Den Firmenwagenrechner vergesse mal für den Moment.
Es sieht im Grunde genommen so aus: Dein AG stellt dir - je nach Dienstgrad - einen Wagen zur Verfügung. Ich gehe mal davon aus, dass dein AG den Wagen bei einer Leasinggesellschaft anleast.
Du kannst dir also nett einen Wagen nach deinen Bedürfnissen zurecht konfigurieren und da steht er. Dein
AutoDu musst die Karre auch versteuern. Zur Zeit ist das noch 1% vom Netto-Listenpreis. Wenn die Karre 25.000 Euro netto gekostet hat, bekommst du zusätzlich, zu deinem regulären Nettogehalt noch 250 Euro extra. Dann kommt die normale stattliche Besteuerung bzw. Abzüge. Dann werden die 250 Euro vom Netto wieder abgezogen und das ist dein Gehalt.
Wie Nachi schon sagte, kommt es auf den Vertrag an. Wenn dein Arbeitgeber mit der Leasinggesellschaft Full-Service vereinbart hat, dann sind auch Reparaturen, Service und Reifenwechsel mit dabei. Da brauchst du dich nicht sorgen.
Beinhaltet der Leasingvertrag nur ein Finanzleasing, also nur die Rate, nicht weiter an Dienstleistung, dann kann es - je nach Vertragsart zwischen dir und deinem AG - dass du für diese Reparaturen, Reifenwechsel aufkommst.
Hinterfrage das bei deinem AG.
Was ist mit einer Tankkarte und der Versicherung. Kommst du für die Kraftstoffkosten auf, oder der AG? Ebenso die VS. Hinterfrage das bis aufs kleinste.
Nicht ganz unwichtig ist die Laufzeitlänge so wie die Laufleistung. Kommst du mit ca 20.000 km pro Jahr aus. Normal ist 36 Monate und 20000km. Also nach drei Jahren sollte der Wagen nicht mehr 60.000 km gelaufen sein. Wenn du mehr fährst, dann werden Mehrkilometer fällig. Die werden üblicherweise mit Cent/pro KM abgerechnet. Wenn du den Wagen am Leasingende mit 85tsd abgibst und du einen Ct/Satz von 9,4 i im Vertrag hast, hast du 25000 Mehrkilometer, die du mit sage und schreibe 2350 Euro berappen darfst. Hinterfrage auch bitte, wer für evt. Mehrkilometer aufkommt. Du oder der AG. Das ist wichtig. Also auch hier bitte gut kalkulieren.
Nun zum bitteren Ende. Die Endabrechnung.
Dort findest du meist die Mehrkilometer, die du bei fast allen Gesellschaften mit 100 % bezahlen musst. Hast du Minderkilometer, bekommst du im gängigen Fall nur ca 10% von den Vertragskilometer (tagesgenaue Abrechnung) zurück. Das ist nicht die Welt. Also bitte nicht zu früh freuen, oder nach 100% Minderkilometerausschüttung fragen.
Die Schäden: Ein leidliches Thema, muss aber sein. Meistens werden die Schäden bei Endabrechnung bewertet. Hier kommt es auf den Einzelfall, Vertragliche Vereinbarungen und Leasinggesellschaft an. Bewertet werden in der Regel Kratzer, Macken, Beulen, Dellen, Steinschläge, defekte Windschutzseibe usw.
Für diese Schäden musst du auch aufkommen. Kein Arbeitgeber bezahlt dir die Beulen an dein Auto, nur weil du unachtsam damit umgegangen bist. Ich will dir nichts unterstellen, wahrlich nicht. Aber die wenigsten Fahrzeuge kommen so zurück, wie der Fahrer oder Nutzer das Fahrzeug übernommen hat.
Im Grunde bin ich auch zufrieden mit meinem Dienstwagen. Ich habe noch eine Tankkarte, und die Schäden halten sich im kleinen Rahmen. Aber dennoch achte ich immer darauf, dass ich den Wagen sauber halte, nicht geblitzt werde und vor allem: Das ist nicht MEIN Auto, also behandel ich ihn auch wie fremdes Eigentum.
So das war jetzt viel Input. Wenn man das alles mal bedenkt, und mit dem Netto auskommt, nehme den Wagen. Neuwagen ist immer besser wie eine alte Karre.
Bedenke aber, je teurer der Wagen ist, umso weniger unten Netto.
Noch was: Darfst du dir den Wagen selbst aussuchen, oder hat dein AG den Wagen in der Tiefgarage stehen, weil der andere Nutzer abgesprungen ist? Dann lass dir um Himmelswillen den Vertrag zeigen. Auch die Besteuerung.
Edit: Die Abhängigkeit: Bei nem Arbeitgeberwechsel ist der Wagen - bis auf die Schäden und Mehrkilometer - nicht mehr dein Problem. Aber dennoch solltest du auch das hinterfragen.
Bearbeitet von Eifelgold am 24.03.2010 21:24:27