Zitat (pestcontroller @ 05.09.2005 - 09:40:58) |
...die Probleme fingen schon in den 60ern an......
wir leben seit 50 Jahren auf Pump....leihen uns Geld unserer Kinder, die wir dann gar nicht bekommen...... :angry: |
So ist es. Die Politiker sind schon stolz, wenn die Neuverschuldung in einem Jahr mal prozentual geringer ausfällt als im Vorjahr. Daß man sich überhaupt weiter verschuldet wird nicht groß hinterfragt, vom Schuldenabbau gar nicht geredet. Was das allein an Zinsen kostet! Alles wird auf ruhig den Rücken von kaum vorhandenen Kindern geladen, du sagst es.
Arbeitslosigkeit: Die gibt es meines Wissens spätestens seit den 70er Jahren, Tendenz immer steigend. Noch nie hat es eine Politik - welcher Couleur auch immer - geschafft, die Arbeitslosigkeit zu senken, entgegen den Beteuerungen der PolitikerInnen jeweils vor den Wahlen.
Wann hört man endlich auf, das Volk diesbezuglich zu belügen und sagt endlich die Wahrheit: Solange das Wirtschaftswachstum der oberste Gott ist, wird es keine Senkung der Arbeitslosigkeit geben. Maschinen arbeiten billiger als Menschen und bringen also mehr Wachstum. Ein typisches Beispiel: Die Deutsche Bank macht Milliardengewinne, baut aber noch 6000 Stellen ab. So nach dem Motto: "Herr Bankangestellter, unser Unternehmen läuft wirklich prima, aber wenn wir den Computer, vor dem Sie gerade sitzen, ganz ohne Sie arbeiten lassen, wird der Jahresgewinn noch höher. Das verstehen Sie ja sicher. Also Tschüss!" Und wenn es keine Maschine ist, dann ist es eben ein Ausländer hier oder im Ausland, der die Sache billiger macht.
Es wird schon allein deshalb keine Senkung der Arbeitslosigkeit geben, weil die Politik das grundsätzlich gar nicht leisten kann. Es liegt bekanntlich allein in den Hand der Unternehmer, jemanden einzustellen. Und bei diesen liegt u.a. dank Globalisierung eine Abzockmentalität vor, daß es einem graust: Als z.B. die Erdgas-Verbraucher in einem milden Winter weniger Gas verheizten, streckten die Energielieferanten das Gas einfach mit Luft, so dass man den Gashahn zu Hause wieder weiter aufdrehen musste. Der Gaspreis steigt auch immer mit dem Ölpreis, völlig ohne Grund. Auch der Strompreis ist extrem gestiegen seit der Privatisierung der Energieversorung. Die Euro-Umstellung hat entgegen allen vorherigen Versprechungen das Leben stark verteuert, und was mit den Stabilitätskriterien los ist, wissen wir ja auch: Es denkt inzwischen niemand mehr daran, sie einzuhalten.
Was mir beim Kanzlerduell noch aufgefallen ist bzgl. der Kleinkindbetreuungsstätten: Anscheinend sind alle der Meinung, das sei Sache der Kommunen (einschliesslich Merkel). Man müsse die Kommunen irgendwie in die Lage versetzen (durch mehr Geld, versteht sich), Betreuungsstätten anzubieten. Da fragt man sich doch: Wieso regelt der Markt das nicht selbst? Bei so vielen Arbeitslosen bzw. Ich-AGs müssten sich doch genügend Leute finden, die den Bedarf erkennen und halt eine Betreuungsstätte aufmachen. Die Karrierefamilie, die darauf angewiesen ist, weil der Mann auch arbeitet, wird das Geld für diese Dienstleistung ja wohl aufbringen können, vor allem wenn die Politik die Familien endlich massiv entlastet, wie sie es dauernd verspricht.
Bearbeitet von kjuu am 06.09.2005 14:47:24