Freu!
Liebe Gitti, da hast Dur mir ja eine richtig schöne website empfohlen. Ich habe lange darin geschmökert und viele interessante Beiträge gefunden. Vielen Dank!!!
Mit meiner Fütterung habe ich es wohl ganz richtig gemacht. Bei der Rubrik "Nistkästen" fiel mir NOCH eine Geschichte ein.
Die ist jetzt wirklich meine letzte, nicht dass ich in den Ruf einer Erzählsüchtigen komme, bei derem Mitteilungsbedürfnis man irgendwann anfängt, zu gähnen.
Meinem Vater, ein kantiger Landwirt mit realister Einstellung zur Natur, wird das Herz beim Federvieh butterweich. Wenn er mal Zeit hat, zimmert er Futterhäuschen und Nistkästen für seine Lieblinge. Er hat sich genau über entsprechende Bauanleitungen (Bauweisen, Standorte usw.) informiert. In einem Jahr hatte er mal mehr Zeit dafür und ca. 10 Nistkästen gebaut und in seinem Wald aufgehängt. Er war sehr erfreut, dass alle Nistkästen im Frühjahr gut angenommen wurden und viele Meisenpärchen ein Zuhause fanden. Im Spätherbst wollte er die Kästen dann grundsäubern und für das nächste Frühjahr fit machen.
Er fiel fast von der Leiter, als er den ersten Kasten öffnete und dort schlafende Siebenschläfer vorfand (er hat einen unheimlichen Graus vor Mäusen). Er hat das Ding gleich wieder zugeklappt. Er ist dann vorsichtig zu den nächsten Kästen und hat im weiteren festgestellt, dass ungefähr die Hälfte "seiner Häuser" von Siebenschläfern und Haselmäusen für den Winterschlaf genutzt wurden. Das hat ihm einen ziemlichen Dämpfer verpasst und er hat die Aktion dann leider aufgegeben. Ich habe ihm erklärt, dass diese Tiere eigentlich keine Mäuse, sondern Bilche sind. Das hat ihm aber auch nicht geholfen.
Seine Aktivität beschränkte er dann auf Haus und Hof. Er hat bei seinen Bauten, nach einem Fachblatt, millimetergenau das Einflugloch geschnitten, damit nur Meisen oder kleinere Singvögel darin brüten.
Ein Dorn im Auge waren ihm immer Spatzen. Die waren sehr zahlreich und sind in Scharen über die Getreidefelder hergefallen. Deshalb die Piefigkeit mit dem Einflugloch. Trotz exakter Größe hatte ein Spatz es mal versucht, sich einen seiner Kästen zum Zuhause zu machen. Der Spatz kam zwar rein, aber nicht mehr raus. Mein Vater fand den armen Kerl ein paar Tage später verhungert im Einflugloch steckend.
Im Garten, am Zwetchgenbaum, hat er schließlich einen Nistkasten angebracht und mit dickem schwarzen Filzschreiber in großer Schrift, so dass man es aus 20 Meter Entfernung lesen konnte, geschrieben "No Spatz".
Der Kasten war von der Wohnküche aus dem Fenster raus gut zu erkennen. So manche Besucher haben verwirrt nach draußen geschaut und sich über die Erklärung hierfür sehr amüsiert.
Es hört sich schon ein bisschen skurril an. Ich hoffe, dass das von niemandem als Seemanns- oder "Vogelgarn" empfunden wird. Es war eben so.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele nette Antworten in meinem Thread kriege.
Vielen Dank Ihr Lieben
, Daddel