es geht mir nicht darum, fleisch zu verteufeln. sondern nur um die darstellung, als veganer könne man nicht genießen, was nicht wahr ist. ich wünschte, ich könnte so köstlich würzen wie einige frauen aus indien, die ich durch bekannte ein wenig näher kenne. und sie kochen recht selten mit fleisch und nur manchmal mit milchprodukten. der mangel an eigenen ideen oder mangelnde kenntnis darüber, wie man die lebensmittel zubereitet, setzen grenzen. allein schon die meisten gewürze, die sie verwenden, kenne ich nicht. und ich lerne sehr gern etwas neues dazu.
ich glaube, mir würden rohe tomaten, karotten, paprika und fenchel auch nicht schmecken, wenn ich beinahe nur von butterbroten, fertigpizza und arg fleischhaltigen gerichten leben würde. es sind neue geschmackserlebnisse für den gaumen, und was fremd ist, ist recht oft erst einmal nicht angenehm. veganer, die sich von nackten salatblättern und gekochten möhren ernähren, sind entweder zu faul zum dazulernen oder nur das schmeckt ihnen. wer sich unfreiwillig so ernährt, ist selbst schuld.
wie charlatan bemühen mein mann und ich uns sehr, unseren kindern möglichst viele verschiedene nahrungsmittel nahezubringen. wenn sie älter sind, werden sie selbst entscheiden, was sie einkaufen und zubereiten möchten. sie werden gewiss später nicht alles essen, manche dinge essen und servieren wir auch nicht.
ein gericht wird nicht gut, nur weil es fleisch enthält, und ein gericht wird nicht schlecht, nur weil es kein fleisch enthält. man kann auch das beste biofleisch von zu tode getreichelten rindern fürchterlich ruinieren und daraus einen widerlichen schlangenfraß produzieren. aber eine heiße gute kartoffel mit ein wenig butter oder, wenn man es vegan will, margarine, und salz und vielleicht noch ein wenig frischer gehackter petersilie darüber gestreut ist der himmel.
lieber würde ich für immer vegetarisch leben, bevor ich schlecht zubereitetes fleisch verspeise und mich irgendwann so sehr daran gewöhne, dass es mir nicht einmal mehr auffällt.
und leider habe ich auch recht oft mitbekommen, wenn einige unverbesserliche carnivoren, die in gemüsen ihre todfeinde sehen, veganern immer wieder schadenfroh unter die nase reiben wollen, wo denn überall tierische produkte versteckt seien und dass sie das nicht merken. ob sie das nicht ekle, da sie es nun wüssten. wie schade für sie, denn die meisten veganer sind darüber sehr gut informiert. über fehlende angaben auf verpackungen, weswegen sie recht oft erst gar keine fertiggerichte verspeisen. über tierische produkte in fotofilmen, in medikamenten, musikinstrumenten, farben, möbeln und vielem anderen.
jedoch sind selbst diese strengen regeln nichts gegen die der sehr strengen orthodoxen juden. sogar von rabbis zertifizierte lebensmittel oder zutaten in verpackungen verspeisen sie recht oft nicht, wenn sie diesem rabbi nicht vertrauen. das ist beinahe eine glaubensfrage in sich.
manchmal isst bei uns ein rohköstler. er ist kein vegetarier, sondern verspeist alles roh. ausnahmen macht er nur bei reis, kartoffeln und getreide. dafür darf er sich recht oft höhnische kommentare anhören. nur weil er sich ein wenig anders als die menschen in seiner umgebung ernährt.
Bearbeitet von seidenloeckchen am 06.09.2012 21:41:25