Wenn ich die Beiträge so lese, fällt mir spontan wieder was ein.
Ich bin halt mit 4 Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen - wir waren schlicht und einfach arm. Butter kaufte unsere Mutter selten. Es gab zum Essen oft (viel zu oft :hilfe: ) heisse Milch :kotz: , natürlich mit
Haut. Diese Haut holte sie aus der Tasse heraus und legte sie aufs Brot :kotz: (die Haut bildet sich schnell wieder nach, und weiter geht's).
Brotsuppe gab es immer wieder bei uns, und zwar in zwei Versionen: Entweder Brot in Stücken (musste nicht altbacken sein), mit Brühe oder heisser Milch übergossen; oder "gebräunt", also mit gebräunten und gelöschten Zwiebeln angerührt, und durch ein Sieb passiert.
Paniertes und gebratenes Wammerl gab es bei uns auch oft, es war so selbstverständlich, dass ich lange gar nicht wusste, dass das
kein Schnitzel ist.
Samstag gab es bei uns immer gekochte
Kartoffeln, dazu das, was unter der Woche übriggeblieben war (ich weigere mich, das als "Reste" zu bezeichnen). Also Wurststückchen, Käse, Fisch, auch Joghurt und Quark, manchmal Butter, immer Salz und andere Gewürze, gelegentlich einen
Krautsalat...
Als eine meiner Schwestern mal ihren Freund mitgebracht hatte, durfte er selbstverständlich mitessen. Jedoch, er verzog sein Gesicht - das sei doch kein richtiges Essen :blink: (und überhaupt sei er bei seiner Mama besseres gewohnt). Er ist nur knapp einer "nicht-kosmetischen Gesichtsbehandlung" :stuhlklopfen: , die ich im angeboten habe, entgangen.
Selbst später, als meine Eltern noch lebten, aber ich nicht mehr bei meinen Eltern wohnte, richtete ich meine Besuche so ein, das ich nach Möglichkeit Samstag-Vormittag ankam.
Bearbeitet von Onkel Robert am 29.09.2012 19:38:44