Zitat (Heiabutzi @ 29.12.2010 23:03:01) |
In der Kita, in der ich arbeite, werden die Krippies auch nach dem Berliner Modell eingewöhnt. Das ist das Beste, was den Kleinen passieren kann und unser Träger hat das schon seit Jahren in seine Grundkonzeption übernommen. :) Es gibt leider nicht viele Eltern, die so denken wie Du, sondern sie fangen an, herumzustressen und zu meckern, daß sie nicht die ganze Zeit in der Kita herumsitzen wollen. :wacko: Und wenn die Kinder dann nach zwei Wochen Schreikrämpfe kriegen, weil sich die Eltern über die Regelung hinweggesetzt haben, wundern sie sich und machen die Erzieher dafür verantwortlich. :wacko:
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Och, ich fand die Zeit eigentlich ganz schön.
Meiner Tochter (und den anderen Kindern) beim Spielen zuschauen, bisschen mit der Erzieherin schnacken (ich kenn jetzt ihre Lebensgeschichte, und sie meine :rolleyes: ), mal in Ruhe einen Kaffee trinken OHNE dass ständig jemand nach
Mama-Mama ruft (das kleinere Söhnchen hatte ich während der Zeit bei OmaOpa abgegeben, musste den ja auch mal an längere Abwesenheitsphasen meinerseits gewöhnen), bisschen was lesen (die hatten ganz interessante Fachliteratur dort)... und natürlich war ich ja auch neugierig, wo und wie mein Tochterkind denn nun in den nächsten Jahren praktisch jeden Vormittag verbringen wird. :)
Und natürlich auch interessant zuzusehen, wie das Tochterkind sich ihren Kindergarten erschlossen hat, Kontakt zur Erzieherin und zu den anderen Kindern aufnahm :) Ich fand's schön und war fast ein bisschen traurig, als ich so bald schon auf Abruf nach Hause "entlassen" wurde ^_^
Aber weil ich ein Stückchen Kindergartenalltag miterleben konnte, konnte ich dann eben mit einem beruhigten Gefühl nach Hause gehen :) Die Kleinen erzählen ja dann doch noch nicht soooooooo viel aus dem Kindi, wenn sie nach Hause kommen. Und auf diese Weise kann ich mir jetzt trotzdem gut vorstellen, wie der Tagesablauf dort absieht und was mein Töchterchen dort so macht. Ich finde, so kann ich dann auch hinterher zu Hause viel besser auf sie eingehen, als wenn ich nur eine verschwommene Vorstellung von ihrem KiGa-Alltag hätte.
@Tante Ju:
Das Berliner Modell funktioniert im Prinzip so, wie ich das oben beschrieben habe:
- Mutter in den ersten Tagen dabei und im Raum anwesend, hält sich bewusst im Hintergrund, ist aber bei Bedarf fürs Kind jederzeit ansprechbar - so lange, bis das Kind einen guten
Bezug zur Erzieherin aufgebaut hat
- nach einigen Tagen erster Trennungsversuch: Mutter verabschiedet sich kurz und klar vom Kind und GEHT, auch falls das Kind weinen sollte, wartet aber in einem Nebenraum im KiGa. Sollte das Kind sich nach kurzer Zeit von der Erziererin NICHT trösten lassen, wird die Mutter zurück geholt. (Danach geht man dann quasi zurück in Phase 1, d.h. in den nächsten Tagen ist die Mutter wieder voll anwesend, bis ein paar Tage später wieder ein Trennungsversuch gestartet wird). Ansonsten bleibt die Mutter für eine gewisse Zeit "abwesend", bis die Erzieherin sie zurückholt (ca. 30-60 Minuten)
- In den nächsten Tagen wird die Zeit "ohne Mutter" dann sukzessive verlängert
- Wenn das alles gut klappt, kann die Mutter ein paar Tage später dann tatsächlich aus dem KiGa weggehen, bleibt aber telefonisch abrufbereit, falls was sein sollte - bis die Eingewöhnungsphase abgeschlossen ist.
Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig beschrieben, ansonsten kann Heia mich ja korrigieren. Steht bestimmt auch irgendwo im www nachzulesen. (Edit:
hier zum Beispiel :) Ich seh gerade, bei uns lief das wohl nach einem abgewandelten Berliner Modell. Aber bei uns bleiben die Kleinen auch nur vormittags im KiGa, nicht ganztags)
Eigentlich finde ich dieses Modell ziemlich logisch, entspricht doch eigentlich nur dem gesunden Menschenverstand.
@Brinarina:
Was mir auch noch eingefallen ist zur Vorbereitung:
- Habt Ihr vielleicht die Möglichkeit, vorab mal im KiGa zu schnuppern? Viele KiGas bieten so Schnuppernachmittage für die Neuen an, wo sie vorab schon mal zusammen mit Mama vorbeischauen können (ging bei uns leider nicht, weil die Krippengruppe im Herbst erst aufgebaut wurde, es gab also noch nichts zu beschnuppern).
- Wir sind stattdessen bei unseren Spaziergängen regelmäßig am KiGa vorbeigegangen, da konnte das Tochterkind schon mal die spielenden Kinder im
Garten bewundern (ich geb zu, ich hab versucht, sie ein bisschen heiß zu machen vorab *schäm*)
- Ich hab ihr zum zweiten Geburstag ein Bilderbuch geschenkt: "Conni im Kindergarten", aus der Conni-Reihe hatte sie schon eines und sie findet die Bücher toll (ich jetzt nicht so, aber naja...)
- Auch ansonsten habe ich versucht, das Thema KiGa immer mal wieder präsent zu halten.
Bearbeitet von madreselva am 30.12.2010 09:50:34