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Denn wie bereits erwähnt, haben die Mandeln eine Abwehrfunktion. Vielleicht tut es auch ein Breitbandantibiotikum. Ich würds mir echt ernsthaft überlegen, mir die Mandeln entfernen zu lassen. Denn was wech ist, ist wech. |
Klar, ab und an ein Breitbandantibiotikum ist sicher besser als eine OP... ??
Kristof,
wenn dir dein HNO-Facharzt zu einer operativen Entfernung der Mandeln rät, solltest du das wohl auch machen lassen.
Sicher, die Rachenmandeln sind ein Teil der Abwehr - aber du hast als sonst gesunder Mensch genügend andere lymphatische Organe zur Verfügung und bevor du weiter Schmerzen und/ oder Schluckbeschwerden hast, vielleicht sogar noch Atembeschwerden bekommst, ist eine OP sicherlich sinnvoll.
Die OP läuft dann etwa so ab:
Du machst einen Termin im Krankenhaus (Einweisung gibt's vom HNO-Arzt). Beim Aufnahmegespräch werden ein paar allgemeine Fragen gestellt (und du kannst auch welche stellen!) und zumeist Blutdruck, Puls und Temperatur gemessen. Bei der Aufnahmeuntersuchung macht sich der behandelne Arzt nochmal ein Bild von deinen Mandeln und nimmt Blut ab. Das Gespräch mit dem Anästhesisten (Narkosearzt) sucht nochmal gezielt nach Risiken für eine Vollnarkose (Rauchen, Übergewicht, Blutdruckanomalien..)
Vor der OP sollte man etwa 12 Stunden keine Nahrung mehr zu sich nehmen, auch nichts trinken oder rauchen. In den meisten Krankenhäusern muss/soll man nach 0:00 Uhr nachts nüchtern bleiben.
Am Tag der OP bekommst du dann so ein schickens Krankenhaushemdchen und es werden nochmal alle Vitalzeichen überprüft. Sofern mit dem Anästhesisten abgesprochen - bekommst du etwa eine halbe Stunde/ bis Stunde vor dem Start ein Beruhigungsmittel, das ist besonders empfehlenswert, wenn du aufgeregt bist.
Im OP selbst bekommst du dann einen venösen Zugang ("Tropf") und dann kommt auch schon die Narkose. Nach etwa einer Stunde (das ist die durchschnittliche Dauer!!) bist du wieder zurück in deinem Zimmer auf der Station. Nach der Narkose sind viele Patienten ein wenig benommen, du solltest nicht alleine aufstehen - aber das sagen dir die Schwestern alles. Gut wäre, wenn dich an dem Tag jemand begleiten könnte, das macht vieles einfacher :)
Auch wenn es brennt und weh tut - du solltest bald anfangen, etwas zu trinken, am besten stilles Wasser. (Kohlensäure und Säfte reizen die Wunde!) Das hemmt die Schwellung und lindert die Schmerzen. Du kannst selbstverständlich auch Schmerzmedikamente bekommen.
Am 1. und 2. sowie am 5. und 6. Tag nach der Operation kann es (der Erfahrung nach) gehäuft zu Nachblutungen kommen. Sofern es nicht doll blutet, ist das auch nicht schlimm. Eine Eiskravatte wirkt da Wunder. Ein operatives Veröden der Wunden ist nur selten notwendig. Auch solltest du dich - zumindest die Tage im Krankenhaus - schonen, nicht heiß duschen/
Haare waschen, nicht kopfüber-gebeugt stehen, nicht rauchen, keinen Alkohol trinken...
Im Schnitt dauert der stationäre Aufenthalt 6 Tage, danach kannst du wieder nach Hause gehen. Je nachdem, welcher beruflichen Tätigkeit du nachgehst, bzw das Ergebnis der OP aussieht, schreibt dich dein Hausarzt noch ein paar Tage krank. Schone dich! Du solltest auch in den ersten Tagen zu Hause auf scharfe Gewürze und saure Lebensmittel verzichten. Iss einfach, was dir bekommt. Und wenn es 2 Wochen Suppe ist :)
Ich wünsche dir gute Besserung :)