Nachdem der Thread zum Thema "Kinder bei Familienfesten" so ausgeufert ist, eröffne ich jetzt mal einen Thread zu dem Glaubensthema, das dort aufgerollt wurde – weil ich gerne darüber diskutieren würde, aber nicht den anderen Thread weiter ins off topic ziehen will.
Ich verstehe Glauben nicht wirklich. Ich bin mehr oder weniger atheistisch aufgewachsen, meine Eltern waren beide lange vor meiner Geburt aus der Kirche ausgetreten wegen mangelndem Glauben und ich wurde absolut ohne Religion erzogen. In der Schule hatte ich Religionsunterricht (Ethik war "damals" noch nicht so üblich); ich habe christliche Großeltern, ich habe christliche Freunde. Ich hab mittlerweile auch muslimische und jüdische Bekannte und sogar einen, der sich ner seltsamen Sekte angeschlossen hat. Ich habe schon zahllose Diskussionen zu dem Thema geführt aber ich bin nicht wirklich schlauer. Ich verstehe einfach nicht, wie man diesen Kram glauben kann. Als Kind glaubt man an den Weihnachtsmann (das Christkind, Nikolaus, Osterhase, wen auch immer) und irgendwann wird einem klar, dass das eine Geschichte von den Erwachsenen ist und dass es eigentlich gar nicht stimmt. Man hat eben gelernt, rational zu hinterfragen und man sieht, dass es keinen Sinn macht, dass da jemand die Geschenke bringt. Man weiß, dass ein einziger Mann mit weißem Bart mit an einem Tag alle Kinder auf der Welt beschenken kann. Man weiß, dass es keinen Hasen gibt, der Eier versteckt. Lange genug hat das Sinn gemacht, aber irgendwann ist man einfach zu schlau, um daran zu glauben. Und dann? Naja, es passiert nichts schlimmes. Weihnachten wird ein Bisschen "entzaubert", es ist aber doch immernoch schön – leckeres Essen, mit der Familie zusammensein, schöne Geschenke, Plätzchen, Tannenduft... Warum passiert das gleiche nicht mit Gott? Als Kind zu denken, ok, da gibts einen, der passt auf mich auf und zu dem komm ich, wenn ich tot bin – seh ich ein. Aber irgendwann muss man doch begreifen, dass das einfach nicht so ist.
Für alles mögliche werden wissenschaftliche Beweise verlangt. Preist jemand eine neue Superdiät an, erwarten wir, dass er eine Studie durchgeführt hat, inder klar wurde, dass Leute, die die Diät befolgen, mehr Gewicht verloren haben als Leute, die die Diät nicht befolgen. Wenn jemand behauptet, er hätte ein großartiges Buch geschrieben, dann wollen wir es gerne lesen und uns davon überzeugen. Wenn jemand behauptet, er wäre ein großartiger Koch, wollen wir das bitte selbst beurteilen, indem wir etwas essen, was er gekocht hat.
Kommt es zum Glauben scheint diese natürliche Skepsis plötzlich unwichtig zu werden. Man verlässt sich auf nachgewiesermaßen von Menschen geschriebene Geschichten – Menschen, die nicht dabei waren, Menschen, die eine Phantasie haben. Menschen, die das vielleicht alles gar nicht so gemeint haben. Ich verstehe es nicht.
Ich empfehle jedem, sich mal Bill Maher's Film "Religulous" zu Gemüte zu führen, er fasst das ganz schön zusammen. Man kann eine Menge lernen.
Ich fass mal die Hauptargumente des Films zusammen, denn sie stellen genau die Fragen, die ich mir stelle. Vielleicht könnt ihr mir helfen, diese Fragen zu beantworten.
Die Tatsache, dass es Religionen gibt, ist der beste Beweis dafür, dass es keinen Gott gibt. Viele Religionen mit der mehr oder weniger gleichen Geschichte – warum sollte eine wahrer sein als die anderen? (Ein Beispiel: Krishna, dessen Geschichte etwa 1000 Jahre vor Jesus angesiedelt werden kann: Von einer Jungfrau geboren; Zimmermann, getauft in nem Fluss; dann gibts da noch den Ägypter Horus von atwa 1200 v. Chr.... nach 3 Tagen auferstanden, hatte 12 Jünger, von ner Jungfrau geboren, wirkte Wunder..... Liste lässt sich fortsetzen)
Es ist nicht überraschend oder verwunderlich, dass es Religionen gibt. Menschen haben so große Angst vor Ungewissheit – was passiert nach dem Tod? Wieso gibt es das Böse? etc.pp. – dass sie eine Erklärung suchen und annehmen. Das kann jede x-beliebige Erklärung sein. Zum Beispiel wäre eine gute Geschichte, dass die Welt von einem fliegenden Spaghettimonster erschaffen wurde. Nein, moment, das klingt ja total absurd. Viel logischer wäre die Theorie, dass nach dem Tod eine Abrechnung stattfindet und man dann entweder mit dem Paradis belohnt oder mit dem Fegefeuer bestraft wird. Oder dass eine Frau, ohne Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, einen Sohn zur Welt gebracht hat, der auf dem Wasser laufen konnte.
Warum soll es gut sein, zu glauben? Warum soll es gut sein, etwas zu glauben, wofür es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt? Vor einigen Jahrzehnten/Jahrhunderten mag das noch sinn gemacht haben, weil wir auf viele Fragen keine Antworten hatten. Aber heute wissen wir, wie die Erde entstanden ist. Wir brauchen keine Märchen mehr. Ich sehe, warum extrem ungebildete Menschen an solche Geschichten glauben. Aber doch nicht Menschen, die des Lesens und Schreibens mächtig sind, die eine Schulbildung genossen haben, die wählen, Auto
Leute, die eigentlich ganz rational sind und Entscheidungen in ihrem Leben rational treffen (z.B. zu einem Bankberater gehen, bevor sie eine Investition machen; Verhüten, bis ein Kind in ihr Leben passt), glauben, dass sie sonntags das Blut von ihrem 2000 Jahre alten Gott trinken.
Leute argumentieren gern mit den 10 Geboten und den christlichen Werten, die angeblich so viele Menschen zu gutem Verhalten bewegen. Schauen wir uns die 10 Gebote an, sind die ersten drei schonmal relativ irrelevant in dem Zusammenhang - sie beschäftigen sich nur mit einem ziemlich eifersüchtigen Gott und wie man ihn zu behandeln hat. Es sind letztendlich nur 2 Gebote, die wirklich "Substanz" haben: Du sollst nicht töten und du sollst nicht stehlen. Ok, hätten wir das nicht auch ohne Religion irgendwann festgestellt, dass es Sinn macht, so als Regel in einer Gemeinschaft, dass wir uns nicht gegenseitig abschlachten und unseren Kram wegnehmen?
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Nun könnte man ja sagen, was solls - lass die Leute doch glauben, was sie wollen, sie tun ja niemandem weh. Aber genau das ist leider nicht der Fall. Religion tötet so viele Menschen. Religion ist verantwortlich für so viel Leid auf dieser Welt (um nur mal ein Beispiel zu nennen: es wird immernoch in Afrika gegen Kondome gepredigt. Ernsthaft.) und genau da gehts mir einen Schritt zu weit. Religion ist nicht friedlich. Und jeder, der daran glaubt und sich dem Verein anschließt, unterstützt das indirekt.
Also, vielleicht kann mich hier jemand "erleuchten" und mir helfen zu verstehen, "what this is all about".
Ich verstehe Glauben nicht wirklich. Ich bin mehr oder weniger atheistisch aufgewachsen, meine Eltern waren beide lange vor meiner Geburt aus der Kirche ausgetreten wegen mangelndem Glauben und ich wurde absolut ohne Religion erzogen. In der Schule hatte ich Religionsunterricht (Ethik war "damals" noch nicht so üblich); ich habe christliche Großeltern, ich habe christliche Freunde. Ich hab mittlerweile auch muslimische und jüdische Bekannte und sogar einen, der sich ner seltsamen Sekte angeschlossen hat. Ich habe schon zahllose Diskussionen zu dem Thema geführt aber ich bin nicht wirklich schlauer. Ich verstehe einfach nicht, wie man diesen Kram glauben kann. Als Kind glaubt man an den Weihnachtsmann (das Christkind, Nikolaus, Osterhase, wen auch immer) und irgendwann wird einem klar, dass das eine Geschichte von den Erwachsenen ist und dass es eigentlich gar nicht stimmt. Man hat eben gelernt, rational zu hinterfragen und man sieht, dass es keinen Sinn macht, dass da jemand die Geschenke bringt. Man weiß, dass ein einziger Mann mit weißem Bart mit an einem Tag alle Kinder auf der Welt beschenken kann. Man weiß, dass es keinen Hasen gibt, der Eier versteckt. Lange genug hat das Sinn gemacht, aber irgendwann ist man einfach zu schlau, um daran zu glauben. Und dann? Naja, es passiert nichts schlimmes. Weihnachten wird ein Bisschen "entzaubert", es ist aber doch immernoch schön – leckeres Essen, mit der Familie zusammensein, schöne Geschenke, Plätzchen, Tannenduft... Warum passiert das gleiche nicht mit Gott? Als Kind zu denken, ok, da gibts einen, der passt auf mich auf und zu dem komm ich, wenn ich tot bin – seh ich ein. Aber irgendwann muss man doch begreifen, dass das einfach nicht so ist.
Für alles mögliche werden wissenschaftliche Beweise verlangt. Preist jemand eine neue Superdiät an, erwarten wir, dass er eine Studie durchgeführt hat, inder klar wurde, dass Leute, die die Diät befolgen, mehr Gewicht verloren haben als Leute, die die Diät nicht befolgen. Wenn jemand behauptet, er hätte ein großartiges Buch geschrieben, dann wollen wir es gerne lesen und uns davon überzeugen. Wenn jemand behauptet, er wäre ein großartiger Koch, wollen wir das bitte selbst beurteilen, indem wir etwas essen, was er gekocht hat.
Kommt es zum Glauben scheint diese natürliche Skepsis plötzlich unwichtig zu werden. Man verlässt sich auf nachgewiesermaßen von Menschen geschriebene Geschichten – Menschen, die nicht dabei waren, Menschen, die eine Phantasie haben. Menschen, die das vielleicht alles gar nicht so gemeint haben. Ich verstehe es nicht.
Ich empfehle jedem, sich mal Bill Maher's Film "Religulous" zu Gemüte zu führen, er fasst das ganz schön zusammen. Man kann eine Menge lernen.
Ich fass mal die Hauptargumente des Films zusammen, denn sie stellen genau die Fragen, die ich mir stelle. Vielleicht könnt ihr mir helfen, diese Fragen zu beantworten.
Die Tatsache, dass es Religionen gibt, ist der beste Beweis dafür, dass es keinen Gott gibt. Viele Religionen mit der mehr oder weniger gleichen Geschichte – warum sollte eine wahrer sein als die anderen? (Ein Beispiel: Krishna, dessen Geschichte etwa 1000 Jahre vor Jesus angesiedelt werden kann: Von einer Jungfrau geboren; Zimmermann, getauft in nem Fluss; dann gibts da noch den Ägypter Horus von atwa 1200 v. Chr.... nach 3 Tagen auferstanden, hatte 12 Jünger, von ner Jungfrau geboren, wirkte Wunder..... Liste lässt sich fortsetzen)
Es ist nicht überraschend oder verwunderlich, dass es Religionen gibt. Menschen haben so große Angst vor Ungewissheit – was passiert nach dem Tod? Wieso gibt es das Böse? etc.pp. – dass sie eine Erklärung suchen und annehmen. Das kann jede x-beliebige Erklärung sein. Zum Beispiel wäre eine gute Geschichte, dass die Welt von einem fliegenden Spaghettimonster erschaffen wurde. Nein, moment, das klingt ja total absurd. Viel logischer wäre die Theorie, dass nach dem Tod eine Abrechnung stattfindet und man dann entweder mit dem Paradis belohnt oder mit dem Fegefeuer bestraft wird. Oder dass eine Frau, ohne Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, einen Sohn zur Welt gebracht hat, der auf dem Wasser laufen konnte.
Warum soll es gut sein, zu glauben? Warum soll es gut sein, etwas zu glauben, wofür es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt? Vor einigen Jahrzehnten/Jahrhunderten mag das noch sinn gemacht haben, weil wir auf viele Fragen keine Antworten hatten. Aber heute wissen wir, wie die Erde entstanden ist. Wir brauchen keine Märchen mehr. Ich sehe, warum extrem ungebildete Menschen an solche Geschichten glauben. Aber doch nicht Menschen, die des Lesens und Schreibens mächtig sind, die eine Schulbildung genossen haben, die wählen, Auto
Leute, die eigentlich ganz rational sind und Entscheidungen in ihrem Leben rational treffen (z.B. zu einem Bankberater gehen, bevor sie eine Investition machen; Verhüten, bis ein Kind in ihr Leben passt), glauben, dass sie sonntags das Blut von ihrem 2000 Jahre alten Gott trinken.
Leute argumentieren gern mit den 10 Geboten und den christlichen Werten, die angeblich so viele Menschen zu gutem Verhalten bewegen. Schauen wir uns die 10 Gebote an, sind die ersten drei schonmal relativ irrelevant in dem Zusammenhang - sie beschäftigen sich nur mit einem ziemlich eifersüchtigen Gott und wie man ihn zu behandeln hat. Es sind letztendlich nur 2 Gebote, die wirklich "Substanz" haben: Du sollst nicht töten und du sollst nicht stehlen. Ok, hätten wir das nicht auch ohne Religion irgendwann festgestellt, dass es Sinn macht, so als Regel in einer Gemeinschaft, dass wir uns nicht gegenseitig abschlachten und unseren Kram wegnehmen?
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Nun könnte man ja sagen, was solls - lass die Leute doch glauben, was sie wollen, sie tun ja niemandem weh. Aber genau das ist leider nicht der Fall. Religion tötet so viele Menschen. Religion ist verantwortlich für so viel Leid auf dieser Welt (um nur mal ein Beispiel zu nennen: es wird immernoch in Afrika gegen Kondome gepredigt. Ernsthaft.) und genau da gehts mir einen Schritt zu weit. Religion ist nicht friedlich. Und jeder, der daran glaubt und sich dem Verein anschließt, unterstützt das indirekt.
Also, vielleicht kann mich hier jemand "erleuchten" und mir helfen zu verstehen, "what this is all about".