Ich möchte noch mal auf das Thema Hygiene zu sprechen kommen: nicht nur beim Reinigen des "Hintereinganges" sollte man von vorne nach hinten säubern, sondern auch beim täglichen
Waschen oder Duschen. Erst im Bereich des Scheidenausganges, da hinein mündet ja die Harnröhre, dann im Bereich des Afters waschen! Und niemals einen
Waschlappen mehrmals verwenden, weil dann die Coli-Bakterien vom After im feuchten Waschlappen überdauern, sich vermehren und beim nächsten Waschen des Scheidenbereiches auf diesen übertragen werden. Das gleiche gilt fürs Abtrocknen und das verwendete
Handtuch.
Grundsätzlich kann die Art des Waschens eine Ursache für Besiedelung der Harnwege mit Darmbakterien sein, wenn eine "Verkühlung" dazu kommt, kann sich der Körper nicht mehr effektiv dagegen wehren und es wird schmerzhaft.
Aber auch manche Ernährungsbestandteile können eine Harnwegsentzündung fördern: so hat mir mein Urologe anlässlich jährlicher Harnwegsinfektionen geraten, auf Apfelsinen oder -Saft zu verzichten, Tomaten weitestgehend zu meiden und
Süßigkeiten wegzulassen (die können mögliche Pilzinfektionen fördern).
Kirschsaft und Cranberry-Saft oder Kapseln helfen heilen, darüberhinaus sehr schmerzstillend ist Bärentraubenblättertee, der aber einfach scheußlich schmeckt und auch wegen möglicher Nebenwirkungen nicht ohne ärztliche Anweisung getrunken werden sollte.
Grundsätzlich gehört aber eine Harnwegsinfektion in die Behandlung eines Arztes, erst recht eine immer wieder auftretende Harnwegsinfektion in die Behandlung eines Urologen, der erst einmal feststellt, welche Erreger die Übeltäter sind, und dann das geeignete Medikament verordnet.
Man kann als Patient beim Arzt anfragen, ob die Behandlungsmethode mit einem Präparat, das einer Art Impfung gleicht, sinnvoll wäre. Uro-Vaxom heißt das Medikament, das aber nur auf ärztliches
Rezept erhältlich ist, zudem recht teuer (ob gesetzliche Krankenkassen es bezahlen, weiß ich nicht). Mir hat dieses Medikament nach jahrelangen, in jedem Winter mehrmals wiederkehrenden Harnwegsinfektionen sehr gut geholfen, ich bin seit der Behandlung damit seit 15 Jahren beschwerdefrei.
Infektionen der unteren Harnwege sind keine harmlosen Erkrankungen wie z.B. ein
Schnupfen. Unbehandelt oder uneffektiv behandelt können sie dazu führen, dass die Erreger in Bereiche der oberen Harnwege (Nierenbecken, Nieren) wandern, wo die Schmerzempfindung verringert ist, die Entzündung aber umso gefährlicher, weil sie die wichtigen Blutreinigungsorgane unseres Körpers, die Nieren, schädigen.
Das Antibiotikum, das Dein Arzt Dir verschrieben hat, musst Du regelmäßig einnehmen, solange, bis die Packung leer ist. Nicht absetzen, sobald die Schmerzen verschwunden sind! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass manche in der Urologie eingesetzten Antibiotika in Verbindung mit Milch und Milchprodukten in ihrer Wirksamkeit vermindert werden, daher den Beipackzettel des Medikamentes gründlich lesen, Ärzte vergessen oft, darauf hinzuweisen!
Ich wünsche Dir gute Besserung und, dass schnell erkannt und behandelt wird, was die wiederkehrenden
Entzündungen auslöst!
Bearbeitet von whirlwind am 13.11.2016 08:49:21