unbezahltes Probearbeiten: wielange ist rechtens?

Hallo ihr Lieben,
ich bin zurzeit auf der Suche nach einem Job und mache seit gestern (Montag, 6.12.) in einer Physiotherapie-Praxis Probearbeiten. Hatte vorher mit der Chefin dort telefoniert und sie hat mir das Probearbeiten angeboten. Am Telefon klang es so, als wäre es nur ein Tag zum Probearbeiten. Nun, gestern sagte sie zu mir : "Na dann sind sie morgen früh um 9 Uhr wieder hier". Ich hab mich natürlich gefreut, dass ich arbeiten darf und nicht auf der Couch rumgammeln muss. Nun bin ich für die komplette Woche voll eingeplant. Als "volle" Arbeitskraft mit allem was dazu gehört. Habe gestern und heute schon so gut wie alle Behandlungen selbst durchgeführt, während die Chefin selbst Behandlungen hatte, oder sich "auf der Couch lang gemacht hat" (Das habe ich in einem Gespräch was sie führte mitbekommen).
Gestern war meine Arbeitszeit von 8UHr bis 18.30 Uhr, heute von 9Uhr bis 17.30 Uhr. geregelte Pausenzeiten gibt es nicht. Ich muss auch gemeinesam mit der Chefin Hausbesuche durchführen und mit meinem privaten PKW die Heime und die Patienten abklappern, und Chefin sitzt neben mir im

Nun meine Frage:
Ist das alles so rechtens?
Es sind vorab keine festen Arbeitszeiten vereinabert worden und auch keine Vergütung. So wie es aussieht bin ich die komplette Woche bis zum späten Nachmittag (immer bis so ca. 18Uhr) eingeplant und behandle selbstständig die Patienten.

Gibt es eine Möglichkeit, falls das alles nicht ganz so recht ist was sie tut, sie "freundlich" darauf hinzuweisen? (Egal, ob es hinterher zu einem Arbeitsvertrag kommt oder nicht) Ich habe nirgends bei Ihr etwas unterschreiben müssen o.ä.
HAbe vom Arbeitsamt einen Zettel bekommen den Sie ausfüllen muss (und ich auch) zwecks Versicherung usw.

Und gibt es eine Möglichkeit um meine Fahrtkosten zu bekommen zu den Hausbesuchen? (Schließlich fahre ich mit meinem eigenen PKW und "kutschiere" die Chefin auch mit)

Bin da zur Zeit nicht glücklich in der Praxis, aber möchte die Chance um einen möglichen Arbeitslatz in Wohnortnähe nicht verspielen...
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

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Naja, wenn sie sich das nächste Mal kutschieren lässt, dann würd ich sie mal direkt drauf ansprechen. So wie "So wie es jetzt scheinbar aussieht hab ich den Job ja schon. Wollen wir dann nicht mal über den Arbeitsvertrag reden?" Oder so ähnlich. Freundlich, aber sie soll schon merken, daß Du Dich nicht ewig ausnutzen lassen willst.

Und wenn sie nein sagt, dann wirf sie mitten in der Pampa aus dem Auto. Ausnutzen braucht man sich ja auch nicht lassen.

Obs für sowas ne Rechtliche Handhabe gibt weiß ich nicht, aber Du brauchst keine Angst haben, es mit ihr zu verscherzen. Wenn sie ok ist, wird sie Dich nicht ausnutzen. Und wenn sie es nicht ist, willst Du da doch eh nicht arbeiten.
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Ich finde das schon ein bischen seltsam, eigentlich klärt man von vorn herein, wie lange die Arbeit auf Probe sein soll. Auch ob es eine Bezahlung gibt, Unkosten wie Benzin sollten auf jeden Fall erstattet werden.
Ich hab das Gefühl du wirst nur ausgenutzt. Kläre das morgen, das ist dein recht.
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Also um ehrlich zu sein, finde ich das ganz schön dreist. Der Wunsch, wieder in ein Arbeitsverhältnis zu kommen wird hier scheinbar schamlos ausgenutzt.
Ich wäre an deiner Stelle auch sehr verunsichert. Dennoch würde ich das klären, auch wenn es schwierig ist. Sollte sie dich einstellen, darf sie nicht den Eindruck haben, sich ausnutzen zu können. Feste Arbeitszeiten halte ich für wichtig, auch wenn man natürlich gelegentlich auch mal flexibel sein sollte.
Ich bin selber noch nicht im Berufsleben, arbeite aber neben meinem Studium. Leider musste ich in letzter Zeit feststellen, dass meine Gutmütigkeit ausgenutzt wird. Man sollte von Anfang an Grenzen aufzeigen, es wird sonst immer schwieriger...
Lass uns doch wissen, wie es bei dir weitergeht.
lg Susa
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Möchte mich den anderen anschließen. Sprich sie wirklich mal direkt drauf an, so wie Wyvern es vorgeschlagen hat! Freundlich aber bestimmt.
Rechtlich weiß ich aber auch nicht bescheid.
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Hallo,

generell ist Probearbeiten in medizinischen Berufen üblich, so habe ich das selber mitbekommen. Wobei die Länge des Probearbeiten sicherlich abhängig ist von der Art der Arbeit. Bei komplizierten bzw. breit gefächerten Arbeiten sind sicherlich 2 bis 3 Tage angemessen. Für den Rest gibt es die (bezahlte) Probezeit!

Fahrten mit dem privaten Auto und Probearbeiten, die über eine Woche hinausgehen würde ich in jedem Fall hinterfragen, insbesondere wegen der Versicherung und auch wegen der Kosten. Da Du ja mit dem AA in Kontakt stehst, wäre Deine dortige Betreuerin die erste Ansprechadresse. SOFORT dort mal nachfragen.

Ansonsten, insbesondere wenn Du mit der Cheffin und den anderen Mitarbeitern klar kommst, würde ich, so schwer das auch fallen mag, den Ball zunächst flach halten (sofern finanziell machbar).
Du kannst ja mal in der Nachbarschaft bzw. bei der Kunschaft Fragen stellen (ob ständig Probearbeiterinnen in der Praxis sind usw.).

Gruß

Highlander
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Für mich klingt das ,so wie Du es schreibst nach ganz bewusste
Ausnutzung Deiner Arbeitskraft.
Üblich ist das im Vorfeld die Dauer der Probearbeit festgelegt wird
ob ohne Vergütung oder mit.
Ein wichtiger Punkt ist ja auch Versicherungstechnisch zu sehen,gerade
bei den Witterungsverhältnissen (oder anderes) ,mußt Du wissen ob Du durch
die Berufsgenossenschaft des Arbeitgebers abgesichert bist .
Ich glaube eine Auskunft kann Dir bestimmt die Arge geben.
Oder Du nimmst eine Rechtsberatung, allerdings weiß ich nicht
ob die Kostenlos ist.

Ich hoffe Du hast das Glück ,die Qualifikation hast Du ja ,sonst würde sie Dich
nicht allein arbeiten lassen,einen A.Vertrag zu bekommen.

LG Knollekater
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Sooo.. NEUES AUS DER ANSTALT....
Habe Frau Chefin heute mal gefragt ob sie die Mitteilung fürs Arbeitsamt schon ausgefüllt hat. Antwort "Nee, leider nicht, dafür hatte ich noch keine Zeit".. (Klar, ist schon schwer n paar Buchstaben zu lesen und ne Unterschrift drunter zu setzen, vor allem wenn man die Beine hochlegt...) Daraufhin hab ich ihr gesagt das ich die morgen Nachmittag beim Arbeitsamt gerne abgeben möchte und die bis dahin ausgefüllt sind. Klar, macht sie. Hat sie gesagt..

Nun ja, zum Thema Vergütung, Arbeitszeiten, Arbeitsvertrag ist kein Wort gefallen. Auch nicht, wie sie meine Arbeit findet... :angry:
Habe gerade mit meinen Eltern telefoniert, was die dazu sagen. Bisher steht fest, dass ich einfach nur ausgebeutet werde und ne kostenlose Arbeitskraft für eine Woche darstelle. (übrigens hatte die nächste kostenlose Arbeitskraft heute einen Vorstellungstermin in der Praxis). Werde nachher nochmal meinen Paps anrufen, der hat gesagt er denkt sich was aus, wie ich am besten und am unkompliziertesten da raus komme. Ich muss ja an meine Patienten denken, die ich behandeln muss in der Praxis, die Patienten möchte ich schließlich nicht einfach in der Luft hängen lassen :wub:
Auf jeden Fall will mein Paps unbedingt mal mit Frau Chefin telefonieren und ihr sagen, wo der Hase lang läuft...

Heute hatte ich eine Arbeitszeit von 9.15 Uhr bis 17.00 Uhr. Ist an sich O.K., allerdings hatte ich gerade mal Zeit um einmal ins Brot zu beißen und einen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen.. :angry:

Ach man.. ich bin so wütend.. und traurig...

Fest steht: Falls mir die "Gute" einen Arbeitsvertrag anbietet werde ich diesen konsequenterweise ablehnen. Denn meiner Meinung nach kann man seine Arbeit nur dann perfekt erledigen wenn man sich in seinem Umfeld und in der Praxis wohlfühlt... Und ich fühl mich dort wie der Depp vom Dienst und Mädchen für alles... Schließlich bin ich kein Praktikant (obwohl man mit jenen sowas auch nicht veranstalten sollte) sonder ausgebildete Physiotherapeutin mit diversen Weiterbildungen...

:labern: :labern:

Ich melde mich dann nochmal was beim nächsten Telefonat mit Paps raus gekommen ist..

Bisher schonmal danke für eure Antworten :wub:

Bearbeitet von schatzibobbes am 08.12.2010 18:14:57
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Zitat (schatzibobbes @ 08.12.2010 18:13:20)
(übrigens hatte die nächste kostenlose Arbeitskraft heute einen Vorstellungstermin in der Praxis).

Booooah, FRECH!!! Am besten wär's, du würdest der neuen "Kostenlos-Kraft" gleich mal erzählen, wie's da so abläuft.

Ich hoffe ja nur, dass die Chefin vom AA nen kleinen Dämpfer bekommt. Und vor allem, dass du da gut rauskommst und in ne ordentliche Praxis rein. Soll's ja auch noch geben ;)

:daumenhoch:
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Dem AA sind die Arbeitssuchenden egal.

Meine Freundin hat jahrelang eine Filiale geleitet. Dann machte Ihr Arbeitgeber dicht und sie wurde arbeitslos.

Sie wurde an eine Bäckereikette verwiesen, wo sie zwei Wochen umsonst (also sie hat ihr Arbeitslosengeld bekommen) arbeiten mußte.
Das ganze nannte sich Trainingsmaßnahme. Ich glaube, die Bäckerei bekam dafür sogar noch Geld vom AA.
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O Gott, ich glaub, das will ich alles garnicht wissen.... :wacko:
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