Automatik "abwürgen"

Hallo,

wie "würge" ich ein

Hintergrund:

Vor kurzem stand ich vor einem Auto, dessen Motor trotz abgezogenem (!) Zündschlüssel weiterlief.
Er drehte hoch bis in den roten Bereich und wieder runter bis in den Leerlauf. Immer wieder rauf und runter.
Die weiss-graue Fahne aus dem Auspuff verhiess nix gutes.

Also 2. Gang rein, Bremse fest getreten und Kupplung kommen lassen -> Motor war aus.

Motor war definitiv ein Benziner. Vermutete Ursache: Überfüllung beim Ölnachfüllen.

Wie auch immer.

Wie mache ich das mit einer Automatik. Die hat ja keine Kupplung, die ich manuell kommen lassen kann.
Wie gesagt, Zündschlüssel ist abgezogen, hat aber keine Wirkung.

Achja, war auch nicht mein Auto!

Gruß

Highlander

Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

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Eine Wandlerautomatik kann man nicht "abwürgen", da ja kein Kraftschluß vorhanden ist.
Wenn man bei sehr hoher Drehzahl "D" einlegt, aber die Bremse tritt, kommt es zur sogenannten "Festbremsdrehzahl", welche aber die Getriebekomponenten sehr stark belastet (das Öl thermisch, den Wandler mechanisch) und meistens ist danach der Simmerring am Wandler auch hin.
Die Festbremsdrehzahl darf man wenn überhaupt nur zu testzwecken für sehr wenige Sekunden ansteuern.

Dreht ein Motor allerdings hoch, weil er das Motoröl zieht (was sehr häufig bei Dieselmotoren passiert-> drehen hoch bis zum Überdrehen oder aber sterben vorzeitig am Trockenlauf der Kolben/Kurbelwelle), kann man die nicht ohne extremen Kupplungsverschleiß abwürgen und mit dem Wandler schon gar nicht abbremsen, da der Wandler so hohe Drehzahlen mit Festgebremsten Abtrieb nicht überlebt.

Beim Doppelkupplungsgetriebe werden die Kupplungen sowieso geöffnet, solange man auf der Bremse steht. Zieht man nur die Handbremse, wird zwar eine Kupplung geschlossen, die bei der Drehzahl auch unheimlich leidet, allerdings wird sie sofort zum Komponentenschutz wieder geöffnet werden. Eventuell wird sie auch gar nicht erst geschlossen, wenn das MSG eine so hohe Motordrehzahl erkennt...


Ergo: Beste Lösung ist, den Ansaugtrakt zu verschließen. Aber NICHT mit der bloßen Hand!!! Es entsteht so ein wahnsinniger Sog, wenn ein Diesel mit 10.000 U/min Luft einatmet, daß man sich sehr böse verletzt!! Am besten eine flache Platte vor die Ansaugöffnung drücken oder eine JAcke reinstopfen, was man halt grade zur Hand hat.

Edit: Falls er aber schon ein paar Sekunden mit Überdrehzahl hochdreht, besser das Weite suchen und lieber auf den sterbenden Motor Sch....n!! Wenn die Ventile erstmal Kolbenkontakt kriegen und diese durch die Zylinderwand schlagen besteht extreme Verletzungsgefahr, schon alleine durch das sehr heiße dann rumspritzende Öl!!! Sowas passiert sehr häufig bei Diesel-AU bei älteren Dieselmotoren, da die Bei der Abregeldrehzahl besonders Anfällig sind, gleich das Öl weiterzusaugen. Ist bei uns mal passiert, aber zum Glück ist "nur" der Viskolüfter abgerissen und im Kühler hängengeblieben. Das hätte auch böse enden können...


PS: Wenns ein Benziner war, muß er aber uralt gewesen sein (Vergaser und mechanische Zündanlage mit Verteiler)
Diesel laufen weiter, da sie Selbstzünder sind und Öl ebenso wie Diesel gut verdauen. Benziner brauchen zusätzlich noch einen Zündfunken, den sie ja ohne aktives MSG gar nicht mehr bekommen. Oder er ist so hoch verdichtet und zieht so viel Öl, daß er quasi "nachdieselt". Sowas habe ich aber noch nicht gesehen..... Wieviel Öl muß man denn dafür da reinfüllen :pfeifen:

Bearbeitet von Gerrit am 16.04.2012 21:47:11
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Danke Gerrit,

sowas habe ich mir schon gedacht. War ja auch nur eine hypothetische Frage.

Also der Wagen war gar nicht so alt.

Definitiv kein Vergaser. Aber Benziner. Max. 5 Jahre alt. So ein Kastenwagen. Möglicherweise sogar einer aus "F".

Tja, die Ölmenge kenne ich nicht, da nicht mein Auto.
Habe nur einer armen Mutter mit Kind aus der Patsche geholfen. Durch das Hoch- und wieder Runterdrehen wirkte das Auto, als wäre es ein Känguruh B)

Da musste ich einfach helfen.

Und den Schlüssel hatte ich in der Hand beim obligatorischen Blick unter die Haube (des Autos) vorm Abwürgen.

Gruß

Highlander
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Wie soll denn aber ein Benzinmotor hochdrehen, wenn gar kein Zündfunke vorhanden ist bzw. die Drehzahl dann wieder sinken lassen??
Entweder er saugt einmal Öl -> dann dreht er hoch bis er stirbt.
Oder er "Dieselt nach", weil der Motor schon verschlissen ist, und/oder viel zu fett läuft-> Dann dreht er zwar auch noch ein bißchen weiter, aber dann geht er einfach aus.

Aber daß die Drehzahl steigt und wieder sinkt- wie soll das technisch gehen??
Außerdem- und das ist der größte Haken- ist bei heutigen (und das seit 15 Jahren) Benzinern die Drosselklappe elektrisch betätigt, und somit GESCHLOSSEN wenn die Zündung aus ist. Da ist gar kein Seil mehr dran! Und bei geschlossener DK bekommt der Motor gar keine Luft und Kann gar nicht hochdrehen

Kann das nicht sein, daß das doch ein Diesel war? Die hatten nämlich in der Regel bis vor ein paar Jahren noch eine pneumatisch betätigte Abschaltklappe, die nach dem Abstellen des Motors AUF war. Häufig war die Unterdruckleitung dazu auch defekt, weshalb die Klappe permanent offen stand (die AGR somit auch nicht wirklich funktioniert hat...) was aber vor der Zeit nicht AU-relevant war und deshalb niemanden gejuckt hat :pfeifen:
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Zitat (Highlander, 16.04.2012)


Vor kurzem stand ich vor einem Auto, dessen Motor trotz abgezogenem (!) Zündschlüssel weiterlief.
Er drehte hoch bis in den roten Bereich und wieder runter bis in den Leerlauf. Immer wieder rauf und runter.

Wenn Du vom roten Bereich sprichst- meinst Du ja sicher den Drehzahlmesser.
Dieser funktioniert aber immer NUR bei eingeschalteter Zündung :verwirrt:
Waren da vielleicht ZWEI Schlüssel im Spiel? ;)
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