Habe meine Mutsch ausgequetscht, war mühsam, weil sie mir als erstes sagte: Jetzt ist keine Pflaumenzeit, was willst du damit? Komm wieder mit der Frage, wenn es soweit ist. Aber als ich ihr erzählte, dass ich in einem Internetforum mit Muttis über Marmeladenzubereitung diskutiere, meinte sie nur kopfschüttelnd: Du kannst Unterhaltung haben... :lol: :lol: :lol:
Also: Über Nacht auf dem
HerdDas Problem meiner Mutter war, einen Topf zu finden, bei dem es nicht so schnell anbrennt, denn zu DDR-Zeiten war Antihaftbeschichtung alles andere als Standard. Also nehmt einen guten antihaftbeschichteten Topf, denn es soll ja nicht zu sehr "nach der Seeligen" schmecken. ;)
Dann 1kg entkernte Pflaumen (beim Einkauf Kerne dazurechnen und mehr als 1kg Plaumen kaufen) und, je nach Süße der Früchte, 700 bis 800g Zucker dazugeben, mit einem Holzquirl ordentlich matschen, wenn alle Stricke reißen, den Zauberstab nehmen. Bei Einsatz von letzterem aber Obacht: Nicht zu fein pürieren das Ganze, nur grob, damit die Struktur erhalten bleibt.
Dann Topp auf den Herd, Inhalt aufkochen lassen und dann auf KLEINSTER Flamme weiterköcheln lassen! Je größer die Flamme, umso eher brennt's an! Nicht rühren, wenn man einmal damit anfängt, muss man das auch bis zum Ende tun, weil man sonst das Verbrennen fördert. Das Mus nun köcheln lassen bis kurz vor der gewünschte Dickzähigkeit, dann Gewürze dazugeben (zB. gemahlene Nelken, Zimt, Zitronenschale) und unter Rühren (nun dürft ihr) die endgültige Konsistenz herstellen. Es wird sich nicht ganz vermeiden lassen, dass das Mus zumindest etwas am Boden anhaftet, aber ein leichter Röstgeschmack gibt dem Mus den gewissen Pfiff. Nur sollte man beim Rühren am Ende der Zubereitung etwas vorsichtig sein mit dem abkratzen, man weiß ja nie... ;)
Was nun kommt im Punkt Abfüllen in Gläser usw. ist eigentlich das gleiche Prozedere wie bei "normaler" Marmelade auch. Kann mich erinnern, dass es früher solche kleinen runden Pergamentblättchen gab, die wurden in hochprozentigen Schnaps getaucht und obenauf die Marmelade gegeben im Gläschen. Gibts das eigentlich heute noch?
FAZIT: Es ist alles in allem etwas für experimentierfreudige Muttis, aber das Produkt, das dabei herauskommen kann, lohnt doch jedes Abenteuer, oder? :rolleyes:
Gruß, SCHNAUF