Im Gegensatz zu dir stell ich die erste Frau nicht auf nen Sockel oder den ersten Mann, wer auch immer Unterhalt kriegt und sprech ihr nicht mehr Rechte zu als der aktuellen Frau. Falls du gegen was Jüngeres ausgetauscht worden bist und damit nicht klarkommst und darum jetzt so nen Hals auf alle Zweitfrauen schieben solltest, isses nicht mein Problem, für Liebe und Zuneigung gibts eben keine lebenslange Garantie.
Und wenn ich hier so les was du ablässt mit deinem heile Welt-Denken über Familie und Ehe, frag ich mich echt, wo du in den letzten Jahren gelebt hast oder ob du ab und an mal Nachrichten mitkriegst.
Was du forderst und als Ideal hinstellst, ist längst überholt, und das mit recht. Warum ne Frau grundsätzlich nicht arbeiten soll, bloß weil die mal nen Trauschein unterschrieben hat, geht nicht bloß mir nicht rein.
Ne intakte Familie heißt für dich wahrscheinlich, die biologischen Eltern sollen zusammenbleiben. Für mich ist ne intakte Familie ne Familie, in der alle Mitglieder mit der Familiensituation glücklich sind. Ob das zwei Kerle sind, die gemeinsam n Kind aufziehen, ob die Tochter mit dem Kind bei ihren Eltern lebt oder ob n Papa mit seinen drei Kurzen alleine cool zurechtkommt und die nix vermissen.
Ich bin kein Typ, der nach außen hin unbedingt nen "anständigen" Schein wahren will, erst recht nicht in ner Ehe. Ne Scheidung ist für mich normal und gesünder als ne Ehe, die schon lange nicht mehr existiert oder die von Anfang an nicht auf Zuneigung oder sonstigen gleichen Interessen basiert hat. Wer sich in so ner Ehe oder Beziehung wohlfühlt soll weitermachen wenn der andere das auch will, aber ich seh keinen Grund warum einer für ne lange Zeit den anderen durchfüttern soll, wenns nicht notwendig ist. Da spielen derbe oft Rachegedanken mit. Der oder die hats gewagt, mich abzusägen, dafür soll der/die bluten. Wirft kein cooles Licht auf den, der Unterhalt kriegt.
Ich würd nicht mal auf die Idee kommen, Unterhalt zu verlangen, wenn ich ne Frau heiraten würd, die mehr Kohle verdient als ich und ich keine Kids zu versorgen hab. Bin gerne selbständig und lass nicht andere für mich sorgen, wenn ichs selber kann, bloß weil ich mal ja gesagt hab.
Wenns um Unterhalt geht und um Selbständigkeit, frag ich mich immer, wo auf einmal der Stolz hin ist und die Emanzipation. Ist derbe erschreckend, wieviele Mädels dann auf einmal wieder ganz altmodisch auf Versorgung pochen, obwohl die auch alleine gut klarkommen. Wundert mich nicht, wenn viele Männer keinen Bock auf Ehe und Kids haben, wenn man sieht, wie man abgezogen werden kann, wenn der Ex was nicht in den Kram passt und die meint, dem über den Finanzweg einen reindrücken zu müssen.
N beliebter Satz von vielen scheidungsunwilligen Weibchen ist: Wenn der sich von mir scheiden lässt, sieht der die Kids nie wieder. Da wird dann nicht mehr getrennt, dass der Ex n guter Vater ist und seine Kurzen liebt, da zählt dann bloß noch "der war sowas von gemein zu mir und hat mich blamiert und hat sich lieber ne andere genommen, dafür zahl ichs dem heim". Da gehts oft nicht mehr um die Kids, sondern um verletzte Eitelkeit. Ist schon derbe beschissen, für den persönlichen Rachefeldzug wie im Kindergarten die Kids mit reinzuziehen und zur Waffe machen zu wollen.
Und was dann los ist, wenns rauskommt, dass die Kids die Neue mögen und kein Problem damit haben, wenn Papa mit ner anderen zusammen ist, ist oft n Stoff für Thriller.
Ich frag mich sowieso, wie man heutzutage überhaupt noch davon ausgehen kann, dass einem das nie passiert, was anderen passiert, und dass man dann so tut, als wär man der oder die erste, der ne Scheidung mitmachen muss. Sowas sollte man sich vorher überlegen. Eheverträge gibts übrigens auch nicht erst seit gestern.