,
Weil Sommer ihre Waben überfließt.

Wer sah dich nicht schon oft in deinem Schatz?
Man findet dich, wenn man ins Freie geht,
Nimmst du am Speicherboden sorglos Platz,
Dein Haar vom Worfelwind weich aufgeweht;
Oder, wenn du in halbgemähter Bahn,
Betäubt vom Mohnstaub, fest geschlafen hast
Und deine Sichel Korn und Blumen schont;
Und Ährenlesern gleich trägt ab und an
Dein Kopf ruhig über Bäche seine Last;
Und presst man Apfelmost, bist du der Gast,
Den letztes Rieseln stundenlang belohnt.

Wo sind die Frühlingslieder? Ja, wohin?
Denk nicht an sie, Musik besitzt auch du;
Da welken Tagen Streifenwolken blühn
Und deckt ein Rot-Ton Stoppelfelder zu:
Dann jammern Mücken ihren Wehgesang
In Uferweiden, steigen, um sogleich
Zu sinken, stirbt, lebt auf der leichte Wind;
Und Lämmer blöken laut vom Bach am Hang;
Busch-Heimchen singen; und nun zittert weich
Der Pfiff des Rotkehlchens im Gartenreich,
Da zwitschernd Schwalben in den Lüften sind.

John Keats

Gute Nacht,
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Gute Nacht, Hamlett!
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Ode an den glückhaften Tag

Diesmal lasst mich
glücklich sein,
keinem ist etwas geschehen,
und ich bin nirgendwo,
einziges Ereignis ist,
dass ich glücklich bin
beim Gehen, beim Schlafen,
beim Schreiben über das ganze
Rund meines Herzens.
Was soll weiter ich tun, ich bin
glücklich,
zahlloser bin ich
als das Gras
auf den Weiden,
ich fühle die eigene Haut wie den runzligen Baum
und unten das Wasser,
hoch oben die Vögel,
um meiner Hüfte das Meer
wie einen Reif,
aus Brot und Stein die Erde geschaffen,
die Luft singt wie eine Gitarre.

Du mir zuseiten im Sande
bist Meeressand,
du singst und bist Gesang,
die Welt
ist heut meine Seele,
Lied und Sand,
die Welt
ist heute dein Mund,
lasst mich
an deinem Munde und im Sande
glücklich sein,
ja, glücklich sein, weil ich atme
und weil auch du atmest,
glücklich sein, weil ich
dein Knie berühre
und es ist,
als berührte ich
die blaue Haut und Kühle
des Himmels.

Heute lasst mich
einzig nur
glücklich sein
mit allen oder ohne sie,
glücklich sein
mit dem Gras
und dem Sand,
glücklich sein
mit der Luft und der Erde,
glücklich sein
mit dir, mit deinem Munde
glücklich sein.

Pablo Neruda

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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Danke Hamlett - das hat mir sehr gut gefallen-
wer will nicht glücklich sein!

Schlaf gut!
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Zitat (anitram.sunny @ 19.10.2005 - 22:58:36)
Danke Hamlett - das hat mir sehr gut gefallen-
wer will nicht glücklich sein!

Schlaf gut!

sunny...was machst du um diese zeit noch am pc?
du bist doch krank :o:o so kannst du dich nicht erholen :lol:
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Die unmögliche Tatsache

Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.

"Wie war" (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
"möglich, wie dies Unglück, ja -:
daß es überhaupt geschah?

Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?

Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, - kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht -?"

Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:
"Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil", so schließt er messerscharf,
"nicht sein kann, was nicht sein darf."

Christian Morgenstern

Gute Nacht,
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Zitat (Hamlett @ 20.10.2005 - 22:53:05)
Und er kommt zu dem Ergebnis:
"Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil", so schließt er messerscharf,
"nicht sein kann, was nicht sein darf."

Solche "Palmström's" gibt's ja leider zu genüge....

Danke Hamlett :wub:
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Gute Nacht Hamlett
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Wolkendecken

Hebet, Wolkendecken,
Euch hinweg vom Licht! –
Liebe Wolkendecken,
Hebt euch lieber nicht!

Denn in meiner Seele
Bild' ich jetzt mir ein,
Wie zur Freude fehle
Nichts als Sonnenschein.

Mit der letzten Wolke
Seh' ichs, die entfliegt,
Daß es an was anderm
Als den Wolken liegt.

Muß mirs eingestehen,
Was ich mir verhehlt,
Daß zur Lust was andres
Als die Sonne fehlt.

Friedrich Rückert

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Danke gleichfalls!
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so, aufstehen! Licht an!
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Für unsere Tschechisch-Freunde ;)

Tak brzy podzim

Tak brzy podzim. Nečas, čina.
Sedřená záda slunečnic.
A podlitiny psího vína
na chatách, v žebrech okenic.

Vodnaté zahrady, ty kysny
s napitou růží v záňadří,
si minutový srpen vysní,
si ještě léto opatří,

ale pak ztěžka, dýchavičně
zabalí stůl do černých plen
a plachta na promoklé pryčně
to všechno tiše odmávne.

So früh schon Herbst

So früh schon Herbst. Unwetter, Regen.
Abgerackerte Sonnenblumenrücken.
Und Striemen wilden Weins
an den Katen, in den Rippen der Fensterläden.

Von Wasser durchtränkte Gärten, so üppige Weiber
mit vollgesogener Rose im Dekolleté,
erträumen sich einen minutenlangen August,
holen sich noch einmal den Sommer,

dann aber, mühsam und asthmatisch,
packen sie den Tisch in schwarze Hüllen ein
und eine Plache auf klitschnasser Pritsche
winkt alles still hinweg.

Petr Borkovec
Übersetzung aus dem Tschechischen von Christa Rothmeier


Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
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Gute nacht, Hamlett
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Das Licht ,das das Dunkel sucht,
doch jede neue Nacht verflucht,
war immer froh so wurd’ es hell,
das einzig Glück verging zu schnell.
Hatte alles, doch nicht mehr,
das Licht zu halten fällt so schwer,
hatte einst der Zeit geschworen,
dass ihr Kind noch nicht verloren,
doch halten konnten sie es nicht,
so das Licht dem Dunkel wich.
Einsam in Dunkelheit es ruht,
schmiedet Pläne nun vor Wut.
Will zurück den hellen Schein,
will nie mehr alleine sein,
sucht nach Wegen, greift nach Sternen,
wird übermütig, will nicht sterben,
hell und strahlend will es schreiten
und das Glück soll es begleiten,
durch den Tunnel auch der Tag,
ob es wieder scheinen mag?
Einen Fluchtweg nun gefunden,
dem Glück auch wieder sehr verbunden,
spielt die Szene, nächster Akt
und das Licht vertreibt die Nacht.
Sinnlos dieses Wechselspiel,
auch die Zeit sagt nicht mehr viel,
sie bleibt still und lässt’s geschehen,
kann es Morgen wieder sehen!
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gute Nacht alle zusammen!
ab ins Bett und Licht aus... ;)
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Jetzt kann der Eröffner dieses Threads, sich wieder melden.
Er ist ja wieder da, unser Micha ...... nicht war Hackebusch?

lg die Ulli
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Regentag im Herbst

Still vom grauen Himmelsgrunde
Sprüht der sanfte Regenstaub -
Trüber Tag und trübe Stunde -
Tränen weint das rote Laub;
Vom Kastanienbaum ohn' Ende
Schweben still die welken Hände.

Trübe Herbstesregentage:
Gerne wandr' ich dann allein,
Was ich tief im Herzen trage,
Leuchtet mir in hellem Schein;
In die grauen Nebelräume
Spinn' ich meine goldnen Träume.

Und so träum' ich still im Wachen,
Bis der Abend niedersinkt,
Und in all den Regenlachen
Sanft und rot sein Abglanz blinkt.
In der Nähe, in den Weiten:
Rosenschimmer bessrer Zeiten!

Heinrich Seidel

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Für achtstimmigen Männerchor

Melodie -

Kurt Tucholsky 1890 - 1935

Wenn die Igel in der Abendstunde
still nach ihren Mäusen gehn,
hing auch ich verzückt an deinem Munde,
und es war um mich geschehn -
Anna Luise - !

Dein Papa ist kühn und Geometer,
er hat zwei Kanarienvögelein;
auf den Sonnabend aber geht er
gern zum Pilsner in'n Gesangverein -
Anna-Lusie - !

Sagt' ich: "Wirst die meine du in Bälde?",
blicktest Du voll süßer Träumerei
auf das grüne Vandervelde,
und du dachtest dir dein Teil dabei,
Anna-Luise - !

Und du gabst dich mir im Unterholze
einmal hin und einmal her,
und du fragtest mich mit deutschem Stolze,
ob ich auch im Krieg gewesen wär...
Anna-Luise - !
Ach, ich habe dich ja so belogen!
Hab gesagt, mir wär ein Kreuz von Eisen wert,
als Gefreiter wär ich ausgezogen,
und als Hauptmann wär ich heimgekehrt -
Anna-Luise - !

Als wir standen bei der Eberesche,
wo der Kronprinz einst gepflanzet hat,
raschelte ganz leise deine Wäsche,
und du strichst dir deine Röcke glatt,
Anna-Luise - !

Möchtest nie wo andershin du strichen!
Siehst du dort die ersten Sterne gehn?
Habe Dank für alle unvergesserlichen
Stunden und auf Wiedersehn!
Anna-Luise - !

Denn der schönste Platz, der hier auf Erden mein,
das ist Heidelberg in Wien am Rhein,
Seemannslos.
Keine, die wie du die Flöte bliese...!
Lebe wohl! Leb wohl.
Anna-Luise - !

rofl rofl

Schlaft gut!
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Es pfeift der Wind

Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?
Eine tolle, närrische Weise.
Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,
bald gellend und bald leise.

Die Nacht weint ihm den Takt dazu
mit schweren Regentropfen,
die an der Fenster schwarze Ruh
ohn End eintönig klopfen.

Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.
Die Hunde heulen im Hofe. -
Er pfeift auf diese ganze Welt,
der große Philosophe.

Christian Morgenstern

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Danke, Hamlett

schlaft schön
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Gute Nacht an alle, ich lass das Licht mal noch an.
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Ich sag schon mal Gute Nacht und habe heute auch was für euch:

H A L L O W E E N !

Ein Tag im Oktober. Er war sogar schön!
Am Ende des Monats - man sagt Halloween!
Er begann ganz normal, doch eh man's bedacht,
verschwand das Licht. Es begann die Nacht!
Die Nacht der Hexen, der Masken, der Feuer!
Die Nacht ist keinem Menschen geheuer.
Sie fängt an mit Freude, mit Lachen, mit Scherz,
doch auch Beklemmung legt sich aufs Herz.

Da draußen - ein Lachen, der Schrei einer Katze
im Fenster gegenüber - eine Kürbisfratze.
Von innen heraus dringt der Kerzenschein
durch die Löcher der Augen in die Nacht hinein.
Die Nase als Dreieck sehr hell angebracht,
den Mund halb geöffnet wie ein Schrei in der Nacht.
Man spürt wie die Geister und Monster tosen.
Man fühlt die Macht der Seelenlosen.

Vor'm Haus da huscht ein Skelett umher
verfolgt von einem Monsterbär.
Ich schließ mich ein in meinem Zimmer
die Furcht in mir wird immer schlimmer
da hör ich meine Schwester sagen:
"He! Du bist acht! Du mußt's ertragen"!
Mein Herz das rast, mein Atem stockt.
Wer ist's der in der Ecke hockt?

War dort nicht grad' ein Augenschein?
Hier im Zimmer? - Das kann nicht sein!
Da! Ein Zombi vor dem Fenster!
Nein Einbildung, ich seh' Gespenster
dort wo wirklich keine sind
hab schrecklich Angst, bin doch ein Kind.
Doch von der Fratz' der Kerzenschein
dringt bis in's Kinderzimmer rein.

Sieht aus als würd' der Kürbis lachen,
als würd' er nur sein Späßchen machen
als spürt er in seinem Flackerlicht
wie schnell in mir der Mut zerbricht.
Ein Sprung in's Bett, unter der Decke
sieht mich kein Monster wo ich stecke.
Die Augen zu! Zu dem Herrn ein Gebet:
"Lieber Gott mach, das die Nacht vergeht!"

H.W.Varwig
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Danke Sunny! :wub:
Gute Nacht...
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00:12
Ich wünsche euch allen einige ruhige Nächte (mit dem Wissen,das ich wieder eine Zeitlang NICHT anwesend bin)

Also schlaft gut

MICHA
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Hatten wir das schon?

Joachim Ringelnatz -

Im Park

Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
still und verklärt wie im Traum.
Das war des Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich um vier
Morgens wieder vorbei.
Und da träumte noch immer das Tier.
Nun schlich ich mich leise - ich atmete kaum -
gegen den Wind an den Baum,
und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.
Und da war es aus Gips.

Gute Nacht, schlaft gut.

Aber Hamlett ,bitte schreib
doch auch noch ein Gedicht!
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Hier mal das etwas andere Gedicht :) - hoffentlich gefällts euch.

Herbstzeit

Der Tag geht zu Ende, es wird langsam dunkel
und plötzlich sieht man ein Lichtergefunkel
es sind lauter Sterne am Firmament
sehen aus wie Bilder die keiner kennt.

Ein jedes hat Namen, ich weiss es genau
doch leider erklärt es mir keine Sau
da plötzlich seh ich den kleinen Bären
den muss auch mir niemand erklären
und Cassiopeia hab ich entdeckt
die hat sich zwischen den andern versteckt.

Ich muss gestehen, es verlässt mich mein Wissen,
drum geh ich jetzt lieber ne Runde .....

Entstanden ist dies gerade als „der Verfasser“ :) mit einer schlauen Sternenkarte im Garten saß und feststellen musste, das entweder der Himmel zu bewölkt oder er selbst zu wenig Fantasie hat.

Gute Nacht allerseits

Holmes
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Zufriedenheit

Ich sah sie oft zusammenkommen,
zwei Bauern, alte Freunde,
die nach einem knappen Gruß
schweigend beieinanderstanden
und Seite an Seite
den Blick übers Land schweifen ließen, dessen Hügel
all das, was sie erinnerten, umfaßten,
die Luft einsogen, den Geruch
von Tabak, feuchter Kleidung, Lämmerscheiße,
eingedenk, daß Worte
ihr immerwährendes Gespräch,
die goldene Gewißheit eines
geteilten Erbes nur zerstören würden.

Meg Bateman

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
(IMG:https://img172.echo.cx/img172/1552/sc0656ah.gif)
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Nacht

Himmel und Meer nicht mehr getrennt
durch eine klare Linie.
Tamariskenzweige hängen still
in die Schwärze der Nacht
und nur ein Lichtpunkt
gleitet schweigend unter ihnen dahin.
Ein nächtliches Fischerboot?

Er steht still.
Ein Stern?

Gedanken treiben dahin
wie das Spielzeug auf dem Meer,
gehalten oder gezogen
von dem nächtlichen Schatten
am Strand.

Irgendjemand ist wieder Kind.

Inge Wassenberg

Gute Nacht,
schlaft gut
und träumt was Schönes...
(IMG:https://img172.echo.cx/img172/1552/sc0656ah.gif)
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Gute Nacht, Hamlett und danke :wub:
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