Nee, "Bobbes"-Greifen ist generell nicht mein Ding: was ich selber nicht mag, tue ich auch (der Spinne) nicht an
, immer das Mitgeschöpf respektierend, rechne ich eben auch ein, daß dieses in dem Fall genauso wehrhaft ist wie ich.
Aber mit Deinem Spinnenfadentest habe ich nicht das mindeste Problem
Kreuzspinnen sind mir eh weit weniger dubios als Hausspinnen.
Mir ist schon als Kind aufgefallen, daß sich Kreuzspinnen nur auf bestimmten Fäden ihres Netzes bewegen (wenn sich z.B. die Abendbrotsfliege darin verfangen hat und sie "Zugriff fahren"). Nun endlich erfahre ich das mit den klebenden und nichtklebenden Fäden mal!
Da werde ich nachmittags gleich mal mit dem Finger "gucken". Allerdings tut es mir immer leid, ein Kreuzspinnennetz (auch nur partiell) zu zerstören, da ich die immer ein wenig als "Kunstwerke der Tierwelt" betrachte: Sie sind optisch so ansprechend.
Kaum ein naturbegesterter Zeichner oder Fotograf hat sich nicht schon am tauglitzernden Kreuzspinnennetz
versucht...
Wie ist das eigentlich mit den klebenden und nichtklebenden Fäden bei Trichterspinnen?
Da kenne ich es, daß frische Netze generell ziemlich gut kleben (versuche einer, ein frisches Hausspinnennetz abzufegen: klebt wie Hulle am Handfeger und löst sich nur durch anhaftende / hinzugefegte Staubpartikel besser ab).
Die Hausspinne, wenn sie abends rauskommt und sich "fängisch" postiert, sitzt aber oft auf diesem Netz: schön ausgebreitet. Tagsüber sind sie ja meist in ihrer "Höhle", da sieht man sie nicht.
Ich denke, bei meinem Hausspinnenbild kann man das sehen: die sitzt nicht an der Wand: Nein, im Netz.
Und nochwas fällt mir zu Spinnweben ein: eine Geschichte, die mir meine Mutter aus ihrer frühen Lernschwesternzeit ( Nachkrieg / frühe 50er Jahre) erzählte und mich wirklich schockierte (wenn einem Begriffe wie Sepsis / Asepsis nicht fremd sind, ist man das und ich erzählte ihr völlig beiläufig von einer harmlosen Küchenverletzung, dadurch kam sie drauf):
Sie berichtete mir von Verbrühungs- / Verbrennungsverletzungen, die sie damals oft im KH / Poliklinik versorgen mußten und die sich oft sehr schwer entzündet hatten. Was gaben die betreffenden Patienten nicht selten an?
Sie hätten sich sofort auf die Brüh- oder Brandstelle große
Spinnenweben
zu Hause draufgetan!!!!
WIE BITTE?!! Meine erste Reaktion darauf war natürlich: "Du spinnst... willst du mich veralbern?!"
Sie schwor Stein und Bein, das sei die reine Wahrheit, sie habe es selbst gesehen: Diese Leute glaubten felsenfest, sofort aufgebrachte Spinnweben seien das beste Naturmittel bei dergleichen und erklärten genau das dem tobenden Arzt, der deren Wunden sah. "Frischabgepflückte" Trichterspinnweben aus dem Keller... meist entsprechend verdreckt, wie man sich denken kann.
Mein zweiter Gedanke war: Moment mal... ist es
theoretisch möglich, daß diese Leute in gewissem Sinne Recht hatten oder es schon Erfolge damit gegeben hat?
(Saubere) Spinnennetze als eine Art "natürliche Gaze"????
Wer hat von Euch schon mal sowas gehört?
Bearbeitet von Die Bi(e)ne am 11.10.2008 03:47:21