Na, sechste Klasse würde ich jetzt gerade nicht sagen, aber achte Klasse Realschule oder Gymnasium mag hinkommen.
Ich nenne es nochmal ganz klar beim Worte:
Die hier diskutierte Aufgabe sollte für Kinder, die *in diesem Stoff stecken* spätestens ab JG 9 mit Realschul- oder Gymnasial-Niveau trivial sein (Eltern, die Jahrelang aus diesem Stoff raus sind, sehe ich es nach). Das Lösen solcher Aufgaben ist für Gymnasiasten in der Oberstufe Grundvoraussetzung. Wer das nicht kann, braucht dort auf mathematischem oder naturwissenschaftlichen Gebiet gar nicht erst weiterzumachen. Unter Umständen holen einen die Defizite an dieser Stelle nach *Jahren* bei der beruflichen Weiterbildung unerwartet wieder ein: Bei meiner Frau war es das nebenberufliche BWL-
Studium.
Nochmal: Das sind keine Drecksaufgaben zur Schikane; dies ist eine einfache Umformungsaufgabe, und das Finden des abstrakten Ansatzes stellt auch keine besonderen Anforderungen für jemanden, der in diesem Stoff drinsteckt, wie es für Deine kinder zu erwarten ist.
In aller Deutlichkeit: Bestehen hier signifikante Defizite, dann solltest Du JETZT schnellsten dafür sorgen, daß sie beseitigt werden - sonst wird Dein Kind auf diesem Gebiet nie wieder auf einen grünen Zweig kommen! Das ist mein voller Ernst und ich sage es Dir in aller Freundschaft.
Über die Qualität des Lehrpersonals läßt sich trefflich streiten. Ich kann Dir versichern, daß ich selbst auch schon Mathelehrern die Hölle heiß gemacht habe. Ich sehe in der Qualität vieler Lehrer ein Hauptproblem unserer Bildungsmisere.
Aber es gibt auch viele brauchbare und sogar viele hochengagierte und sehr gute Lehrer. Sie *stehen* aber tatsächlich vor dem Problem, eine große Stoffmenge den Schülern in kurzer vermitteln zu müssen. Die besten Konzepte nützen dabei dann aber gar nichts, wenn die Schüler keinen Bock auf den Stoff haben, sich nicht einarbeiten, das Gelernte nicht vertiefen und von den Eltern auch noch suggeriert bekommen, daß dies gar nichts macht, weil dies alles nur schikanöse "Drecksaufgaben" sind und Papa und Mama die ja auch nicht lösen können. Papa und Mama haben diesen Stoff vielleicht nie gelernt, oder sie haben es inzwischen vergessen. Probleme gerade in Mathe werden offenbar "vererbt".
Aber die armen Kinderlein müssen endlich mal lernen, daß sie eigenverantwortlich handeln müssen, und daß sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren eltern haben: SIE bekommen diesen Stoff gerade beigebracht und stecken mitten drin!
Es gibt *grottenschlechte* Lehrer - ja! Ich hoffe aber, daß Dein Kind nicht unter einem solchen Lehrer leiden muß, und die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen.
Wie oft habe ich es gehört: Der Lehrer erklärt nicht, die ganze Klasse ist so schlecht. Sorry - aber meistens sind das faule Ausreden!
Wie dem auch sei: Da müsst Ihr durch! Es ist jetzt falsch, Dein kind in Schutz zu nehmen oder überzubehüten; mache Dir Gedanken, wie Du es motivierst. Der jetzige Zeitpunkt ist *ganz entscheidend*! Dein Kind MUSS diesen Stoff spielend beherrschen lernen - gerade jetzt!
Nachhilfe ist so lohnend?
Für Studenten mag dies ein willkommener Verdienst sein, ja. Ich für meinen Teil investiere meine 2-3 Stunden wöchentlich ehrenamtlich (derzeit im erweiterten Verwandtenkreis); die Zeit mir zu bezahlen, könnten die Familien sich nicht leisten. Jeder ordentlich Berufstätige verdient mehr, als Du mit Nachhilfe erzielen kannst (die Qualifikation vorausgesetzt). Lohnend ist es für Schüler, Studenten und solche Institutionen wie Schülerhilfe oder Studienkreis, deren Betreiber sich über Provisionen und die Masse finanzieren, aber nicht wirklich für Lehrkräfte.
Fazit:
Wir stecken in einer Bildungsmisere. Was kannst Du als Elternteil beitragen?
Du kannst Deine Kinder MOTIVIEREN. Motivation um jeden Preis - das ist wichtig. Motiviere Deine Kinder und unterstütze den Lehrer (auch wenn es eine Pfeife ist).
*Denke* nicht einmal an "Drecksaufgaben". Das sind einfache Aufgaben, die es zu lösen gilt, deren Lösung Spaß macht und die Deinem Kind irgendwann mal den richtigen Geistesblitz zur richtigen Zeit am richtigen Ort bringen werden.
H.H.