Internet-Bekanntschaften immer gleich "Freunde"?

Liebe Muttis,

wenn ich z. B. bei Facebook oder in anderen Internetforen gleichgesinnte Leute finde, dann soll ich denen oft eine "Freundschafts-Anfrage" senden (weil die Forenbetreiber es oft so wollen)!

Aber warum ist das eigentlich so? Nur weil jemand die gleichen Interessen hat wie ich, deshalb ist er oder sie doch noch lange nicht mein Freund oder meine Freundin! Zu einer richtigen Freundschaft gehört schon mehr
(z. B. dass man sich schon seit Längerem gut versteht und dass der Eine dem Anderen auch mal aus der Not hilft...)!

Also warum soll man denn in Internetforen immer gleich "Freundschafts-Anfragen" senden? Wieso gibt es den keine "Bekanntschafts-Anfrage-Buttons"? Wildfremde Menschen können doch nicht innerhalb kürzester Zeit "Freunde" sein!

Oder wie seht Ihr das?

L. G. Ricardo!

Bearbeitet von Riki1979 am 24.10.2010 19:45:26
Darüber habe ich auch schon nachgedacht...

Für mich ist Freundschaft auch nicht nur ein Wort, sondern etwas, was gelebt und gepflegt werden möchte.

Ich bin in einigen Communities und handhabe es so, dass ich wirklich nur die Leute in meiner Kontaktliste sind, die ich auch wirklich als meine Freunde betiteln kann. Leute, mit denen ich schon persönlich zu tun hatte.

Denn mir persönlich geht es in den Communities nicht darum, die meisten "Freunde" zu haben, sondern Leute zu finden, die ich lange nicht mehr gesehen habe und bei denen ich mir eine Kontakt-Wiederaufnahme vorstellen kann. Ansonsten habe ich Verwandte, Familienangehörige und Freunde in meiner Liste, die nicht gerade mal eben um die Ecke wohnen und ich erfahre so, was bei ihnen gerade so abläuft.

Menschen, die ich nicht einordnen kann, deren Namen ich noch nie gehört oder gelesen habe, mit denen ich noch nie zu tun hatte und mir "Freundschafts"angebote schicken, werden weggeklickt. Ganz einfach. Ich bin da ziemlich vorsichtig - denn ich weiß nicht, was für ein Mensch sich dahinter im Netz verbirgt.
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Foren oder Social Networks wie Facebook, in denen gewünscht wird, daß man "Freunde" findet, meide ich wie der Teufel das Weihwasser.
Das dient m.E. zu nichts anderem, als daß möglichst viele Daten über die User gesammelt werden können.
Es ist erwiesen, daß man über Facebook, Twitter & Co. auch über Menschen etwas rausfinden kann, die dort nicht mal einen Account haben. Wieviel mehr kann man also über angemeldete User rauskriegen?
Ähnliches gilt für Fotoforen wie z.B. die bekannte Fotocommunity, die tausende Mitglieder hat. Je mehr man Punkte dort sammelt (sei es über positive Kommentare auf Bilder oder auch über eine möglichst umfangreiche Buddy-Liste), umso mehr Bilder darf man pro Woche hochladen.
Als ich diese Mache erkannt hatte, habe ich schnellstens das Weite gesucht.
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Herr Jeh, Du schreibst mir aus der Seele. thumbup.gif
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HerrJeh hat auf jeden Fall schonmal Recht, aber zum Terminus "Freunde" auf solchen Communities muß ich mal n Wörtchen verlieren.
Davon abgesehen, daß das Datenkraken sind, ist eine Echte gewachsene Freundschaft nicht vergleichbar mit dem, was man auf FB oder WkW oder wie sie alle heißen finden kann. Aber was spricht dagegen, daß man sagt, es sind eben "Facebook-Freunde"? Hat nix mit der Sandkastenfreundschaft von damals zu tun, sondern ist einfach nur der Terminus. Oder wer möchte schon gern jemandem auf diesen Seiten seine "temporäre lose Bekanntschaft" anbieten? Das klingt nicht halb so sympathisch.
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Ja darüber hab ich mich auch schon geärgert, es gibt eine Seite zum Wiederfinden von Schulfreunden da ist das besser gelöst, da kann man Freunde, Bekannte, Famielienangehörige und Schulkameraden unterscheiden. Finde ich besser, denn nicht jeden den ich kenne, vieleicht sogar auch gut würde ich als Freund bezeichnen.
Bei Facebook habe ich da auch scgon viel "ignoriert", denn da können "Freunde" ja meine Daten einsehen und ich hab zwar keine Geheimnisse, aber ich häng mir ja die Familienbilder auch nicht um den Hals wenn ich einkaufen geh. biggrin.gif
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Zitat
Oder wer möchte schon gern jemandem auf diesen Seiten seine "temporäre lose Bekanntschaft" anbieten? Das klingt nicht halb so sympathisch.


Ist ja richtig! Aber vielleicht würde ja auch eine "nette Internet-Bekantschaft" reichen, aus der ja im Laufe der Zeit mehr werden könnte!
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Einige kleinere Netzwerke arbeiten mit dem Begriff "Leser", das finde ich passender. Ich denke "Freund" wird nur genommen, weil es eben kein gut klingendes, kurzes, einprägsames Wort für das ist, als was ich eine Internetbekanntschaft bezeichnen würde. In jedem Fall sind sicher einige meiner "friends" inzwischen auch meine echten Freunde, aber längst nicht umgekehrt.
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"Freunde" oder "friends" klingt wichtig und sympathisch. Jemand, der viele "friends" hat, ist ein begehrter Zeitgenosse.

Jemand, der viele "lose Bekannte" hat, klingt nicht halb so wichtig.

Facebook will User gewinnen. Dazu bietet es den potentiellen Usern die Möglichkeit, zu sagen "ich hab 249 Freunde, schaut mal her, was ich für ein toller Hecht bin".

Damit fängt man mehr Fliegen als mit "ich hab 2 gute Freunde, 10 Bekannte und 4 Schulkameraden, die mich nicht mal mehr grüßen".

whistling.gif
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Zitat (Ribbit, 25.10.2010)

Damit fängt man mehr Fliegen als mit "ich hab 2 gute Freunde, 10 Bekannte und 4 Schulkameraden, die mich nicht mal mehr grüßen".

whistling.gif

Genau DAS ist für mich persönlich aber viel schöner.

Ich stehe ehrlich dazu, dass ich auch bei Facebook und Co bin, auch wenn es noch so verwerflich ist --> jedem das Seine - aber ich brauche keine 300 Freunde, um "toll" da zu stehen! Das ist mir zu oberflächlich. Da bin ich halt altmodisch und pflege lieber meine bestehenden Freundschaften richtig, als dass ich nur lose Kontakte in meiner Liste habe, mit denen ich gar nichts anfangen kann.

Ich nutze die Communities auch nicht für irgendwelche Daueranwendungen wie Farmville & Co, weil das einfach mal zeitraubend für mich ist. So viel will ich einfach nicht vor dem Bildschirm sitzen, denn ich sitze arbeitsbedingt schon den ganzen Tag am PC.

Für mich dient es wirklich einfach nur dazu, Leute wieder zu finden und zu gucken, was aus ihnen geworden ist und was sie so machen. Ansonsten stelle ich liebend gerne selbst fotografierte Fotos von mir online - es sind die schönsten, die mir persönlich als repräsentant und ohne Verletzung von Persönlichkeitsrechten erscheinen und freue mich, wenn ich sie dann irgendwo im Internet wiederfinde. Mir macht es nichts aus, wenn meine Werke Beachtung finden und stelle sie somit gerne zur freien Verfügung. Diejenigen Bilder und Daten jedoch, die privat bleiben sollen, werden auch nicht ins Internet gestellt - ganz einfach.

Nicht nur Communities, sondern das ganze Internet ist so besehen gefährlich! Entweder ich besitze einen Internetanschluss, dann nehme ich das aber auch mit allen Konsequenzen oder ich verzichte gänzlich darauf.

flowers_2.gif

Bearbeitet von Monschi am 25.10.2010 14:28:32
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Monschi, ich hab ja nicht gesagt, dass Facebook gefährlich ist, oder gefährlicher als irgendwas anderes im Internet. Von daher brauchst du dich nicht zu verteidigen.

Ich finde es nur seltsam, wenn man "Freunde" auf facebook mit Freunden im echten Leben gleichstellt.
Für mich ist diese Funktion ein Kundenlockmittel tongue.gif sonst nix.
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Ribbit, da hast du recht, jetzt war ich wieder dem Gedanken verfallen, mich verteidigen zu "müssen", obwohl es nicht nötig ist. flowers_2.gif

Aber wie schon erwähnt... diese Freunde sind auch meine echten Freunde, Familienangehörigen und Verwandte und Bekannte, die alle in alle Winde verstreut sind (Norddeutschland, Bayern, USA usw.) und so erfahre ich, was sie alles so "anstellen". biggrin.gif So werden dann auch auf virtuelle Weise Kontakte aufrecht erhalten. smile.gif

Ich schrieb das alles auch nur, weil ich von mehreren Seiten zu hören und zu lesen bekomme, wie schlimm die Communities denn sind. Manche verteufeln das ja richtig. Und deswegen schrieb ich, dass eigentlich das ganze Internet gefährlich ist. Wenn man bedenkt, was bei YouTube für Videos hochgeladen wurden, was Google alles macht (StreetView)...

flowers_2.gif

Bearbeitet von Monschi am 25.10.2010 14:39:29
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ich denk auch, die gehen da zu locker mit um, deshalb bin ich gar nicht in den meisten Foren.

Und man sollte auch unbedingt aufpassen bei Internetbekanntschaften
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Zitat (Ribbit, 25.10.2010)


Ich finde es nur seltsam, wenn man "Freunde" auf facebook mit Freunden im echten Leben gleichstellt.
Für mich ist diese Funktion ein Kundenlockmittel tongue.gif sonst nix.

Ich glaube nicht, dass das ernsthaft jemand tut.

Für mich ist das nur ein Terminus, der absolut seine Funktion erfüllt.
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Oh, da hab ich aber auch schon das Gegenteil erlebt, auf einem anderen Netzwerk. Mit Drama und Wutausbrüchen und bohrenden Fragen, warum man denn jetzt die "Freundschaft" beenden wollte. Gerade deswegen halte ich die Bezeichnung "Freund" auch für falsch und wäre mit etwas Neutralerem zufriedener.
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Hallo Riki,

der Begriff Freundschaft wird heutzutage einfach inflationär gebraucht. Eine große Luftblase und sticht man rein, nichts dahinter. Freunde sind aber auch im realen Leben schwer bis gar nicht zu finden. Viele Menschen, glaube ich, haben auch resigniert angesichts mieser Erfahrungen mit sogenannten Freunden. Meine Erfahrung ist, daß Menschen auch in langjährigen Freundschaften meist weg sind, wenn es schwierig wird.
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