Wieviel ist uns Bequemlichkeit wert? Cerebrale Flatulenzen zu dies und jenem

Guten Morgen Muttis (und Vatis),

wir sind bei "Farbige Kontaktlinsen" ganz leicht vom Thema abgekommen und auf das Thema Mischkalkulation gestoßen.
Dazu habe ich unterstellt, dass sich m.E. Mischkalkulation in Form von Flatrates, Pauschal- und Komplettpreisen, "All-inclusive"-Offerten etc. wunderbar dazu eignet, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, weil die Transparenz und das Gefühl für Preise und Kosten völlig verloren geht.
Man hat seitens der Forenleitung gebeten, dazu einen neuen Thread zu eröffnen, was ich hiermit gerne tue.
Ich bin selbst Unternehmer (Augenoptikermeister) und in einer Branche, in der es vor Komplettbrillen und Kontaktlinsenabos nur so wimmelt. Ich kann euch versichern, dass es preiswerter ginge. Aber solange man kostenlose Probierlinsen zur Vefügung stellen muss.... (die den Optiker sehr wohl etwas kosten)?!

Ich bin der Ansicht, dass diese Angebote nur eines bewirken: Preisverschleierung.
Vordergründig ist es einfach für den Kunden, eine DSL-Flat abzuschließen und nicht mehr darüber nachdenken zu müssen, wie oft und wie lang er im Internet ist.

Aber warum wird so eine Flatrate angeboten? Aus Nächstenliebe? Bestimmt nicht.

Personal im Einzelhandel erhält in den Abendstunden/Verkaufsoffenen (Sonn-)Tagen etc. Gehaltsaufschläge.
Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, dass deshalb der Salatkopf am Verkaufsoffenen Sonntag eigentlich schon deshalb teurer sein müsste als am Montag?
Der kostenlose Parkplatz vor dem Supermarkt.... Der kostet eine Menge Geld, wird aber der Kundschaft "kostenlos" zur Verfügung gestellt. Meint ihr wirklich, ihr zahlt ihn nicht irgendwie?
Die Kunden, die sich stundenlang im Klamottenladen oder beim Optiker beraten lassen und dann genausoviel für Brille und Kontaklinse bezahlen, wie ein Kunde, der sich spontan entscheiden kann. Ist das gerecht?

Seid ihr bereit, für andere mitzubezahlen, die dieses System ausnützen? Nützt ihr es selbst aus, weil ihr über diese Dinge noch nie nachgedacht habt?

Ich will hier nicht mit ersten Steinen im Glashaus werfen, sondern nur zum Nachdenken und zu Diskussionen anregen.

Bearbeitet von Oppicker am 30.01.2010 10:48:01
Zitat (Oppicker, 30.01.2010)
Personal im Einzelhandel erhält in den Abendstunden/Verkaufsoffenen (Sonn-)Tagen etc. Gehaltsaufschläge.
Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, dass deshalb der Salatkopf am Verkaufsoffenen Sonntag eigentlich schon deshalb teurer sein müsste als am Montag?
Der kostenlose Parkplatz vor dem Supermarkt.... Der kostet eine Menge Geld, wird aber der Kundschaft "kostenlos" zur Verfügung gestellt. Meint ihr wirklich, ihr zahlt ihn nicht irgendwie?
Die Kunden, die sich stundenlang im Klamottenladen oder beim Optiker beraten lassen und dann genausoviel für Brille und Kontaklinse bezahlen, wie ein Kunde, der sich spontan entscheiden kann. Ist das gerecht?


So was ist immer ein heikles Thema.

Der eine will bis um 22 Uhr einkaufen, der andere, dazu zähle ich, sitzt lieber ab 18.OO Uhr auf dem Sofa und hat die Einkaufe eingebracht. Ich werde nicht Sonntags einkaufen gehen, auch nicht an den Adventsonntagen oder sonstigen Sonntags-City-Festen. Ich kann mein Geld nur einmal ausgeben. Solche Termine ziehen Menschen in die Stadt, die sonst nicht aus ihren Löchern kommen, gucken, kaufen aber nix. Ich bin Sonntags lieber mit meiner Familie zusammen, als durch die Stadt zu hetzen. Außerdem trage ich Sorge, dass längere Öffnungszeiten und Sonntagsangebote bald auch im Büro zu finden sind. Dazu habe ich echt keine Lust. Also boykottiere ich lange Öffnungszeiten und Sonntagseinkäufe.

Anders verhält es sich beim Brillen oder Klamottenkauf. Wenn ich wirklich mal bummeln gehe, möchte ich auch gut beraten werden. Wer will schon ein Kleidungsstück, was einem nicht steht oder sackartig an einem herunter hängt.

Als Brillenträgerin kann ich dazu nur eins sagen: Oppi, du weißt ja selbst, so ne Brille befindet sich nun mal locker 14 Stunden auf der Nase des Trägers.
Da möchte ich mir gerne bei der Auswahl Zeit nehmen können. Immerhin laufe ich mit dem Ding ja ein paar Jahre herum. Gerade was das anbelangt, erwarte ich vom Optiker seine Erfahrungswerte. Mit "die steht Ihnen aber schön" ist mir nicht gedient. Die Brille muss zu mir passen, sollte stabil aber nicht zu schwer sein, modisch, preiswert, sollte sitzen, und wenn man sich mal bückt, nicht gleich von der Nase in den Putzeimer fallen. Angenehm finde ich Modelle, die nicht gleich ins Rutschen geraten, wenn ich ins Schwitzen komme. Und sie sollte auch beim Rock`n´Roll tanzen bleiben wo sie hingehört. Und vor allem: ich muss mich mit diesem Modell wohlfühlen.
So was dauert nun mal länger. Ich komme bestimmt nicht in den Laden, um mich aufzuwärmen.
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Zitat
Als Brillenträgerin kann ich dazu nur eins sagen: Oppi, du weißt ja selbst, so ne Brille befindet sich nun mal locker 14 Stunden auf der Nase des Trägers.
Da möchte ich mir gerne bei der Auswahl Zeit nehmen können. Immerhin laufe ich mit dem Ding ja ein paar Jahre herum. Gerade was das anbelangt, erwarte ich vom Optiker seine Erfahrungswerte. Mit "die steht Ihnen aber schön" ist mir nicht gedient. Die Brille muss zu mir passen, sollte stabil aber nicht zu schwer sein, modisch, preiswert, sollte sitzen, und wenn man sich mal bückt, nicht gleich von der Nase in den Putzeimer fallen. Angenehm finde ich Modelle, die nicht gleich ins Rutschen geraten, wenn ich ins Schwitzen komme. Und sie sollte auch beim Rock`n´Roll tanzen bleiben wo sie hingehört. Und vor allem: ich muss mich mit diesem Modell wohlfühlen.
So was dauert nun mal länger. Ich komme bestimmt nicht in den Laden, um mich aufzuwärmen.


Hallo Eifelgold,

natürlich darf das mal länger dauern! Aber die Frage ist doch, ob es dir einen Mehrpreis wert wäre, weil man dich länger berät als andere Kunden.
Die Arbeitsstunde eines Optikermeisters wird normalerweise mit ca. 90- 100 Euro veranschlagt, beim Gesellen sind es 60-70 Euro. In der normalen Kalkulation stecken ca. 20-30 min Beratungszeit.
Wäre es dir einen Aufpreis wert, dich länger als tatsächlich kalkuliert beraten zu lassen?

Bearbeitet von Oppicker am 30.01.2010 11:25:41
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Gute Frage.

Antwort ist leider nein. Denn so reich bin ich leider nicht.

Aber nicht dass, du denkst, du stehst alleine da. Handwerker werden leider auch nicht für ihre geistige Tätigkeiten bezahlt. Da zählen leider auch nur Material und Arbeitsstunden. PC Stunden und Beratungsgespräche vor Herstellung fallen ins Nirwana.

Ganz schlimm ist: Der Kunde erzählt dir, was er in seinem Haus alles ändern möchte. Du fährst hin, beräts ihn und seine nörgelnde Gattin zwei Stunden und der Kunde klaut deine Gedanken und macht es selbst.
Meisterstunden sind auch nicht gerade billig. Die Zeit vergeudet, kein Geld.
So gesehen hast du Recht, man sollte sich die Zeit bezahlen lassen oder höher Kalkulieren.
G + V einrechnen.
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Bei Ärzten ist das schon Gang und Gäbe: es wird für jeden Besuch eine "Beratung" abgerechnet. Dauert diese länger als soundsoviel Minuten, darf der Arzt einen erhöhten Betrag bzw. eine Extranummer abrechnen.

Im Supermarkt erwarte ich ein gewisses Maß an Beratung und Hilfe ("Wo finde ich was"), im Discounter dagegen gehe ich davon aus, dass ich auf mich selbst gestellt bin. Daher bin ich durchaus bereit, beim Tengelmann etwas mehr Geld auszugeben- da steh ich auch bei weitem nicht so lang an der Kassenschlange wie bei Aldi. Und dass das Fleisch beim Metzger teurer ist als in der SB-Theke, akzeptiere ich auch, weil der Metzger mich auf Wunsch auch berät, welches Fleisch ich am besten für einen bestimmten Zweck nehme, wie ich es am besten gare etc.

Beratung bei Oberbekleidung, Miederwaren, Schuhen, Brillen, Elektrogeräten, Büchern... das kostet, und das bin ich auch bereit zu zahlen. Wenn ich keine Beratung weil ich eh schon genau weiß was ich haben will, vergleiche ich im Internet die Preise und bestelle bei Amazon & Co., da spart man mitunter schon einiges.

Was ich blöd finde: Menschen, die sich lang und breit beraten lassen, dann sagen "ich überleg's mir mal" und dann heimgehen und im Internetshop bestellen weil's da fünf Euro billiger ist. Sowas empfinde ich irgendwie als Betrug, auch wenn es juristisch vielleicht nicht so ist. Man beansprucht die Zeit des Beraters, der in dieser Zeit vielleicht jemanden, der wirklich kaufen will, nicht beraten kann... und derjenige, der wirklich kaufen will, steht sich die Beine in den Bauch weil der andere noch 'ne Frage und noch 'ne Frage hat.
Nur- wie will man das regulieren? Soll man in Zukunft für jede Beratung fünf Euro zahlen und bekommt dafür vom Verkäufer einen Gutschein, der beim Kauf dieses Artikels dann verrechnet wird?
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Zitat (Oppicker, 30.01.2010)

Seid ihr bereit, für andere mitzubezahlen, die dieses System ausnützen? Nützt ihr es selbst aus, weil ihr über diese Dinge noch nie nachgedacht habt?

Ich will hier nicht mit ersten Steinen im Glashaus werfen, sondern nur zum Nachdenken und zu Diskussionen anregen.

Ja, ich bin bereit, mitzubezahlen für Leute, die sich beraten lassen - mit ausnützen hat das für mich nichts zu tun. Von mir aus sollen sich doch die Leute stundenlang beraten lassen - das sind dann auch die Leute, die irgendwo anders Dinge für mich mitbezahlen. Zum Beispiel mein Studium in Rheinland-Pfalz, wo wir keine Studiengebühren haben, das demnach zumindest zum Teil durch Steuergelder finanziert wird. Genauso zahle ich auch bei der Krankenkasse für Leute mit, die schwer krank sind und oft zum Arzt müssen - ich bin im moment noch selten krank. Ich bin auch bereit, dass meine Steuergelder dafür verwendet werden, jemandem Hartz4 zu zahlen, der keine Lust hat zu arbeiten.
Und naja, wer zu blöd ist, sich vor Abschluss eines Flatratevertrages zu überlegen, ob er ohne Flatrate nicht günstiger wegkäme, ist selber Schuld.. Da mach ich jetzt kein Unternehmen für verantwortlich, nur weil sie das anbieten - im Falle der Internetflatrate für Leute wie mich, die 14-20 Stunden am Tag online sind.
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Man nennt das doch "Mischkalkulation"
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Tja, so ist es denke ich mittlerweile in den meisten Berufen.

Die Arbeit die vor dem Endprodukt steht, bevor es verkauft/fertig ist, fällt nirgends rein, die Zeit wird einfach zusätzlich erübrigt.
Ich selbst arbeite im Reisebüro und wieviele Leute ich einfach nur berate , die nie wieder kommen (im Internet buchen, weil sie da gerade sitzen und sich denken, och da hat die Frau ja recht gehabt, das buche ich gerade bequemerweise von zuhause aus im Netz...), oder die die tausende von Fragen und Möglichkeiten, stundenlang wieder durchkauen und nachher eine Buchung für 299.-€ machen, darüber mag ich gar nicht nachdenken.
Noch schlimmer die Flüge, USA, Asien, etc. eben die Dinge wo wirklich viel Arbeit hinten dran steckt.

Da denkt einfach niemand drüber nach, das ist doch alles im Preis inclusive.
Wir haben auch schon oft dran gedacht eine Gebühr für ausführliche Beratungen, Ausarbeitungen zu nehmen, die kann dann ja erstattet werden, wenn der Kunde dann tatsächlich bucht.

Ohne Mischkalkulation geht es nicht, ob das die Flatrate ist oder jedes Ladengeschäft, was Strom, Wasser, Miete, Mitarbeiter zahlt.
In der heutigen Zeit wird dies nur immer schwieriger, weil uns allen das Internet sehr viel zu schaffen macht, egal in welcher Branche, Beratung vor Ort holen und dann zuhause im Netz kaufen.
Und solange hier keine Kehrtwende eintritt in den Köpfen der Leute, gehen immer mehr kleine, private Geschäfte kaputt, die Innenstädte werden sich immer ähnlicher (C&A, H&M, Kaufhof,...).

Es ist einfach fast niemand dazu bereit für guten Service einen Aufpreis zum zahlen.

So, mußte mir einfach mal Luft machen... gnade.gif
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Zitat (Oppicker, 30.01.2010)

Die Arbeitsstunde eines Optikermeisters wird normalerweise mit ca. 90- 100 Euro veranschlagt, beim Gesellen sind es 60-70 Euro.

Ömmm, findest du das gerechtfertigt?
Ist doch nur ein Lehrberuf. wink.gif
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Hallo Muttis und Vatis,

meiner Ansicht nach brauchen wir nicht wirklich darüber zu diskutieren, ob wir für individuellen Service einen Aufpreis zahlen würden. Das tun wir doch sowieso. Deshalb heißt die Mischkalkulation ja auch so: da sind alle Kosten, die anfallen, schön drin gemischt. Denn die Ladenmiete kostet, die Mitarbeiter kosten, Energie kostet, der Parkplatz - wenn einer zur Verfügung steht - kostet, die Ware kostet, ein Gewinn sollte auch noch dabei abfallen ... die Liste ließe sich endlos weiterführen wink.gif

In meiner Stadt beispielsweise gibt es in der Innenstadt nicht einen kostenlosen Parkplatz. Da heißt es, entweder gleich ins kostenpflichtige Parkhaus fahren oder das Groschengrab füttern, wenn man kein Knöllchen riskieren will. Besser ist noch, mit den Öffentlichen in die City zu fahren und dann, wenn man bepackt wie ein Eselchen ist, eine Taxe für den Heimweg zu nehmen. Das ist unter Umständen die bequemste und billigste Möglichkeit. Denn bis ich die Parkgebühren, den Sprit und die laufenden Unterhaltskosten für mein wink.gif

Vielleicht sollte die Frage andersherum formuliert werden: Was ist es dem Unternehmer wert, einen Kunden zu bedienen, der weiß was er will und nicht allzu beratungsintensiv ist? Ich nehme mich mal als Beispiel. Wenn ich losziehe, um eine Anschaffung zu machen, informiere ich mich vorher über das Produkt - beispielsweise über das Internet. Dann marschiere ich schnurstracks auf mein Objekt der Begierde zu und kaufe es. Wie wäre es in einem solchen Fall mit einem "Schnell-Entschlossenen-Rabatt"? wink.gif

Grüßle,

Ilwedritscheline

P.S.: Übrigens ist es bei Rechtsanwälten schon lange gang und gäbe, dass für eine Erstberatung eine Gebühr erhoben wird, die bei Zustandekommen des Mandats mit dem anfallenden Honorar verrechnet wird.

P.P.S.: Wurst, ich habe Deinen Beitrag eben erst gesehen: Vor etwa zehn Jahren erzählte mir eine Optikerin, dass sie Lehrgeld zahlen musste. Bei Zahntechnikern ist es das Gleiche: Die müssen zahlen, damit sie ausgebildet werden!

Bearbeitet von ilwedritscheline am 30.01.2010 14:15:51
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Zitat (Hippo, 30.01.2010)
Tja, so ist es denke ich mittlerweile in den meisten Berufen.

Nein, so ist es nicht "mittlerweile"- so war es im Mittelalter schon. Da hat man einen Handwerker bestellt um soundsoviele Stühle zu bauen oder einen Raum auszumalen, und es wurde nach Quadratmeter oder Stückzahl bezahlt und nicht nach der Zeit, die aufgewendet wurde. Das war dann das Problem des Handwerkers, wenn er länger brauchte...
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Zitat
Wie wäre es in einem solchen Fall mit einem "Schnell-Entschlossenen-Rabatt"?


Das ist ja, was ich meine. Dann müsste ich dem, der nicht zu Potte kommt, einen Aufschlag berechnen.
So vieles könnte so viel billiger sein, wenn man nicht "mischkalkulieren" müsste. Es würde nur gezahlt, was man an Leistung abverlangt.
Flatrates führen zu Maßlosigkeit und Ungerechtigkeiten.

@werschaf
Wir könnten bei deiner Betrachtungsweise doch dazu übergehen, mtl. bspw. 600 Euro in einen

@wurst

Augenoptikergeselle wird man über eine Lehre, Augenoptikermeister nur über ein Studium.
Dieser muss ich in Bereichen der Medizin, der Physik, im Berufsrecht, in Werkstoffkunde, Wetterinstrumente und Mikroskoppe genauso auskennen wie bei modischen Trends.
Die Augenoptik gilt als "gefahrengeneigter" Beruf, weshalb nach wie vor die Meisterpräsenz Pflicht ist. Es gibt bereits Bachelor- und Master of Science-Lehrgänge, die den Optiker auf die moderne Aufgabenstellung im Beruf vorbereiten. Dieser wird in Zukunft weit davon entfernt sein, zwei Gläschen in einen Draht zu schrauben.
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Zitat (Oppicker, 30.01.2010)


@wurst

Augenoptikergeselle wird man über eine Lehre, Augenoptikermeister nur über ein Studium.
Dieser muss ich in Bereichen der Medizin, der Physik, im Berufsrecht, in Werkstoffkunde, Wetterinstrumente und Mikroskoppe genauso auskennen wie bei modischen Trends.
Die Augenoptik gilt als "gefahrengeneigter" Beruf, weshalb nach wie vor die Meisterpräsenz Pflicht ist. Es gibt bereits Bachelor- und Master of Science-Lehrgänge, die den Optiker auf die moderne Aufgabenstellung im Beruf vorbereiten. Dieser wird in Zukunft weit davon entfernt sein, zwei Gläschen in einen Draht zu schrauben.

no.gifno.gifno.gif

Mein Nachbar ist Augenoptikermeister laugh.gif

Die Ausbildung im Überblick

Augenoptikermeister/in ist eine berufliche Weiterbildung nach der Handwerksordnung (HwO). Die Meisterprüfung in diesem zulassungspflichtigen Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt.

Die Handwerksorganisationen und andere Bildungseinrichtungen bieten Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung an (Vollzeit ca. 12 Monate, Teilzeit ca. 18 - 30 Monate). Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend.

Quelle

Deshalb meine Verwunderung bei deinen Gehaltsvorstellungen wink.gif
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Hm Oppicker, der Vorschlag mit dem Rabatt war nicht ganz ernst gemeint. Sicherlich zahle ich für die Unentschlossenen mit, daran hat sich wohl jeder mittlerweile gewöhnt. Der Unternehmer muss ja schließlich auch kostendeckend arbeiten. Auch ich brauche zuweilen einen Moment, ehe ich mich für etwas entscheide, nicht immer bin ich schnellentschlossen. Insofern stimme ich Werschaf zu. So isses einfach smile.gif

Genauso wie ich Werschaf zustimme, was das Studium betrifft. Den Großteil meines Studiums musste ich keine Campusmaut zahlen, doch es gab auch Semester, in denen ich die Studienbeiträge in Höhe von 500,00 Steinen zusätzlich zu den Semesterbeiträgen zahlen musste. Das belief sich auf runde 764,00 Euronen pro Semester. Mal zwei genommen kommen da über 1.500,00 Schleifen jährlich zusammen, die man erstmal versteuern, sozialversichern und auch noch übrig haben muss. Glücklicherweise wurden die nach zwei Semestern wieder abgeschafft, da hat Ypsilanti wenigstens Wort gehalten. Ansonsten hätte ich mich in die Schlange der Studienabbrecher einreihen müssen, da ich das nicht mehr hätte zahlen können. Die Ironie bei der Geschichte ist die, dass sich Kochs' Daddy damals zum Demonstrieren gegen Studiengebühren auf die Straße gestellt hat und sein Sohn die Gebühren dann doch eingeführt hat. Im Übrigen habe ich mein Studium komplett selbst mit meiner Hände Arbeit finanziert, dafür dauerte es eben etwas länger, doch ich muss jetzt keinem dankbar sein, habe keine Verpflichtungen und vor allem auch keine Schulden. Mein Privatvergnügen - nämlich eine zusätzliche universitäre Ausbildung - ist nicht Angelegenheit der Allgemeinheit. Ich habe während des Studiums brav meine Steuern und Sozialabgaben gezahlt und damit auch meine Zeit an der Uni mitfinanziert wink.gif

Auch ich nutze Flatrates, sowohl für Telefon, Handy als auch für das Internet. Da das Angebot immer vielfältiger wird, kann ich mir ganz gezielt das rauspicken, was meinem Kommunikationsverhalten am ehesten entspricht. Da profitiere ich dann vom Wettbewerb der Provider. Und glaube mir, ich nutze meine Flatrates durchaus. Insofern finde ich das nicht ungerecht. Mein Provider stellt mir gegen entsprechendes Entgelt Flatrates zur Verfügung und ich nutze sie. Das ist ein Vertrag auf Gegenseitigkeit: Leistung gegen Kohle smile.gif

Grüßle,

Ilwedritscheline

P.S.: Eines ist mir aber immer noch nicht klar, Oppicker: Worauf willst Du raus?

P.P.S.: Und noch ne Frage, Oppicker: Ist es auch heute noch so, dass Lehrlinge im Optikerhandwerk ihre Ausbildung nicht vergütet bekommen, sondern selber dafür zahlen müssen, dass sie ausgebildet werden?

Bearbeitet von ilwedritscheline am 30.01.2010 16:03:10
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@wurst
Ich bin staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister (so meine korrekt Berufsbezeichnung) und habe an der Fachakademie für Augenoptik in München in 4 Semestern diese Qualifikation erlangt. Daneben gibt es noch Fachakademien in Köln, Berlin und Aalen.
Auch dort müssen mindestens 4 (m.W. in Berlin 5) Semester absolviert werden.
Man kann den Optikermeister mittlerweile berufsbegleitend machen, das ist richtig. Ob Lehrinhalte und Qualifikation vergleichbar sind, weiß ich allerdings nicht und wage dies zu bezweifeln.

Das ist aber auch völlig wurscht.

Mein Studium 1980-82 hat damals insgesamt rund 40.000 Mark gekostet. Das war verdammt viel Geld und das will ich wieder verdienen. Dein Nachbar soll kalkulatorisch ansetzen, was er möchte (falls er überhaupt selbständig ist), aber ich halte es für angebracht, nicht schlechter zu verdienen als ein Klempner. Diese Stundensätze werden ja nicht tatsächlich verlangt, aber eben kalkulatorisch in Ansatz gebracht.
Allerdings subventionieren wir Reparaturarbeiten wie Lötungen u.ä., denn sonst wäre die Reparatur teurer als eine neue Brillenfassung aus China oder Afrika.

@ilwedritscheline
Ich weiß nicht, woher du das hast, dass Lehrlinge bei uns keine Vergütung erhielten.
Das ist dummes Zeug. Das war auch nie so. Ich bin seit 1973 im Beruf tätig.

Also, ich versuche nochmals zu erklären, worauf ich hinaus will. Wir bleiben jetzt auch mal beispielhaft bei der Internet-Flatrate:
Nehmen wir mal an, die Minute Internet könnte tatsächlich für 0,019 Cent angeboten werden wink.gif , dann würde die Stunde ca. 1,2 Cent kosten, der Tag ca. 25 Cent und der Monat 7,50 Euro.
Das sagt man dann aber nicht laut, sondern tut so, als kostete die Minute 0,19 Cent, der Monat also 75 Euro. Grooooßzügig wie die Anbieter aber sind, bieten sie Flatrates für 39,90 o.ä. an, jeder schlägt freudestrahlend zu und denkt, er hätte etwas gespart.
Das meine ich. Ähnlich ist es mit Kontaklinsen-Abos, dem All-inklusive-Hotel und allem anderen.

Ein Anbieter solcher Pauschalpreise wird immer so kalkulieren, dass er auch noch bei jenen auf seine Rendite kommt, die den Hals nicht vollkriegen und sich vom Buffet bedienen, bis sie platzen. Wenn du nonstop deinen PC online hast, wird der Provider noch gut verdienen und du glaubst immer noch, geschickt gewirtschaftet zu haben.
Dabei könnte man, wenn man zu reeller Kalkulation verpflichten würde, die Preise z.T. erheblich senken. Wie sonst erklärst du dir, dass sekundengenaue Abrechnung von Gesprächsgebühren beim Handy die Grundgebühr eklatant ansteigen lässt?
Ich stelle nicht in Abrede, dass es bequem ist, nicht über verbrauchte Einheiten und bereits verzehrte Nachtische nachzudenken, aber diese Bequemlichkeit wird berechnet.
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Zitat (Oppicker, 30.01.2010)

Die Arbeitsstunde eines Optikermeisters wird normalerweise mit ca. 90- 100 Euro veranschlagt, beim Gesellen sind es 60-70 Euro. In der normalen Kalkulation stecken ca. 20-30 min Beratungszeit.
Wäre es dir einen Aufpreis wert, dich länger als tatsächlich kalkuliert beraten zu lassen?

60-100 Euro Stundenlohn, wow, dazu muss ich jetzt aber kurz was sagen, ich war heute bei zwei Optikern - bin seit 23 Jahren Brillenträgerin - nun hab ich seit kurzem ein Problem mit meinen Augen - und wollte mich da nun heute mal Informieren welche Möglichkeiten ich habe.

Ja nun wäre es toll gewesen überhaupt vernünftige Beratung zu bekommen,
ehrlich ich bezweifle, das auch nur einer der beiden eine vernünftige Ausbildung hatte - ja und sowas soll mir - wenn ich länger, wie sagen wir mal 20 minuten benötigt hätte (bin bei beiden nach ca. 20min. total entnervt gegangen) zusätzliche Kosten wert sein?

Nein sorry, da müsste der Service dann schon wirklich topp sein - und wenn die Beratung und Info stimmen - ist doch sicherlich jeder innerhalb von 20 minuten fertig. Ich meine ja zum aussuchen der Brille selbst ist keine große Beratung nötig, der Geschmack ist ja so verschieden und was dem Optiker gefällt muss mir noch lange nicht gefallen, also such ich mir evntl. mit GöGa oder Freundin ne Brille aus .... und der Rest beim Optiker ist ruck zuck fertig. whistling.gif also .... keine zusätzlichen Kosten nötig.


...aber ich hab heut absolut nicht erfahren was an Brille möglich wäre, für beide war nur wichtig ne neue Brille muss her - beide waren schnell mit irren Summen präsent .... aber wie und was konnte mir keiner sagen..... bei einem kam sogar die Info.. da müssen sie halt zwei verschiedene versuchen, eine wird dann schon passen .... Hallo wacko.gif

Sorry bisserl of topic - aber zu diesem Stundenlohn musste ich mich äußern - so schnell möcht ich mein Geld gerne mal verdienen. cool.gif
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Sachte Oppicker, ganz ruhig bleiben, nicht aufregen, das tut Deinem Blutdruck gar nicht gut.

Woher ich das weiß, dass Optikerlehrlinge vor Jahr und Tag noch Lehrgeld zahlen mussten, wo unsereins schon längst eine kleine Ausbildungsvergütung gezahlt bekam? Ganz einfach: Von einer Betroffenen. In den Jahren 1994 bis 1997 habe ich mein Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt, neben einer regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von 25 Stunden. Meine Banknachbarin ist eine Optikerin gewesen. Die hat mir das erzählt. Willst Du unterstellen, die hätte mich angelogen? Na gut, das mag von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt sein. In Hessen war es aber bis vor mindestens zehn Jahren so, dass Optikerlehrlinge Lehrgeld zahlen mussten. Daher meine Frage, ob sich da mittlerweile etwas zum Vorteil der Auszubildenden getan hat. Hat es sich offensichtlich, worüber ich mich für die Azubis sehr freue. Doch sei mal ehrlich: Eine Ausbildungsvergütung von Euro 332,34 im ersten Lehrjahr spottet ja wohl jeder Beschreibung. (Quelle: www.hwk-hamburg.de/ausbildung/beruf/1/) Ziehe davon mal Steuer und Sozialversicherung ab und schau Dir an, was da übrig bleibt. Richtig, das ist ein Trauerspiel. Nur mal zum Vergleich: ich habe Anfang der 80er Jahre, als ich meine erste kaufmännische Ausbildung gemacht habe - eine von etlichen weiteren - bereits einen Nettolohn von über DM 450,00 ausgezahlt bekommen. Moment, ich habe gerade meine Unterlagen über meine erste Gehaltsabrechnung rausgekramt: von DM 537,20 brutto blieben immerhin noch DM 454,30 netto übrig. Das war 1981. Okay, da war ich noch familienversichert und es wurde mir lediglich Lohnsteuer abgezogen. Und Du erzählst hier etwas von Übervorteilung der Kundschaft? Ich würde jetzt mal provokativ sagen, fass' Dich an die eigene Nase und entlohne Deine Azubis leistungsgerecht, falls Du welche hast. Und weine uns hier nicht die Ohren voll, wie ungerecht die Welt ist und wie Du sie verbessern willst. Sicherlich mögen Azubis im ersten Lehrjahr mehr kosten, als sie einbringen. Doch wenn Du ein guter Lehrmeister bist, werden sie Dir ab dem zweiten von insgesamt drei Lehrjahren Profite einbringen, die Du nicht an sie weitergeben wirst. Das wäre ja nicht wirtschaftlich.

Grüßle,

Ilwedritscheline
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Ich will mich gar nicht ausführlich an der Diskussion beteiligen, nur ein kurzes Statement abgeben.

Ich bin grundsätzlich bereit für guten Service zu zahlen, in allen Bereichen.
Und erst recht, wenn es um so etwas Wichtiges geht wie meine Augen.

Ich bin von Geburt an stark kurzsichtig, trage seit ein paar Jahren eine Gleitsichtbrille, habe eine Netzhautablösung hinter mir.
Aufgrund der starken Kurzsichtigkeit brauche die speziellen dünn geschliffenen Gläser.
Das sind immense Kosten und mir graust es jedesmal davor, eine neue Brille zu brauchen.

Aber das Ding ist wie ein Körperteil. Es kommt morgens auf die Nase, bevor die Beine aus dem Bett sind und abends wieder runter, wenn die Beine drin sind.
Manchmal begleitet sie mich auch ins Reich der Träume - immer wenn ich vor dem laufenden Fernseher ins Koma falle laugh.gif
Und deshalb gibt es nur den Optiker meines Vertrauens.
Ich würde lieber auf was anderes verzichten, als in einen Billigladen zu gehen.
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Das schöne an Flatlines ist einfach, dass man sich keine Gedanken mehr zu machen braucht.
Mein Laptop steht vor mir auf dem Cochtisch, läuft immer und wenn ich irgendwas grad nicht verstehe schaue ich bei Wikipedia nach. Wenn ich grad Lust auf einen bestimmten Song hab, starte ich ihn bei Youtube an....
Es ist entspannt, es ist Luxus, man muss nicht mehr kalkulieren.
Wenn ich mit meiner Freundin telefoniere, schau ich nicht mehr auf die Uhr. Wir reden bis eine müde ist und ins Bett will.

Allein der Gedanke "ich muss nicht sparen" erhöht den Spaß daran ungemein.
Es kann durchaus sein, dass ich mit einem Volumentarif im Internet billiger wegkommen würde. (Weil ich einfach nicht viel Volumen sauge, ich bin da mehr buchstabenorientiert ;-) )
Aber dann würde bei mir im Kopf immer "die Rechenmaschine" mitlaufen.
So ist es gezahlt und gut ist.


Grad bei den all Inclusive Angeboten ist der Reiz wohl vor allem, dass man eben mal nicht sparen muss.
Möglicherweise ist das sogar eine Win-Win-Situation.
Wenn der Gast jedes Getränk, jedes Eis selbst bezahlen muss, neigt er zum sparen.
Daher muss der Anbieter auch auf jedes Getränk, jedes Eis einen höheren Zuschlag verlange, da er ja Personal, Pacht etc. auf jeden Fall bezahlen muss.
Bei All Inklusive zahlt man etwas mehr Geld, mit dem der Anbieter fest kalkulieren kann. Und der Gast kann ungehemmt schlemmen.

Ich wäre nicht bereit, in einem Laden für eine Beratung innerhalb eines Verkaufsgesprächs zu bezahlen.
Schon deshalb, weil die Beratung - natürlich - zum Ziel hat einen Artikel des Ladens zu verkaufen und daher nicht objektiv ist.
Aber auch, weil da auf mich ein Risiko (der Mitarbeiter berät schlecht) abgewälzt wird, das ich nicht zu tragen bereit bin.
Ich wäre aber bereit, gegebenenfalls für unabhängige Beratung z. B. bei Geldanlagen, Versicherungen etc. zu bezahlen. Aber dann möchte ich auch eine saubere Ist-Anlayse, eine schriftliche Anlagestrategie und eine saubere, nachvollziehbare Begründung wie man von der Ist-Analyse zu den Empfehlungen kommt.
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Oppicker, dein letzter Post hat es im Prinzip auf den Punkt gebracht. Bequemlichkeit kostet Geld und Mischkalkulationen nehmen dem Kunden das Denken ab. Offenbar will er das auch so. Wenn man sich ansieht, wie wenig Kunden bereit sind, zB ihren Stromanbieter oder ihre Bankverbindung zu wechseln, selbst wenn man ihnen vorrechnet, dass es anderswo billiger wäre... ja nee weiß nich aber das ganze Gerenne und so... ach lassma

Ich brech mal nen Zahnstocher für die Kunden (Lanze wäre übertrieben): Unser Leben wird letztlich immer hektischer und nimmt den Einzelnen immer mehr in Anspruch. Deshalb gibt es eine große Bereitschaft, sich bestimmte Sorgen abnehmen zu lassen. Und so wie ich jemanden bezahlen muss, wenn ich meine Bude nicht selbst putzen oder meine Steuererklärung nicht selbst machen will. So kostet es mich auch etwas, wenn ich keine Überraschungen bei meiner monatlichen Telefonrechnung haben will.

Gestern war ich auf ner Veranstaltung, wo man den Eintrittspreis würfeln konnte. Da ich mit den ursprünglich ausgeschriebenen 8 Euro zufrieden war, hab ich drauf verzichtet (und virtuell 4 € gespart oder 6 zuviel ausgegeben). Hat im Prinzip auch mit Bequemlichkeit zu tun.

Tante Edith schmeißt mir gerade noch nen eher betriebswirtschaftlichen Begriff dafür an den Kopp: Planungssicherheit. Die strebt der Endverbraucher ebenso wie der Anbieter an. Der Verbraucher zahlt dafür naturgemäß mehr, da er am Ende der wirtschaftlichen Nahrungskette sitzt.

Und wer sich immernoch über die Stundensätze von Optikern aufregen möchte, kann dies ja mal bei seinem Optiker vor Ort tun. whistling.gif

Bearbeitet von Koenich am 30.01.2010 23:21:04
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Zitat
Meine Banknachbarin ist eine Optikerin gewesen. Die hat mir das erzählt. Willst Du unterstellen, die hätte mich angelogen?


Ja, oder du hast sie missverstanden. Seit Jahr und Tag gibt es Tarifverträge im Handwerk, die sich von BL zu BL nur minimal unterscheiden. Ich habe 1973 als Azubi im 1. Lehrjahr 113 Mark herausbekommen. Ja und?
DAS IST AUCH KEIN LOHN, SONDERN EINE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG!!

Zitat
Doch wenn Du ein guter Lehrmeister bist, werden sie Dir ab dem zweiten von insgesamt drei Lehrjahren Profite einbringen, die Du nicht an sie weitergeben wirst.


Ich habe erst neulich spaßeshalber mal gerechnet. Seit ich als Ausbilder (1983) tätig bin, habe ich 23 Lehrlinge ausgebildet. Im Moment habe ich keinen Azubi, da weder die Zeit noch der Platz da ist, seit wir in neuen und kleineren Räumlichkeiten sind.

Aber noch nie war bei mir ein Lehrling dazu da, Profite zu erwirtschaften! Das verbietet bereits der Rahmenlehrplan.

Meine Fresse, was muss ich nur gesagt haben, dass ihr euch so mit meiner Kalkulation aufhaltet.
Habt ihr noch nie eine Waschmaschine reparieren lassen oder einen Schlüsseldienst gebraucht? Da zahlt ihr doch ähnliche Stundensätze. Mein Saab-Händler berechnet für die Stunde 96 Euro.
Der Softwarefritze, der die Betriebssoftware regelmäßig wartet und updatet, kostet die Stunde gar 220 Euro!!
Wenn ich den Heini kommen lassen muss, der die betriebliche Alarmanlage wartet (von der Versicherung vorgeschrieben), kostet der mich die Stunde 120 Euro.
Den gleichen Betrag bekomme ich berechnet, wenn der Reparaturdienst für meine Schleifautomaten oder Glasstärkenmessgeräte geholt werden muss.

Diese Beträge sind in einer Kalkulation NORMAL. Eure Aufregung darüber zeigt wirklich, dass ich mit meinem Thema Recht habe. Das Gefühl dafür, dass bestimmte Dinge wie z.B. fundiertes Fachwissen Geld kosten, kommt immer mehr abhanden.

Meine Geschäftsausstattung hat mit allem Drum und Dran 330.000 Mark gekostet. Da ist nix mit IKEA-Vitrinen und MS Office Software. Alles ist speziell und für einen kleinen Abnehmerkreis entwickelt worden und entsprechend teuer.
Das nötige Geld hatte ich nicht im Sparstrumpf und musste es mir teilweise leihen.
Auch das fließt in meine Kalkulation mit ein.
Aber interessiert das jemanden?

Das EC-Cash-Gerät, das meinen Kunden die selbstverständliche Zahlung per Karte ermöglicht, kostet Leasing-Gebühren und jede Buchung und Abrechnung kostet extra. Trotzdem verlangen wir keinen Aufschlag, wenn einer eine Brillenkordel für 1,50 oder ein Etui für 3,90 mit EC-Karte bezahlt. Die Gebühren überhnimmt der Händler meist stillschweigend.
Interessiert das jemanden?

Ich muss teure Haftpflicht-, Einbruchs-, und Elementarschädenversicherungen u.ä. abschließen, um überhaupt eine Kassenzulassung zu bekommen.
Interessiert das jemanden?

Für meinen Mitarbeiter, ein ehemaliger Azubi von mir und absolutes Handwerksgenie,

user posted image
Quelle: Oppicker


muss ich 60 Euro/Std. ansetzen, um ihm 23 Euro/Std. auszahlen zu können und noch ein bisschen zu verdienen.

All jene, die heute neidisch auf meinen Stundensatz schauen und selbst vielleicht mit 15-20 Euro/Std. bezahlt werden, kosten ihren AG auch mindestens 30-40 Euro, wenn nicht mehr.

Bearbeitet von Oppicker am 30.01.2010 23:28:35
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Wow, Oppicker, Dein Mitarbeiter ist ein echtes Genie. So eine Brille möchte ich auch gerne haben. Die ist sowas von knorke, da fehlen mir die Worte! Ich kann mich gar nicht daran sattsehen. Vielen lieben Dank, dass Du so etwas Schönes für uns eingestellt hast.

Soll ich ehrlich sein? Ja? Hm, mich als Kunden interessieren die Sorgen des Unternehmers nicht wirklich. Mir ist durchaus klar, dass mich meine Bequemlichkeit Geld kostet. Und das zahle ich auch gerne, weil ich genau weiß, ich bekomme in dem Moment, wo ich meinen Fuß in den Optiker-Laden setze, guten Service und kompetente Beratung. Sicherlich ist mir bewusst, dass die äußerst bequeme Zahlungsweise mit der EC-Karte in der Mischkalkulation für den Preis, den ich zahle, mit eingeflossen ist. Das akzeptiere ich auch gerne, sonst würde ich das Spiel nicht mitspielen. Da halte ich es mit Koenich, der sehr richtig bemerkt hat, dass Bequemlichkeit nun mal etwas kostet. Dafür entschleunigt es mein ohnehin schon reichlich hektisches Leben.

Es ist leider so, dass der Gesetzgeber dem Arbeitgeber jede Menge Verpflichtungen auferlegt hat. Allein die Gehaltsabrechnungen für ein Dutzend Mitarbeiter hat mich zu Zeiten, als ich noch als Allrounder im Chefsekretärinnen-Sessel saß, oft einen ganzen Tag Arbeitszeit gekostet, der mit keinem Projekt verrechnet werden konnte. Entsprechend schlechte Laune hatte ich auch, wenn ich jeden Monat aufs Neue sehen musste, was der Arbeitgeber zahlt und was der Gesetzgeber davon übriglässt. Das ist ein echtes Trauerspiel.

Nein, ich habe meine damalige Banknachbarin am Abendgymnasium nicht falsch verstanden. Die hat für Ihre Ausbildung zur Optikerin tatsächlich Lehrgeld bezahlt. Und das nicht zu knapp. Natürlich kann es durchaus sein, dass sie keinen Ausbildungsvertrag nach IHK-Richtlinien abgeschlossen hatte, sondern auf einer Privatschule gelernt hat. Da habe ich nicht genauer nachgefragt. Allein die Tatsache, dass jemand Lehrgeld dafür zahlen musste, um seinen Traumberuf erlernen zu dürfen, hat mich schon genug geschockt.

Jo, wo Du das gerade ansprichst: Der Rahmenlehrplan der IHK. Alles schön und gut. Als umsichtiger Meister und Ausbilder achtest Du selbstverständlich darauf, dass Dein Azubi das nötige Rüstzeug mitbekommt. Doch hast Du Dich noch nie darüber geärgert, dass das Kultusministerium, das für die berufsschulmäßige Ausbildung Deines Azubis ganz andere Richtlinien vorsieht, da immer wieder mehr oder minder querschießt? Und außerdem ist es zumindest im kaufmännischen Bereich kein Geheimnis, dass ein gut angeleiteter und cleverer Azubi spätestens ab dem zweiten Lehrjahr eine sehr günstige Arbeitskraft darstellt.

In diesem Sinne: Grüßle,

Ilwe

Bearbeitet von ilwedritscheline am 31.01.2010 03:11:00
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Ich musste erstmal googlen ph34r.gif

cerebrale Flatulenz = Gedankenfurz hirni.gif

Na wenn das so ist, dann darf ich meinen Senf ja auch dazu tun zwinkern.gif

Bei einem Stundenlohn von 6,50 kutschiere ich im schlimmsten Fall 100 Personen gleichzeitig in meinem Bus durch die Stadt.
Verantwortung ohne Ende.
Ich hätte doch wohl was anderes lernen sollen, dann würde ich mit meiner Kalkulation am Ende des Monats auch besser da stehen und könnte mir vielleicht auch mal ne neue Brille leisten whistling.gif
(Das soll aber nicht heißen das ich durch meine jetzige nichts mehr sehen kann!)
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Zitat (ilwedritscheline, 31.01.2010)
Und außerdem ist es zumindest im kaufmännischen Bereich kein Geheimnis, dass ein gut angeleiteter und cleverer Azubi spätestens ab dem zweiten Lehrjahr eine sehr günstige Arbeitskraft darstellt.


Na der ist es doch,und man muß sie wenn sie ausgelernt haben nichtmal übernehmen wink.gif

Zitat (Oppicker)
Ich habe erst neulich spaßeshalber mal gerechnet. Seit ich als Ausbilder (1983) tätig bin, habe ich 23 Lehrlinge ausgebildet


Das ist ja schon Massenproduktion ohmy.gif
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Das ist ja richtig aufregend hier.
Oppiker, mal eine Frage :
Wie kann es denn sein, das ein Bekannter,der sonst seine Brille bei Fi..... für 280 EUR kaufte, im Net bei einem Brillen-Online-Händler 39,90 zahlt ?
Das erklär uns doch mal
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Ich bin kein Optiker, trage aber seit bald vier Jahrzehnten Brille und weiß so viel, dass Brillen und Brillengläser angepasst werden können: das Gestell muss häufig noch ein bisschen "hingebogen" werden damit es optimal sitzt. Und die Gläser müssen so ausgeschnitten werden dass sie zum Augenabstand passen- meine Optiker haben bisher alle auch immer den Augenabstand gemessen. Das sind Leistungen, die der Onlinehändler nicht bieten kann. Wie will er das machen? Also kann er diese Leistungen auch nicht abrechnen. Da gibt's dann nur sozusagen "Brillen von der Stange" wogegen Brillen aus dem Fachgeschäft Maßanfertigungen sind.

Der Preis der Gestelle kann auch gewaltig unterschiedlich sein. Hat dein Bekannter tatsächlich ein identisches Brillengestell vom selben Hersteller mit identischen Gläsern beim Onlineshop für 1/7 des Ladenpreises bekommen?
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Er hat eine Brille, die absolut ok. ist.Passt auch genauso wie die von Fiel...
Wenn sie nicht gefällt, kann er sie zurückgeben. Ich hab mal gegoogelt.Produziert wird in China.
Schätze mal, wenn hier der Optiker 25 EUR die Stunde kriegt, kriegt der Chinese 4.
Ist irgendwie blöd da zu kaufen, aber was soll so mancher heutzutage machen.
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Siggi, das ist doch fein, dass Dein Bekannter mit der Brille von der Stange aus Fernost prima zurecht kommt. Glückwunsch. Den würde ich dazu überreden, sich ausstellen zu lassen, weil das, was Du berichtest, einfach phänomenabelhaft ist wink.gif

Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass so ein Null-Acht-Fuffzehn-Teil perfekt passt. Da kann ich Valentine nur zustimmen: Eine Brille muss individuell angepasst werden, will man keine Druckstellen auf dem Nasenrücken oder an den Ohren haben, was mitunter höllische Kopfschmerzen verursachen kann. Immerhin befindet sich die Brille schon etliche Stunden täglich auf der Nase und dann muss sie richtig sitzen. Und dafür gibt es den Berufsstand des Optikers. Der hat das gelernt und steht auch dafür gerade, wenn was nicht richtig passt. Außerdem geht der auf meine Wünsche ein und versucht, diese zu erfüllen. Im Internethandel habe ich diesen Luxus nicht. Da habe ich dann dafür die Lauferei zur Post, wenn ich was zurück geben will oder muss. Im Gegensatz dazu habe ich - sollte ich ein Problem mit meiner Verglasung haben - eine sofortige Lösung, wenn ich mich zu dem Optiker meines Vertrauens bemühe.

Grüßle,

Ilwedritscheline
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Zitat (Oppicker, 30.01.2010)
Das EC-Cash-Gerät, das meinen Kunden die selbstverständliche Zahlung per Karte ermöglicht, kostet Leasing-Gebühren und jede Buchung und Abrechnung kostet extra. Trotzdem verlangen wir keinen Aufschlag, wenn einer eine Brillenkordel für 1,50 oder ein Etui für 3,90 mit EC-Karte bezahlt. Die Gebühren überhnimmt der Händler meist stillschweigend.


Ich kann dir nicht sagen, was ein EC-Cash Gerät im Kauf oder an Leasinggebühren kostet.
Ist nicht mein Meilenstein. Aber ich weiß so einiges über das Leasing. Der Gesetzgeber besagt, dass die Laufleistung - also Dauer des Leasingvertrages - nicht länger als 60 Monate dauern darf.
Ich kenne auch nicht die Bestandteile deines Leasingvertrages für das von dir geleaste "Objekt".
Ich gehe aber mal davon aus, das du nur die klassischen 36 Monate genommen hast. Denn in drei Jahren verändert sich sehr viel gerade auf dem Sektor "EDV". Ich denke auch mal, dass du das Leasingobjekt nach der Laufzeit nicht käuflich erwirbst - da ja alt - sondern du das Ding wieder zurückgibst und dir ein besseres Lesegerät anleast. Richtig?

Was die stillschweigenden Kosten für die EC Zahlungen angehen. Warum tust du dir das an?
Mach es wie die anderen Einzelhändler. Hänge ein Schild auf, aus dem eindeutig hervorgeht, dass keine EC Zahlungen unter zb. 10 Euro akzeptiert werden.

Wer heute noch ach so dringend eine Brillenkordel für 1, 60 € benötigt, der muss die dann halt eben bar bezahlen. Wer die Kohle nicht in der Tasche hat, ja dann muss er eben die Brille ins Etui legen. Dort ist sie sicherlich auch besser aufgehoben. Ich kann mir vorstellen, dass Brillengläser durch die Reibung am Stoff der Oberbekleidung oder Knöpfe ziemlich schnell vermacken /verkratzen.
Und schwupps, biste wieder bei deinen Service-Leistungen, die keiner bereit ist zu zahlen.
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Zitat
(Oppicker)
Ich habe erst neulich spaßeshalber mal gerechnet. Seit ich als Ausbilder (1983) tätig bin, habe ich 23 Lehrlinge ausgebildet



Zitat
Das ist ja schon Massenproduktion


Weniger als einer pro Jahr ist Massenproduktion? Gehörst Du zu den Leuten, denen man bei der Arbeit die Schuhe besohlen kann? laugh.gif
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@schatzi
Du bekommst 6,50 ausbezahlt. Um dir diese 6,50 ausbezahlen zu können muss dein Chef deine Arbeitsstunde sicherlich mit 30 Euro kalkulieren.
Damit will ich das Thema, das so viel Emotionen geweckt hat, aber bitte auch beenden.
@ilwe
Klar, auch bei uns im Handwerk bekommt ein Azubi mal eine einfache Kundenbrille in die Hand gedrückt, um zu demonstrieren: Hier geht es um was! Das kann man nicht einfach wegschmeißen, wenn´s nichts wird!
Aber meine Azubis sind nie zur Profitmaximierung dagewesen und Kundenberatungen dürfen sie schon gar nicht alleine machen (kommt dann erst im 3.LJ unter Anwesenheit des Ausbilders)
@wurst
Ich habe als Filialleiter der viertgrößten deutschen Filiale einer Optikerkette manchmal gleichzeitig 3-4 Lehrlinge ausgebildet (nicht persönlich natürlich, aber immer als Verantwortlicher)
Ich bin auch stolz darauf, dass von den 23 kein einziger seine Gesellenprüfung nicht bestanden hat.

Deshalb kenne ich auch die Strukturen der Ketten in unserer Branche. Was inzwischen schon die Spatzen von den Dächern pfeifen: einen F!elmann preislich zu schlagen, ist heute kein großes Problem mehr. Ich brauche mich jedenfalls vor keinem F!elmann verstecken.
Da er eine AktienGesellschaft hat, braucht man nur die veröffentlichten Zahlen anzusehen um festzustellen, dass auf preiswert geworben und teuer verkauft wird. Womit ich nicht sagen will, dass er überzogene Preise hätte. Im Gegenteil. Aber das Personal ist so perfekt geschult, dass es fast immer gelingt, trotz beworbener "Budget-Brillen" die "Premium-Marke" zu verkaufen.
@siggi
Wer eine individuelle Sache wie eine Brille im Internet bestellt, ist selbst schuld. Da habe ich kein Verständnis dafür, zumal man mit diesen Scherben dann zum stationären Handel geht und sie dort anpassen, richten und reparieren lassen möchte.
Kostenlos versteht sich.
Das gleiche gilt für Brillen aus Tschechien, der Türkei und Fernost. Die Ware ist oft noch nicht einmal schlecht, oft sogar Original, aber eben schlecht verarbeitet. Schlecht zentriert, Gläser wackeln, Schrauben nicht verklebt, nicht anatomisch angepasst etc.
Bei einer reinen Einstärkenbrille mag das ja noch tolerierbar sein, aber bei Gleitsichtgläsern..!?
Eingedenk der Tatsache, dass es immer wieder Offerten gibt, wie z.B. beim preisaggressivsten Anbieter, der "Prolo-Optik", zu denen man Gleitsichtgläser für 39.90 €/Paar bekommen kann, fehlt mir voll das Verständnis, wie man sich eine Brille beim Webhändler bestellen will.
@eifelgold
Nein, das EC-Cash-Gerät wird nicht käuflich erworben, da es wie ein Computer ständig ferngewartet und geupdatet wird. Ein Kauf wäre völliger Unsinn.
Warum hänge ich kein Schild auf, dass ich erst ab 10 Euro gebührenfrei EC annehme?
Weil es - abgesehen vom bereits erwähnten Bemühen um Kundenservice - meines Wissens eigentlich verboten ist. Da bin ich mir zwar nicht sicher, aber bei Kreditkartenverträgen steht das ausdrücklich drin.
Ich möchte keinen Unterschied daraus machen, ob einer mit EC-Karte oder seiner MasterCard bezahlt. Letztere kostet mich sogar mehr als die EC-Karte.
Wisst ihr, was mein Vater als Gastwirt für die Annahme eine DinersClub-Karte zu zahlen hatte?
Fast 6% (in Worten: SECHS!!). Wenn also eine Zeche von 100 Mark damals mit der DC beglichen wurde, hat er von vornherein schon mal nur 94 Mark für sich. Wenn man knappstens kalkulieren muss, ist ein solcher Service oft einfach nicht mehr drin. dann heißt es: Bargeld lacht.
Solche Gebühren für Kreditkarten fallen übrigens auch in die Mischkalkulation.

Bearbeitet von Oppicker am 31.01.2010 16:20:56
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Zitat (Schatzi, 31.01.2010)
Bei einem Stundenlohn von 6,50 kutschiere ich im schlimmsten Fall 100 Personen gleichzeitig in meinem Bus durch die Stadt.
Verantwortung ohne Ende.

Das bei uns etwas mit den Löhnen nicht stimmt, ist meine ganz persönliche Meinung und muss nicht von anderen geteilt oder gar akzeptiert werden.
Es müsste, wie in anderen Ländern ein Mindestlohn her, der nicht unter 9,50 € liegen dürfte wenn man später von der Rente vielleicht noch einigermaßen leben können soll.

Und die Verantwortung, die sehr viele in ihrem Beruf für Leib und Leben anderer tragen, wird dabei schon gar nicht berücksichtigt oder honoriert. Das ist bei dir so, bei Lokführern oder Assistenzärzten in Krankenhäusern, wobei ich nicht die Uni-Kliniken meine, die zum öffentlichen Dienst gehören.

Oppiker:"Die Arbeitsstunde eines Optikermeisters wird normalerweise mit ca. 90- 100 Euro veranschlagt, beim Gesellen sind es 60-70 Euro. In der normalen Kalkulation stecken ca. 20-30 min Beratungszeit.
Wäre es dir einen Aufpreis wert, dich länger als tatsächlich kalkuliert beraten zu lassen?"


Die Rechnung eines Handwerkers kann sich nur aus Material und Arbeitsleistung zusammensetzen. Wobei die Arbeitsleistung je Stunde in keinem Fall dem Lohn je Stunde gleichgesetzt werden kann. Dieser ist nur ein Bruchteil dessen. Desweiteren werden hier alle Kosten eingerechnet, die in einem Unternehmen anfallen, um den Betrieb wirtschaftlich am Laufen zu halten, von Arbeitslohn bis Zinsen. Diese Arbeitsleistung wird allgemeinen auch als Stundenverrechnungssatz bezeichnet

In der Kfz-Branche liegt der Wert der Arbeitsstunden inzwischen bei 55 -145 € ( und das sind auch nur Gesellen), je nach Autotyp und Himmelsrichtung.

Bearbeitet von Ernalottchen am 31.01.2010 16:37:58
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Noch mal kurz zum Service... ich besitze zwei Lesebrillen, beide vom Optiker, beide mit individuell angepassten Gläsern (ich hab nämlich abgesehen von meiner "Alterssichtigkeit" auch noch 'ne kleine Hornhautverkrümmung oder wie das heißt). Wenn mit einer dieser Brillen was ist, dann geh ich mal eben schnell zum Optiker und lass das reparieren- Schräubchen nachziehen oder verlorene Schräubchen ersetzen, Verbogenes geraderichten... Junior hat früher auch "ganz gern" mal diese Nasenpads verloren, die ersetzt werden mussten. Wenn ich dann den Geldbeutel gezückt und gefragt habe, was ich denn nun schuldig sei, hieß es immer "das ist Service, kost' nix". Diesen Service hab ich natürlich bereits bezahlt als ich die Brille dort gekauft habe- der ist nämlich in dieser "Mischkalkulation" auch schon mit drin. Deshalb wechsle ich meinen "Haus- und Hofoptiker" auch nur wenn's unbedingt sein muss, also wenn ich den Wohnort wechsle.
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Zitat
Die Rechnung eines Handwerkers kann sich nur aus Material und Arbeitsleistung zusammensetzen. Wobei die Arbeitsleistung je Stunde in keinem Fall dem Lohn je Stunde gleichgesetzt werden kann. Dieser ist nur ein Bruchteil dessen. Desweiteren werden hier alle Kosten eingerechnet, die in einem Unternehmen anfallen, um den Betrieb wirtschaftlich am Laufen zu halten, von Arbeitslohn bis Zinsen. Diese Arbeitsleistung wird allgemeinen auch als Stundenverrechnungssatz bezeichnet

In der Kfz-Branche liegt der Wert der Arbeitsstunden inzwischen bei 55 -145 € ( und das sind auch nur Gesellen), je nach Autotyp und Himmelsrichtung.


Danke, ernalottchen, das ist völlig korrekt. Wie gesagt, bei Saab verrechnet man 96 Euro/Std.
Auch mit den Mindestlöhnen stimme ich (weitgehend) zu. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass bei Waren und Dienstleistungen im untersten Preisbereich dann ein deutlicher Preisanstieg zu verzeichnen wäre.
Bsp.: derzeit kann man sich in Bruchsal für 6 Euro die Haare schneiden lassen.
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Mal was anderes Oppi,

wieviel wärst DU bereit für dieses Möbel zu bezahlen?
Nur mal so aus dem Bauch heraus.

ml?dateiname=20100131-170740-501.jpg"]user posted image[/URL]
Bild: Eifelgold
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Ich würde da gerne einen "Bauchpreis" zu schreiben, leider kann ich das Bild nicht vergrößern.
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Soll es auch nicht.
Sagen wir, es ist die Katalogansicht.
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Mit Möbeln kenne ich mich nicht wirklich aus, außerdem ist das Bild sehr klein und es gibt keine Angaben zu den Materialien.
Aber die gebogenen Seitenwände, die Intarsien(?), die gewölbte Front macht das Teil mit Sicherheit sehr teuer.
Ich würde es mir nicht kaufen, aber ich könnte mir vorstellen, dass so etwas bei Verwendung edler Hölzer bei 5000 Euro liegt. Hausnummer!
Wie gesagt, ich habe von diesen Dingen keine Ahnung. Genau wie der Kunde bei Gleitsichtgläsern.
Darauf möchtest du doch wahrscheinlich hinaus, oder?
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Genau, darauf wollte ich hinaus.

die Intarsien ist edles Wurzelfurnier. Das Bild im unteren Schrank variiert, je nach den gefutterten Pilzen. Drei edle Holzarten, Glas gewölbt, Metall nur für die Scharniere der Türe.
Der Rest alles Holz. Unikat/Meister.

Du würdest es dir nicht kaufen, meinst aber, dass im Katalog 5000 stehen könnten. Brutto versteht sich.

Ohne Service, Gedankengut, Maschinenleasing, Strom, Gas, Wasser, Verschleiß, Anfahrt, Einrichtung, Beize, Lacke, EC Lesegerät, Werkstattseinrichtung und Azubivergütung und und und kostet das Möbel locker 15. 000 Euro. Netto.
Wenn es dein Geschmack wäre, wärst du bereit diesen Service extra zu bezahlen???
Glaube ich nicht.

Was ich damit sagen will. Jedes Gewerk hat seinen Preis, seine Anschaffungskosten. Die kann man nicht immer auf den Kunden umwälzen. Kein Normalverbraucher würde einen solchen Preis zahlen.
Verstehe mich nicht falsch. Deine Fischbrille ist eine klasse handwerkliche Leistung. Aber die Summe, die ich dafür zahlen müsste, als Normalo, bin ich auch nicht bereit zu bezahlen.

Warum also aufregen?. Die handwerkliche Kunst, die du in der wenigen Zeit erstellen kannst, sind nicht für die normalen Kunden gemacht. Das sind gehobene Produkte für den gehobenen Geschmack und gehobenen Geldbeutel.
Solche Möbel oder Brillen wirst du wohl kaum im Bekanntenkreis finden.
En Masse schon mal gar nicht
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@valentine
So soll es sein.
Wenn nun die Brille, für die du - mal angenommen - 150 Euro bezahlt hast, für 100 Euro verkauft worden wäre, dann aber Service- und Materialleistungen für Pads, das Anpassen etc. aufwandsabhängig einzeln berechnet würden, würde dir das gefallen?
@eifelgold

Wir haben tatsächlich Möbel in Sonderanfertigung (moderner Stil), weiß mit Schweizer Birnbaum sowie eine mit Mercedes-Metallic-Lack sonderlackierte in Möbelwange in dunkelgrün. Viel Glas, dazu Ledercouch und -sessel und Glastische a al Excalibur von Rolf Benz.

Kostete nicht derart viel Geld, war aber auch eine (lohnenswerte) Investition. Solange wir als angestellte Filialleiter gutes Geld verdient haben (vor Familiengründung), war so etwas möglich.

Aber ich weiß nicht, ob der Vergleich Brille - Möbel nicht ein bisschen hinkt, denn eine Brille betreue ich i.d.R. kostenlos, so lange sie ihr Besitzer auf der Nase trägt. Anpassen, Pads ersetzen, manchmal sogar Lötungen oder Bügel werden normalerweise ohne Berechnung durchgeführt.
Das steckt u.a. im Kaufpreis der Brille.
Ist das denn bei Möbeln in dieser Preisklasse auch so, dass du 10 oder mehr Jahre kostenlos die Schrankwand wartest?
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Zitat (Oppicker, 01.02.2010)
@valentine
So soll es sein.
Wenn nun die Brille, für die du - mal angenommen - 150 Euro bezahlt hast, für 100 Euro verkauft worden wäre, dann aber Service- und Materialleistungen für Pads, das Anpassen etc. aufwandsabhängig einzeln berechnet würden, würde dir das gefallen?

Ich würde es selbstverständlich akzeptieren. Bei dem Optiker, den ich "bei Bedarf" aufsuche, hängt im Eingangsbereich eine Preisliste, was ein Schräubchen, ein Pad und so weiter kostet. Diese Liste scheint aber offensichtlich nur für "Laufkundschaft" zu gelten, nicht für "Stammkunden", die sich seit 15 Jahren dort mit Brillen, Kontaktlinsen und Zubehör eindecken. Wenn ich in einen "fremden" Optikerladen ginge (weil die Brille zufällig grad unterwegs im Urlaub kaputt gegangen ist zum Beispiel), würde ich ohne mit der Wimper zu zucken diesen Service auch bezahlen. Immerhin hat derjenige mir grad einen Dienst erwiesen, Zeit für mich aufgewendet und eines von seinen Ersatzteilen in meine Brille reingebastelt, für das er höchstwahrscheinlich auch mal bezahlen musste.
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Die paar mal,wo ich einen Pad verliere oder eine Schraube brauche, bezahl ich gerne. Wenn dadurch die Brille um einiges preiswerter wäre,gerne. Denn die kleinen Teilchen kosten nicht die Welt. Ich trage seit 10 Jahren Brille und habe einmal ein Pad verloren.
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So ganz verstehe ich diese Diskussion nicht.
Es geht doch um Angestellte, die in einem Fachgeschäft arbeiten?
Sie haben eine festgelegte Arbeitszeit und einen Stundenlohn. Völlig egal, ob jemand in den Laden kommt oder nicht. Wenn also ein Kunde kommt und beraten werden möchte, dann betrachte ich das als Bestandteil seiner Aufgaben in diesem Arbeitsverhältnis und nicht als extra zu vergütende Sonderleistung.
Wenn keiner kommt, wird das Gehalt doch auch nicht gestrichen, oder? whistling.gif
Leider habe ich (speziell in Boutiquen) schon oft den Eindruck gehabt, die Angestellten glauben, lediglich für ihre Anwesenheit bezahlt zu werden und alles, was darüber hinaus geht, sei eine Zumutung mad.gif
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Jetzt bin ich aber platt... blink.gif
Wer zahlt die Arbeitsstunden des Personals, wenn mal kein Kunde kommt?
Wie lange kannst Du denn Deiner Meinung nach das Personal aufhalten, wenn Du dort ein Paar Socken zu 7,90 € kaufst?
Bist Du allen Ernstes der Meinung, dass es zu Beratungszwecken bereitzustehen hat, auch wenn man gar nichts kaufen möchte, weil es für die Zeit ohnehin bezahlt wird?
Ja von wem denn?
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Ich bin nicht Antiputzi, aber ich kenne auch Personal, fuer das Beratung scheinbar eine Zumutung ist. Wenn ich einen Laden betrete in dem Willen etwas zu kaufen, dann haette ich schon gerne eine freundliche und kompetente Beratung. Bekommen habe ich haeufig genug gar keine Beratung oder vielleicht mal einen nicht wirklich freundlichen Hinweis auf irgendwas. Ich habe eine mittlerweile schon recht lange Liste mit Laeden, in die ich nicht mehr gehe, aufgrund der Nicht-Beratung. Ich weiss, dass es auch anders geht, es gibt Laeden mit wunderbarer Beratung, da gehe ich dann gerne hin und kaufe dort. Ich erzaehle auch gerne breit und episch in welchen Laeden man ja so garnicht shoppen kann und in welchen es immer sehr nett ist.


Ich geb ja schon gerne fuer bestimmte Dinge ein bisserl mehr Geld aus, grade bei Schuhen und grade bei Schuhen brauche ich Hilfe (Einlagen, sensibel...). Bekomme ich die nicht, gehe ich halt *schulterzuck*
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@sterni
Natürlich gibt es leider solche Läden.
Zum Teil ist das aber eine Folge der immer unverschämteren Forderungen nach immer längeren Ladenöffnungszeiten.
Man bedient sich dann oft preiswerter Kräfte, die bei Stundenlöhnen von 6 Euro alles andere als motiviert sind.
Das soll jetzt keine Entschuldigung für Fehlverhalten sein, aber ein Appell zur Nachsicht.
Sauer werde ich regelmäßig in "Fach"märkten, wenn ich merke, dass die Leute zwar freundlich bleiben, aber einen Sch eiss erzählen und keine Ahnung haben.
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Zitat (Oppicker, 02.02.2010)

Bist Du allen Ernstes der Meinung, dass es zu Beratungszwecken bereitzustehen hat, auch wenn man gar nichts kaufen möchte, weil es für die Zeit ohnehin bezahlt wird?
Ja von wem denn?

Im Beruf meines Mannes passiert das reichlich oft, dass sich die Leute beraten lassen und ohne was zu kaufen den Laden verlassen.
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