@Leuchtfeuer:
Das finde ich sehr schön geschrieben. Aber DU hast Dich ja auch damit auseinandergesetzt, durch diesen Beruf.
Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden bzw. anderen Leuten auf den Schlips treten.
Es kam vielleicht so rüber, als würde ich nur schlechte Erfahrungen sammeln. Das stimmt nicht. Ich habe auch sehr viel Empathie erleben und erfahren dürfen.
Ich spreche halt lediglich die Tatsache an, dass es eben auch Menschen gibt, die sehr unsensibel reagieren können. Diese Menschen haben aber eben auch nicht die Erfahrung gemacht, wie es ist, mit eingeschränkten Menschen zu arbeiten, zu leben oder auch aufzuwachsen. Sie sind nie damit konfrontiert worden. Und leider, leider, leider habe ich auch schon Menschen kennengelernt, die auch gar kein Interesse haben, sich damit auseinander zu setzen, da "sie ja nicht davon betroffen sind". Diese Menschen werden einmal massive Probleme haben, damit fertig zu werden, sollten sie selbst einmal durch irgendeinen Unglücksfall o.ä. eine chronische Krankheit oder Behinderung bekommen. Aber darum muss ICH mir nun keine Gedanken machen, da ich mich ja schon zwangsläufig damit auseinandersetze.
Ich bin ja sehr dafür, dass Menschen ohne irgendeine Einschränkung wenigstens einmal in ihrem Leben ehrenamtlich in einer Behinderteneinrichtung tätig sein sollten. Damit sie auch mal die "andere" Seite sehen. Und Kräfte werden immer gebraucht.
Aber das nur am Rande.
Dieser Thread hat mir halt nur zu denken gegeben. Die Frage, warum ich so auf die Welt kommen musste, saß bzw. sitzt mir noch im Nacken. Warum meine Kindheit und Jugend aus Untersuchungen, Therapien und Behördenrennereien bestehen musste, während andere in meinem Alter spielen konnten usw. Ich hatte mir die Quelle von wurst durchgelesen (warum Gott Menschen leiden lässt) und dort wurde das Thema Behinderung gar nicht erwähnt.
Ich denke schon, dass einiges auch seine Bestimmung hat. Aber Gott hat sich vielleicht auch etwas anderes darunter vorgestellt.
In meinen Augen ist das Ganze eigentlich eine Prüfung für die Menschheit, die er uns damit gibt. Dass die "Stärkeren" den "Schwächeren" helfen.
Es klappt vielleicht nicht immer so, wie mans gerne hätte. Aber wir sind doch schon ganz schön weitgekommen, oder?
Übrigens bin ich selber sehr viel Unterstützung gewöhnt (Familie). Aber ich habe es halt auch schon anders kennengelernt. Von Bevorzugungen, Ausgrenzungen, Schlägen, Treten, Bespucken und Sprüchen wie ich solle doch "verrecken" (war alles in der Schule) ist sehr viel schon dagewesen. Später im Arbeitsleben kam noch dazu, dass man für die "normale" Arbeitswelt zu viel Geduld mir gegenüber braucht. Nun arbeite ich im geschützten Bereich und fühle mich sehr wohl. Und noch etwas: Ich habe einen super Freundeskreis, alles Leute ohne Einschränkungen.
Aber mein Leben kapieren... das werde ich wohl erst - wie alle anderen auch - ganz am Ende.