Wie es aussieht, sehen die Menschen entlang der Elbe und anderswo wohl der nächsten Naturkatastrophe entgegen.
Ich habe die Bilder vom letzten Mal noch sehr deutlich vor Augen und hoffe einfach nur, daß es nicht wieder so schlimm wird!
Auch wenn ich weit genug entfernt wohne, ich drücke Euch allen, die es betrifft oder treffen könnte, aufrichtig alle Daumen!
Donnerstag 30. März 2006, 16:27 Uhr
Pirna (ddp-lsc). Millimeter um Millimeter fließt das Wasser der Elbe der Altstadt Pirnas entgegen. Es zwängt sich an den Mauern des Bahndamms vorbei, entlang an den aufwendig sanierten Altbauhäusern bis vor die liebevoll gestalteten Schaufester im Stadtzentrum. Der Landkreis Sächsische Schweiz hat aufgrund des steigenden Pegels am Donnerstag den Katastrophenalarm für die sächsische Kleinstadt ausgerufen. «Die Lage ist angespannt, aber noch nicht als Katastrophe zu bezeichnen», sagte Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) vor Ort in Pirna. Am
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Nachmittag stand der Flusspegel bei 7,04 Meter. Ein Anstieg von rund 1,20 Meter werde bis Freitagfrüh erwartet.
Überall stapeln die Einwohner emsig Sandsäcke vor ihre Haustüren, verlegen Feuerwehrschläuche und verhängen die Kellerfenster mit dicken Plastikplanen. Zu tief sitzt der Schock vom Augusthochwasser 2002, als die Elbe den Höchststand von 10,58 Meter erreichte. Auch Bernd Altmann, Inhaber eines Elektrofachgeschäfts in der Klosterstraße, räumt mit beklemmendem Gefühl seine 120 Quadratmeter Verkaufsfläche leer. «Ich hoffe, dass es nicht so schlimm wird.» Auch die Erinnerung an seinen hohen Verlust von 300 000 Euro vor vier Jahren, ließ ihn in der vergangenen Nacht nur drei Stunden schlafen.
Ein paar Meter weiter schreibt die Mitarbeiterin der Kaffeerösterei «Schmolle», Sandra Hanke, den Hinweis für den Ausweichverkauf an die Fenster des kleinen Spezialitätengeschäfts. Vor allem die zahlreichen Osterartikel werden im Lkw zum Markt an den Verkaufsstand gefahren. «Wenn man den Schaden von damals miterlebt hat, handelt man jetzt vorsichtiger», betont Hanke, der nur bei dem Gedanken daran, Gänsehaut über den Rücken laufe.
Vor einem bis in das Kellergeschoss überfluteten Parkhaus am Steinplatz unterhält sich Bernd Bischoff mit einem Bekannten über die aktuelle Situation. In seinem Werbebetrieb wird zwar in der Werkstatt noch gearbeitet, aber zum Teil hat er die Möbel und Technik in die erste Etage gerettet. Vor allem die Folgen des Hochwassers machen ihm Sorgen. «Es kommt kein Kunde und damit auch kein Umsatz», hob Bischoff hervor. Unter den schwierigen wirtschaftlichen Voraussetzungen in der Region, könne er auch keine Rücklagen für die entstandenen Schäden bilden. «Es macht einfach keinen Spaß mehr», fügte der Werbetechniker hinzu. Weinend saß er 2002 vor den Schlamm- und Schmutzmassen, die das Wasser hinterlassen hatte.
Anhand von Hausmarkierungen in Höhe von 8 und 8,50 Meter können sich die Bürger über den aktuellen Pegelstand orientieren, sagte Pirnas Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU). Wenn der Pegel die Marke von 7,10 Meter erreicht habe, dann werden die ersten Trafohäuschen für die elbnahen Häuser abgeschaltet. Bei 7,50 Meter sei der überwiegende Teil der Altstadt vom Stromfluss abgeschnitten. Allerdings bereiten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk Notstromaggregate vor. Zudem können betroffene Personen im Falle einer Evakuierung im Berufsschulzentrum in Pirna-Copitz vorübergehend einen Übernachtungsplatz finden. Doch bis zum Nachmittag hatte keiner das Angebot angenommen.
Indes lobte Minister Tillich bei seinem Rundgang durch die Stadt die gute Vorbereitung des Landkreises: «Die Talsperrenverwaltung und die Feuerwehren haben besonnen reagiert». Die Lage sei mit 2002 auch nicht zu vergleichen, den es habe sich viel geändert, unterstrich der Minister. Die Deiche wurden verstärkt und erneuert, die Kommunikation zwischen Behörden und Bevölkerung funktioniere besser und die Talsperren halten das Wasser zurück. Aus den Erfahrungen weiß jeder Bürger, was zu tun sei.
(ddp)
Ich habe die Bilder vom letzten Mal noch sehr deutlich vor Augen und hoffe einfach nur, daß es nicht wieder so schlimm wird!
Auch wenn ich weit genug entfernt wohne, ich drücke Euch allen, die es betrifft oder treffen könnte, aufrichtig alle Daumen!
Donnerstag 30. März 2006, 16:27 Uhr
Pirna (ddp-lsc). Millimeter um Millimeter fließt das Wasser der Elbe der Altstadt Pirnas entgegen. Es zwängt sich an den Mauern des Bahndamms vorbei, entlang an den aufwendig sanierten Altbauhäusern bis vor die liebevoll gestalteten Schaufester im Stadtzentrum. Der Landkreis Sächsische Schweiz hat aufgrund des steigenden Pegels am Donnerstag den Katastrophenalarm für die sächsische Kleinstadt ausgerufen. «Die Lage ist angespannt, aber noch nicht als Katastrophe zu bezeichnen», sagte Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) vor Ort in Pirna. Am
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Nachmittag stand der Flusspegel bei 7,04 Meter. Ein Anstieg von rund 1,20 Meter werde bis Freitagfrüh erwartet.
Überall stapeln die Einwohner emsig Sandsäcke vor ihre Haustüren, verlegen Feuerwehrschläuche und verhängen die Kellerfenster mit dicken Plastikplanen. Zu tief sitzt der Schock vom Augusthochwasser 2002, als die Elbe den Höchststand von 10,58 Meter erreichte. Auch Bernd Altmann, Inhaber eines Elektrofachgeschäfts in der Klosterstraße, räumt mit beklemmendem Gefühl seine 120 Quadratmeter Verkaufsfläche leer. «Ich hoffe, dass es nicht so schlimm wird.» Auch die Erinnerung an seinen hohen Verlust von 300 000 Euro vor vier Jahren, ließ ihn in der vergangenen Nacht nur drei Stunden schlafen.
Ein paar Meter weiter schreibt die Mitarbeiterin der Kaffeerösterei «Schmolle», Sandra Hanke, den Hinweis für den Ausweichverkauf an die Fenster des kleinen Spezialitätengeschäfts. Vor allem die zahlreichen Osterartikel werden im Lkw zum Markt an den Verkaufsstand gefahren. «Wenn man den Schaden von damals miterlebt hat, handelt man jetzt vorsichtiger», betont Hanke, der nur bei dem Gedanken daran, Gänsehaut über den Rücken laufe.
Vor einem bis in das Kellergeschoss überfluteten Parkhaus am Steinplatz unterhält sich Bernd Bischoff mit einem Bekannten über die aktuelle Situation. In seinem Werbebetrieb wird zwar in der Werkstatt noch gearbeitet, aber zum Teil hat er die Möbel und Technik in die erste Etage gerettet. Vor allem die Folgen des Hochwassers machen ihm Sorgen. «Es kommt kein Kunde und damit auch kein Umsatz», hob Bischoff hervor. Unter den schwierigen wirtschaftlichen Voraussetzungen in der Region, könne er auch keine Rücklagen für die entstandenen Schäden bilden. «Es macht einfach keinen Spaß mehr», fügte der Werbetechniker hinzu. Weinend saß er 2002 vor den Schlamm- und Schmutzmassen, die das Wasser hinterlassen hatte.
Anhand von Hausmarkierungen in Höhe von 8 und 8,50 Meter können sich die Bürger über den aktuellen Pegelstand orientieren, sagte Pirnas Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU). Wenn der Pegel die Marke von 7,10 Meter erreicht habe, dann werden die ersten Trafohäuschen für die elbnahen Häuser abgeschaltet. Bei 7,50 Meter sei der überwiegende Teil der Altstadt vom Stromfluss abgeschnitten. Allerdings bereiten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk Notstromaggregate vor. Zudem können betroffene Personen im Falle einer Evakuierung im Berufsschulzentrum in Pirna-Copitz vorübergehend einen Übernachtungsplatz finden. Doch bis zum Nachmittag hatte keiner das Angebot angenommen.
Indes lobte Minister Tillich bei seinem Rundgang durch die Stadt die gute Vorbereitung des Landkreises: «Die Talsperrenverwaltung und die Feuerwehren haben besonnen reagiert». Die Lage sei mit 2002 auch nicht zu vergleichen, den es habe sich viel geändert, unterstrich der Minister. Die Deiche wurden verstärkt und erneuert, die Kommunikation zwischen Behörden und Bevölkerung funktioniere besser und die Talsperren halten das Wasser zurück. Aus den Erfahrungen weiß jeder Bürger, was zu tun sei.
(ddp)