Guter post, Witch Abroad!
Ich bin ähnlich alt wie Du, Baertel, habe aber kein Problem damit, stolz zu sein, dass ich Deutsche bin. Der Holocaust gehört zur Geschichte der Deutschen wie Karl der Große, die Erfindung des Auomobils oder Martin Luther. Es gehört dazu, definiert es aber nicht alleine. Natürlich schäme ich mich für den Holocaust, aber ich bin auch genauso stolz auf die Fussball-WM oder bedeutende Erfindungen, unsere Wirtschaft und bisher auch darauf, dass wir die Wiedervereinigung hingekriegt haben. Ich habe viele internationale Bekannte und Freunde, niemand von denen kam bisher auf die Idee, mich mit Nazis gleichzusetzen, warum auch? Meine amerikanischen Freunde sind für mich auch keine Indianertöter und Sklavenhalter. Und alle denken bestimmt, dass ich stolz bin, Deutsche zu sein. Würde ein Deutscher in ihrem Beisein sagen, er wäre nicht stolz, würde sie das sehr erstaunen, wäre für sie nicht nachvollziehbar.
Es käme mir aber auch nie in den Sinn, Scheiss-Ausländer, Scheiss-Amis, Scheiss-Russen oder Scheiss-Schweizer zu sagen, genauso wenig wie ich jetzt Scheiss-Dresdner sage. Was soll denn das auch aussagen, wenn man eine so große Gruppe von Menschen so zusammenfasst und einfach auf ein Verhalten weniger runterbricht? Das sind alles Individuen, manche sind Idioten und manche sind nett, genauso wie wir Deutschen. Und manche sind auch kriminell, genauso wie wir Deutschen. Manche, nicht viele und nicht alle. Dass diejenigen mit gleichen Interessen zusammenklumpen, ist auch üblich. Alle müssen sich hier gleichermaßen an unsere Gesetze halten.
Aber einfach alle Fakten ignorieren und nur seine diffusen Gefühle, beispielsweise von Überfremdung durch Muslime in einem Gebiet äußern, in dem es kaum Muslime gibt, ist unfair. Auch sich selbst gegenüber. Ich hab für jeden Verständnis, der nachvollziehbar belegen kann, was falsch läuft und sinnvolle Vorschläge zur Abstellung des Missstands machen kann. Aber einfach jammern ohne konkret zu werden, finde ich persönlich echt daneben. Und wenn jemandem von Deutschen ein Leid angetan wird, weil er anders ist, schäme ich mich. Oder wenn schon prophylaktisch dagegen demonstriert wird, dass Flüchtlinge in einen Ort kommen sollen. Dann schäme ich mich, als Mensch und als Deutsche. Und deswegen gehe ich auch auf die Straße, weil ich zeigen will, dass ich nicht fremdenfeindlich bin.
Aber vielleicht bringt Kathrin Oertel bei Jauch am Sonntag mal ein paar Fakten auf den Tisch?
Bearbeitet von HörAufDeinHerz am 17.01.2015 13:56:29
Ich bin ähnlich alt wie Du, Baertel, habe aber kein Problem damit, stolz zu sein, dass ich Deutsche bin. Der Holocaust gehört zur Geschichte der Deutschen wie Karl der Große, die Erfindung des Auomobils oder Martin Luther. Es gehört dazu, definiert es aber nicht alleine. Natürlich schäme ich mich für den Holocaust, aber ich bin auch genauso stolz auf die Fussball-WM oder bedeutende Erfindungen, unsere Wirtschaft und bisher auch darauf, dass wir die Wiedervereinigung hingekriegt haben. Ich habe viele internationale Bekannte und Freunde, niemand von denen kam bisher auf die Idee, mich mit Nazis gleichzusetzen, warum auch? Meine amerikanischen Freunde sind für mich auch keine Indianertöter und Sklavenhalter. Und alle denken bestimmt, dass ich stolz bin, Deutsche zu sein. Würde ein Deutscher in ihrem Beisein sagen, er wäre nicht stolz, würde sie das sehr erstaunen, wäre für sie nicht nachvollziehbar.
Es käme mir aber auch nie in den Sinn, Scheiss-Ausländer, Scheiss-Amis, Scheiss-Russen oder Scheiss-Schweizer zu sagen, genauso wenig wie ich jetzt Scheiss-Dresdner sage. Was soll denn das auch aussagen, wenn man eine so große Gruppe von Menschen so zusammenfasst und einfach auf ein Verhalten weniger runterbricht? Das sind alles Individuen, manche sind Idioten und manche sind nett, genauso wie wir Deutschen. Und manche sind auch kriminell, genauso wie wir Deutschen. Manche, nicht viele und nicht alle. Dass diejenigen mit gleichen Interessen zusammenklumpen, ist auch üblich. Alle müssen sich hier gleichermaßen an unsere Gesetze halten.
Aber einfach alle Fakten ignorieren und nur seine diffusen Gefühle, beispielsweise von Überfremdung durch Muslime in einem Gebiet äußern, in dem es kaum Muslime gibt, ist unfair. Auch sich selbst gegenüber. Ich hab für jeden Verständnis, der nachvollziehbar belegen kann, was falsch läuft und sinnvolle Vorschläge zur Abstellung des Missstands machen kann. Aber einfach jammern ohne konkret zu werden, finde ich persönlich echt daneben. Und wenn jemandem von Deutschen ein Leid angetan wird, weil er anders ist, schäme ich mich. Oder wenn schon prophylaktisch dagegen demonstriert wird, dass Flüchtlinge in einen Ort kommen sollen. Dann schäme ich mich, als Mensch und als Deutsche. Und deswegen gehe ich auch auf die Straße, weil ich zeigen will, dass ich nicht fremdenfeindlich bin.
Aber vielleicht bringt Kathrin Oertel bei Jauch am Sonntag mal ein paar Fakten auf den Tisch?
Bearbeitet von HörAufDeinHerz am 17.01.2015 13:56:29
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