Zitat (lucky ohne strike @ 14.12.2008 00:23:06) |
Also so recht erschließt sich mir der Zusammenhang zwischen der zugegebenermaßen widerwärtigen Fritzl-Geschichte und dieser Sache nicht.
Da werden wieder Entschuldigungen für die Täter gesucht.
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So sehe ich das auch. Zunächst:
Die Fritzl- Geschichte ist ein anderer Fall.
Recherchiert man ein wenig und liest dort nochmal genauer nach, hat es da eine jahrelang im Kellerkerker eingesperrrte Mutter geschafft, wegen schwerer Erkrankung ihr Kind ins Spital bringen zu lassen (und diesem in dessen Sachen versteckt einen Hinweis auf ihre eigene und die Situation ihrer anderen Kinder so nach draußen zu bringen. Kerkermeister Fritzl kam nicht auf diese Art "Kassiber" und so flog wohl alles auf, Mutter und Kinder kamen endlich frei).
Da hat nämlich eine Mutter zuerst an ihr Kind (wegen der Krankheit) und dann an sich und die anderen gedacht, egal, was ihr (und den Kleinen) über Jahre angetan wurde.
Das heißt für mich als normalsterblichen Menschen, daß Mutterinstinkte auch durch extrem Schlimmerlebtes nicht gänzlich wegradiert werden, oder?
Eine echte
Mutter wird immer versuchen, zuerst ihrem Kind (und wenn nicht anders möglich mit gleicher Post sich selbst) zu helfen.
Sicher, wir alle wissen noch nichts genaueres über diesen unglaublichen Fall (ich komme darüber noch immer nicht zur Ruhe). So sollten wir nicht vorschnell urteilen, klar.
Aber das Ganze riecht mir zu sehr nach Kalkül und das macht mich wütend.
Man schlägt Kindchen eine Nachmittagsrunde vor, die -ach, wie traurig- mit dem schrecklichen Tod des Kleinen im eiskalten Wasser nach nicht zu beschreibender Angst des Sturzes von einer hohen Brücke endet.
Im Anschluß daran der Gang zur Wache dem erschrockenen Diensthabenden erklärend: "Ich war's selbst. Ich hab mein Kind von der Brücke... da und da, weil die mir sowas von gereicht hat..."
Ich bin selbst Mutter einer Tochter.
Unter oft sehr schwierigen Bedingungen.
Sicherlich hätte mir schon mal die Hand ausrutschen oder ein paar sehr deutliche Worte meinen Mund verlassen können.
Grund gab's in fast 18 Jahren sicher oft, sie ist keine Einfache, sehr eigenwillig. Aber das Liebste und Beste, was ich in diese Welt gesetzt habe. So und so und immer wieder. :wub:
Ohne sie (zur falschen Zeit) wäre mein Leben sicherlich auch anders verlaufen.
Aber mein Kind deswegen in einen eiskalten Fluß stoßen?
Den Umstand einrechnen, daß es dabei ertrinkt... (hoffentlich besorgt die Kälte gnädigerweise die Vorarbeit: dann merkt es das Ersticken im Wassser nicht)?!
Dannn gemütlich später zur Polizei gehen und sich sachlich melden? Hallo?!!!
WAS ZUR HÖLLE KANN MEIN
KIND FÜR
MEINE UNACHTSAMKEIT?!!
Gar nichts!!! (Bitte entschuldigt das Schreien, aber mir gehen die Nerven dabei durch.)
Und ich entschuldige auch nicht den Umstand, daß sie vieleicht ihren Mann- Freund- Lebenspartner wegen eines Streites damit strafen wollte. Was kann das kleine Mädel dafür, wenn der Freund ein Ar... ist?!
Ich entschuldige auch nicht unbedingt den Depri- Umstand: sagt nicht die Krankheitslehre, daß viele Depressive in ihrer Verfassung trotzdem genau wissen, was sie tun und das in dem Moment auch wollen / beabsichtigen? Sie erinnern sich ja oft sogar...
Auch für eine postnatale Depri ist in dem Fall die Zeit ein bissel zu lang.
Was auch immer passiert: traurig und fatalistisch merke ich an, daß hier vermutlich wieder genauso wie in den anderen Fällen von Kindstötung verhandelt werden wird: Die arme Frau war ja
krank, hatte da gerade einen Schub ihrer Krankheit und braucht Hilfe (auf Allgemeinkosten natürlich)... kommt mit Totschlag davon oder so, weil der Vorsatz nicht bewiesen werden kann.
Ein kleines Kind (was sich bestimmt schon auf Weihnachten gefreut hat!) ist grauenvoll ums Leben gekommen und die Frau, die es in die Welt gesetzt und von dieser wieder wegbefördert hat, lebt weiter (ob drinnen oder draußen) und bekommt alle Hilfen, zu denen der Staat in der Lage ist ... leider zu spät.
Wer bezahlt dafür?
Gerechtigkeit? :ph34r: